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Die
Erfindung betrifft einen Überschuh gemäß dem
Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Ein
derartiger, als Antirutschmittel für Straßen-
oder Trageschuhe ausgelegter Überschuh ist aus dem Gebrauchsmuster
DE 20 2007 001 081
U1 bekannt. Er besteht im Wesentlichen aus einem dünnen
flexiblen haubenartigen Gebilde, das, einer zentralen gummigerafften
Einstiegsöffnung gegenüber, außen mit
zueinander distanzierten kleineren Flecken aus feinkörnig-scharfkantigem
Granulat bestückt ist. Wegen der freien Distanzen zwischen
diesen Flecken lässt auch die so bestückte Haube
sich noch auf ein sehr kleines Volumen zusammengekautscht verstauen
und dadurch unproblematisch mit sich führen, um diesen
Gleitschutz jederzeit greifbar zur Verfügung zu haben.
Im Gebrauch wird die Haube über den eigentlichen Trageschuh
gestülpt, bis der Gummizug im Bereich des Knöchels
des Trägers anliegt, der dann mit Sohle und Absatz seines
Trageschuhs in der Haube über den externen Granulat-Flecken
steht und dadurch auch auf vereistem Untergrund seinen Halt findet.
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Dieses
für Alt und Jung bestechende Konzept der problemlos mitführbaren
Sicherung gegen Glatteisunfälle hat allerdings in Hinblick
auf die Erfordernisse der praktischen Anwendung noch insofern eine
gewisse Schwachstelle gezeigt, als beim Ausschreiten die Standsicherheit
dadurch beeinträchtigt werden kann, dass die forminstabile
Haube sich wegen ihrer Ballonform seitlich um den Schuh herum verlagert;
so dass dann der Trageschuh schließlich nur noch über
einem Randbereich der externen Fleckenbestückung zu stehen
kommt und deren Gleitschutzwirkung dadurch entsprechend einseitig
und reduziert ist.
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In
Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt vorliegender Erfindung die
technische Problemstellung zugrunde, einen Gleitschutz-Überschuh
gattungsgemäßer Art dahingehend weiter zubilden,
dass die Stand- und Schreitsicherheit insbesondere auf vereistem
Untergrund noch, möglichst ohne Beeinträchtigung
des Nutzungskomforts, gesteigert wird.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Hauptanspruch
aufgeführten wesentlichen Merkmale gelöst. Danach
wird für den Überschuh von der Ballonform einer
Haube abgegangen und stattdessen auf die Grundform eines absatzlosen Schlupfschuhes
(nach Mokassin-Art mit stufenlos durchgehender Laufsohle) übergegangen.
Unter dessen Laufsohle sind, wenn schon nicht über die Laufsohle
insgesamt durchgehend dann doch wenigstens im Ballen- und im Fersenbereich,
anstelle der bisherigen kleineren Flecken nun größere
zusammenhängende Gleitschutzflächen vorgesehen. Die
sind jedenfalls in Richtung parallel zur Sohlen-Längsachse
nicht mehr unterbrochen, sondern sie erstrecken sich dann querstreifenförmig
unter der Laufsohle.
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Infolge
der dadurch wenigstens quer zur Längsachse stabilisierten
Passform des Überschuhes ergibt sich trotz weichen Obermaterials
und selbst bei nur gummigeraffter Einstiegsöffnung im Gebrauch
ein zuverlässiger Stand auf dem externen Gleitschutzbesatz,
da der sich nun nicht mehr seitlich ausweichend um den Leisten des
Trageschuhes herum verlagern kann; während andererseits
der Überschuh wegen des flexiblen Besatzes unter der flexiblen
Laufsohle immer noch auf relativ kleine Abmessungen zusammenfaltbar
bleibt.
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Es
hat sich gezeigt, dass dieser bequem anlegbare und dann mit seinem
Oberschuh aus schmiegsamem wetterfestem Material um den Knöchel
gerafft anliegende Überschuh bei seiner sohlenbedingten
Stabilität auch noch einen wesentlich verbesserten Halt
in Schnee und Matsch erbringt.
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Das
Anlegen des Überschuhs wird gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung dadurch gefordert, dass die Einstiegsöffnung
in dessen Oberschuh zunächst noch nicht von einem umlaufenden
Gummizug gerafft ist, sondern eine – eventuell elastische – Zugschnur
aufweist, die, erst nach dem Einschlüpfen des Trageschuhs
in den Überschuh, zum Anlegen der Einstiegsöffnung
an die Umgebung des Knöchels gestrafft wird.
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Das
vor dem Sohlengelenk gelegene Vorderblatt des Oberschuhs ist vorzugsweise
parallel zu dessen Längsrichtung mehrfach gefaltet, um
den Oberschuh im vorderen Bereich zum problemlosen Einstieg des
Trageschuhs über die Breite der Laufsohle hinaus aufweiten
zu können. Anschließend wird eine quer zu jener
Längserstreckung vorgesehene Verschluß-Lasche über
den Faltenwurf hinweg strammgezogen und etwa mittels Klettverschlüssen auf
dem Vorderblatt festgelegt, womit ein zuverlässiger, aber
auch wieder problemlos zu öffnender, Sitz des Überschuhs
auf dem Trageschuh erzielt ist.
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Bezüglich
zusätzlicher Alternativen und Weiterbildungen zur erfindungsgemäßen
Lösung wird auf die weiteren Ansprüche verwiesen,
und, auch hinsichtlich deren Vorteilen, auf nachstehende Beschreibung
eines in der Zeichnung skizzierten bevorzugten Realisierungsbeispieles
der Erfindung. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt, zu näherer
Erläuterung einiger Aspekte der erfindungsgemäßen
Lösung, den Überschuh in seiner bevorzugten Auslegung
in Draufsicht auf seinen auf das Fußbett über der
Laufsohle flachgelegten Oberschuh.
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Der
dargestellte Überschuh 11, der eine Laufsohle 12 und
einen Oberschuh 13 aufweist, lässt den mittleren
Bereich des Fußbettes auf seiner Laufsohle 12 erkennen.
Die ist unten (also außen und deshalb in der Draufsicht
nicht sichtbar) wenigstens angenähert vollflächig
mit einer Trägerfolie für eine Granulatschicht
wie insbesondere Aluminiumoxid, zweckmäßigerweise
mit einer Körnung um 40 Grid, bestückt.
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Die
Laufsohle 12 ist ein Zuschnitt aus beschichtetem hochzähem
Polyamid. Dessen robuste, abriebfeste äußere Beschichtung
mit thermoplastischem Polyurethan ist mangels Weichmachern besonders
alterungsbeständig; vor allem aber ist sie kältebeständig
und wasserdicht sowie feuchtigkeitsabweisend. Auf diese Beschichtung
ist der Granulat-Träger aufgebracht, etwa aufgenäht
oder aufgeschweißt. Das ergibt eine wünschenswerte
Versteifung der Laufsohle 12 gegenüber dem Oberschuh 13 des Überschuhes 11.
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Längs
des Randes der Laufsohle 12 ist der wetterfeste, schmiegsame
Oberschuh 13 feuchtigkeitsdicht befestigt, nämlich
angenäht, oder auch verklebt bzw. angeschweißt.
Vorzugsweise findet hierfür ein mehrlagiges Laminat Anwendung,
bei dem, zwischen robustem Außenmaterial und geschmeidigem
Innenfutter gelegen, eine dünne Zwischenschicht zu einer
wasserdichten atmungsaktiven Membran etwa auf Polytetrafluorethen-Basis perforiert
ist.
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Um
die (in der Darstellung auf das Fußbett der Laufsohle 12 flachgedrückte)
Einstiegsöffnung 14 des Oberschuhs 13 herum
erstreckt sich durch einen umlaufenden Kanal eine Zugschnur 15 mit Klemmklotz 16 vor
ihren beiden Enden. Nach dem Einstieg eines Trageschubs (nicht dargestellt)
in die Einstiegsöffnung 14 werden die Enden der
Schnur 15 aus dem Klotz 16 herausgezogen und so
die Einstiegsöffnung 14 durch Raffen der Zugschnur 15 um den
Knöchelbereich des Trägers herum satt angelegt.
Zum Aussteigen wird die Öffnung 14 einfach manuell
wieder aufgeweitet.
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Im
hinteren Bereich des Oberschuhs 13, am rückwärtigen
Fersenrand, ist ein gegenüber dem Oberschuh 13 farblich
kontrastierender, insbesondere fluoreszierender oder reflektierender,
Signalstreifen 17 vorgesehen, der sich über der
Fersennaht des Oberschuhs 13 von der Laufsohle 12 bis
zum Rand der Einstiegsöffnung 14 hinauf erstreckt.
Vorzugsweise befindet sich bei dessen oberem Ende, also bei der
Einstiegsöffnung 14, eine Zugöse 18 zum
Hochziehen des Oberschuhes 13 im Fersenbereich mittels eines
dort eingesteckten Fingers, wodurch der Einstieg des Trageschuhs
in den biegeweichen Überschuh 11 gefördert
wird.
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Das
Vorderblatt 19 des Überschuhs 11 ist, ebenfalls
zur Förderung des Einsteigens, wesentlich über
den dortigen Bereich der Laufsohle 12 seitlich hinausragend
bemessen. Nachdem der Trageschuh im Überschuh 11 auf
dessen Laufsohle 12 steht, wird der Oberschuh 13 im
Bereiche seines Vorderblattes 19, unter Faltenwurf 20 parallel
zu seiner Längsrichtung, mittels einer quer darüber
hinweg zu spannenden Querlasche 21 gerafft. Die ist dafür
mit ihrem einen Ende außerhalb der Mitte auf dem Vorderblatt 19 befestigt,
etwa angenäht, und gegenüberliegend, bei ihrem
freien Ende, mit Befestigungsmitteln 22 ausgerüstet,
hier in Form einer Klettfolie. Durch Strammziehen der Querlasche 21 bildet
sich der im Vorderblatt 19 angelegte Faltenwurf 20 stärker
aus, so dass das Vorderblatt 19 sich eng um den Trageschuh
herum legt. Der Bereich des freien Endes der Querlasche 21 ist
dann im Bereiche des darunter gelegenen Randes des Vorderblattes 19,
bei diesem bevorzugten Realisierungsbeispiel auf einer komplementären
Klettfolie, wieder lösbar festlegbar.
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Der
erfindungsgemäße Gleitschutz-Überschuh 11 besteht
also aus geschmeidigem wetterfestem Material und weist unter seiner
Laufsohle 12 einen bevorzugt vollflächigen Granulat-Besatz
sowie um die Einstiegsöffnung 14 seines Oberschuhes 13 herum
verlaufend eine Zugschnur 15 zum Raffen der Einstiegsöffnung 14 auf.
Das Vorderblatt 19 des Oberschuhes 13 ist breiter
als die Laufsohle 12 ausgelegt und nach dem Einsteigen
des Trageschuhes unter Faltenwurf 20 mittels einer auf
dem Vorderblatt 19 wieder lösbar festlegbaren
Querlasche 21 raffbar.
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- 11
- Überschuh
(aus 12 und 13)
- 12
- Laufsohle
(von 11 unter 13)
- 13
- Oberschuh
(von 11)
- 14
- Einstiegsöffnung
(von 13 hinter 19)
- 15
- Zugschnur
(um 14)
- 16
- Klemmklotz
(für 15)
- 17
- Signalstreifen
(rückwärtig an 13)
- 18
- Zugöse
(bei 17 an 13)
- 19
- Vorderblatt
(von 13)
- 20
- Faltenwurf
(auf 19 unter 21)
- 21
- Querlasche
(quer über 19, 20)
- 22
- Befestigungsmittel
(zwischen 21 und 19)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202007001081
U1 [0002]