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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Aufrichten einer Person,
insbesondere aus einer sitzenden Stellung, umfassend eine Fußauflage,
eine Kniestütze
und eine einen Antrieb und ein von diesem bewegbares Zugmittel aufweisende
Hebeeinrichtung.
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Derartige
Einrichtungen werden auch als Aufrichtelifter bezeichnet. Eingesetzt
werden derartige Lifter zum Aufrichten einer bezüglich ihrer Bewegungsfreiheit
eingeschränkten
Person beispielsweise zum Umsetzen dieser Person von einem Bett
in einen Rollstuhl oder von einem Rollstuhl auf eine Toilette. Derartige
Aufrichtelifter verfügen über ein
Gestell, welches bodenseitig typischerweise über vier Lenkrollen abgestützt ist.
Teil des Gestells ist eine sich in vertikaler Richtung nach oben
erstreckende Tragsäule,
an der eine für
jeden Fuß vorgesehene Fußauflage
sowie eine Knie- bzw. Schienbeinstütze angebracht ist. An die
Tragsäule
sind zudem Haltegriffe angeschlossen, damit sich eine aufzurichtende Person
hieran festhalten kann. Die Tragsäule gemäß einem vorbekannten Aufrichtelifter
verfügt
an ihrem oberen Abschluss, der sich oberhalb einer aufgerichteten
Person befindet, über
eine Umlenkrolle, an der ein Zugmittel, angeschlossen an eine elektromotorisch
betriebene Seilwinde, umgelenkt ist. An dem freien Ende eines solchen,
als Zugmittel dienenden Seiles ist eine gepolsterte Aufrichtschale
befestigt, die zum Aufrichten einer Person um den Rücken derselben
herum gelegt wird. Mit einem solchen vorbekannten Aufrichtelifter
kann eine Person aus sitzender Position, in eine schräge, nach
hinten geneigte Stehposition gebracht werden. In dieser Stellung
stehen die Füße auf den
Fußauflagen
auf und die Knie bzw. die Schienbeine liegen an der diesbezüglichen Abstützung als
Widerlager an. Ein Aufrichten einer Person in eine normale Stehposition
ist mit einem solchen Lifter nicht möglich. Darüber hinaus kann ein solcher
Lifter nur für
solche Personen eingesetzt werden, die in der Lage sind, die den
Rücken
umgreifende und unter den Armen hindurchgeführte Aufrichtschale in dieser
Stellung unter den Achseln halten zu können. Personen mit Muskelerkrankungen
sind jedoch oftmals nicht in der Lage, diesen Gegendruck zum Halten
der Aufrichteschale aufzubringen. In solchen Fällen werden Gesäßgurte verwendet.
Der Einsatz eines Gesäßgurtes
hat wiederum zum Nachteil, dass bei einem Toilettengang die Hose
nicht, zumindest nicht ohne weiteres heruntergelassen werden kann.
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Neben
derartigen aufgrund ihrer Rollen mobilen Aufrichteliftern werden
auch Stehgeräte
eingesetzt, mit denen eine Person mittels eines Gesäßgurtes
in den Stand gebracht werden kann. Zum Umsetzen einer aufgerichteten
Person ist die Tragsäule
bei einem solchen Stehgerät
drehbar.
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Um
bei Verwendung eines Gesäßgurtes
ein Lösen
der Hose zu ermöglichen
und gleichzeitig ein Zurückfallen
der Person zu verhindern, ist es erforderlich, die aufgerichtete
Person mit einem zusätzlichen
Haltegurt zu fixieren. Auch wenn bei Verwendung eines Gesäßgurtes
ein Umsetzen einer Person insbesondere auch für einen Toilettengang möglich ist,
kann die Person mit dem zusätzlichen
Haltegurt nur dann gehalten werden, wenn von dieser der notwendige
Gegendruck aufgebaut werden kann. Personen beispielsweise mit Muskelerkrankungen
sind hierzu nicht immer in der Lage.
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Ausgehend
von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher
die Aufgabe zugrunde, eine Aufrichteeinrichtung der eingangs genannten
Art dergestalt weiterzubilden, dass mit dieser eine Person aufgerichtet
und grundsätzlich
ohne notwendige Verwendung zusätzlicher
Haltesysteme etwa zum Herunterlassen der Hose vor einem Toilettengang
gehalten werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
eingangs genannte, gattungsgemäße Einrichtung
gelöst,
bei der die Einrichtung über
eine Brustkorbabstützung
zum Abstützen
des Brustkorbes einer mit der Einrichtung aufgerichteten Person
verfügt und
die zumindest eine Brustkorbabstützung,
die Kniestütze
sowie die Fußauflage
als Schwenkeinheit zum Schwenken einer aufgerichteten Person in
Richtung der Aufrichtebewegung um eine horizontal verlaufende Achse
verschwenkbar sind.
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Diese
Aufrichteeinrichtung verfügt über eine Schwenkeinheit,
die es ermöglicht,
die aufgerichtete Person zu verschwenken, damit nach Durchführen des
Verschwenkvorganges die Person an der Schwenkeinheit abgestützt ist.
Aus diesem Grunde werden zum Halten der Person keine zu sätzlichen Halte-
oder Fixiermittel benötigt.
Das Gewicht der Person wird über
die Fußauflage,
die Knie- und/oder Schienbeinstütze
und eine Brustkorbabstützung
aufgefangen. Verschwenkt zu werden braucht die aufgerichtete Person
nur so weit, dass diese schwerkraftbedingt nicht wieder zurückfällt. Da
das Gewicht der aufgerichteten und zusammen mit der Schwenkeinheit
verschwenkten Person über
die Schwenkeinheit aufgefangen wird und aus diesem Grunde zusätzliche
Haltesysteme grundsätzlich
nicht benötigt
werden, kann in dieser Position das zum Aufrichten der Person verwendete
Zugmittel, beispielsweise ein Gesäßgurt, eine Gesäßschale
oder auch eine Aufrichtschale gelöst werden. Vor allem bei der
Verwendung eines Gesäßhebezeuges
kann dieses gelöst
und etwa für
einen Toilettengang ohne Weiteres die Hose der Person heruntergelassen
werden. Während
dieser Zeit ist die Person durch die Schwenkeinheit abgestützt. Allein
unterstützend
kann, wenn benötigt, ein
zusätzliches
Haltesystem zum Halten der Person auch in dieser Lage eingesetzt
werden. Bei Einsatz eines solchen zusätzlichen Haltesystems ist allerdings
hervorzuheben, dass im Unterschied zu vorbekannten Aufrichteeinrichtungen
von diesem zusätzlichen
Haltesystem nur ein Bruchteil der zum Halten einer Person notwendigen
Kraft auf die Person einwirkt und daher derartige zusätzliche
Haltemittel auch bei solchen Personen eingesetzt werden können, die
ansonsten mit derartigen Haltesystemen nicht gehalten werden können.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, dass die Schwenkeinheit während des Vorganges des Verschwenkens über einen
Totpunkt verschwenkt wird und somit diese zusammen mit der damit
verschwenkten Person in ihrer verschwenkten Stellung sich in einer Übertotpunktstellung
befindet und aus diesem Grunde grundsätzlich keine zusätzlichen
Sicherungseinrichtungen zum Halten der Schwenkeinheit in dieser
Stellung benötigt
werden. Eine solche Übertotpunktstellung
ist typischerweise anschlagbegrenzt. Bei einer solchen Ausgestaltung befindet
sich der Schwerpunkt der Schwenkeinheit mit einer daran angeschlossenen
Person zu Beginn des Schwenkvorganges zum Aufrichten der Person in
einer Position in Schwenkrichtung gesehen vor der Schwenkachse und
nach Abschluss des Schwenkvorganges hinter der Schwenkachse. Die
Schwenkeinheit ist bei einer solchen Ausgestaltung somit als Wippe
konzipiert.
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Eine
solche Schwenkeinheit kann schwenkbar an ein Gestell oder eine Standeinheit
angeschlossen sein, wobei der Verschwenkvorgang manuell, auch durch
die darauf befindliche Person selbst, oder durch einen Antrieb,
beispielsweise einen elektromotorischen Antrieb ausgeführt werden kann.
Das Gestell selbst ist bei einer solchen Ausgestaltung gegenüber der
Schwenkeinheit feststehend. Gemäß einem
sich hiervon unterscheidenden Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
dass das Gestell selbst über
seine bodenseitige Abstützung,
vorzugsweise einen Totpunkt überwindend,
verschwenkt werden kann. Bei einer solchen Ausgestaltung bildet die
Schwenkachse das Hebellager eines zweiarmigen Hebels, von dem die
Fußauflage
den kürzeren Hebelarm
und ein sich winklig an die Fußauflage
anschließender
Abschnitt des Gestells, der bei vorbekannten Liftern der Tragsäule entspricht,
den längeren
Hebelarm bildet. Die bodenseitige Abstützung kann über ein Wipplager erfolgen,
welches beispielsweise durch zwei voneinander beabstandete Rollen bzw.
deren Drehachse gebildet wird. Aufgrund der vorbeschriebenen Hebelübersetzung
ist ein Verschwenken selbst einer schweren, an die Schwenkeinheit
angeschlossenen Person nach Aufrichten derselben in die verschwenkte
Stellung für
das Pflegepersonal ohne größere Kraftanstrengung
möglich. Als
Anschlag dient bei einer solchen Ausgestaltung beispielsweise ein
der Fußauflage
bezüglich
des Hebellagers gegenüberliegender
Anschlagarm, der sich in der verschwenkten Stellung der Schwenkeinheit bodenseitig
abstützt.
In der anderen Stellung befindet sich dieser Anschlagarm dagegen
nicht in Bodenkontakt.
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Die
Hebeeinrichtung ist bei einer solchen Ausgestaltung Teil der Schwenkeinheit
und wird mit dieser aus der einen in die andere Stellung verschwenkt.
Da eine aufzurichtende Person typischerweise mit einem Gesäß- oder
Lendengurt aufgerichtet wird, während
sich die Füße der aufzurichtenden Person
auf der Fußauflage
und die Knie bzw. Schienbeine an der diesbezüglichen Abstützung abstützen, ist
es nicht erforderlich, das typischerweise als Seil oder Gurt eingesetzte
Zugmittel über
die Höhe
des Brustkorbes einer aufzurichtenden Person führen zu müssen. In der aufgerichteten
Stellung kann dieses sich außerhalb
des Gesichtsbereiches der aufgerichteten Person befinden.
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Weitere
Vorteile und weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren. Es zeigen:
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1:
eine schematisierte Seitenansicht einer Aufrichteeinrichtung in
einer ersten Stellung derselben mit einer daran angeschlossenen
aufzurichtenden Person,
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2:
eine Stirnseitenansicht der Aufrichteeinrichtung der 1,
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3:
die Aufrichteeinrichtung der 1 mit der
daran angeschlossenen Person in aufgerichteter Stellung und
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4:
die Aufrichteeinrichtung der 3 mit der
daran angeschlossenen aufgerichteten Person in einer zweiten Stellung
der Einrichtung.
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Eine
Aufrichteeinrichtung 1 zum Aufrichten einer Person aus
einer sitzenden Stellung in eine aufgerichtete stehende Stellung
verfügt über ein
Gestell 2. Das Gestell 2 ist bodenseitig durch
zwei voneinander beabstandete Räder 3, 3.1 abgestützt. Die
Drehachse der Räder 3, 3.1 ist
in 1 mit dem Bezugszeichen 4 gekennzeichnet.
Zum Abstützen
des Gestells 2 in der in 1 gezeigten
Stellung dienen des Weiteren zwei von den Rädern 3, 3.1 beabstandete, kleinere
Lenkrollen 5, 5.1. Das Gestell 2 besteht
im Wesentlichen aus zwei voneinander beabstandeten, bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
aus jeweils einem Rohr hergestellten Gestellteilen 6, 6.1 (siehe 2),
die in nicht näher
dargestellter Art und Weise starr durch Querstreben oder andere,
die Gestellteile 6, 6.1 verbindende Elemente miteinander verbunden
sind. Die Gestellteile 6, 6.1 sind weitestgehend
L-förmig
konzipiert. Der kürzere
Schenkel 7 jedes Gestellteils 6, 6.1 dient
als Halterung einer die Gestellteile 6, 6.1 verbindenden
Fußauflage 8.
Die längeren
Schenkel 9 der Gestellteile 6, 6.1 bilden
zusammen eine Tragsäuleneinheit.
Die längeren Schenkel 9 der
Gestellteile 6, 6.1 sind im Bereich ihres oberen
Endes zu einem Stütz-
und Griffelement 10 geformt, welches bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
als offener Ring ausgeführt
ist. Im Bereich des Stütz-
und Griffelementes 10 sind die beiden Gestellteile 6, 6.1 mit
einer Achse 11 verbunden, an die wiederum eine als Brustkorbabstützung dienende
gepolsterte Stützplatte 12 angeschlossen
ist. In Höhe
des oberen Schienbeins einer aufzurichtenden Person befindet sich
eine Kniestütze 13.
An dieser Stütze 13 können die
Schienbeine einer Person abgestützt
sein. Die Kniestütze 13 ist
in nicht näher dargestellter
Art und Weise in vertikaler Richtung gegenüber den Gestellteilen 6, 6.1 einrichtbar.
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Die
Aufrichteeinrichtung 1 verfügt des Weiteren über eine
insgesamt mit dem Bezugszeichen 14 gekennzeichnete Hebeeinrichtung,
umfassend bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine elektromotorisch
betriebene Gurtwinde 15 als Antriebseinheit, einen Gurt 16 als
Zugmittel sowie einen Gesäßgurt 17,
der an das freie Ende des Gurtes 16 angeschlossen ist.
Der Gesäßgurt 17 dient,
wie in 1 schematisiert gezeigt, zum Umgreifen des Gesäßes einer
aufzurichtenden Person. An das Gestell 2 ist des weiteren
ein jedem Gestellteil 6, 6.1 zugeordneter Abstützarm 18 angeschlossen,
der bezüglich
seiner in 1 erkennbaren Neigung mittels
eines Strebs 19 einrichtbar ist. Zum Verstellen der Neigung des
Abstützarmes 18 sind
in die Gestellteile 6, 6.1 mehrere Anschlussbohrungen 20 eingebracht,
wobei vorgesehen ist, dass der Streb 19 mit seinem gestellseitigen
Ende entsprechend der gewünschten
Neigung in der jeweiligen Anschlussöffnung 20 festsetzbar
ist. Zu diesem Zweck ist der Streb 19 gelenkig an dem jeweiligen
Abstützarm 18 gehalten.
Die Schwenkachse des Abstützarms 18 trägt das Bezugszeichen 21.
Eine Verstellung der Neigung des Abstützarmes 18 kann auch
mittels eines elektromotorischen Antriebes oder beispielsweise eines
manuellen Spindeltriebes anstelle der in den Figuren dargestellten
Ausgestaltung erfolgen. An dem Abstützarm 18, der bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aus zwei parallel zueinander verlaufenden Armteilen besteht, ist
jeweils eine Lenkrolle 22 angeschlossen, über die
eine bodenseitige Abstützung des
Gestells 2 in einer gegenüber der in 1 gezeigten
verschwenkten Stellung möglich
ist. Die beiden Abstützarme 18 sind
durch einen Querstreb miteinander verbunden. Dieser Querstreb kann
auch als Trittstufe ausgebildet sein.
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In
der in 1 gezeigten Stellung des Gestells 2 bzw.
der Aufrichteeinrichtung 1 ist das Gestell über die
Räder 3, 3.1 sowie
die Lenkrollen 5, 5.1 bodenseitig abgestützt. Die
Lenkrollen 22 haben dagegen keinen Bodenkontakt. In dieser
Stellung befindet sich die Aufrichteeinrichtung 1 zum Aufrichten
einer Person 23, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einer sitzenden Stellung in eine aufgerichtete Stellung gebracht
werden soll. Aufgerichtet wird die Person 23, indem die
Füße derselben
auf die Fußauflage 8 abgestellt
und die Knie bzw. der obere Abschnitt der Schienbeine gegen die
Kniestütze 13 gestellt
werden. Der Gesäßgurt 17 ist
in eine das Gesäß der Person 23 umschließende Anordnung
gebracht worden. In 1 befindet sich die Person 23 noch
nicht in der für
ein Aufrichten vorgesehenen Stellung. Um die Person 23 aufrichten
zu können, wird
die Person 23 zunächst
die Füße weiter
in Richtung zu dem vorderen Abschluss der Einrichtung 1 versetzen,
bis dass die Knie und/oder der obere Abschnitt der Unterschenkel
an der Kniestütze 13 zur Anlage
kommen. Wird ausgehend von einer solchen Position die Hebeeinrichtung 14 betätigt, wird
die Person 23 infolge der vorbeschriebenen Abstützung auf
der Fußauflage 8 und
der Kniestütze 13 in
eine aufrechte Stellung, wie in 3 gezeigt,
gebracht. In dieser aufrechten Stellung ist der Brustkorb zwischen die
Stütz-
und Griffelemente 10 der Gestellteile 6, 6.1 eingebracht,
so dass hierdurch der Brustkorb der Person 23 eine seitliche
Führung
der Abstützung
erfahren kann. Mit seinen in den Figuren nicht dargestellten Händen kann
die Person 23 den Endbereich der Stütz- und Griffelemente 10 ergreifen
und sich hieran festhalten. Die Stützplatte 12 liegt
entweder bereits in dieser aufgerichteten Stellung an dem Brustkorb
der Person 23 an oder befindet sich in geringem Abstand
zu diesem. Die Stützplatte 12 ist,
wie in 1 und 3 erkennbar, an der Achse 11 außermittig
aufgehängt,
so dass die in 1 gezeigte Stellung die typische
Ruhestellung ist, wobei aufgrund ihrer gelenkigen Anordnung an dem
Gestell 2 die Stützplatte
sich der Kontur der abzustützenden Person
im Bereich ihres Brustkorbes anpasst.
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Um
den Gesäßgurt 17 von
der Person 23 lösen
zu können,
wird die Aufrichteeinrichtung 1 um die Drehachse 4 der
Räder 3, 3.1 verschwenkt,
bis die Lenkrollen 22 des Abstützarms 28 in Bodenkontakt gelangen
und dadurch die Verschwenkbewegung beenden. Eine solche Verschwenkbewegung
wird durch Ergreifen der Stütz-
und Griffelemente 10 durch eine Pflege- oder Hilfsperson
ausgeübt,
die typischerweise einen Fuß gegen
die die beiden Abstützarme 18 verbindenden
Streb als Widerlager stellt. Diese verschwenkte Stellung der Aufrichteeinrichtung 1 mit
der Person 23 ist in 4 gezeigt.
In dieser Stellung befindet sich der Schwerpunkt S der Person 23 einschließlich der
durch das Gestell 2 bzw. die Aufrichteeinrichtung 1 selbst
gebildeten Schwenkeinheit bezogen auf die ausgeführte Schwenkrichtung hinter
der Schwenkachse 4. Somit wirkt das Gewicht der Person 23 sowie
der Schwenkeinheit auf die Abstützarme 18 bzw.
ihre Lenkrollen 22. Die Schwenkeinheit nebst Person 23 befindet
sich in einer stabilen Übertotpunktstellung.
In dieser, in 4 gezeigten Stellung wird der
Gesäßgurt 17 nicht
mehr zum Halten der Person 23 benötigt, da diese über die Fußauflage 8,
Kniestütze 13 und
die sich zwischen den Stütz- und Griffelementen 10 erstreckende
Stützplatte 12 sicher
gehalten ist. Folglich kann der Gesäßgurt 17 gelockert
oder entfernt werden, um etwa für
einen Toilettengang die Hose der Person 23 lösen und
herablassen zu können.
Dieses ist bei der Aufrichteeinrichtung 1 möglich, ohne
dass der Körper der
Person 23 notwendigerweise über zusätzliche Zughaltemittel gehalten
werden müsste.
Infolgedessen ist die in 4 gezeigte Kipplagerung für die Person 23 auch
nicht unangenehm.
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Aus
ihrer in 4 gezeigten Kipplagerung wird
die Person 23 in entsprechend umgekehrter Reihenfolge wieder
in eine sitzende Stellung gebracht.
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In
der in 4 gezeigten Kipplagerung der Person 23 kann
diese, wenn gewünscht,
auch transportiert werden. Dabei gewährleisten die relativ großen Räder 3, 3.1 ein
sicheres Fahren und die Lenkrollen 22 ein problemloses
Rangieren. Von Vorteil ist bei der in den Figuren dargestellten
Ausgestaltung zudem, dass der Abstützarm 18 relativ kurz
bemessen sein kann, was das Fahren mit der Aufrichteeinrichtung 1,
insbesondere das Rangieren erleichtert. Wenn gewünscht, kann zum Fahren der
Aufrichteeinrichtung 1 ein elektromotorischer Antrieb eingesetzt werden.
Der Abstand der Fußauflage 8 vom
Boden kann trotz der daran angeordneten Lenkrollen 5, 5.1, die
grundsätzlich
auch als Gleiter konzipiert sein können, gering sein, da die Abstützung über diese
Rollen 5, 5.1 letztendlich nur zum Aufnehmen der
Person 23 benötigt
wird. Die geringe Höhe
der Fußauflage 8 gewährleistet,
dass diese mit ihrer bodenseitigen Abstützung ohne weiteres unter Betten,
Stühle
oder dergleichen geschoben werden kann. Des Weiteren ist von Vorteil,
dass die Einrichtung mit einem kurzen Radstand konzipiert werden
kann, wodurch ein Rangieren derselben, insbesondere mit einer darauf
in ihrer Kipplagerung befindlichen Person möglich ist.
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In
Bezug auf die Ausübung
der Verschwenkbewegung bilden die Schenkel 9 des Gestells 2 mit dem
oberen, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Stütz- und
Griffelement 10 ausgebildeten Ende den längeren Hebel
eines zweiarmigen Hebels aus mit der Folge, dass das Verschwenken
einer auch schwereren Person ohne großen Kraftaufwand für das Pflegepersonal
oder auch eine Hilfsperson möglich
ist.
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Die
Einrichtung 1 kann als Selbstfahrer konzipiert sein. In
einem solchen Fall ist es zweckmäßig, wenn
eine Trittstufe abstützarmseitig
angeordnet ist, auf der eine Hilfsperson in der verschwenkten Stellung
der Aufrichteeinrichtung 1 zu stehen vermag.
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Es
versteht sich, dass die Aufrichteeinrichtung 1 hinsichtlich
des Verschwenkbetrages so konzipiert ist oder eingestellt wird,
dass in der Kipplagerungsstellung der Schwerpunkt hinreichend weit
hinter der Schwenkachse 4 angeordnet ist, um ein unbeabsichtigtes
Zurückschwenken
zu vermeiden. Je nach Ausgestaltung ist daher der Betrag der ausführbaren
Verschwenkbewegung vorgesehen. Typischerweise ist der Verschwenkbetrag
kleiner als 45°. Zumeist
dürfte
ein Verschwenkbetrag von 15–30° hinreichend
sein, ohne dass dieses im Rahmen dieser Ausführungen im einzelnen dargelegt
werden müsste.
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Die
Beschreibung der Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben
worden. Ohne den Umfang der Ansprüche zu verlassen, ergeben sich
für einen
Fachmann zahlreiche weitere Ausgestaltungen, die Erfindung verwirklichen
zu können.
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- 1
- Aufrichteeinrichtung
- 2
- Gestell
- 3,
3.1
- Rad
- 4
- Drehachse
- 5,
5.1
- Lenkrolle
- 6,
6.1
- Gestellteil
- 7
- Schenkel
- 8
- Fußauflage
- 9
- Schenkel
- 10
- Stütz- und
Griffelement
- 11
- Achse
- 12
- Stützplatte
- 13
- Kniestütze
- 14
- Hebeeinrichtung
- 15
- Gurtwinde
- 16
- Gurt
- 17
- Gesäßgurt
- 18
- Abstützarm
- 19
- Streb
- 20
- Anschlussöffnung
- 21
- Schwenkachse
- 22
- Lenkrolle
- 23
- Person
- S
- Schwerpunkt