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Die
Erfindung betrifft ein Fach aus einem faltbaren Material wie Pappe
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs sowie ein Möbelstück,
das mindestens ein derartiges Fach in Form eines Regalbodens oder
Schubfaches umfasst.
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Ein
gattungsgemäßes Fach weist einen Boden und eine
den Boden zu zumindest einer Seite hin abschließende Blende
auf, wobei der Boden zumindest eine erste Lage und eine auf der
ersten Lage aufliegende zweite Lage umfasst. Regale mit Regalböden,
die als derartige Fächer ausgeführt sind, sind z.
B. aus der Druckschrift
DE
103 13 159 A1 bekannt. Mit den dort vorgeschlagenen Maßnahmen
lassen sich allerdings nur Fächer mit geraden Begrenzungen
realisieren.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein entsprechendes
Fach vorzuschlagen, dass eine flexiblere Formgebung erlaubt. Der
Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Möbelstück
mit derartigen Fächern vorzuschlagen, das – bei
einer zumindest teilweisen Herstellung aus einem knickbaren Material
wie Pappe – durch eine andere Formgebung ein besonders
ansprechendes Äußeres hat. Dabei soll sowohl das
Fach als auch das Möbelstück möglichst
einfach herstellbar sein, ohne einen nachteilig provisorischen Eindruck
zu machen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Fach mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs in
Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruchs
sowie durch ein Möbelstück mit den Merkmalen des
Anspruchs 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen
der Erfindung ergeben sich mit den Merkmalen der Unteransprüche.
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Die
gewünschte Formgebung und ein damit einhergehendes ansprechendes
Erscheinungsbild wird dadurch erreicht, dass der Boden an der Seite oder
einer der Seiten, wo er durch die Blende abgeschlossen wird, einen
konvex gekrümmten Rand hat und die Blende dort eine diesem
Rand folgende Krümmung aufweist, wobei die Blende zwei
Lagen umfasst, die durch eine einen Rand der Blende bildende Knickkante
miteinander verbunden sind, und wobei die Blende an einem weiteren
Rand abgeknickte Laschen aufweist, die zwischen der ersten Lage
und der zweiten Lage des Bodens in den Boden eingesteckt sind. Die
Blende wird durch die vorgeschlagenen Maßnahmen sicher
mit dem Boden verbunden und gibt dem Fach ein solides Aussehen.
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Eine
besonders sichere Verbindung der Blende mit dem Boden ergibt sich,
wenn die Blende mindestens drei zwischen der ersten und der zweiten Lage
des Bodens eingesteckte Laschen aufweist.
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Typischerweise
wird die genannte Knickkante einen oberen Rand der Blende bilden,
während die Laschen an einem unteren Rand der Blende angelenkt
sind.
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Die
Blende kann in einfacher Weise aus einem einzigen gefalteten Stück
Pappe gebildet sein. Vorzugsweise wird die Blende zumindest teilweise aus
Wellpappe gebildet mit einer parallel zur Knickkante und parallel
zu dem die Laschen aufweisenden Rand der Blende verlaufenden Wellrichtung.
Die Wellrichtung der Wellpappe verläuft dann auch parallel
zum zuvor genannten und zumindest streckenweise gekrümmten
Rand des Bodens. Bei dieser Orientierung der Wellpappe kann die
Blende besonders gut längs der gewünschten Krümmung
gebogen werden und erhält dabei eine stabilisierende mechanische
Spannung.
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Ein
besonders sicherer Sitz der Blende lässt sich erreichen,
wenn die Blende an zwei einander gegenüberliegenden Enden
durch jeweils eine abknickbare seitliche Lasche fortgesetzt wird
und der Boden an einer dem konvex gekrümmten Rand gegenüberliegenden
Seite mit einem Krempelrand ausgeführt wird, der um diese
beiden seitlichen Laschen herumgeschlagen wird.
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Um
eine Befestigung des Fachs zu ermöglichen, kann das Fach
zwei Wangenteile aufweisen, die an einander gegenüberliegenden
und den konvex gekrümmten Rand begrenzenden Seiten des
Fachs über Knickkanten an dem Boden angelenkt sind und jeweils
eine Lasche zum Einhängen des Fachs in einen Regalträger
aufweisen. Vorzugsweise sind die Wangenteile in diesem Fall an der
ersten Lage des Bodens angelenkt und gegenüber dem Boden
nach oben abgeknickt.
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Um
ein Herausrutschen der Blende aus dem Boden zu verhindern, kann
vorgesehen sein, dass die gegenüber dem Boden abgeknickten
Wangenteile jeweils an einer Stelle an der Blende anliegen, an der
eine der in den Boden eingesteckten Laschen der Blende angeordnet
ist. Auch unabhängig davon können die gegenüber
dem Boden abgeknickten Wangenteile ein Herausrutschen der in den
Boden eingesteckten Laschen der Blende durch einen Formschluss in
vorteilhafter Weise verhindern.
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Die
beiden Lagen des Bodens können miteinander verklebt sein.
Der Boden sollte aber zwischen der ersten und der zweiten Lage zumindest dort
Schlitze aufweisen, wo die Laschen der Blende eingesteckt sind.
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Ein
vorteilhaftes Möbelstück weist mindestens ein
Fach beschriebener Art auf, das als Regalboden oder Schubfach ausgeführt
sein kann. Bei diesem Möbelstück kann es sich
z. B. um ein Regal handeln. Typischerweise weist es einen Träger
auf, in den das mindestens eine Fach oder ein das mindestens eine
Fach tragender Boden mit mindestens einer Lasche eingehängt
ist. Dabei kann auch der Träger aus einem faltbaren Material
wie Pappe gefertigt sein.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der 1 bis 10 erläutert. Es zeigt
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Regals mit vier Regalböden
in einer Ausführung der Erfindung,
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2 Zuschnitte
verschiedener Bestandteile eines Trägers des Regals aus 1,
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3 Zuschnitte
dreier Bestandteile eines der Regalsböden des Regals aus 1,
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4 eine
Ansicht eines dieser Bestandteile, der eine Blende des Regalbodens
bildet, in einem gefalteten und dadurch für einen Einbau
in den Regalboden vorbereiteten Zustand,
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5 eine
perspektivische Ansicht der zwei anderen Bestandteile des Regalbodens
aus 3, in der angedeutet ist, wie diese zusammengefügt
werden,
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6 bis 9 jeweils
eine perspektivische Ansicht der Bestandteile des Regalbodens in
aufeinander folgenden Schritten eines Zusammenbaus dieses Regalbodens
und
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10 eine
perspektivische Ansicht des fertigen Regalbodens.
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1 zeigt
ein als Regal ausgeführtes Möbelstück.
Dieses Regal ist vollständig aus Wellpappe gefertigt und
besteht aus verschiedenen Bestandteilen, die jeweils mindestens
eine von ebenen Lagen eingefasste gewellte Lage umfassen und von
denen die meisten längs verschiedener Knicklinien gefaltet sind.
Das Regal weist einen Träger mit U-förmigem Profil
auf, der eine Rückwand 1 und zwei Seitenwände 2 bildet
und einen Fuß 3 umfasst. Außerdem weist das
Regal vier Regalböden 4 auf, die in die Seitenwände 2 des
Regalträgers eingehängt sind. Jeder dieser Regalböden 4 weist
einen Boden 5 und eine den Boden 5 zu einer Vorderseite
hin und seitlich abschließende Blende 6 auf. An
der Vorderseite hat der Boden 5 einen konvex gekrümmten
Rand, wobei die Blende 6 eine diesem Rand folgende Krümmung
aufweist.
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In 2 sind
Zuschnitte verschiedener Bestandteile des Trägers gezeigt,
nämlich von links nach rechts eine Rückwandverstärkung 7,
ein Grundkörper 8, eine von zwei Seitenwandverstärkungen 9, eines
von zwei Beinen 10 sowie ein Zuschnitt für den Fuß 3.
Der Grundkörper 8 umfasst mehrere jeweils durch
Knicklinien 11 voneinander getrennte Flächen, nämliche
eine zentrale Fläche 12, die zusammen mit der
Rückwandverstärkung 7 die Rückwand 1 des Trägers
bildet, zwei sich an einander gegenüberliegenden Seiten
an die zentrale Fläche 12 anschließende äußere
Seitenflächen 13, zwei sich an die äußeren
Seitenflächen 13 anschließende innere
Seitenflächen 14 und zwei sich an die inneren
Seitenflächen 14 anschließende Klebelaschen 15.
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Die
Seitenwände 2 des Trägers werden jeweils
durch eine der äußeren Seitenflächen 13,
die sich daran anschließende innere Seitenfläche 14, eine
der Seitenwandverstärkungen 9 und eines der Beine 10 gebildet.
Dazu wird die jeweilige innere Seitenfläche 14 parallel über
die äußere Seitenfläche 13 geklappt,
wobei die Seitenwandverstärkungen 9 und das Bein 10 zwischen
der inneren Seitenfläche 14 und der äußeren
Seitenfläche 13 angeordnet wird, und zwar so,
dass die Seitenwandverstärkung 9 an der inneren
Seitenfläche 14 und das Bein 10 an der äußeren
Seitenfläche 13 anliegt. Die so gebildete Seitenwand
wird durch Umbiegen der entsprechenden Knicklinie 11 so
orientiert, dass sie mit der zentralen Fläche 12 einen
rechten Winkel einschließt, wobei die sich an die innere
Seitenfläche 14 anschließende Klebelasche 15 an
der zentralen Fläche 12 des Grundkörpers 8 angeklebt wird,
und zwar an einer Vorderseite der zentralen Fläche 12,
an der auch die Rückwandverstärkung 7 auf
die zentrale Fläche 12 des Grundkörpers 8 aufgeklebt
wird.
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In
den inneren Seitenflächen 14 sind mehrere Schlitze 16 zum
Einhängen der Regalböden 4 vorgesehen.
Die Seitenwandverstärkungen 9 wiederum weisen
Ausnehmungen 17 auf, von denen jede hinter einem der Schlitze 16 zu
liegen kommt. Die Beine 10 verbreitern sich an einem unteren
Ende 18 fußförmig. An diesem unteren
Ende 18 der Beine 10 wird der Fuß 3 durch
Umbiegen längs mehrerer Knicklinien 19 um die
Beine 10 herumgeschlagen. Zusätzlich kann der
Fuß 3 mittels einer Klebelasche 20 an
der Rückwand 1 des Regals angeklebt werden.
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3 zeigt
jeweils einen Zuschnitt für einen Grundkörper 21,
eine Verstärkungsplatte 22 und die Blende 6 eines
der baugleichen Regalböden 4 des Regals. Wie auch
bei den Zuschnitten aus 2 ist dabei jeweils eine Wellrichtung
der für diese Zuschnitte verwendeten Wellpappe durch einen
Doppelpfeil angegeben. Als Wellrichtung sei dabei eine parallel
zu Wellenrücken oder Wellentälern einer gewellten
Lage der Wellpappe verlaufende Richtung bezeichnet.
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Der
Grundkörper 21 weist eine Grundfläche 23 auf,
die in ihrer Form der Verstärkungsplatte 22 entspricht
und zusammen mit der Verstärkungsplatte 22 den
Boden 5 des Regalbodens 4 bildet. Der Boden 5 umfasst
also zwei Lagen, von denen eine durch die Grundfläche 23 und
die andere durch die dazu auf die Grundfläche 23 aufgelegte
Verstärkungsplatte 22 gebildet wird. Gut zu erkennen
ist in 3 ein konvex gekrümmter Verlauf eines
Randes der Grundfläche 23 und eines Randes der
Verstärkungsplatte 22, wobei diese Ränder
zusammen den erwähnten konvex gekrümmten Rand
an der Vorderseite des Bodens 5 des Regalbodens 4 bilden.
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An
zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Grundfläche 23 weist
der Grundkörper 21 jeweils ein Wangenteil 24 auf,
das über eine Knickkante 25 an der Grundfläche 23 angelenkt
ist. Jedes dieser Wangenteile 24 weist jeweils eine Lasche 26 zum Einhängen
des Regalbodens 4 in den Seitenwänden 2 des
Trägers auf. Zum Einhängen des Regalbodens 4 im
Träger des Regals werden diese Laschen 26 in die
Schlitze 16 in den inneren Seitenflächen 14 des Grundkörpers 8 des
Trägers eingeführt, wobei die Laschen 26 dabei
in den entsprechenden Ausnehmungen 17 in den Seitenwandverstärkungen 9 des Trägers
zu liegen kommen.
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An
einer dem gekrümmten Rand gegenüberliegenden Seite
weist der Grundkörper 21 schließlich einen
Krempelrand 27 auf, der beim fertigen Regal an der Rückwand 1 des
Trägers anliegt.
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Der
Zuschnitt der Blende 6 hat eine längliche Form
und weist an einem unteren Rand 28 fünf abknickbare
Laschen 29 auf. In Längsrichtung verläuft eine
Knickkante 30 mittig durch den Zuschnitt der Blende 6.
Wie auch alle anderen Knickkanten oder Knicklinien, die in den Figuren
durch gestrichelte Linien angedeutet sind, ist diese Knickkante 30,
die parallel zur Wellrichtung des Zuschnitts der Blende 6 verläuft,
durch eine Rilllinie realisiert. Unterhalb der Knickkante 30 ist
die Blende 6 an zwei einander gegenüberliegenden
Enden durch jeweils eine abknickbare seitliche Lasche 31 fortgesetzt.
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In 4 ist
gezeigt, wie die Blende 6 für die Ver bindung mit
dem Boden 5 des Regalbodens 4 vorbereitet wird,
indem der Zuschnitt längs der Knickkante 30 um
180° umgebogen wird, so dass zwei Lagen des Zuschnitts
parallel übereinander zu liegen kommen. Dabei bildet die
Knickkante 30 einen oberen Rand der Blende 6.
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In 5 ist
gezeigt, wie die Verstärkungsplatte 22 oben auf
die Grundfläche 23 des Grundkörpers 21 aufgelegt
wird. Dabei wird die Verstärkungsplatte 22 mit
der Grundfläche 23 verklebt, wenn auch nicht vollflächig.
So verbleiben zumindest an fünf Stellen, an denen die Verstärkungsplatte 22 leichte Einbuchtungen
aufweist und an denen die Laschen 29 der Blende 6 eingeschoben
werden sollen, Schlitze für diese Laschen 29 zwischen
der Grundfläche 23 und der Verstärkungsplatte 22.
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In 6,
die alle drei Bestandteile des Regalbodens 4 zeigt, ist
durch fünf Pfeile angedeutet, wo die Laschen 29 der
Blende 6 in die verbleibenden Schlitze zwischen der Grundfläche 23 und
der Verstärkungsplatte 22 eingesteckt werden.
Dazu werden die Laschen 29 um 90° abgeknickt.
In 7 ist ein Zustand des noch nicht fertiggestellten
Regalbodens 4 gezeigt, in dem bereits drei der fünf
Laschen 29 der Blende 6 zwischen den beiden Lagen
des durch die Grundfläche 23 und die Verstärkungsplatte 22 gebildeten
Bodens 5 eingesteckt sind. 8 zeigt
den Regalboden 4 nach einem Einstecken aller fünf
Laschen 29 der Blende 6 in den Boden 5,
wobei die seitlichen Laschen 31 der Blende 6 parallel
zum hinteren Rand der Grundfläche 23 angeordnet
sind, an dem der Krempelrand 27 angelenkt ist. Durch drei
Pfeile ist hier veranschaulicht, wie die Wangenteile 24 nach oben
abgeknickt werden und der Krempelrand 27 um die beiden
seitli chen Laschen 31 herumgeschlagen wird. Dieser Vorgang
ist in 9 gezeigt. Sowohl durch das Herumschlagen des
Krempelrandes 27 um die seitlichen Laschen 31 als
auch durch das Hochklappen der Wangenteile 24 wird ein
Formschluss erreicht, der ein Herausrutschen der in den Boden 5 eingesteckten
Laschen 29 der Blende 6 verhindert. Das wird insbesondere
dadurch erreicht, dass zwei der Laschen 29 genau dort in
den Boden 5 eingesteckt sind, wo die gegenüber
der Grundfläche 23 nach oben geklappten Wangenteile 24 an
der Blende 6 anliegen.
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In 10 ist
der in beschriebener Weise fertiggestellte Regalboden 4 dargestellt,
der nun durch Einhängen der Laschen 26 in die
Schlitze 16 mit dem Träger verbunden werden kann.
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Bei
dem in 1 gezeigten Regal sind vier der in beschriebener
Weise gebildeten Regalböden 4 in den Träger,
genauer in die Seitenwände 2 des Trägers,
eingehängt. Selbstverständlich sind auch Abwandlungen
des hier ausführlich beschriebenen Möbelstücks
möglich. So ist es denkbar, andere Fächer entsprechend
den hier beschriebenen Regalböden 4 mit einer
abgerundeten Blende 6 zu bilden, beispielsweise Schubfächer.
Im einfachsten Fall kann sich ein solches Schubfach von dem in den 3 bis 10 beschriebenen
Regalboden 4 lediglich durch Fehlen der Wangenteile 24 mit
den Laschen 26 unterscheiden. In dem Träger des
Möbelstücks können dann einfache Böden
mit Hilfe von Laschen eingehängt sein, um derartige Schubfächer
oder Schubladen zu tragen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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