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Die
Erfindung betrifft ein Stallbrett aus einem Hohlprofil, insbesondere
aus Kunststoff, und mit mindestens einer offenen Seite.
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In
der Tierhaltung werden Stallbuchten durch aufrechte Trennwände
gebildet. Diese werden üblicherweise als Stallbretter bezeichnet
und müssen recht stabil sein. Das in der jeweiligen Stallbucht
gehaltene Tier kann sich mit seinem ganzen Gewicht gegen das Stallbrett
lehnen. Die Stallbretter müssen aber auch eine hygienische
Tierhaltung erlauben.
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Aus
dem
deutschen Gebrauchsmuster
92 01 737 sind aus Kunststoff hergestellte Profilelemente zur
Bildung von Trennwänden für Stallbuchten bekannt.
Durch den hohlprofilartigen Aufbau können Schmutz und Flüssigkeiten
wie z. B. Gülle in die Hohlräume gelangen. Eine
Reinigung ist nur mit sehr viel Aufwand möglich.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Stallbrettes,
welches leicht sauber zu halten ist und das gleichwohl eine hohe
Stabilität aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Stallbrett weist die Merkmale
des Anspruchs 1 auf. Die mindestens eine offene Seite ist durch
eine Abdeckleiste verschlossen. Staub und Schmutz, vor allem Flüssigkeiten, können
in die vorhandenen Hohlräume nicht eindringen.
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Vorzugsweise
ist die offene Seite durch die Abdeckleiste flüssigkeitsdicht
verschlossen, insbesondere durch eine Klebeverbindung, eine Schweißverbindung,
eine Dichtmasse, eine Kombination oder eine Teilkombination dieser
Maßnahmen. Möglich ist auch die Verwendung einer
Masse, die sowohl klebt als auch abdichtet.
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Nach
einem weiteren Gedanken der Erfindung ist das Hohlprofil aus extrudiertem
Kunststoff hergestellt, insbesondere aus PVC und/oder wiederverwertetem
Kunststoff.
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Gemäß einem
unabhängigen Gedanken der Erfindung besteht das Hohlprofil
aus mindestens zwei Werkstoffen, nämlich einem Kernprofil
aus einem ersten Werkstoff und einer Profilbeschichtung aus einem
weiteren Werkstoff. Die Werkstoffe sind vorzugsweise an die jeweils
zu erzielenden Eigenschaften angepasst. Das Kernprofil muss preisgünstig
und stabil sein. Die Beschichtung soll resistent gegen aggressive
Flüssigkeiten, insbesondere gegen tierische Exkremente
sein. Außerdem kann mittels der Beschichtung ein gewünschter
Farbton eingestellt werden. Die Beschichtung ist vorzugsweise ausschließlich
auf den äußeren Flächen des Kernprofils
vorgesehen.
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Vorteilhafterweise
ist das Hohlprofil im Co-Extrusionsverfahren hergestellt. Kernprofil
und Profilbeschichtung können so im Extrusionsverfahren
erzeugt werden.
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Als
Werkstoff für das Kernprofil ist vorzugsweise PVC vorgesehen.
Es kann sich dabei auch um wiederverwertetes PVC handeln. Auch andere Kunststoffe,
wiederverwertet oder nicht, sind verwendbar.
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Vorzugsweise
weist das Hohlprofil, insbesondere das Kernprofil Wandstärken
von etwa 1,5 mm bis 2,5 mm auf, vorzugsweise 1,8 mm.
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Bei
der Profilbeschichtung kann es sich um einen gegen Tierexkremente
stabilen oder stabilisierten Kunststoff handeln. Insbesondere vorgesehen
ist eine Calcium/Zink-Stabilisierung. Beispielsweise kann ein nach
Wunsch eingefärbter PVC-Kunststoff verwendet werden.
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Vorteilhafterweise
ist die Profilbeschichtung etwa 0,2 mm bis 1 mm dick, vorzugsweise
0,3 mm bis 0,4 mm.
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Die
Abdeckleiste kann im Spritzgussverfahren, insbesondere aus Kunststoff
hergestellt sein. Vorzugsweise ist die Abdeckleiste aus demselben Werkstoff
hergestellt wie die Profilbeschichtung. Insbesondere handelt es
sich um einen Werkstoff mit denselben Eigenschaften im Hinblick
auf die Widerstandsfähigkeit gegen Tierexkremente. Dabei
weist die Abdeckleiste selbst vorzugsweise keine zusätzliche
Beschichtung auf.
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Ein
Außenrand der Abdeckleiste kann bündig mit einem äußeren
Rand der offenen Seite des Hohlprofils abschließen. Angestrebt
ist ein Übergang der Außenflächen von
Abdeckleiste einerseits und Hohlprofil andererseits ohne Kanten
und Vorsprünge.
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Vorzugsweise
ist die Abdeckleiste an ihrer Außenseite plan oder eben.
Alternativ kann eine konvexe Wölbung vorgesehen sein.
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Das
Hohlprofil kann an seinen Schmalseiten außerhalb der offenen
Seiten konvex gewölbte Außenwandungen aufweisen.
Für die Tiere verletzungsträchtige Kanten werden
dadurch vermieden.
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Nach
einem weiteren Gedanken der Erfindung weist die Abdeckleiste eine
Deckelwandung und in das Hohlprofil gerichtete Wandungen oder Zungen
auf. Diese erstrecken sich ausgehend von der Deckelwandung in das
Hohlprofil hinein und liegen vorzugsweise innen an den großflächigen
Außenwandungen des Hohlprofils an. Dabei können
die Wandungen oder Zungen federnd nachgiebig ausgebildet sein.
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Das
Hohlprofil kann zwischen den großflächigen Außenwandungen
innere Verstärkungswände aufweisen. Diese sind
insbesondere senkrecht zu den großflächigen Außenwandungen
des Hohlprofils ausgerichtet. Abweichend von der genannten senkrechten
Ausrichtung können die inneren Verstärkungswände
auch leicht schräg gerichtet sein. Die Steifigkeit und
der Widerstand auch gegen Scherkräfte wird dadurch verbessert.
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Die
Verstärkungswände erstrecken sich bis an die offenen
Seiten des Hohlprofils und damit auch bis an die Abdeckleisten heran.
Entsprechend sind die Zungen der Abdeckleiste in die Zwischenräume zwischen
den Verstärkungswänden gerichtet.
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Vorteilhafterweise
sind die Wandungen oder Zungen an ihren freien, von der Deckelwandung
abgewandten Rändern außen abgeschrägt
ausgebildet. Dies erleichtert das Einsetzen der Abdeckleisten in
die offenen Seiten des Hohlprofils.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Tierstall, insbesondere für
Schweine, Rinder oder Pferde, mit Stallbrettern entsprechend den
voranstehenden Ausführungen. Vorteilhafterweise sind die
Stallbretter so gehalten, dass die Abdeckleisten jeweils seitlich
angeordnet sind. Oben und unten verlaufen die vorzugsweise konvex
gewölbten Schmalseiten der Stallbretter. Durch diese Anordnung
bzw. diesen Einbau der Stallbretter sind die Abdeckleisten für
die Tiere nicht zugänglich und können auch nicht
durch ständiges Scheuern oder Bearbeiten mit dem Maul undicht
werden.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung im Übrigen
und aus den Ansprüchen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand
von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
vereinfachten Ausschnitt aus einem Stall mit Stallbuchten und erfindungsgemäßen Stallbrettern
in perspektivischer Darstellung,
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2 ein
Stallbrett in perspektivischer Darstellung,
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3 das
Stallbrett gemäß 2 mit abgenommenen
Abdeckleisten in perspektivischer Darstellung,
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4a bis 4d die
Abdeckleiste in Außenansicht, Seitenansicht, Innenansicht
und Stirnansicht,
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5 ein
Hohlprofil des Stallbrettes in Stirnansicht,
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6 ein
Detail des Hohlprofils gemäß 5 in
vergrößerter Darstellung.
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Ein
Ausschnitt aus einem Stall 10 mit durch unterschiedlich
große, aufrecht stehende Stallbretter 11, 12, 13 gebildeten
Stallbuchten 14 ist in 1 erkennbar.
Dabei sind die Stallbretter mit ihrer Längsrichtung horizontal
angeordnet. Nachfolgend werden Funktion, Aufbau und Werkstoffe der
Stallbretter näher erläutert.
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Gemäß 2 ist
das Stallbrett 11 im Wesentlichen quaderförmig
ausgebildet mit zwei großflächigen einander gegenüberliegenden
Seitenwänden 15, 16, wobei letztgenannte
Seitenwand 16 als rückwärtige Wand in 2 nicht
sichtbar ist. Bedingt durch einen nur geringen Abstand zwischen
den Seitenwänden 15, 16 ergeben sich
schmale aufrechte Stirnseitenwände 17, 18,
wobei in 2 die Stirnseitenwand 18 durch
die perspektivische Darstellung nicht sichtbar ist. Oben und unten
sind die Seitenwände 15, 16 jeweils durch
konvex gekrümmte Schmalseitenwände 19, 20 miteinander
verbunden. Die Schmalseitenwände 19, 20 sind
zugleich obere Seitenwand und untere Seitenwand.
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Seitenwände 15, 16 und
Schmalseitenwände 19, 20 sind Teil eines
durch Extrusion hergestellten Hohlprofils 21. Dieses weist
zusätzlich zu den genannten Wänden 15, 16 und 19, 20 noch
innere Verstärkungswände 22, 23 auf.
Die Verstärkungswände 23 sind senkrecht
zu den großen Seitenwänden 15, 16 gerichtet,
während die Verstärkungswände 22 gegenüber
den Verstärkungswänden 23 um etwa 15° abgewinkelt
sind. Vorzugsweise sind je zwei abgewinkelte Verstärkungswände 22 auch
gegeneinander abgewinkelt mit einer Verstärkungswand 23 dazwischen.
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Die
aufrechten Stirnseitenwände 17, 18 sind hier
gebildet durch Abdeckleisten 24, welche eine flache, ebene
Leistenwand 25 und von dieser senkrecht abstehende Zungen 26, 27 aufweisen.
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Die
Zungen 26 sind im Wesentlichen flach und rechteckig ausgebildet
und entlang von Längskanten 28 angeordnet. Die
Zungen 27 sind gekrümmt ausgebildet entsprechend
der Kontur der Schmalseitenwände 19, 20.
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Die
Zungen 26, 27 weisen an freien, der jeweiligen
Leistenwand 25 gegenüberliegenden Enden Abschrägungen 29 auf
und zwar jeweils außenseitig. Dies erleichtert das Einsetzen
der Abdeckleisten 24 in das Hohlprofil 21. Dabei
kommen die Zungen 26, 27 innenseitig flach an
den großen Seitenwänden 15, 16 und
den Schmalseitenwänden 19, 20 zu liegen.
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Die
Verstärkungswände 22, 23 weisen
voneinander etwa gleiche Abstände auf. Analog dazu sind
zwischen den Zungen 26, 27 gleich große
Abstände vorgesehen. Beim Einsetzen der Abdeckleisten 24 in
das Hohlprofil 21 treten die Zungen 26, 27 zwischen
die Verstärkungswände 22, 23.
Vorzugsweise sind die Abstände zwischen den Zungen 26, 27 deutlich
größer als die Dicke der Verstärkungswände 22, 23.
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Die
Zungen 26, 27 sind auf den Leistenwänden 25 mit
einem kleinen Abstand von den Längskanten 28 angeordnet.
Dieser Abstand entspricht ungefähr der Dicke der großen
Seitenwände 15, 16 und der Schmalseitenwände 19, 20.
Dadurch ergeben sich bei aufgesetzten Abdeckleisten ringsum glatte Oberflächen
und keine störenden Kanten oder Übergänge.
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Abdeckleisten 24 und
Hohlprofil 21 sind flüssigkeitsdicht miteinander
verbunden. Vorzugsweise ist die dichte Verbindung hergestellt durch
eine abdichtende Klebemasse, vollständig umlaufend aufgetragen
auf die Innenseite der Leistenwand 25 dicht an den Längskanten 28.
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Das
Hohlprofil 21 besteht vorzugsweise aus zwei verschiedenen
Werkstoffen und ist dann unterteilt in ein Kernprofil 30 einerseits
und eine Profilbeschichtung 31 andererseits, siehe 6.
Die Profilbeschichtung 31 erstreckt sich ausschließlich über Außenseiten
des Kernprofils 30, somit an Außenseiten der Seitenwände 15, 16 und
der Schmalseitenwände 19, 20. Ohne Beschichtung
sind demgegenüber die Verstärkungswände 22, 23 ausgeführt.
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Als
Werkstoff für das Kernprofil 30 ist vorzugsweise
ein preisgünstiger und stabiler Kunststoff vorgesehen,
insbesondere PVC und/oder ein Regenerat, und mit einer Wandstärke
von 1,5 mm bis 2,5 mm, vorzugsweise 1,8 mm. Für die Profilbeschichtung 31 ist
ein Kunststoff vorgesehen, der möglichst widerstandsfähig
gegen aggressive Medien, wie z. B. tierische Exkremente, Gülle
oder dergleichen ist. Hierzu kann der Kunststoff Calcium/Zink-stabilisiert sein.
Vorzugsweise handelt es sich um PVC. Der Kunststoff kann auch beliebig
eingefärbt sein und weist eine Beschichtungsdicke von etwa
0,2 mm bis 1 mm, vorzugsweise 0,3 mm bis 0,4 mm auf. Insgesamt beträgt
die Wandstärke der großen Seitenwände 15, 16 und
der Schmalseitenwände 19, 20 durch die
Profilbeschichtung 31 etwa 1,7 mm bis 3,5 mm, vorzugsweise
2,1 mm bis 2,2 mm.
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Die
Abdeckleiste 24 ist vorzugsweise aus demselben Werkstoff
hergestellt wie die Profilbeschichtung 31, insbesondere
im Spritzgussverfahren.
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Das
Stallbrett kann in verschiedenen Höhen und Breiten ausgebildet
sein. 1 zeigt drei verschiedene Höhen, nämlich
50 cm, 75 cm und 100 cm.
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- 10
- Stall
- 11
- Stallbrett
- 12
- Stallbrett
- 13
- Stallbrett
- 14
- Stallbuchten
- 15
- Seitenwand
- 16
- Seitenwand
- 17
- Stirnseitenwände
- 18
- Stirnseitenwände
- 19
- Schmalseitenwände
- 20
- Schmalseitenwände
- 21
- Hohlprofil
- 22
- Verstärkungswände
- 23
- Verstärkungswände
- 24
- Abdeckleisten
- 25
- Leistenwand
- 26
- Zungen
- 27
- Zungen
- 28
- Längskanten
- 29
- Abschrägungen
- 30
- Kernprofil
- 31
- Profilbeschichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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