ZUBEREITUNG ENTHALTEND GLUCOSAMIN UND/ODER CHONDROITIN ZUR PROPHYLAXE UND THERAPIE DER ARTHROSE ALS AUCH ZUR UNTERSTÜTZUNG DES IMMUNSYSTEMS
Die Erfindung betrifft eine flüssige, wässrige Formulierung, einen Feststoff, der erhältlich ist aus der flüssigen Formulierung durch Trocknung sowie eine pharmazeutische Zubereitung umfassend die Formulierung bzw. den Feststoff, insbesondere zur Prophylaxe und/oder Therapie der Arthrose bei Mensch und Tier. Darüber hinaus betrifft die Erfindung die Verwendung der flüssigen Formulierung bzw. des Feststoffs als Nahrungsergänzungsmittel, diätetisches Nahrungsmittel oder Kosmetika.
Der Aufbau der Gelenke des menschlichen Körpers, ist prinzipiell durch drei Merkmale charakterisiert:
a) beide Knochen des Gelenkes sind durch einen Gelenkspalt voneinander getrennt, b) die beiden Knochenenden sind mit einer Knorpelschicht überzogen, c) im Gelenkspalt befindet sich die Synovialflüssigkeit.
Die Enden eines jeden Gelenkknochens sind mit Gelenkknorpel überzogen. Der elastische Gelenkknorpel ermöglicht in Verbindung mit der Gelenkflüssigkeit eine ausgewogene und reibungsarme Bewegung.
Physiologisch wird der Gelenkknorpel auch als hyaliner Knorpel bezeichnet und ist einzigartig in seinem Aufbau. Der Gelenkknorpel zeichnet sich durch seine viskoelastische Eigenschaft aus und ist den verschiedenen biomechanischen Anforderungen, die an ihn gestellt werden, ideal angepasst. Durch diese Eigenschaften ist dieser in der Lage bei unterschiedlichten Belastungsmustern und Gewichtsverteilungen, den beteiligten Gelenken ausreichend Halt zu bieten und gleichzeitig die entstehenden Reibungskräfte zu minimieren.
Der Hauptbestandteil des hyalinen Knorpels ist die extrazelluläre Matrix, die aus einem Netzwerk verschiedener Kollagenfibrillen, vor allem des Kollagens Typ II, und Proteoglykanen besteht. Während die Kollagenfibrillen weitgehend für die strukturelle Architektur und die biomechanische Elastizität des Knorpels verantwortlich sind und somit auch einen Schutz vor Scherkräften bieten, sind die Proteoglykane wegen ihrer hohen Wasserbindungsfähigkeit für die Steuerung der Wasseraufnahme und -abgäbe zuständig. Funktionell können sie also den Knorpel auf unterschiedliche statische Belastungen einstellen. Mit der ständigen Aufnahme und Abgabe von Wasser wird gleichzeitig die Ernährung der Chondrozyten im nicht durchbluteten Knorpelgewebe sichergestellt.
Der Knorpel und die Synovialflüssigkeit bilden eine funktionelle Einheit. Die Synovialflüssigkeit ist eine Substanz, die den Stoffwechsel des Knorpels garantiert. Essentielle Nährstoffe werden ihm zugeführt und Abbauprodukte entfernt. Diese Stoffwechselvorgänge vermittelt durch die Synovialflüssigkeit werden durch Bewegung stimuliert. Ausreichende Bewegung ist somit von entscheidender Bedeutung für die Gesunderhaltung des Knorpels.
Die Synovialflüssigkeit hat die besondere Fähigkeit, sich den unterschiedlichen Anforderungen der Bewegungsabläufe anzupassen und dadurch Knorpel und Knochen zu schützen. Bei langsamen Bewegungen (Gehen, Drehen, Beugen) verhält sich die Flüssigkeit viskos, indem sie sich gleichmäßig im Gelenkspalt verteilt und so das aufeinander reiben der Knorpelschichten verhindert. Bei schnellen, stoßartigen Bewegungen, wie Laufen und Springen hingegen verhält sich die Synovialflüssigkeit wie eine elastische Masse, die ähnlich einem Stoßdämpfer die enormen Kraftwirkungen abfedert.
Der Knorpel ist nicht durchblutet. Trotzdem benötigt er wie jedes lebende Gewebe ausreichend Nährstoffe. Diese werden durch die Synovialflüssigkeit zugeführt. Ihrerseits erhält die Synovialflüssigkeit die Nährstoffe aus dem peripher durchbluteten Gewebe. Je besser die Durchblutung des peripheren Gewebes, desto effizienter können Nährstoffe an die Synovialflüssigkeit und somit an den Knorpel abgegeben werden.
Daraus ist ersichtlich, das neben einer ausgewogenen Ernährung, auch ausreichende Bewegung für die Erhaltung gesunder Knorpel und Gelenke zwingende Vorraussetzung ist. Bei mangelnder Bewegung verliert die Synovialflüssigkeit an Viskosität und Elastizität. DerKnorpel wird in Folge rissig und kann unter Umständen gänzlich verschwinden, so dass die Knochenenden frei liegen. Dieser Prozess ist derart schmerzhaft, dass selbst einfache Bewegungen schmerzhaft sind, es kommt zur Gelenkarthrose. Dadurch entsteht ein circus vituosis, ein sich selbst negativ verstärkenden Kreislauf. Durch die auftretenden Schmerzen, wird das Gelenk weniger bewegt und durch die geringere Bewegung wird der Stoffwechsel im Gelenk nachhaltig geschädigt.
Von herausragender Bedeutung sind daher Mechanismen, die das Auftreten bzw. das Heilen der Gelenkarthrose durch prophylaktische und therapeutische Maßnahmen unterstützen. Bis heute existiert keine kausale pharmakologische Arthrosetherapie. Es gibt allerdings Substanzen, welche den Knorpelverlust aufhalten und die allgemeine Gelenkfunktion nachhaltig verbessert. Diese Substanzen sind Glucosamin- und Chondroitinsulfat.
Glucosamin wird vom gesunden jugendlichen Körper selbst aus Bestandteilen der Nahrung hergestellt. Es ist als Grundsubstanz für Knorpel, Synovialflüssigkeit, Sehnen, Knochen aber auch für das Bindegewebe der Arterienwände unersetzlich.
Analoges gilt für Chondroitin, dass aus Glucosamin im Körper gewonnen wird. Glucosamin ist wesentlich kleiner als Chondroitin. Aus diesem Grund wird Glucosamin normalerweise besser vom Körper aufgenommen als Chondroitin. Die Resorptionsquoten für Glucosaminsulfat beispielsweise liegen oberhalb 90%, für Chondroitinsulfat bei ca. 5%. Studien haben gezeigt, dass oral aufgenommenes Glucosaminsulfat in die geschädigte Knorpelmatrix eingelagert wird und der geschädigte Knorpel wieder hergestellt werden kann.
Mit zunehmendem Alter verliert der Körper mehr und mehr die Fähigkeit, Condroitin-, und Glucosaminsulfat aus der Nahrung aufzunehmen. Negative Auswirkungen haben zudem sich verändernde Ernährungsgewohnheiten. Knorpel und Bindegewebe stehen bei den meisten Menschen heutzutage nicht mehr auf dem Speiseplan. Als Folge eines Mangels an diesen beiden Substanzen in der Nahrung kommt es zur Unterversorgung der Gelenkschmiere. Im weiteren Verlauf kommt es zu Erosionen.
Aufgabe des Patentes war es nun eine Nährstoffformulierung bereitzustellen, welche die Nährstoffe Glukosamin und Chondroitin bzw. deren physiologisch akzeptablen Derivate sehr schnell dem Körper zuführt und zudem die Resorption verbessert. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die Resorption der genannten Substanzen nach Gabe schon über die Haut und Mundschleimhaut zu ermöglichen. Gleichzeitig sollte die Therapie auf Basis der orthomolekularen Medizin basieren, d.h. dass ausschließlich Substanzen zum Tragen kommen, die der Körper selbst herstellt oder ihm als natürliche Bestandteile bekannt sind.
Überraschend wurde nun gefunden, dass mit einer Formulierung aus Phospholipiden, Glucosamin und/oder Chondroitin sowie einem Micellstabilisator ein sehr schneller Wirkungseintritt der Arthrosephrophylaxe und Therapie bereits über Schleimhäute erzielt werden kann, die zugleich in einer experimentellen Studie positive, subjektive Bewertung der Personen bzw. Tiere hervorrief. Zudem kann auf die Verwendung synthetischer Coemulgatoren bzw. oberflächenaktiver Substanzen gänzlich verzichtet werden.
Außerdem wurde überraschend festgestellt, dass die Nährstoff-Formulierungen einer Sprühoder Gefriertrocknung zugeführt werden können, wobei Pulver enthalten werden, in denen die vesikuläre Struktur erhalten bleibt und somit eine rasche Resorption weiterhin gewährleistet ist. D.h., bei Auflösung des Pulvers in Wasser bildet sich die ursprüngliche
Emulsion wieder aus. Diese Pulver können ebenfalls direkt eingesetzt oder zu Tabletten verarbeitet werden, ohne dass der Vorteil der raschen Resorption eingebüßt wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung in einer ersten Ausführungsform ist eine flüssige, wässrige Formulierung umfassend:
1 bis 60 Gew.-% einer Komponente (a), die aus Glucosamin und/oder einem physiologisch akzeptablen Derivat des Glucosamins und/oder Chondroitin und/oder einem physiologisch akzeptablen Derivat des Chondroitins besteht,
0,1 bis 30 Gew.-% einer Komponente (b), die aus Phospholipid und/oder einem physiologisch akzeptablen Derivat eines Phospholipids besteht und
5 bis 90 Gew.-% einer Komponente (c) bestehend aus einem Micellstabilisator, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
(c1 ) Carnitin und/oder einem physiologisch verträglichen Carnitin-Derivat, und (c2) einem oder mehreren Polyol(e), ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Aldosen, Ketosen, reduzierte Aldosen und/oder Ketosen, physiologisch akzeptable Glycoside von Aldosen und/oder Ketosen, C3-C6-T riole, C3-C6- Tetraole, C3-C6-Pentaole und C3-C6-Hexaole, wobei sich die Gewichtsmengen jeweils auf die gesamte Formulierung beziehen.
Komponente (a) besteht aus Glucosamin und/oder einem physiologisch akzeptablen Derivat des Glucosamins und/oder Chondroitin und/oder einem physiologisch akzeptablen Derivat des Chondroitins.
Glucosamin (2-Amino-2-desoxy-D-glucopyranose) ist ein Derivat der D-Glucose. Physiologisch akzeptable Derivate sind beispielsweise Glucosaminsulfat und/oder Glucosaminhydrochlorid.
Chondroitin ist ein Mucopolysaccharid, welches aus einer Kette sich abwechselnder Zuckerderivate (N-Acetyl-D-Galactosamin und D-Glucuronsäure) besteht. Es wird meist als sein Schwefelsäurederivat Chondroitinsulfat eingesetzt.
Eine natürliche Bezugsquelle von Glucosamin und Chondroitin bzw. deren physiologisch akzeptable Derivate sind Muschelextrakte, beispielsweise Extrakte der Grünlippmuschel (Perna canaliculus). Die Extrakte werden aus dem Muschelfleisch gewonnen und anschließend gefriergetrocknet. Muschelextrakte sind besonders bevorzugt, da sie reich an Glucosaminoglycanen sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird daher ein Muschelextrakt als Komponente (a) eingesetzt.
In einer weiteren Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Formulierungen Muschelextrakt in Mengen bis zu 40 Gew.-%, vorzugsweise 2-30 Gew.-%, besonders bevorzugt 3-10 Gew.-%.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Formulierungen Glucosaminsulfat und/oder Chondroitinsulfat. Besonders bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Formulierungen Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat, bevorzugt in einem Gewichtsverhältnis von Glucosaminsulfat:Chondroitinsulfat von 100:1 bis 1 :1 , weiter bevorzugt 50:1 bis 2:1 , besonders bevorzugt von 20:1 bis 5:1.
Komponente (a) liegt in einer Menge von 1 - 60 Gew.-%, vorzugsweise 3 - 50 Gew.-% besonders bevorzugt 5 - 40 Gew.-% , jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung, vor.
Komponente (b) besteht aus einem Phospholipid und/oder einem physiologisch akzeptablen Derivat des Phospholipids. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Phosphatidylcholin gewonnen aus Soja, Raps, Milch, Fisch oder Eilecithin. Weiterhin besonders bevorzugt sind Gemische aus mehreren Phospholipiden. Bevorzugte Phospholipide sind Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin und Phosphatidsäure mit einem Gehalt von minimal 50 bis 95 Gew-% Phosphatidylcholin. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Phospholipiden gewonnen aus Soja- oder Eilecithin. Die Lecithine können entweder ungesättigt, hydriert, hydrolysiert oder hydroxyliert sein. Weiterhin besonders bevorzugt sind Phosphatidylcholine charakterisiert durch eine Kettenlänge der Fettsäure von C6 bis C2o- Insbesondere sind solche Phospholipide bevorzugt, die einen Cs-Fettsäurerest tragen.
Es hat sich gezeigt, dass der Einsatz von Phospholipiden, insbesondere Gemischen von Phospholipiden, eine wichtige Funktion für die Stabilisierung und Emulgierung der wässrigen Formulierung übernimmt.
Komponente (b) liegt in einer Menge von 0,1 - 30 Gew.-%, vorzugsweise 1 - 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 - 8 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung vor.
Komponente (c) besteht aus einem Micellstabilisator ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
(d ) Carnitin und/oder einem physiologisch verträglichen Carnitin-Derivat, und
(c2) einem oder mehreren Polyol(e), ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Aldosen, Ketosen, reduzierte Aldosen und/oder Ketosen, physiologisch akzeptable Glycoside von Aldosen und/oder Ketosen, C3-C6-T riole, C3-C6-Tetraole, C3-C6-Pentaole und C3-C6-Hexaole.
Bevorzugt ist die Komponente (c) ausgewählt aus L-Carnitin und/oder physiologisch akzeptable Derivate wie beispielsweise Carnitintartrat und/oder Acyl-L-Carnitin sowie aus der Gruppe bestehend aus Glycerin, Pentite, bevorzugt Glucose, Fructose, Maltodextrin, XyNt oder Hexit, insbesondere Sorbit, Mannit, GuNt oder Inositol, sowie dessen physiologisch akzeptable Derivate wie beispielsweise Inositoltriphosphat und/oder Dinatriuminositat.
Besonders geeignete Micellstabilisatoren sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus L- Ascorbinsäure, Natriumascorbat, Saccharose, Glycerin und Fructose.
Komponente (c) liegt in einer Menge von 5 - 90 Gew.-%, vorzugsweise 15 - 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 25 - 70 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung, vor.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Formulierungen zusätzlich Hyaluronsäure bzw. die physiologisch akzeptablen Derivate wie z.B. Natriumhyaluronat. Hyaluronsäure ist ein Glukosaminglykan und einer der Hauptbestandteile der Synovialflüssigkeit in den Gelenken.
Hyaluronsäure und/oder seine physiologisch akzeptablen Derivate können in einer Menge von 0,1 - 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 - 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,3 - 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung, vorliegen.
Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Formulierungen zusätzlich Dermatansulfat, und/oder Keratansulfat und/oder Heparansulfat. Die Substanen sind bevorzugt in einer Menge bis zu 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 - 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 - 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung, enthalten.
In einer weiteren Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Formulierungen L- Ascorbinsäure und/oder deren physiologisch akzeptable Derivate. Zu den physiologisch akzeptablen Derivate zählen die Alkali und/oder Erdalkalimetallsalze, wie Na,- K,- Mg,- oder Calciumascorbat. Weiterhin zählt zu den physiologisch akzeptablen Derivaten das L- Ascorbyl-6-palmitat.
In einer weiteren Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Formulierungen zusätzlich Methylsulfonalmethan in Mengen bis zu 40 Gew.- %, vorzugsweise 2 - 30 Gew.- %, besonders bevorzugt 3 - 20 Gew.-%.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die Formulierungen zusätzlich Triglyceride enthaltend gesättigte und/oder einfach ungesättigte Fettsäuren und/oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren und/oder deren Ethylester. Bevorzugt eingesetzt werden Öle oder Fette, die mindestens eine Fettsäure ausgewählt aus Linolsäure, alpha- Linolensäure, di-homo-Gamma-Linolensäure, Gamma-Linolensäure, konjugierte-Linolsäure, Eicosapentaensäure, Docosahexaensäure umfasst. Besonders bevorzugt ist Fischöl, Krillöl oder Omega-3-Fettsäureethylester.
Die Öle oder Fette zeichnen sich dadurch aus, dass sie die oben genannten Fettsäuren in einer Mengen von 3 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Öl oder Fett, enthalten.
Weiterhin enthalten die erfindungsgemäßen Formulierungen bevorzugt mittelkettige Triglyceride. Mittelkettige Triglyceride (MCT für Medium-Chain Triglycerides) sind eine Esterverbindung aus mittelkettigen Fettsäuren und Glycerol. Die mittelkettigen Fettsäuren bestehen aus einer Kohlenstoff kette mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen. Die mittelkettigen Fettsäuren sind bevorzugt gesättigt.
Fischöl und Krillöl zeichnen sich dadurch aus, das sie 10 bis 35 Gew.% Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure in Form ihrer Triglyceride, bezogen auf das Fischöl enthalten.
Omega-3-Fettsäureethylester zeichnen sich dadurch aus, dass sie 10 bis 90 Gew.-% Omega-3-Fettsäuren enthalten.
Darüber hinaus können die Formulierung zusätzlich pflanzliche Inhaltsstoffe oder Pflanzenextrakte aus Rotwein, Cistrusfrüchten, Blaubeer, Acerola, Holunder, Weihrauch, Rotklee, Ginseng oder Curcuma beispielsweise Flavonoide/Anthocyanidine wie beispielsweise OPC (Oligomere Procyanidine), Quercetin, Naringin, Rutin, Chrysin, Ginsenoide oder andere wie beispielsweise das trans- Stilbenderivat Resveratrol enthalten. Vorzugsweise liegen die Pflanzeninhaltsstoffe in einer Menge bis zu 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 60 Gew.-%, insbesondere 5 - 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung vor.
Sekundäre Pflanzenstoffe wie z.B. OPC (Oligomere Procyanidine), Resveratrol oder Rutin, deren Resorption üblicherweise nur sehr schlecht ist, lassen sich mit den erfindungsgemäßen Formulierungen gut resorbieren. Diese Stoffe zeichnen sich durch hervorragende radikalfangende Eigenschaften aus und sind daher eine ideale Ergänzung. Insbesondere in den erfindungsgemäßen Nanoemulsionen werden die erfindungsgemäß einzusetzenden Pflanzenextrakte wesentlich besser vom Körper resorbiert, und dies auch ohne die Verwendung von Alkohol. Durch die stark verbesserte Resorption müssen geringere Mengen dieser Stoffe eingesetzt werden um einen positiven Wirkeffekt zu erzielen.
Darüber hinaus können die Formulierungen zusätzlich ein oder mehrere Bestandteile ausgewählt aus Taurin, Beta-Carotin, Vitamin-A, Lycopin, Zeaxanthin, Astaxanthin, Vitamin K, Vitamin E, Tocotrienole, Vitamin K, biologisch wirksame Selenderivate, oder ein oder mehrere wasserlösliche Vitamine enthalten. Weiterhin können die Formulierungen ein oder mehrere Elemente in ihrer physiologisch akzeptablen Form ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Bor, Eisen, Kupfer, Mangan, Zink, Molybdän und Chrom umfassen.
Lediglich beispielhaft sei erwähnt, dass die erfindungsgemäße Formulierung, bezogen auf 100 Gewichtsteile der erfindungsgemäßen Formulierung außerdem unabhängig voneinander enthalten kann:
0,1 bis 10 Gew. Teil, vorzugsweise 1 - 5 Gew Teile Taurin;
0,1 bis 1 Gew. Teil, vorzugsweise 0,3 - 0,6 Gew Teile Beta-Carotin;
0,03 bis 0,3 Gew. Teile , vorzugsweise, 0,07 bis 0,2 Gew. Teile Vitamin A;
0,1 bis 1 Gew. Teil, vorzugsweise 0,3 - 0,6 Gew Teile Lycopin
0,1 bis 1 Gew. Teil, vorzugsweise 0,3 - 0,6 Gew Teile Zeaxanthin
0,1 bis 1 Gew. Teil, vorzugsweise 0,3 - 0,6 Gew Teile Astaxanthin
0,1 bis 5 Gew. Teile, vorzugsweise 0,3 bis 2 Gew. Teile Vitamin E
0,1 bis 5 Gew. Teile, vorzugsweise 0,3 bis 2 Gew. Teile Tocotrienole
0,1 bis 1 Gew. Teil, vorzugsweise 0,3 - 0,6 Gew Teile Vitamin K;
10"5 bis 3x10"5 Gew. Teile, vorzugsweise 1 ,3x10"4 bis 2,7x10"4 Gew. Teile biologisch wirksames Selen;
ein oder mehrere der wasserlöslichen Vitamine und/oder seine physiologisch akzeptablen Derivate, Thiamin, Riboflavin, Niacin, NADH, NADPH, Pyridoxin,
Panthotensäure, Biotin, Folsäure und Cobalamin in den nachfolgenden Gewichtsanteilen:
Vitamin Von Bis Bevorzugt von Bevorzugt bis
Thiamin 10"3 0,01 3x10"3 8x10"3
Riboflavin 10"3 0,01 3x10"3 8x10"3
Niacin 2x10"3 0,03 6x10"3 2x10"2
NADH 2x10"3 0,03 6x10"3 2x10"2
Pyridoxin 10"3 0,01 3x10"3 8x10"3
Panthotensäure 0,01 0,1 0,03 0,08
Biotin i o-4 10"3 3x10"4 8x10"4
Folsäure 10"4 10"3 3x10"4 8x10"4
Cobalamin 10"5 10"4 3x10"5 8x10"4
Ein oder mehrere Elemente in ihrer physilogisch verträglichen Form ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Bor, Eisen, Kupfer, Jod, Mangan, Zink, Molybdän und Chrom.
Element Von Bis Bevorzugt von Bevorzugt bis
Bor 104 0,01 3x10"4 8x10"4
Eisen 0,01 0,05 0,02 0,03
Phosphor 0,01 0,05 0,02 0,03
Kupfer 10"3 5x10"3 2x10"3 3x10"3
I od i o-4 5x10"4 2x10"4 3x10"4
Mangan 10"3 5x10"3 2x10"3 3x10"3
Molybdän 2x10"5 5x10"4 2x10"4 3x10"4
Chrom 2x10"5 5x10"4 2x10"4 3x10"4
In einer weiteren Ausführungsform können die erfindungsgemäßen Formulierungen als Nährstoffzubereitung vorliegen und zusätzlich Extrakte aus Stevia rebandiana enthalten.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die Formulierungen Extrakte aus Stevia rebaudiana enthaltend etwa 10-25 Gew.-% Steviolglykoside, bezogen auf den Trockenextrakt, die eine etwa 300-fach stärkere Süßkraft besitzen als Zucker. Die Formulierungen enthalten vorzugsweise 0,1 - 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 - 10 Gew.-%, insbesondere 0,3 - 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden erfindungsgemäßen Formulierung ist die Formulierung im Wesentlichen frei von primären leichtflüchtigen Alkoholen (VOC) und/oder ethoxylierten oder anderen synthetischen Tensiden, insbesondere im Wesentlichen frei von Ethanol.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Formulierung enthält die Formulierung Coenzym Q10 auch Ubichinon genannt oder deren physiologisch akzeptablen Derivate. Zu den physiologisch akzeptablen Derivaten zählen Coenzym Q3, Coenzym Q4, Coenzym Q5, Coenzym Q6, Coenzym Q7, Coenzym Q8 oder Coenzym Q9.
Bevorzugt enthält die Formulierung Coenzym Q10 und/oder deren physiologisch akzeptablen Derivate in einer Menge von 0,1 - 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 - 8 Gew.-% besonders bevorzugt 0,3 bis 4 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Formulierung.
Darüber hinaus enthalten die Formulierungen, bevorzugt Taurin und/oder deren physiologisch akzeptablen Derivate wie z.B. Taurinchloramin und/oder Taurinbromamin. Die Komponente liegt bevorzugt in einer Menge von 0,1 - 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 - 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 - 10 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Formulierung, vor.
Weiterhin können die Formulierungen Kieselsäuren, beispielsweise ortho- oder metaKieselsäuren, insbesondere wasserlösliche Kieselsäuren aufweisen. Die Kieselsäuren können bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 8 Gew.-%, bezogen auf die Formulierung eingesetzt werden.
Weiterhin können übliche Bestandteile, wie Geschmacksstoffe, Farbstoffe, Verdicker und gängige physiologisch unbedenkliche Trennmittel in den erfindungsgemäßen Formulierungen enthalten sein.
Die erfindungsgemäßen flüssigen wässrigen Formulierungen bilden vesikuläre Strukturen aus. Die Ausbildung der vesikulären Strukturen macht es zudem möglich, konzentrierte flüssige Formulierungen herzustellen, die beispielsweise einen Wassergehalt unterhalb von 40 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Formulierung, aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform liegen die flüssigen wässrigen Formulierungen als Emulsion in Form eines micellaren Konzentrats vor. Die Micellen in den erfindungsgemäßen flüssigen, wässrigen Formulierungen weisen bevorzugt einen mittleren Durchmesser von weniger als 300 nm, bevorzugt von 10 bis 250 nm, weiter bevorzugt von 50 bis 230 nm und insbesondere von 130 bis 210 nm oder 50 bis 130 nm auf. In einer bevorzugten Ausführungsform liegen die flüssigen wässrigen Formulierungen gemäß der vorliegenden Erfindung transparent bis durchscheinend vor.
Der mittlere Durchmesser der vesikulären Strukturen kann mit dem Fachmann geläufigen Verfahren bestimmt werden, beispielsweise einem Coulter Counter N24. Hierzu werden bei
Raumtemperatur (25°C) wenige Tropfen einer Probe mit destilliertem Wasser verdünnt und in eine Küvette gegeben. Anschließend wird die mittlere Partikelgröße mittels Lichtstreuung bestimmt. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierung kann über handelsübliche Hochdruckhomogenisatoren erfolgen, mit denen die erfindungsgemäßen Formulierungen homogenisiert werden. Insbesondere, wenn die vorliegenden erfindungsgemäßen Formulierungen als Nano-Emulsion (mittlerer Durchmesser der Micellen von 10 bis 250 nm) vorliegt, können die Formulierungen schnell vom Körper aufgenommen werden. Es hat sich überraschend gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Formulierungen, insbesondere die micellaren Konzentrate zu einer deutlich schnelleren und erhöhten Resorption sowohl hydrophiler als auch lipophiler Bestandteile führen. Insbesondere wenn die vorliegenden wässrigen flüssigen Formulierungen als Nano-Emulsionen vorliegen ist es auch möglich, ohne synthetische Emulgatoren bzw. Co-Emulgatoren und Alkoholen (Ethanol) zu arbeiten.
Bevorzugt handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Formulierungen um homogenisierte Formulierungen, insbesondere homogenisierten Emulsionen.
Die wässrigen erfindungsgemäßen Formulierungen, insbesondere die nanoskaligen vesikulären Formulierungen bieten folgende Vorteile gegenüber herkömmlichen kristallinen oder in herkömmlichen Emulsionen vorliegenden Darreichungsformen von Glucosamin-, und/oder Chondroitinsulfat:
In den erfindungsgemäßen Formulierungen liegt der Wirkstoff, also das Glucosamin-, und/oder Chondroitinsulfat in Vesikeln vor. Die Vesikel weisen eine sehr große Oberfläche auf, wodurch sich eine große Interaktionsfläche ergibt. Zusätzlich werden die Vesikel durch eine Phospholipidschicht stabilisiert. Die Wirkstoff-Vesikel weisen eine modifizierte Partikeloberfläche auf, die hydrophil ist und ermöglicht daher die freie Beweglichkeit der Vesikel im wässrigen Milieu. Überraschend wurde zudem gefunden, dass die nanoskaligen Vesikel einen erhöhten Lösungsdruck aufweisen, was die Resorptionsfähigkeit deutlich verbessert.
Es hat sich überraschend gezeigt, dass die Nano-Emulsionen besonders wirkungsvoll für die Therapie und Prophylaxe der Arthrose bei Mensch und Tier sind.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen können zudem direkt, d.h. unverändert und ohne weitere Hilfsstoffe einem geeigneten Trocknungsverfahren zugeführt werden, wobei nanoskalige vesikulär strukturierte Pulver erhalten werden können.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen können auch getrocknet werden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Feststoff, erhältlich aus einer erfindungsgemäßen Formulierung durch Trocknung, vorzugsweise Sprühtrocknung oder Gefriertrocknung. Es hat sich dabei überraschender Weise herausgestellt, dass in den getrockneten Feststoffen die micellare Struktur erhalten bleibt, so dass beim Auflösen des Feststoffs in Wasser die ursprüngliche micellare/vesikulär strukturierte Emulsion zurückgewonnen werden kann. Dies hat erhebliche Vorteile, da sich so die erfindungsgemäße Formulierung einfach als Feststoffzubereitungen formulieren lassen.
In einer bevorzugten Ausführungsform liegen die erfindungsgemäßen Feststoffe so vor, dass sie zusätzlich eine Polycarbonsäure, vorzugsweise Citronensäure und/oder Polycarbonsäuresalz, vorzugsweise Citronensäuresalz, insbesondere Calcium- und/oder Magnesiumeitrat oder Gluconsäure und/oder Gluconsäuresalz, insbesondere Na-, Mg-, oder Ca-Gluconate aufweisen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegen die erfindungsgemäßen Feststoffe so vor, dass sie zusätzlich Hydrogencarbonat, vorzugsweise Natriumhydrogencarbonat, aufweisen.
Ein weiterer Gegenstand ist ein Granulat, eine Kautablette, eine Tablette, Dragee oder Kapsel enthaltend den erfindungsgemäßen Feststoff.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine pharmazeutische Zubereitung umfassend eine erfindungsgemäße Formulierung oder einen erfindungsgemäßen Feststoff.
Ein weiterer Gegenstand ist eine pharmazeutische Zubereitung umfassend eine erfindungsgemäße Formulierung oder einen erfindungsgemäßen Feststoff zur Therapie oder Prophylaxe von Gelenkerkrankungen, insbesondere der Arthrose bei Mensch und Tier.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitung wird im Allgemeinen so dosiert, dass die Menge der dem Körper zugeführten Mengen an Komponente (a), vorzugsweise Glucosaminsulfat, zwischen 20 und 2000 mg/Tag, vorzugsweise 450 bis 1500 mg/Tag, besonders bevorzugt 200 bis 1000 mg/Tag (und Individuum mit einem Körpergewicht von 75 Kg) liegt.
Die mengenmäßigen Anteile der Komponenten (b) und (c) können auf Basis der Menge der Komponente (c) auf der Grundlage ihrer oben genannten prozentualen Anteile berechnet werden.
Die erfindungsgemäße Zubereitung kann in mehrere Einzeldosierungen über den Tag hinweg verabreicht werden. Darüber hinaus ist es auch möglich, die Komponenten (a) bis (c) einzeln zu verabreichen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kit of Parts, umfassend die Komponenten (a) bis (c), wobei wenigstens eine der Komponenten räumlich getrennt von den anderen vorliegt. Das Kit of Parts kann dabei ein Behältnis sein, in dem sich zwei oder mehrere Kompartimente befinden, in den die Komponenten (a) bis (c) enthalten sind. In dem erfindungsgemäßen Kit können die einzelnen Komponenten unabhängig voneinander in Form eines micellaren Konzentrates, eines sprühgetrockneten oder gefriergetrockneten Pulver oder daraus gewonnenen Tabletten, Dragees, Kapseln vorliegen. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Kit mindestens ein Kompartiment auf und einen zusätzlichen Behälter, wobei in wenigstens einem der Kompartimente und/oder in dem Behälter zwei der Komponenten ausgewählt aus den Komponenten (a) bis (c) enthalten sind.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass eine flüssige wässrige Formulierung des emulsionsartigen, wasserlöslichen, Konzentrates einer Sprühtrocknung oder Gefriertrocknung zugeführt wird, derart, dass Micellen im erhaltenen getrockneten Gut erhalten bleiben.
Bevorzugt erfolgt die Trocknung bei Temperaturen unterhalb 1000C. Die Trocknung kann darüber hinaus derart erfolgen, dass Teilkomponenten der erfindungsgemäßen Formulierung in einen Feststoff überführt werden und die restlichen Komponenten anschließend auf die bereits ausgebildeten Feststoffe aufgebracht, vorzugsweise aufgesprüht werden.
Das emulsionsartige, wasserlösliche, Konzentrat kann zusammen mit einer weiteren wässrigen Formulierung A, enthaltend eine Polycarbonsäure vorzugsweise Citronensäure und/oder Polycarbonsäuresalz, vorzugsweise Citronensäuresalz, insbesondere Calcium- und/oder Magnesiumeitrat oder Gluconsäure und/oder Gluconsäuresalz, insbesondere Na,- Mg- oder Ca-Gluconate, der Sprüh- oder Gefriertrocknung zugeführt wird, bevorzugt derart, dass Micellen im getrockneten Gut erhalten bleiben.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Gel, das die erfindungsgemäße flüssige Formulierung oder den erfindungsgemäßen Feststoff umfasst. Bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Gele erhältlich im dem der erfindungsgemäßen wässrigen Formulierung ein Gelbildner, beispielsweise Xanthan zugesetzt wird. Das Gel ist insbesondere für topische Anwendungen hervorragend geeignet.
Es hat sich überraschend gezeigt, das die erfindungsgemäßen Formulierungen oder Gele topisch auf die Stellen des Körpers von Mensch und Tier appliziert werden kann, die von der Arthrose betroffen sind.
Es hat sich überraschend gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Formulierungen oder Gele auch transdermal wirken. Dies gilt insbesondere für die Fromulierungen mit einer mittleren Vesikelgröße im Bereich von 10 bis 250 nm. Die pharmazeutischen Zubereitungen können daher auch zur topischen Therapie und Prophylaxe von Gelenkerkrankungen, insbesondere Arthrose bei Mensch und Tier eingesetzt werden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung der erfindungsgemäßen Formulierung zur Prophylaxe und Therapie der Arthrose. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Nährstoff Zubereitung oder die erfindungsgemäße Formulierung in einem Verfahren zur Herstellung von Nährstoffzubereitungen, vorzugsweise in einem Verfahren zur Herstellung einer Nährstoffzubereitung zur Prophylaxe und Therapie von Gelenkerkrankungen, insbesondere der Arthrose bei Mensch und Tier.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist zudem die Verwendung der erfindungsgemäßen Formulierung oder des erfindungsgemäßen Feststoffs oder des Gels als Nahrungsergänzungsmittel, diätetisches Nahrungsmittel, Arzneimittel oder Kosmetikum bei Mensch und Tier.
Ausführungsbeispiele:
Beispiel 1 :
Erfindungsgemäße Formulierung
Die Rohstoffe werden in Wasser dispergiert und mit Sojaphospholipid homogenisiert. Homogenisator: Panda 2 K, NS 10012 von der Fa. Niro Soavi.; Temp: 25°C; bei 400bar.
Durchschnittliche Teilchengröße der Micellen des micellaren Konzentrats: 50 nm
Beispiel 2:
Erfindungsgemäße Formulierung
Die Rohstoffe werden in Wasser dispergiert und mit Sojaphospholipid homogenisiert. Homogenisator: Panda 2 K, NS 10012 von der Fa. Niro Soavi.; Temp: 25°C; bei 400bar.
Durchschnittliche Teilchengröße der Micellen des micellaren Konzentrats: 50 nm
Beispiel 3:
Erfindungsgemäße Formulierung
Die Rohstoffe werden in Wasser dispergiert und mit Sojaphospholipid homogenisiert. Homogenisator: Panda 2 K, NS 10012 von der Fa. Niro Soavi.; Temp: 25°C; bei 400bar.
Durchschnittliche Teilchengröße der Micellen des micellaren Konzentrats: 150 nm
Die Emulsion aus Beispiel 3, kann mit einem Anteil von 2% Xanthan bezogen auf die gesamte Formulierung zu einem Gel verarbeitet werden. Dieses Gel kann auch zur Hautpflege oder zur topischen Behandllung der Arthrose am betroffenen Gelenk angewendet werden.
Beispiel 4:
Erfindungsgemäße Formulierung
Die Rohstoffe werden in Wasser dispergiert und mit Sojaphospholipid zusammen homogenisiert. Homogenisator: Panda 2 K, NS 10012 von der Fa. Niro Soavi.; Temp: 25°C; bei 400bar.
Durchschnittliche Teilchengröße der Micellen des micellaren Konzentrats: 190 nm
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Feststoffs wird die so gewonnene Emulsion anschließend gefriergetrocknet.
Beispiel 5:
*» Soluthin MD ex Phospholipid GmbH, Köln.
Das Soluthin MD® wird bei 700C im Trockenraum mit einer 5%igen wässrigen Glucosaminsulfat-Lösung besprüht.
Experimentelle Studien
I. Auf Basis der Emulsion des Beispiels 3 wurden eine Beobachtungsstudie am Menschen durchgeführt, deren Dauer sich über 6 Wochen erstreckte. Die beiden Vergleichsgruppen bestanden aus jeweils 5 Probanden (alle im Alter zwischen 53 und 75 Jahre). Die Probanden litten gleichermaßen unter Hüftarthrosen. Alle Patienten nahmen zu Beginn der Studie ein nichtsteroidales Antirheumatikum ein, das täglich eingenommen werden musste.
Bei jeweils 5 Probanden wurden täglich 10 ml der Emulsion aus Beispiel 3 über einen Zeitraum von 6 Wochen oral appliziert.
Als Vergleich wurden in der Vergleichsgruppe mit ebenfalls 5 Probanden täglich Kapseln oral appliziert, in welchen die Bestandteile Glucosaminsulfat, Chondroitinsulfat und Coenzym Q10 pulverförmig in entsprechenden Mengen, wie in Beispiel 3, vorlagen.
Die kritischen Parameter, die bei den Probanden beobachtet wurden, waren:
(a) Dauer des Anlaufschmerzes bei Morgensteifigkeit,
(b) Verbesserung der Standfestigkeit und Reduktion des Schmerzes bei Bewegung und
(c) Gabe des Schmerzmittels.
Aufgelistet wurde das Ergebnis der letzten Woche (6. Woche).
Die Bewertungen erfolgten subjektiv gemäß: sehr gute Wirkung 1 gute Wirkung 2 mäßige Wirkung 3 kaum Wirkung 4 keine Wirkung 5
Bezüglich der Morgensteifigkeit, die bei den Probanden morgens nach dem Aufstehen bestimmt wurde, bedeutet "1", dass die Morgensteifigkeit vollständig verschwunden ist, d.h. das Mittel eine sehr gute Wirkung aufweist. Die Bewertung "5" bedeutet, dass sich für den Probanden die Morgensteifigkeit über den Experimentalzeitraum nicht verändert, d.h. das Mittel keine Wirkung gezeigt hat.
Bezüglich des Parameters "Verbesserung der Standfestigkeit und Reduktion des Schmerzes bei Bewegung", nachfolgend verkürzt "Beweglichkeit" genannt, bedeutet "1 ", dass sich der
Aktionsradius bei der Bewegung sowie das Schmerzempfinden bei Bewegung vollständig verschwunden ist, d.h., dass das Mittel eine sehr gute Wirkung hat. Die Bewertung "5" bedeutet, dass sich für den Probanden keine Veränderung über den Experimentalzeitraum ergeben hat, d.h., dass das Mittel keine Wirkung hat.
Eingesetztes Mittel: Formulierung gemäß Beispiel 3
Eingesetztes Präparat: Kapseln mit pulverförmigen Bestandteilen (nicht gemäß der Erfindung)
Der Erfolg der Emulsion aus dem Beispiel 3 ist bereits nach 6 Wochen (teilweise war ein Erfolg bereits nach 10 Tagen zu beobachten) deutlich signifikant zu beobachten. Insbesondere konnten die Probanden auch die Häufigkeit der Einnahme von Schmerzmitteln erheblich reduzieren.
II. Auf Basis der gefriergetrockneten Emulsion aus Beispiel 4 wurde eine Beobachtungsstudie an Hunden durchgeführt. Im Mittel hatten die Hunde ein Gewicht von 25
kg. Die beiden Vergleichsgruppen bestanden aus jeweils 5 Hunden. Alle Hunde litten gleichermaßen unter Hüftarthrosen und wurden täglich mit einem nichtsteroidalen Antirheumatikum behandelt.
Bei jeweils 5 Hunden wurden 5 g des erfindungsgemäßen Feststoffs gemäß Beispiel 4 oral appliziert. Der Feststoff wurde über das Futter einmal täglich zugeführt.
Als Vergleich wurde in der Vergleichsgruppe eine herkömmlichen Pulverformulierung, die Muschelextrakt enthält, ebenfalls oral appliziert, in dem es über das Futter zugeführt wurde.
Die Menge des zugeführten Muschelextraktes war in beiden Versuchsgruppen identisch.
Die kritischen Parameter, die bei den Hunden zu beobachten waren:
a) Beweglichkeit am Morgen, b) Freude an der Bewegung, und c) Es wurde kontrolliert, ob die Menge der täglich eingesetzten Schmerzmittel reduziert werden konnte.
Bezüglich der Beweglichkeit am Morgen wurden die Hunde subjektiv bewertet. Eine "1 " bedeutet, dass die Beweglichkeit der Hunde am Morgen der von nicht erkrankten Hunden vergleichbar ist, d.h., dass das eingesetzte Mittel eine sehr gute Wirkung aufweist. Die Bewertung "5" bedeutet, dass sich für den Hund die Beweglichkeit am Morgen über den Experimentalzeitraum nicht verändert hat, d.h., dass das Mittel keine Wirkung hat.
Bezüglich der Freude an der Bewegung wurden die Hunde ebenfalls subjektiv bewertet. Eine "1 " bedeutet, dass die Beweglichkeit der Hunde der von nicht erkrankten Hunden vergleichbar ist. Die Bewertung "5" bedeutet, dass sich für den Hund die Freude an der Bewegung über den Experimentalzeitraum nicht verändert hat, d.h., dass das Mittel keine Wirkung zeigt.
Aufgelistet wurde das Ergebnis der letzten Woche (6. Woche)
Die Bewertung erfolgten subjektiv gemäß: sehr gute Wirkung 1 gute Wirkung 2 mäßige Wirkung 3 kaum Wirkung 4 keine Wirkung 5
Eingesetzter Wirkstoff aus Beispiel 4:
Eingesetztes Mittel: Herkömmliche Pulverformulierung (nicht gemäß der Erfindung)
Es zeigt sich, dass der erfindungsgemäße Feststoff eine signifikante Besserung bezüglich der Beweglichkeit am Morgen, wie auch bei der Freude an der Bewegung zeigt. Bemerkenswert ist, dass einer Besserung zum Teil bereits nach 1 Woche zu beobachten war.
Dies zeigt, dass auch die erfindungsgemäßen Feststoffe erfolgreich zur Behandlung der Arthrose bei Tieren eingesetzt werden kann.