-
Die
Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zubereitung, ein Mittel
zur Migräneprophylaxe und Therapie, die Verwendung der
pharmazeutischen Zubereitung bzw. der Wirkstoffzusammensetzung zur
Prophylaxe der Migräne, als auch ein Kit of Parts, umfassend
die Komponenten der Wirkstoffzusammensetzung.
-
Migräne
ist ein anfallsartig auftretender, periodisch wiederkehrender, überwiegend
einseitiger Kopfschmerz, der oft mit Übelkeit und Erbrechen
einhergeht.
-
Migräne
kann in jedem Alter auftreten. Meist beginnt sie nach der Pubertät,
nach dem 40. Lebensjahr tritt sie nur selten auf. Personen, in deren
Familien Migräne vorkommt, haben ein höheres Erkrankungsrisiko. Nach
Erkenntnissen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
leiden 12% der Frauen und 6% der Männer in Deutschland
an Migräne. Von wiederholten Anfällen sind auch
3% der Schulkinder betroffen.
-
Schätzungen
gehen davon aus, dass 10% der Bevölkerung mehr oder weniger
häufig an Migräne leiden. Allein für
die Bundesrepublik Deutschland sind dies 8 Millionen Betroffene.
-
Die
zugrunde liegenden Ursachen der Migräne sind noch nicht
endgültig geklärt. Genetische Faktoren scheinen
eine Rolle zu spielen, da oft mehrere Mitglieder einer Familie betroffen
sind.
-
Die
Pathogenese der Migräne wird durch verschiedene Reize ausgelöst
und zeigt sich in einer Vasokonstriktion mit anschließender überschießender
Vasodilatation. Es kommt zur Ausbildung perivaskulärer Ödeme
und Reizung trigeminaler Afferenzen.
-
Ein
weiterer möglicher physiologischer Mechanismus lässt
sich derart beschreiben, dass bei Migränepatienten ein
Defizit der mitochondrialen, oxidativen Phosphorylierung im zentralen
Nervensystem vorliegt. Das Vorkommen der Migräne bei Mutter
und Kinder findet auch hier ihre Erklärung, da Mitochondrien
ausschließlich von der Mutter auf die Kinder vererbt werden.
Schoenen et al. (J. Schoenen et al.: Efficacy of coenzyme
Q10 in migraine prophylaxis: A randomized controlled trial, Neurology,
64, 2005 S. 713–715) konnte zeigen, dass Substanzen,
welche die mitochondriale, oxidative Phosphorylierung unterstützen,
die Häufigkeit von Migräeanfallen signifikant
senken. Als Substanz wurde in einer Studie Coenzym Q10 eingesetzt.
-
Die
Kopfschmerzen sind oft derart stark, dass neben Appetitlosigkeit
und Erbrechen, die Arbeitsfähigkeit drastisch eingeschränkt
bzw. die Ausübung des Berufs vorübergehend nicht
möglich ist. Die volkswirtschaftlichen Schäden,
die als Folge der Migräne entstehen sind beachtlich und
liegen nach vorsichtigen Schätzungen bei mehreren Milliarden
Euro allein in der Bundesrepublik Deutschland.
-
WO 97/26897 A1 offenbart
eine Zusammensetzung zur Behandlung von Migräne, die Kalium,
Magnesium und Pyridoxin enthält. Die Zusammensetzung weist
jedoch den Nachteil auf, dass es sich um Pulverkapseln handelt.
Pulver stellen kristallartige Strukturen dar, die vom Körper
erst in Lösung gebracht werden müssen, um sie
der Resorption durch den Körper zugänglich zu
machen. Eine rasche Wirkung ist somit nicht möglich.
-
DE 20 2004 000 657
U1 offenbart ein Arznei- bzw. Nahrungsergänzungsmittel
zur oralen Verabreichung, enthaltend Blaubeerextrakt, sowie Antioxidantien
und Mikronährstoffe aus Magnesiumoxid, Vitamin B15, B2,
B6 B12 Selen und L-Ascorbinsäure. Die Zusammensetzungen
werden als Mittel zur Prophylaxe und Behandlung von Kopfschmerzen,
insbesondere bei Spannungskopfschmerzen und Migräne beschrieben. Nicht
offenbart wird der Einsatz von Coenzym Q10. Wie in der oben erwähnten
Patentschrift handelt es sich um ein Pulver mit den genannten Nachteilen
bezüglich der Resorption, so dass ein rascher Wirkungseintritt ebenfalls
ausgeschlossen ist. Dies trifft besonders auf die Pflanzeninhaltsstoffe
des Blaubeerextraktes zu, die in gewöhnlichen Darreichungen,
wie etwa Kapseln oder Pulvern nur unzureichend vom Körper
resorbiert werden, Das Mittel Sanomit
® der
Fa. MSE enthält 5% Coenzym Q10 in Form einer Nano-Emulsion.
Gleichzeitig enthält die Formulierung mehr als 10% Ethanol.
Ethanol ist jedoch ein starkes Zellgift und sollte in Form von Nanoformulierungen
zur Anwendung bei Mensch und Tier gemieden werden. Außerdem
offenbart die Zusammensetzung keinen Blaubeerextrakt.
-
Es
war nun Aufgabe der Erfindung, eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verfügung zu stellen, welche in ihrer Wirkung bei der
Prophylaxe und Behandlung der Migräne verbessert ist und
einen beschleunigten Wirkungserfolg erzielt.
-
Überraschend
wurde nun gefunden, dass mit einer Formulierung aus Phospholipiden,
Coenzymen Q10, Blaubeerextrakt und Polyol
ein sehr schneller Wirkungseintritt der Migräne-Prophylaxe
und Therapie erzielt werden kann, die zugleich eine in experimentellen
Studien, positive subjektive Bewertung der Personen hervorrief.
-
Außerdem
wurde überraschend festgestellt, dass die Formulierungen
einer Sprüh- oder Gefriertrocknung zugeführt werden
können, wobei Pulver enthalten werden, in denen die micellare
Struktur und somit eine rasche Resorption weiterhin gewährleistet
ist. D. h., bei Auflösung des Pulvers in Wasser bildet
sich die ursprüngliche Emulsion wieder aus.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung in einer ersten Ausführungsform
ist eine flüssige, wässrige Formulierung umfassend:
- (a) ein oder mehrere Phosphlipide,
- (b) Coenzym Q10 und/oder seine physiologisch
akzeptablen Derivate,
- (c) Blaubeerextrakt (Extrakt aus Vaccinium myrtillus)
- (d) ein oder mehrere Polyole, ausgewählt aus der Gruppe
umfassend: Aldosen, Ketosen, reduzierte Aldosen und/oder Ketosen,
physiologisch akzeptable Glycoside von Aldosen und/oder Ketosen,
C3-C6-Tri, -Tetra-
-Penta- oder -Hexaole,
wobei die Komponenten in den folgenden
Mengen vorliegen:
(a) 0,1–30 Gew.-%
(b) 0,05–20
Gew.-%
(c) 1–20 Gew.-%
(d) 5–90 Gew.-%,
jeweils
bezogen auf die gesamte Formulierung
-
Komponente
(a) ist ein Phospholipid, bevorzugt Lecithin. Besonders bevorzugt
ist der Einsatz von Phosphatidylcholin gewonnen aus Soja- oder Eilecithin.
Weiterhin besonders bevorzugt sind Phosphatidylcholine charakterisiert
durch eine Kettenlänge der Fettsäure von C6 bis C20, insbesondere
Octanoate.
-
Es
hat sich gezeigt, dass der Einsatz von Phospholipiden eine wichtige
Funktion für die Stabilisierung und Emulgierung der wässrigen
Formulierung übernimmt.
-
Komponente
(a) liegt in einer Menge von 0,1–30 Gew.-%, vorzugsweise
1–15 Gew.-%, besonders bevorzugt 3–8 Gew.-%, jeweils
bezogen auf die gesamte Formulierung vor.
-
Die
Komponente (b) ist Coenzym Q10 auch Ubichinon
genannt oder deren physiologisch akzeptablen Derivate. Ubichinon
hat als Überträgersubstanz von Elektronen größte
Bedeutung in der mitochondrialen Energiegewinnung und ist in der
Atmungskette lokalisiert.
-
Zu
den physiologisch akzeptablen Derivaten zählen Coenzym
Q6, Coenzym Q7,
Coenzym Q8 und Coenzym Q9.
-
Komponente
(b) liegt in einer Menge von 0,05–20 Gew.-%, vorzugsweise
0,08–10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1–5 Gew.-%,
jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung vor.
-
Komponente
(c) ist ein Blaubeerextrakt. Blaubeerextrakt ist der Trockenextrakt
der Beeren von Vaccinium myrtillus. Ein besonders bevorzugter Trockenextrakt
im Sinne der Erfindung ist auf mindestens 25 Gew.-% (bezogen auf
den Trockenextrakt) Anthocyanoside standardisiert. Blaubeerextrakt
wirkt besonders in Kombination mit den weiteren erfindungsgemäß einzusetzenden
Komponenten zur Prophylaxe und Therapie von Kopfschmerzen und Migräne.
-
Komponente
(c) liegt in einer Menge von 0,01–20 Gew.-%, vorzugsweise
0,5–8 Gew.-%, besonders bevorzugt 1–5 Gew.-%,
jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung vor.
-
Komponente
(d) ist ausgewählt aus der Gruppe umfassend: Aldosen, Ketosen,
reduzierte Aldosen und/oder Ketosen, physiologisch akzeptable Glycoside
von Aldosen und/oder Ketosen, C3-C6-Tri, -Tetra- -Penta- oder -Hexaole. Bevorzugt
sind Glucose, Fructose, Glycerin, Pentite, weiter bevorzugt Xylit
oder Hexite, insbesondere Sorbit, Mannit, Gulit oder Inositol sowie
dessen physiologisch akzeptablen Derivate, wie z. B. Inositoltriphosphat
und/oder Dinatriuminositat. Komponente (d) liegt in einer Menge
von 5–90 Gew.-%, vorzugsweise 15–80 Gew.-%, besonders
bevorzugt 25–70 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte
Formulierung, vor.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Formulierungen enthält die Formulierung Riboflavin und/oder
seine physiologisch akzeptablen Derivate. Das Riboflavin, das auch
als Vitamin B2 bekannt ist, hat Bedeutung im Energiestoffwechsel
der Mitochondrien. Das bevorzugt einzusetzende Riboflavin kann in
Reinform eingesetzt werden. Als physiologisch akzeptable Derivate
des Riboflavins kommen insbesondere die Ester, bevorzugt Carbonsäureester,
in Betracht. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die
erfindungsgemäße Formulierung Tetracarbonsäureester
des Ribityl-Restes des Riboflavins der mit C1-C20-Carbonsäuren verestert ist. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Riboflavin-5'-Phosphat und
Tetranikotinsäureester besonders bevorzugt.
-
Als
physiologisch akzeptables Derivat kann das Riboflavin-5'-Phosphat
eingesetzt werden. Das Riboflavin und/oder seine physiologisch akzeptablen
Derivate können in einer Menge von 0,1–20 Gew.-%,
bevorzugt von 0,5–10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,8 bis
3 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung vorliegen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die
erfindungsgemäßen Formulierung zusätzlich
L-Ascorbinsäure und/oder deren physiologisch akzeptable
Derivate. Zu den physiologisch akzeptablen Derivaten zählen
die Alkali und/oder Erdalkalimetallsalze, wie Na-, K-, Mg-, oder
Calciumascorbat. Weiterhin zählt zu den physiologisch akzeptablen
Derivaten das L-Ascorbyl-6-palmitat.
-
L-Ascorbinsäure
und/oder seine physiologisch akzeptablen Derivate können
in einer Menge von 0,1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 15 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,8 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte
Formulierung, vorliegen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die
erfindungsgemäßen Formulierungen zusätzlich
L-Carnitin und/oder dessen physiologisch akzeptable Derivate. Zu
den physiologisch akzeptablen Derivaten zählen z. B. L-Carnitin-tartrat
oder L-Acyl-Carnitin von C2-C20-Carbonsäuren.
L-Carnitin ist zwingend dafür notwendig, dass Fettsäuren
ins Innere der Mitochondrien gelangen. Besonders das Herz-Kreislaufsystem
ist auf eine ausreichende Versorgung mit L-Carnitin angewiesen.
Es hat sich als nützlich erwiesen im Rahmen der Migräneprophylaxe
und Therapie die gesamte, mitochondriale Energiegewinnung aller
Zellen zu berücksichtigen. Die Einbeziehung des Herz-Kreislaufes
in diese Betrachtungsweise hat sich in der Therapie und Prophylaxe
der Migräne als überaus sinnvoll erwiesen. L-Carnitin
ist semiessentiell, da es in gewissen Mengen vom Körper
selbst hergestellt wird. Die Synthese verläuft über
Leber, Niere und Muskeln in vier Schritten, wobei zwei dieser Schritte
Vitamin C abhängig sind. In diesem Zusammenhang ist der
Einsatz von Vitamin C sinnvoll.
-
L-Carnitin
und/oder seine physiologisch akzeptablen Derivate liegen bevorzugt
in einer Menge von 0,5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-%,
besonders bevorzugt 2 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte
Formulierung vor.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitungen
zusätzlich Coffein und/oder dessen physiologisch akzeptable
Derivate. Coffein kommt u. a. in der Kaffepflanze Coffea arabica
L. Rubiacea vor. Als Phosphodiesterasehemmer hat es belebende Eigenschaften,
was sich sowohl in der Prophylaxe als auch in der Therapie der Migräne
bewährt hat.
-
Physiologisch
akzeptable Derivate sind z. B. Coffeincitrat und/oder Coffeinhydrochlorid.
Coffein und/oder seine Derivate liegen bevorzugt in einer Menge
von 0,05–10 Gew.-%, vorzugsweise 0,07–7 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,1–4 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte
Formulierung vor.
-
Darüber
hinaus enthalten die pharmazeutischen Zubereitungen zusätzlich
Aminosäuren, vorzugsweise L-Arginin und/oder L-Lysin und/oder
L-Prolin. Die Aminosäuren sind bevorzugt in Mengen bis
zu 97 Gew.-%, vorzugsweise 1–95 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 5 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung
enthalten.
-
In
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
enthalten die Formulierungen zusätzlich Rotwein-Bioflavonoide
und/oder Citrus-Bioflavonoide und/oder Holunder-Bioflavonoide und/oder
Rotklee-Bioflavoinoide und/oder Soja-Bioflavoinoide, vorzugsweise
in einer Menge bis zu 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 70 Gew.-%,
insbesondere 5–20 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte
Formulierung.
-
In
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
enthalten die Formulierungen Extrakte aus Stevia rebaudiana enthaltend
bevorzugt etwa 10–25% Steviolglykoside, die eine etwa 300fach
stärkere Süßkraft besitzen als Zucker.
Die Formulierungen enthalten vorzugsweise 0,1–20 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,2–10 Gew.-%, insbesondere 0,3–2
Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung.
-
Lediglich
beispielhaft sei erwähnt, dass die erfindungsgemäße
Formulierung, bezogen auf 100 Gewichtsteile der erfindungsgemäßen
Formulierung außerdem unabhängig voneinander enthalten
kann:
- – 0,1 bis 1 Gew.-Teile, vorzugsweise
0,3–0,6 Gew.-Teile Beta-Carotin;
- – 0,03 bis 0,3 Gew.-Teile, vorzugsweise, 0,07 bis 0,2
Gew.-Teile Vitamin A;
- – 0,1 bis 5 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,3 bis 2 Gew.-Teile
Vitamin E
- – 0,1 bis 5 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,3 bis 2 Gew.-Teile
Tocotrienole
- – 0,1 bis 1 Gew.-Teil, vorzugsweise 0,3–0,6
Gew.-Teile Vitamin K;
- – 10–5 bis 3 × 10–5 Gew.-Teile, vorzugsweise 1,3 × 10–4 bis 2,7 × 10–4 Gew.-Teile biologisch wirksames
Selen; jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung;
- – ein oder mehrere der wasserlöslichen Vitamine
und/oder seine physiologisch akzeptablen Derivate, Thiamin, Niacin,
NADH, NADPH, Pyridoxin, Pantothensäure,
-
Biotin,
Cobalamin und Folsäure in den nachfolgenden Gewichtsanteilen
(Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung):
Vitamin | Von | Bis | Bevorzugt
von | Bevorzugt
bis |
Thiamin | 10–3 | 0,01 | 3 × 10–3 | 8 × 10–3 |
Niacin | 2 × 10–3 | 0,03 | 6 × 10–3 | 2 × 10–2 |
NADH | 2 × 10–3 | 0,03 | 6 × 10–3 | 2 × 10–2 |
Pyridoxin | 10–3 | 0,01 | 3
10–3 | 8 × 10–3 |
Pantothensäure | 0,01 | 0,1 | 0,03 | 0,08 |
Biotin | 10–4 | 10–3 | 3 × 10–4 | 8 × 10–4 |
Folsäure | 10–4 | 10–3 | 3 × 10–4 | 8 × 10–4 |
Cobalamin | 10–5 | 10–4 | 3 × 10–5 | 8 × 10–4 |
-
Ein
oder mehrere Elemente in seiner physilogisch verträglichen
Form ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Bor, Eisen,
Kupfer, Jod, Phosphor, Mangan, Molybdän, Chrom und Zink.
Element | Von | Bis | Bevorzugt
von | Bevorzugt
bis |
Bor | 10–4 | 10–3 | 3 × 10–4 | 8 × 10–4 |
Eisen | 0,01 | 0,05 | 0,02 | 0,03 |
Kupfer | 10–3 | 5 × 10–3 | 2 × 10–3 | 3 × 10–3 |
Iod | 10–4 | 5 × 10–4 | 2 × 10–4 | 3 × 10–4 |
Mangan | 10–3 | 5 × 10–3 | 2 × 10–3 | 3 × 10–3 |
Molybdän | 2 × 10–5 | 5 × 10–4 | 2 × 10–4 | 3 × 10–4 |
Zink | 5 × 10–3 | 1 | 10–2 | 0,5 |
-
Weiterhin
können übliche Bestandteile, wie Geschmacksstoffe,
Farbstoffe, Verdicker und gängige physiologisch unbedenkliche
Trennmittel in den erfindungsgemäßen Formulierungen
enthalten sein.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden erfindungsgemäßen
Formulierung ist die Formulierung im Wesentlichen frei von primären
leichtflüchtigen Alkoholen (VOC) und/oder ethoxylierten oder
anderen synthetischen Tensiden.
-
Die
erfindungsgemäßen flüssigen wässrigen
Formulierungen bilden Micellen aus, in denen insbesondere lipophile
Stoffe solubilisiert werden können. Die Ausbildung der
Micellen macht es zudem möglich, konzentrierte flüssige
Formulierungen herzustellen, die beispielsweise einen Wassergehalt
unterhalb von 40 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Formulierung, aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform liegen die flüssigen
wässrigen Formulierungen als Emulsion in Form eines micellaren
Konzentrats vor. Die Micellen in den erfindungsgemäßen
flüssigen, wässrigen Formulierungen weisen bevorzugt
einen mittleren Durchmesser von weniger als 250 nm, bevorzugt von
10 bis 250 nm, weiter bevorzugt von 50 bis 230 nm und insbesondere von
130 bis 210 nm auf. In einer bevorzugten Ausführungsform
liegen die flüssigen wässrigen Formulierungen gemäß der
vorliegenden Erfindung transparent vor.
-
Der
mittlere Durchmesser der Micellen kann mit dem Fachmann geläufigen
Verfahren bestimmt werden, beispielsweise einem Coulter Counter
N24. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Nano-Emulsionen kann über
handelsübliche Hochdruckhomogenisatoren erfolgen, mit denen
die erfindungsgemäßen Formulierungen homogenisiert
werden. Insbesondere, wenn die vorliegenden erfindungsgemäßen
Formulierungen als Nano-Emulsion (mittlerer Durchmesser der Micellen
von 10 bis 250 nm) vorliegt, können die Formulierungen schnell
vom Körper aufgenommen werden. Es ist bekannt, dass sekundäre
Pflanzeninhaltsstoffe, wie z. B. Anthocyanidine oder Anthocyanoside
vom Körper nur schlecht resorbiert werden. Es hat sich überraschend
gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Formulierungen,
insbesondere die micellaren Konzentrate zu einer deutlich schnelleren
und erhöhten Resorption sowohl hydrophiler als auch lipophiler
Bestandteile, also auch Substanzen ausgewählt aus der Gruppe
dieser sekundären Pflanzenstoffe, erfolgt. Insbesondere
wenn die vorliegenden wässrigen flüssigen Formulierungen
als Nano-Emulsionen vorliegen ist es auch möglich, ohne
synthetische Emulgatoren bzw. Co-Emulgatoren und Alkoholen (Ethanol)
zu arbeiten, was bedeutende Ansätze der orthomolekularen
Medizin im Rahmen der Migräne, nämlich Coenzym
Q10 mit sekundären Pflanzenstoffen kombiniert,
so dass alle Komponenten, auch die Pflanzenstoffe, erstmalig rasch
und in ausreichender Konzentration dem Körper zur Verfügung
gestellt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Formulierungen können
auch getrocknet werden.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Feststoff,
erhältlich aus einer erfindungsgemäßen
Formulierung durch Trocknung, vorzugsweise Sprühtrocknung
oder Gefriertrocknung. Es hat sich dabei überraschender
Weise herausgestellt, dass in den getrockneten Feststoffen die micellare
Struktur erhalten bleibt, so dass beim Auflösen des Feststoffs
in Wasser die ursprüngliche micellare Emulsion zurückgewonnen
werden kann.
-
Dies
hat erhebliche Vorteile, da sich so die erfindungsgemäße
Formulierung einfach als pharmazeutische Feststoffzubereitungen
formulieren lassen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform liegen die erfindungsgemäßen
Feststoffe so vor, dass sie zusätzlich eine Polycarbonsäure,
vorzugsweise Citronensäure und/oder Polycarbonsäuresalz,
vorzugsweise Citronensäuresalz, insbesondere Calcium- und/oder
Magnesiumcitrat oder Gluconsäure und/oder Gluconsäuresalz,
insbesondere Na-, Mg-, oder Ca-Gluconate aufweisen.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine pharmazeutische
Zubereitung umfassend eine erfindungsgemäße Formulierung
oder einen erfindungsgemäßen Feststoff.
-
Ein
weiterer Gegenstand ist eine pharmazeutische Zubereitung umfassend
eine erfindungsgemäße Formulierung oder einen
erfindungsgemäßen Feststoff zur Prophylaxe und
Therapie der Migräne.
-
Die
erfindungsgemäße Formulierung oder pharmazeutische
Zubereitung wird im Allgemeinen so dosiert, dass die Gesamtmenge
der dem Körper zugeführten Menge an Komponenten
(a) vorzugsweise Coenzym Q10 zwischen 1
und 600 mg/Tag, vorzugsweise 150 bis 400 mg/Tag, besonders bevorzugt
200 bis 300 mg/Tag (und Person mit einem Körpergewicht
von 75 Kg) liegt. Zur Prophylaxe sind in der Regel Dosierungen von
200 bis 300 mg ausreichend.
-
Die
mengenmäßigen Anteile der Komponenten (b) bis
(d) können auf Basis der Menge der Komponenten (a) auf
der Grundlage ihrer oben genannten prozentualen Anteile berechnet
werden.
-
Die
erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitung kann
in mehrere Einzeldosierungen über den Tag hinweg verabreicht
werden. Darüber hinaus ist es auch möglich, die
Komponenten (a) bis (d) einzeln zu solubilsieren und auch einzeln
zu verabreichen.
-
Hierzu
kann die Wirkstoffkombination in einer Anordnung zur Verfügung
gestellt werden, in der die Einzelkomponenten getrennt voneinander
vorliegen und vor der Verabreichung gemischt oder getrennt voneinander
verabreicht werden können.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kit of Parts,
umfassend die Komponenten (a) bis (d), wobei wenigstens eine der
Komponenten räumlich getrennt von den anderen vorliegt.
Das Kit of Parts kann dabei ein Behältnis sein, in dem
sich zwei oder mehrere Kompartimente befinden, in den die Komponenten
(a) bis (d) enthalten sind. In dem erfindungsgemäßen
Kit können die einzelnen Komponenten unabhängig
voneinander in Form eines micellaren Konzentrates, eines sprühgetrockneten
oder gefriergetrockneten Pulvers oder daraus gewonnenen Tabletten,
Dragees, Kapseln vorliegen. In einer bevorzugten Ausführungsform
weist das erfindungsgemäße Kit mindestens ein
Kompartiment auf und einen zusätzlichen Behälter,
wobei in wenigstens einem der Kompartimente und/oder in dem Behälter
zwei der Komponenten ausgewählt aus den Komponenten (a)
bis (d) enthalten sind.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung einer Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass
eine flüssige wässrige Formulierung des emulsionsartigen,
wasserlöslichen, Konzentrates einer Sprühtrocknung
oder Gefriertrocknung zugeführt wird, derart, dass Micellen im
erhaltenen getrockneten Gut erhalten bleiben.
-
Das
emulsionsartige, wasserlösliche, Konzentrat kann zusammen
mit einer weiteren wässrigen Formulierung A, enthaltend
eine Polycarbonsäure vorzugsweise Citronensäure
und/oder Polycarbonsäuresalz, vorzugsweise Citronensäuresalz,
insbesondere Calcium- und/oder Magnesiumcitrat oder Gluconsäure und/oder
Gluconsäuresalz, insbesondere Na-, Mg- oder Ca-Gluconate,
der Sprüh- oder Gefriertrocknung zugeführt wird,
derart, dass Micellen im getrockneten Sprühgut erhalten
bleiben.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel zur
Migräneprophylaxe umfassend eine erfindungsgemäße
Formulierung oder eine erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitung.
-
Wie
bereits zuvor erläutert, kann die zuvor beschriebene pharmazeutische
Zusammensetzung oder die erfindungsgemäße Zubereitung
zur Prophylaxe und Therapie der Migräne im menschlichen
Körper eingesetzt werden.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung
der erfindungsgemäßen Wirkstoffzusammensetzung
oder der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitung
zur Prophylaxe und Therapie von Migräne. Darüber
hinaus kann die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitung oder die erfindungsgemäße Wirkstoffzusammensetzung
in einem Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln, vorzugsweise
in einem Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe
und Therapie der Migräne verwendet werden und kann dann
beispielsweise in den oben genannten Dosierungen zur Anwendung kommen. Ausführungsbeispiel 1:
Rohstoff | Menge
in Gewichtsprozent |
Sojaphopsholipid
(Phospholipon
85 G) | 5 |
Coenzym
Q10 | 2,5 |
MCT1 (mittelkettige Triglyceride) | 10 |
Blaubeerextrakt2 | 5 |
Glucose | 40 |
Wasser | ad
100 |
-
Wasser,
Glucose, Blaubeerextrakt, werden in Wasser dispergiert und mit Lecithin
homogenisiert. Coenzym Q10 mit wird in MCT gelöst und zum
Solubilisat hinzugegeben. Anschließend wird erneut homogenisiert.
Es wird ein tiefblaues micellares Konzentrat gewonnen mit einer
mittleren Teilchengröße von 180 nm. Homogenisator:
Panda 2 K, NS 10012 von der Fa. Niro Soavi. Temp. bei 25°C
bei 400 bar.
- 1 Veresterungsprodukt aus Glycerin mit einer
Mischung Caprylsäure und Caprinsäure
- 2 Standardisiert auf mindestens 25 Gew.-% (beogen auf den Trockenextrakt)
Anthocyanoside
Ausführungsbeispiel 2: Rohstoff | Menge
in Gewichtsprozent |
Sojaphopsholipid
(Phospholipon
85 G) | 5 |
Coenzym
Q10 | 2,5 |
MCT | 10 |
Blaubeerextrakt | 5 |
Riboflavin-5'-Phosphat | 6 |
Glucose | 40 |
Wasser | ad
100 |
-
Wasser,
Glucose, Riboflavin-5'-Phospaht, Blaubeerextrakt, werden in Wasser
dispergiert und mit Lecithin homogenisiert. Coenzym Q10 mit wird
in MCT gelöst und zum Solubilisat hinzugegeben. Anschließend wird
erneut homogenisiert. Man erhält eins tiefblaues micellares
Konzentrat mit einer mittleren Teilchengröße von
170 nm. Homogenisator: Panda 2 K, NS 10012 von der Fe. Niro Soavi.
Temp. bei 25°C bei 400 bar. Ausführungsbeispiel 3:
Rohstoff | Menge
in Gewichtsprozent |
Sojaphopsholipid
(Phospholipon
85 G) | 5 |
L-Carnitin | 10 |
Coenzym
Q10 | 5 |
Blaubeerextrakt | 5 |
Riboflavin-5'-Phosphat | 6 |
L-Ascorbinsäure | 5 |
Coffein | 1 |
Glucose | 30 |
Wasser | ad
100 |
-
Wasser,
Glucose, Riboflavin-5'-Phospaht, Blaubeerextrakt, Ascorbinsäure,
Coffein, werden in Wasser dispergiert und mit Lecithin homogenisiert.
Coenzym Q10 mit wird in MCT gelöst und zum Solubilisat
hinzugegeben. Anschließend wird erneut homogenisiert. Es
wird ein tiefblaues micellares Konzentrat gewonnen mit einer mittlere
Teilchengröße von 180 nm. Homogenisator: Panda
2 K, NS 10012 von der Fa. Niro Soavi. Temp. bei 25°C bei
400 bar.
-
Ergebnisse
der micellaren Konzentrate in der Prophylaxe der Migräne
wurde an jeweils 10 Probanden getestet. Die in den Ausführungsbeispielen
ausgeführten micellaren Konzentrate wurden jeweils 3 Monate
10 Probanden 2 mal täglich verabreicht. Dabei wurden an
Wirkstoffen für
Ausführungsbeispiel 1: 250
mg Q10 und 500 mg Blaubeerextrakt
Ausführungsbeispiel
2: 250 mg Q10, 500 mg Blaubeerextrakt, 500
mg Roboflavin
Ausführungsbeispiel 3: 250 mg Q10, 500 mg Blaubeerextrakt, 500 mg Riboflavin,
1000 mg L-Carnitin, 100 mg Coffein
täglich verabreicht.
-
Die
Bewertungen erstrecken sich von 1 bis 5
- 1
- sehr gute Wirkung
- 2
- gute Wirkung
- 3
- befriedigende Wirkung
- 4
- mäßige
Wirkung
- 5
- keine Wirkung
Probanden | Bewertung
Ausführungsbeispiel 1 | Bewertung
Ausführungsbeispiel 2 | Bewertung
Ausführungsbeispiel 3 |
1 | 2 | 1 | 1 |
2 | 3 | 2 | 2 |
3 | 2 | 5 | 1 |
4 | 4 | 2 | 2 |
5 | 1 | 2 | 3 |
6 | 5 | 4 | 1 |
7 | 5 | 2 | 1 |
8 | 2 | 1 | 1 |
9 | 3 | 2 | 2 |
10 | 1 | 1 | 3 |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 97/26897
A1 [0009]
- - DE 202004000657 U1 [0010]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - J. Schoenen
et al.: Efficacy of coenzyme Q10 in migraine prophylaxis: A randomized
controlled trial, Neurology, 64, 2005 S. 713–715 [0007]