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Die
Erfindung betrifft eine Drehfalle für eine Schlosseinheit
eines Kraftfahrzeuges, insbesondere eine Schlosseinheit einer Kraftfahrzeug-Tür.
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Es
geht beispielsweise aus der
DE 10 2007 003 948 A1 eine Schlosseinheit
mit einer mehrteiligen Sperrklinke hervor. Bei diesem Gesperre aus Drehfalle,
Auslösehebel, Sperrklinke und Blockierhebel liegen die
Positionen Vorrast und Hauptrast in unterschiedlichen Ebenen der
Drehfalle und werden mit zwei separaten Hebeln, nämlich
dem Auslösehebel (für die Vorrast) und der Sperrklinke
(für die Hauptrast), bedient. Als Vorrastsperrfläche
dient ein über die Drehfallen-Seitenfläche vorstehender
Nocken. Das Gesperre hat sich bewährt, kann aber weiter
verbessert werden, z. B. durch Optimierung der Auslösewinkel
zur Verbesserung des Betätigungskomforts; aber auch hinsichtlich
der Herstellung der beteiligten Gesperre-Bauteile, der Betätigungsteile und/oder
der Kraftübertragung.
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Hiervon
ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug
auf den Stand der Technik geschilderten Anforderungen zumindest
teilweise zu erfüllen und insbesondere eine Drehfalle anzugeben,
bei der sich hinsichtlich des Vorrast-Nockens auf der seitlichen
Drehfallenfläche eine fertigungstechnische und hinsichtlich
der Kraftübertragung günstigere Ausgestaltung
ergibt.
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Diese
Aufgaben werden gelöst mit einer Drehfalle gemäß den
Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
gehen aus den abhängig formulierten Patentansprüchen
hervor. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen
einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch
sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können
und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung,
insbesondere im Zusammen hang mit den Figuren, erläutert
die Erfindung und führt zusätzliche Ausführungsbeispiele
an.
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Die
erfindungsgemäße Drehfalle für eine Schlosseinheit
eines Kraftfahrzeuges ist mit einem Grundkörper mit einer
ersten Sperrfläche und einer ersten Seitenfläche
ausgeführt, wobei an der ersten Seitenfläche ein
Konturkörper angeordnet ist, der eine zweite Sperrfläche
bildet.
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Bei
dem Grundkörper handelt es sich insbesondere um ein Stanz-Bauteil
aus Metall, insbesondere Stahl. Der Grundkörper hat beispielsweise
eine U- oder L-förmige Grundform mit zwei gegenüberliegenden
Seitenflächen. Die erste Sperrfläche ist dabei vorteilhafterweise
am Umfangsbereich nach Art eines Nockens ausgearbeitet. Die Drehfalle
weist darüber hinaus (wenigstens) einen Konturkörper
auf, der an der ersten Seitenfläche angeordnet ist. Mit „Konturkörper"
ist insbesondere ein Element gemeint, dass eine komplexe Umfangsgeometrie
aufweist, also beispielsweise auch L-förmig ausgeführt
ist. Der Konturkörper ist ein separates Bauteil, das mit
dem gleichen oder einem vom Grundkörper verschiedenen Material
hergestellt ist. Ganz besonders bevorzugt ist ein Aufbau der Drehfalle,
bei dem die erste Sperrfläche die so genannte Hauptrast
und die zweite Sperrfläche die so genannte Vorrast der
Drehfalle bilden. Die Bereitstellung des Konturkörpers
erlaubt eine angepasste Ausgestaltung der Drehfalle an die jeweilige
Situation bzw. die auftretenden Kräfte in der Schlosseinheit
eines Kraftfahrzeuges, wobei gleichzeitig eine besonders günstige
Herstellung der Drehfalle erreicht wird.
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Darüber
hinaus wird als vorteilhaft angesehen, dass der Grundkörper
eine seitliche Vertiefung für den Konturkörper
hat. Ganz besonders bevorzugt ist, dass sich die seitliche Vertiefung
vom Rand des Grundkörpers bis in die inneren Bereiche des
Grundkörpers hineinerstreckt. Bevorzugt ist weiter, dass
die Vertiefung im Wesentlichen der Kontur des Konturkörpers
entspricht. Die Vertiefung bietet insbesondere die Möglichkeit,
eine teilweise Anlagefläche in Umfangsrichtung des Grundkörpers
bereitzustellen und, dass eine exakte Ausrichtung von Grundkörper
und Konturkörper realisiert ist. Die seitliche Vertiefung kann
sich beispielsweise bis in eine Tiefe von maximal 2 mm, gegebenenfalls
aber auch bis maximal 1 mm, hinein in den Grundkörper erstrecken.
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Zudem
ist möglich, dass der Grundkörper wenigstens ein
den Konturkörper zumindest teilweise durchdringendes Zentrierelement
aufweist. Ganz besonders bevorzugt ist, dass der Grundkörper
mehrere Zentrierelemente aufweist, beispielsweise nach Art von Zentrierstiften.
Diese Zentrierelemente durchringen den Konturkörper bevorzugt
vollständig, wobei der Konturkörper entsprechende
Bohrungen aufweist. Die Zentrierelemente können ebenfalls
separate Bauteile sein, die vor der Montage des Konturkörpers
mit dem Grundkörper verbunden sind. Die Zentrierelemente
können gleichzeitig Befestigungselemente darstellen (Schraub,
Niete, etc.).
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Des
Weiteren kann auch vorgesehen sein, dass der Grundkörper
im Bereich des Konturkörpers eine erste Dicke hat, die
kleiner als eine zweite Dicke des Konturkörpers ist. Ganz
besonders bevorzugt ist bei dieser Ausgestaltung, dass der Grundkörper
in benachbarten Bereichen eine erste Dicke hat, die beispielsweise
zumindest der zweiten Dicke des Konturkörpers entspricht,
insbesondere auch größer ist. Beispielsweise ist
die seitliche Vertiefung des Grundkörpers so ausgeführt,
dass im Bereich der Anordnung des Konturkörpers die erste
Dicke kleiner ist als die zweite Dicke des Konturkörpers.
Damit wird ermöglicht, dass die Krafteinleitung hier über
die zweite Sperrfläche des Konturkörpers während
des Betriebes der Schlosseinheit erfolgt. Die erste Dicke liegt
regelmäßig (also benachbart zum Konturkörper) bei
ca. 4 mm, während die zweite Dicke des Konturkörpers
beispielsweise zwischen 1 und 3 mm liegt.
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In
diesem Zusammenhang erfolgt die Anordnung von Grundkörper
und Konturkörper bevorzugt so, dass die erste Sperrfläche
und die zweite Sperrfläche in verschiedenen Ebenen senkrecht
zu einer Drehachse der Drehfalle angeordnet sind.
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Das
heißt mit anderen Worten auch, dass Hauptrast und Vorrast
in unterschiedlichen Ebenen vorgesehen sind.
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Des
Weiteren wird hier auch angegeben, dass gegebenenfalls nur der Grundkörper
mit einer Kunststoff-Ummantelung ausgeführt ist. In einigen Anwendungsfällen
kann das zudem vorteilhaft sein, dass der Konturkörper
mit einer separaten Kunststoff-Ummantelung ausgeführt ist.
Insofern ist auch möglich, dass zwei separat mit einer
Kunststoff-Ummantelung versehene Bauteile zur Drehfalle schließlich
montiert werden. Nichtsdestotrotz kann es auch vorteilhaft sein,
die Drehfalle auch erst nach der Montage von Konturkörper
und Grundkörper mit einer gemeinsamen Kunststoff-Ummantelung
auszuführen.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Drehfallen schließt der Konturkörper
seitlich teilweise mit der ersten Seitenfläche des Grundkörpers
und in Umfangsrichtung teilweise mit einer Umfangsfläche
des Grundkörpers ab. Das heißt mit anderen Worten
beispielsweise, dass die Gestalt und die Lage des Konturkörpers
so gewählt ist, dass die Umfangsflächen von Konturkörper
und Grundkörper zueinander ausgerichtet, das heißt
insbesondere parallel zueinander, ausgebildet sind. Um einerseits
die Bereitstellung von Hauptrast und Vorrast in unterschiedlichen Ebenen
zu bewerkstelligen und gleichzeitig aber auch teilweise einen gemeinsamen
Abschluss der Seitenflächen von Grundkörper und
Konturkörper zu erreichen, ist der Konturkörper
z. B. mit unterschiedlichen zweiten Dicken ausgeführt,
also sind die von der zweiten Sperrfläche entfernten Bereiche
mit einer kleineren zweiten Dicke ausgeführt.
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Außerdem
wir auch vorgeschlagen, dass der Grundkörper und der Konturkörper
eine gemeinsame Anlagefläche bilden, die im Bereich von
10% bis 50%, insbesondere im Bereich von 20% bis 35%, der ersten
Seitenfläche des Grundkörpers liegt. Der hier angegebene
Bereich, der insbesondere die Größenverhältnisse
von Konturkörper und Grundkörper zueinander veranschaulicht,
hat sich im Hinblick auf das Gewicht der Drehfalle, die Stabilität,
die Positionsgenauigkeit der Bauteile zueinander und der Handhabbarkeit
bei der Fertigung als besonders geeignet herausgestellt.
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Schließlich
wird auch vorgeschlagen, eine solche Drehfalle in einer Schlosseinheit
für ein Kraftfahrzeug einzusetzen, bei der eine erste Sperrklinke zum
Eingriff mit der ersten Sperrfläche und eine zweite Sperrklinke
zum Eingriff mit der zweiten Sperrfläche vorgesehen ist,
wobei die erste Sperrklinke und die zweite Sperrklinke auf einer
gemeinsamen Sperrklinkendrehachse gelagert und zueinander relativ verschwenkbar
angeordnet sind.
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Besonders
bevorzugt findet eine solche Schlosseinheit Einsatz zum Verriegeln
einer Tür eines Kraftfahrzeuges.
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Die
Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand
der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen
besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung,
auf die diese jedoch nicht beschränkt ist. Es zeigen schematisch:
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1:
eine erfindungsgemäße Drehfalle in Explosionsdarstellung,
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2:
die Drehfalle aus 1 in montiertem Zustand, und
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3:
schematisch ein Kraftfahrzeug mit einer Schlosseinheit.
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Aus 1 geht
eine mögliche Ausgestaltung einer Drehfalle 1 hervor,
wobei die Darstellung vor der Montage veranschaulicht ist. Zu erkennen
ist links der Grundkörper 4 der Drehfalle 1,
der durch die erste Seitenfläche 6 und die erste
Sperrfläche 5 (Hauptrast) gekennzeichnet ist.
Auf der ersten Seitenfläche 6 ist zudem eine Vertiefung 9 ausgeführt, die
eine in etwa L-förmige Gestalt aufweist. Diese Vertiefung 9 erstreckt
sich teilweise bis zur Umfangsfläche der Drehfalle 1,
an der im Betrieb die wenigstens eine Sperrklinke anliegt. Im Bereich
dieser Vertiefung 9 sind zudem zwei Zentrierelemente 10 vorgesehen,
nach Art von unterschiedlich dicken bzw. hohen Stiften, die voneinander
beabstandet sind. Während der kleinere Stift in etwa mit
der ersten Seitenfläche 6 des Grundkörpers 4 abschließt, überragt der
zweite Stift nahe des Umfangsbereiches die erste Seitenfläche 6 deutlich.
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Über
diesen Zentrierelementen 10 ist nun auch der Konturkörper 7 dargestellt,
der eine der Vertiefung 9 entsprechende Gestalt aufweist.
Insbesondere sind dort auch zwei Öffnungen 23 nach
Art von Bohrungen ausgeführt, die mit den Zentrierelementen 10 korrespondieren.
Der Konturkörper 7 bildet zudem eine zweite Sperrfläche 8 aus.
Der Konturkörper 7 wird nun so in die Vertiefung 9 eingebracht,
dass diese dort schließlich eine gemeinsame Anlagefläche 18 ausbilden.
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Dieser
Zustand ist in 2 dargestellt. Hierbei ist auch
zu erkennen, dass die Vorrast und die Hauptrast in unterschiedlichen
Ebenen senkrecht zur Drehachse 15 der Drehfalle 1 angeordnet
sind, nämlich die Hauptrast in der (unten) angedeuteten
ersten Ebene 13 und die Vorrast in der (oben) angedeuteten zweiten
Ebene 14. Die Drehfalle 1 wird deshalb in einem
Bereich des Konturkörpers 7 besonders verstärkt
ausgeführt, wobei sich die Gesamtdicke der Drehfalle dort
durch die erste Dicke 11 und die zweite Dicke 12 ergibt.
Bei der hier veranschaulichten Ausführungsvariante sind
der Grundkörper 4 und der Konturkörper 7 mit
separaten Kunststoff-Ummantellungen ausgeführt. Der Konturkörper 7 ist
zudem so gestaltet, dass dieser teilweise mit der ersten Seitenfläche
des Grundkörpers 4 und in Umfangsrichtung teilweise
mit der Umfangsfläche 17 des Grundkörpers 4 abschließt.
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3 versanschaulicht
nun noch schematisch ein Kraftfahrzeug 3 aufweisend eine
Tür 22, an der eine Schlosseinheit 2 vorgesehen
ist. Diese Schlosseinheit 2 weist die erfindungsgemäß beschriebene
Drehfalle 1 mit dem Konturkörper 7 auf, der
die zweite Sperrfläche 8 (Vorrast) ausbildet.
Dargestellt ist hierbei die Schlosseinheit 2 in der so
genannten Vorrast-Stellung, bei der die Drehfalle 1 also in
einer Position zwischen der geöffneten Stellung und der
geschlossenen Stellung gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen
gesichert ist. Dabei wird der Schlosshalter 24 bereits
sicher von der Drehfalle 1 aufgenommen, die aber noch nicht
ihre vollständige Rotation um die Drehachse 15 bis
in die geschlossene Position ausgeführt hat. Zur Arretierung
der Drehfalle 1 dient hierbei eine mehrteilige Sperrklinke.
Diese ist mit einer ersten Sperrklinke 19 zum Eingriff
mit der ersten Sperrfläche (Hauptrast) und einer zweiten Sperrklinke 20 zum
Eingriff mit der zweiten Sperrfläche 8 (Vorrast)
ausgeführt, wobei die erste Sperrklinke 19 und
die zweite Sperrklinke 20 auf einer gemeinsamen Sperrklinkendrehachse 21 gelagert
und zueinander relativ verschwenkbar angeordnet sind. Wird die Drehfalle 1 (beispielsweise
elektromotorisch unterstützt) schließlich in die
geschlossene Stellung überführt, fällt
die erste Sperrklinke 19 vor die erste Sperrfläche 8 des
Grundkörpers 4 und wird dort blockiert.
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Mit
der hier erfindungsgemäß offenbarten Drehfalle
lassen sich eine Reihe von Vorteilen verwirklichen. Insbesondere
kann der Montageaufwand reduziert werden. Ebenfalls ist anzumerken,
dass trotz des regelmäßig kleineren Grundkörpers
und des ggf. kleinen Konturkörpers eine erhöhte
Festigkeit festzustellen ist. Mit dem ggf. geringeren Gewicht der
Drehfalle werden z. B. auch geringe (Feder-)Kräfte benötigt,
um die Schlosseinheit zu betätigen.
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- 1
- Drehfalle
- 2
- Schlosseinheit
- 3
- Kraftfahrzeug
- 4
- Grundkörper
- 5
- erste
Sperrfläche
- 6
- erste
Seitenfläche
- 7
- Konturkörper
- 8
- zweite
Sperrfläche
- 9
- Vertiefung
- 10
- Zentrierelement
- 11
- erste
Dicke
- 12
- zweite
Dicke
- 13
- erste
Ebene
- 14
- zweite
Ebene
- 15
- Drehachse
- 16
- Kunststoff-Ummantelung
- 17
- Umfangsfläche
- 18
- Anlagefläche
- 19
- erste
Sperrklinke
- 20
- zweite
Sperrklinke
- 21
- Sperrklinkendrehachse
- 22
- Tür
- 23
- Öffnung
- 24
- Schlosshalter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007003948
A1 [0002]