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Die
Erfindung betrifft zunächst eine Zubereitung für
einen Flächenbelag nach Anspruch 1.
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Zubereitungen
für Flächenbeläge sind beispielsweise
aus der
DE 296 24
407 U1 , aus der
DE
196 24 149 A1 , aus der
DE 200 19 793 U1 und aus der
WO 97/48657 A1 bekannt.
Diese, sämtlich auf Herrn Reinald Tesch zurückgehende
Druckschriften werden im Folgenden als Tesch-Druckschriften bezeichnet.
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Aus
den Tesch-Druckschriften gehen Zubereitungen für einen
Flächenbelag hervor, die nach Art eines Wandputzes auf
eine Raumoberfläche aufgebracht werden können.
Bei diesen herkömmlichen Zubereitungen standen insbesondere
optische Eigenschaften im Vordergrund.
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Ausgehend
von der bekannten Zubereitung für einen Flächenbelag
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den bekannten Flächenbelag
weiterzubilden.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches
1.
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Erfindungsgemäß enthält
die Zubereitung nunmehr Füllstoffe, Bindemittel, Fasermaterial,
sowie Wirkstoffe, die Geruchs- oder Schadstoffe aus der Raumluft
aufnehmen und/oder binden können. Die erfindungsgemäße
Zubereitung dient der Herstellung eines Flächenbelages.
Die Zubereitung, die erfindungsgemäß insbesondere
in Pulverform vorliegt, kann mit Wasser angerührt werden
und nach Art einer Spachtelmasse oder Putzmasse auf eine Raumfläche,
insbesondere auf eine Bodenfläche, Wandfläche
oder Deckenfläche, aufgetragen werden. Dort kann die Spachtelmasse
aushärten und nachfolgend nach Art einer Tapete oder einer Wandputzstruktur
dauerhaft in dem Raum verbleiben.
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Alternativ
kann aus der Zubereitung unter Zugabe von Wasser eine Gießmasse
hergestellt werden, die in eine Form verbracht und dort trocknen
kann, um z. B. eine Gebäudeplatte oder eine Möbelplatte
bereitzustellen. Die Gebäudeplatte kann, wie dies herkömmlich
beispielsweise in Form von Spanplatten üblich ist, in Gebäuderäumen
verbaut werden. Als Möbelplatte kann die aus der Zubereitung
hergestellte Möbelplatte beispielsweise als Küchenmöbelrückwand
od. dgl. eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße Zubereitung wird in Form eines
Flächenbelages, einer Gebäudeplatte oder einer
Möbelplatte verwendet, um die Raumluft von Belastungen
mit Schad- oder Geruchsstoffen zu reduzieren.
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Der
Anmelder hat sich bereits eingehend mit der Reduzierung von Schadstoffbelastungen
und Geruchsstoffbelastungen in der Raumluft befasst. Auf den Anmelder
gehen z. B. die folgenden nachveröffentlichten Druckschriften
zurück,
DE 10 2007
029 533 ,
DE 10
2007 024 283 ,
DE
10 2006 062 239 ,
DE
10 2006 008 996 , die im Folgenden sämtlich als
Weber-Druckschriften bezeichnet werden. Der Inhalt der Weber-Druckschriften
wird hiermit zur Vermeidung von Wiederholungen, auch zum Zwecke
der Bezugnahme auf einzelne oder mehrere Merkmale sowie zum Zwecke
des Rückgriffs auf dortige Begriffsdefinitionen, in den
Inhalt der vorliegenden Patentanmeldung mit eingeschlossen.
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Wie
in den Weber-Druckschriften aufgeführt, kommen als Schad-
oder Geruchsstoffe in der Raumluft Aldehyde, insbesondere Formaldehyde,
oder VOC (volatile organic compounds) häufig vor. Diese
Schad- oder Geruchsstoffe können Gesundheitsrisiken darstellen.
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Die
erfindungsgemäße Zubereitung enthält
Wirkstoffe, die Geruchs- oder Schadstoffe aus der Raumluft aufnehmen
und binden können. Als Wirkstoffe kommen beispielsweise
die in den Weber-Druckschriften beschriebenen Proteine, die in den
Weber-Druckschriften beschriebenen abgestorbenen Mikroorganismen, deren
Zellwände zumindest teilweise aufgespalten sind, und Chitin
bzw. Chitosan in Betracht, wobei auch diese Materialien in den Weber-Druckschriften
beschrieben sind. Schließlich kommen als Wirkstoffe auch
Keratinmaterialien oder -fasern in Betracht.
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Als
Füllstoffe werden im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung
insbesondere nicht brennbare Stoffe angesehen, die beispielsweise
auf Basis von Aschen oder auf Basis von Steinmehlen oder Steingranulaten beruhen
oder aus solchen Stoffen bestehen oder solche Stoffe enthalten.
Als Füllstoffe kommen alle geeigneten Zerkleinerungsprodukte
aus natürlichen Mineralien und/oder Feststoffen in Betracht.
Neben Pulvern oder Mehlen dieser Zerkleinerungsprodukte kommen auch
Granulate, beispielsweise mit Korngrößen zwischen
0,2 und 25 mm in Betracht.
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Vorzugsweise
werden als Füllstoffe Knochenasche (Dicalziumphosphat)
und Marmorgranulat eingesetzt.
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Als
Bindemittel im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung kommen kleisterartig
wirkende Materialien in Betracht, die die Füllstoffe, das
Fasermaterial und die Wirkstoffe unter Zugabe von Wasser miteinander verbinden
können. Insbesondere kommen als Bindemittel so genannte
Emslandstärke oder Carboxylmethylcellulose in Betracht.
Gegebenenfalls kann auch Chitin oder Chitosan als Bindemittel Verwendung
finden.
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Chitosan
ist ein natürlich vorkommendes Polyaminosaccharid. Es ist
als Abkömmling des Chitin eines der verbreitetsten Polysaccharide.
Krustentiere schützen sich im Außenskelett durch
die Biomasse Chitin. Chitosan, das in der Welt der Biologie zweithäufigste
Saccharid, ist dessen entacetylisiertes Endabbauprodukt, das aus
Löslichkeitsgründen besser handhabbar ist als
Chitin.
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Informationen über
Chitosan und Chition lassen sich beispielsweise der
DE 43 03 415 A1 entnehmen, die
auch eine Gewinnung von Chitin bzw. Chitosan beschreibt. Der Inhalt
dieser Druckschrift wird in den Inhalt der vorliegenden Patentanmeldung
gleichermaßen mit einbezogen.
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Mit
Chitin bzw. Chitosan steht ein kommerziell erhältlicher
und verhältnismäßig preiswerter Ausgangsstoff
zur Verfügung.
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Überraschenderweise
entfaltet das Chitin bzw. das Chitosan seine Wirkung in dem erfindungsgemäßen
Flächenbelag und kann Geruchsstoffe und/oder Schadstoffe
und/oder Fasern, z. B. Asbestfasern, besonders effizient aufnehmen
und aus der Raumluft herausabsorbieren.
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Als
Fasermaterial im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung kommt jedes
Fasermaterial in Betracht, das Fasern mit einer ausreichenden Faserlänge
von vorzugsweise mehr als 0,25 mm aufweist. Es kommen sowohl natürliche
als auch synthetische Fasern in Betracht. Vorzugsweise werden Bastfasern
verwendet.
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Ein
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Zubereitung weist die folgende Zusammensetzung auf: Bestandteile:
44% | Dicalziumphosphat |
30% | Marmorgranulat |
10% | ultraschallgereinigte
und fibrillierte Bastfasern |
7% | Barytmehle |
4% | Aminosäuren
oder Gemische von Aminosäuren |
3% | Bindemittel
(z. B. Emslandstärke oder CMC = Carboxylmethylcellulose) |
1% | Chitosan |
1% | Titandioxyd. |
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Die
erfindungsgemäße Zubereitung bietet die Möglichkeit,
einen Wandbelag oder eine Gebäudeplatte oder eine Möbelplatte
bereit zu stellen, die hervorragende Eigenschaften hinsichtlich
Brandhemmung, Schallabsorptionsverhalten und Raumklima (feuchtigkeitsregulierend)
aufweist. Der Flächenbelag ist diffusionsoffen, schadstoffab-
und -adsorbierend, und nach dem Aushärten insbesondere
ohne Weiteres wieder lösbar.
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Die
Zubereitung kann mit Wasser angerührt werden und dann auf
die Oberfläche einer Raumwand aufgespachtelt, aufgerollt
oder aufgesprüht (aufgespritzt) werden.
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Die
Zubereitung kann auch zur Fertigung eines Flächengebildes
verwendet werden, welches beispielsweise als Innenausstattungsteil
oder Innenausbauteil, z. B. als Wandverkleidung in Fahrzeugen, insbesondere
Kraftfahrzeugen, oder Flugzeugen eingesetzt wird. Die erfindungsgemäße
Zubereitung kann immer dann verwendet werden, wenn schadstoffemittierende
Materialien verbaut sind und/oder die Raumluft mit Schad- oder Geruchsstoffen
belastet ist. Hier kann ein Flächengebilde bzw. ein Flächenbelag
oder eine Gebäudeplatte oder eine Möbelplatte
aus der erfindungsgemäßen Zubereitung dafür
sorgen, dass die in der Raumluft befindlichen Schadstoffe aufgenommen
und adsorbiert werden.
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Die
Erfindung betrifft darüber hinaus die Verwendung eines
Wandbelages aus der erfindungsgemäßen Zubereitung,
zum Zwecke der Vermeidung oder Reduzierung von Brandrisiken. Die
Zubereitung kann erfindungsgemäß die Wirkstoffe
gemäß Anspruch 1 enthalten, die Geruchs- oder
Schadstoffe aus der Raumluft aufnehmen und binden können.
Die Zubereitung muss diese Wirkstoffe, die Geruchs- oder Schadstoffe
aus der Raumluft aufnehmen und unterbinden können, aber
nicht zwingend enthalten. Es kann insoweit erfindungsgemäß auch
ein Wandbelag zur Vermeidung oder Reduzierung von Brandrisiken verwendet
werden, der die im Anspruch 1 mit a) bis c) bezeichneten Bestandteile,
nämlich Füllstoffe, Bindemittel und Fasermaterial aufweist.
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Ein
solcher Wandbelag hat, wie sich in Versuchen ergeben hat, hervorragende
brandhemmende Wirkungen.
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Dies
gilt in gleichem Maße auch für die Verwendung
eines Wandbelages, der als Innenbauteil, insbesondere als Flächengebilde,
in Fahrzeugen zur Anwendung kommt, oder als Möbelplatte
oder als Gebäudeplatte in Gebäuden zum Einsatz
kommt. Der Einfachheit halber werden auch diese Gebilde und Platten
im Folgenden als Wandbeläge bezeichnet.
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Die
Erfindung betrifft darüber hinaus einen Wandaufbau, der
wenigstens zwei Schichten umfasst. Auf der Wandoberfläche,
beispielsweise der Bodenwand, der Seitenwand oder der Deckenwand
eines Raumes, ist eine Sperrschicht angeordnet, die Chitin und/oder
Chitosan enthält. Die Sperrschicht ist von einem Wandbelag
aus einer Zubereitung überdeckt, die Füllstoffe,
Bindemittel und Fasermaterial aufweist, sowie gegebenenfalls Wirkstoffe,
die Geruchs- oder Schadstoffe aus der Raumluft aufnehmen und/oder
binden können.
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Ein
solcher Wandaufbau hat sich in Versuchen als äußerst
effizient erwiesen, um Luftschadstoffe und schädliche,
in der Raumluft befindliche Fasern, wie Asbestfasern, zu binden.
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Die
Erfindung betrifft darüber hinaus einen Wandbelag zur Sanierung
eines mit Schadstoffen belasteten Gebäudes. Auch können
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Belastungen
der Raumluft mit Fasern reduziert werden. Erfindungsgemäß wird
wenigstens auf eine Fläche eines Gebäuderaumes
ein Wandbelag aus einer Zubereitung nach einem der Ansprüche
1 bis 20 aufgebracht.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen
sowie anhand der nun folgenden Beschreibung einer erläuternden
Zeichnung:
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden 1 erläutert.
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1 zeigt
ein Gebäude 10 mit einem Erdgeschoss 11 und
einem Dachgeschoss 12. Das Erdgeschoss weist einen Gebäuderaum 13 auf,
der von einer Bodenwand 14, Gebäudeseitenwänden 15 und
einer Deckenwand 16 umgrenzt ist. Die Deckenwand 16 kann
mit mehreren Mineralfaserplatten 17a, 17b, 17c, 17d abgehängt
sein, wie dies in zahlreichen Gebäuden, insbesondere auch öffentlichen
Gebäuden, üblich ist bzw. früher häufig üblich
war. Über Befestigungselemente 18a, 18b sind
die Mineralfaserplatten 17a, 17b, 17c, 17d, z.
B. die Asbestplatten, an der eigentlichen Gebäudedecke 16 festgelegt.
Oberhalb der Decke 16 befindet sich ein Dachstuhl 19,
z. B. mit vertikalen Balken 20a, 20b und horizontalen
Balken 21.
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Je
nachdem, welche Baustoffe verbaut worden sind, kommen als Schad-
oder Geruchsstoffquellen sowie als Quellen von Fasern, wie Asbestfasern,
völlig unterschiedliche Materialien bzw. Bauelemente in
Betracht: Zunächst ist anzunehmen, dass die Asbest- oder
Faserplatten 17a, 17b, 17c, 17d Asbestfasern
emittieren, die die im Inneren des Raumes 13 befindliche
Raumluft kontaminieren und Gesundheitsrisiken hervorrufen. Eine
Sanierung dieses Raumes zur Reduzierung der Schadstoffkonzentration
auf herkömmliche Weise ist aufwendig. Hierzu müssten
alle Asbestplatten 17a, 17b, 17c, 17d entfernt
werden, was nur unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen
vollzogen werden darf. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang
beispielsweise Atemschutzanzüge für die ausführenden
Personen, einschließlich besonderer Maßnahmen,
wie die Anbringung einer Sprühschutzschicht zur Verhinderung
der Lösung einzelner Fasern bei der Demontage der Platten 17a, 17b, 17c, 17d.
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Gemäß einem
vorteilhaften Unteraspekt der Erfindung kann zunächst eine
Sperrschicht 22 auf die Unterseiten, d. h. dem Rauminneren
zugewandten Seiten, der Asbestplatten 17a, 17b, 17c, 17d,
d. h. unmittelbar auf diese Platten, aufgetragen werden. Dies kann
beispielsweise dadurch geschehen, dass ein Anstrichmittel enthaltend
Chitin oder Chitosan, mit einer herkömmlichen Malerrolle
oder einem Pinsel auf die Platten 17a, 17b, 17c, 17d aufgebracht
wird. Die Sperrschicht 22 bildet einen dünnen
Film, der die von den Asbestplatten 17a, 17b, 17c, 17d emittierten
Fasern einerseits an einem Eintreten in das Rauminnere hindert,
darüber hinaus diese Fasern aber auch auffängt
und bindet. Zugleich kann die Sperrschicht 22 die im Rauminneren
in der Raumluft befindlichen Fasern an sich binden. Hier wirken
verschiedene, bislang im Detail nicht vollständig verstandene
physikalische und/oder chemische Prozesse.
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Darüber
hinaus kann eine entsprechende Sperrschicht 23 aber auch
auf den Seitenwänden 15 des Raumes angebracht
sein. Diese Sperrschicht 23 kann gleichermaßen
die in der Raumluft befindlichen Fasern auffangen. Unter Umständen
können auch in den Seitenwänden 15 des
Raumes 13 Baumaterialien verbaut sein, die Schad- oder
Geruchsstoffe emittieren. Die Sperrschicht 23 kann dabei
verhindern, dass diese Schad- oder Geruchsstoffe, beispielsweise
Aldehyde, VOCs od. dgl. Geruchs- oder Schadstoffe, in das Rauminnere des
Raumes 13 gelangen. Die Sperrschicht 23 wirkt
insoweit nach Art einer Versiegelung. Sie kann darüber hinaus,
die Schad- oder Geruchsstoffe aber auch aufnehmen und dauerhaft
an sich binden.
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Schließlich
kann z. B. auch das im Dachstuhl 19 verbaute Holz der Balken 20a, 20b und 21 beispielsweise
stark mit Formaldehyd verseucht sein und als Quelle für
Formaldehyd in Betracht kommen. Aldehyde können durch die
Deckenwand 16 hindurchtreten. Die Mineralfaserplatten 17a, 17b, 17c, 17d bieten
keinen Transmissionsschutz für die Aldehyde. Die Chitosan-Sperrschicht 22 ist
aber in der Lage, einen Durchtritt der Aldehyde, die von dem Dachstuhl 19 emittiert
werden, in die Raumluft des Raumes 13 zu unterbinden bzw. deutlich
zu reduzieren.
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Damit
kann durch Aufbringen einer entsprechenden Sperrschicht 22, 23 oder
Anstrichschicht 22, 23 in dem Gebäuderaum 13 die
darin befindliche Raumluft frei von Belastungen durch Schad-, Geruchsstoffe
und Fasern gehalten werden.
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1 verdeutlicht,
dass innenseitig der Sperrschicht 23 noch ein weiterer
Flächenbelag 24, 25, 26 angebracht
wird. Hierbei handelt es sich um den erfindungsgemäßen
Flächenbelag 24, 25, 26, der
auch unmittelbar auf die entsprechende Wandfläche 14, 15, 16 bzw.
auf die Asbestplatten 17a, 17b, 17c, 17d aufgebracht werden
kann. Beim Ausführungsbeispiel der 1 ist eine
Darstellung gewählt, bei der der erfindungsgemäße Wandbelag 24, 25, 26 zusammen
mit einer Sperrschicht 22, 23 einen Schichtaufbau
bildet. Die Erfindung umfasst aber auch die Anbringung des Flächenbelages 24, 25, 26 nach
Art eines Wandputzes oder nach Art einer Flüssigtapete
unmittelbar auf die entsprechende Oberfläche des Körpers 14, 15, 16, 17a, 17b, 17c, 17d.
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Bei
dem Flächenbelag kann es sich beispielsweise um einen Wandputz
handeln oder um eine putzartig auf eine Wand aufgebrachte Tapete.
Die mit Wasser angerührte Zubereitung ist z. B. eine breiige
Spachtelmasse, die in beliebigen Schichtstärken auf die
Wand 15 sowie gegebenenfalls auf die Bodenwand 14,
das Dach 16 und die Asbestplatten 17a, 17b, 17c, 17d aufbringbar
ist und die nach Aushärtung und Trocknung eine Funktion
eines Wandbehanges oder Wandbelages 10 ähnlich
einer Tapete oder eines Wandputzes ausüben kann. Dieser
gesonderte Flächenbelag 24 ist somit innenseitig
der Sperrschicht 23 angeordnet und kann die schadstoff-
und geruchsstoff- sowie faserreduzierenden Wirkungen der Sperrschicht 22, 23 für
die Raumluft noch verstärken.
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Die
Chitin bzw. Chitosan enthaltende Sperrschicht 22, 23 bzw.
der Anstrich 22, 23 umfasst den Vorteil, dass
die Sperrschicht 22, 23 ein gewisses Dehnungsvermögen
aufweist. Damit kann unabhängig von der Beschaffenheit
des Untergrundes eine besonders gute Versiegelung der Oberfläche
des Körpers erzielt werden. Auch Oberflächenunebenheiten
sowie gegebenenfalls in Teilen lose Oberflächenbereiche
der Oberfläche des Körpers, auf dem die Sperrschicht 22, 23 aufgetragen
wird, können ausgeglichen werden. Es ist insoweit keine Vorbehandlung
der Oberflächen des Körpers erforderlich.
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Die
Sperrschicht 22, 23 haftet nicht nur selbst gut
an der Oberfläche des Körpers, an dem sie angebracht
ist, sondern ermöglicht auch eine gute Haftung des gesonderten
Flächenbelages 24, 25, 26 an
ihr.
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Bei
unmittelbarer Anbringung eines erfindungsgemäßen
Flächenbelages 24, 25, 26 ohne
zusätzliche Sperrschicht 22, 23 auf der
Wand 14, 15, 16 kann gleichermaßen
eine besonders gute Haftung des Flächenbelages an der Fläche
des Körpers 14, 15, 16, 17a, 17b, 17c, 17d erzielt
werden.
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Die
Chitin bzw. Chitosan enthaltende Sperrschicht 22, 23 und
der Flächenbelag 24, 25, 26 weist
darüber hinaus auch kationische Eigenschaften auf. Damit
können Flusen oder Stäube sowie gegebenenfalls
Fasern angezogen werden. Auch kann Chitin bzw. Chitosan in der Sperrschicht 22, 23 und
in dem Flächenbelag 24, 25, 26 eine
Schimmelbildung entgegenwirkende Funktion entfalten.
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Als
Anstrichmittel zur Bildung der Sperrschicht 22, 23 kommt
beispielsweise ein Mittel in Betracht, welches folgende Bestandteile
enthält:
- a) Chitin oder Chitosan
- b) Wasser und/oder Aceton
- c) eine Säure, z. B. eine Essigsäure oder
eine Zitronensäure
- d) Proteine (Aminosäuren) oder sonstige geeignete Wirkstoffe,
die Schadstoffe aufnehmen oder binden können, wie sie in
den eingangs erwähnten Patentanmeldungen des Anmelders
beschrieben sind.
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Das
Anstrichmittel zur Bindung der Sperrschicht 22, 23 kann
darüber hinaus z. B. Titandioxid enthalten.
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Das
Anstrichmittel zur Bindung der Sperrschicht 22, 23 kann
darüber hinaus auch noch Gelatine enthalten.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn die Konzentration der Lösung für
das Anstrichmittel weniger als 10% Chitin (Chitosan) enthält.
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Besonders
wirkungsvoll scheint es, wenn als Chitosan-Anteil in dem aufzutragenden
Anstrich zur Bildung der Sperrschicht 22, 23 eine
Konzentration von weniger als 0,1%, weiter vorzugsweise von weniger
als 0,05%, enthalten ist. Offensichtlich ist bei derartig geringen
Konzentrationen die Protonisierung der freien NH2-Gruppen
wesentlich reaktionsfreudiger als bei viel höheren Konzentrationen.
Auch hohe Chitin- bzw. Chitosan-Kombinationen von z. B. 4% sind
allerdings möglich und von der Erfindung umfasst. Bei geringen
Konzentrationen kann eine Clusterbildung des Chitosan bzw. Chitin
in der Lösung aber besonders gut verhindert werden.
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Besonders
vorteilhaft liegt der Deacetylisierungsgrad des Chitosans bei über
80%, vorzugsweise bei über 90%. Dies gilt im Übrigen
auch für die Zubereitung für den Flächenbelag 24, 25, 26,
falls dieser Chitosan enthält.
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Auf
der dem Rauminneren zugewandten Seite der Chitosan-Sperrschicht 22, 23 ist
jeweils ein Wandbelag 24, 25 angeordnet. Auch
die Bodenseite 14 kann mit einer entsprechenden Spachtelmasse
aus der erfindungsgemäßen Zubereitung überstrichen
sein, so dass sich hier gleichermaßen ein Flächenbelag 26 auf
der Bodenfläche befindet.
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Der
Wandbelag 24, 25, 26 kann in der Raumluft
des Raumes 13 befindliche Schad- oder Geruchsstoffe sowie
in der Raumluft befindliche Fasern in besonders effizienter Weise
aufnehmen und dauerhaft an sich binden und so die gesundheitsschädlichen
Risiken, die von diesen Stoffen ausgehen, minimieren.
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Eine
Verwendung des Wandflächenbelages 24, 25, 26 erfolgt
auf erfindungsgemäße Weise insbesondere vorteilhaft
in Kombination mit einer Sperrschicht enthaltend Chitin oder Chitosan,
wie in 1 dargestellt. Darüber hinaus kann der
erfindungsgemäße Wandbelag 24, 25, 26 durch
unmittelbare Anbringung an einer oder an mehreren Raumflächen,
mithin den Wänden 14, 15, 16,
oder durch Anbringung an den Asbestplatten 17a, 17b, 17c, 17d vorgesehen
werden, ohne dass es der vorherigen Anbringung einer Sperrschicht
enthaltend Chitin oder Chitosan, bedarf.
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Bei
einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann insoweit
die Sperrschicht 22, 23 auf den Wänden 14, 15, 16 und
den Asbestplatten 17a, 17b, 17c, 17d vollständig
entfallen, und der erfindungsgemäße Wandbelag 24, 25, 26 unmittelbar
auf die Raumflächen aufgetragen werden.
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Für
den Fall, dass der erfindungsgemäße Wandbelag 24, 25, 26 Wirkstoffe
enthält, die Schad- oder Geruchsstoffe dauerhaft aufnehmen
und an sich binden können, kann die Raumluft im Raum 13 hinsichtlich ihrer
Belastungen reduziert werden.
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Auch
für den Fall, dass der erfindungsgemäße
Wandbelag 24, 25, 26 keine Wirkstoffe
enthält, kann aufgrund der besonderen brandhemmenden Eigenschaften
dieses Wandbelages durch seine Anordnung auf der Wandoberfläche
oder Körperoberfläche eine brandrisikovermindernde
Wirkung erzielt werden. Damit kann das Gebäude nach einer
Anbringung des erfindungsgemäßen Wandbelages 24, 25, 26 beispielsweise
in eine höhere Brandschutzklasse aufgenommen werden und
entsprechend einklassifiziert werden.
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Schließlich
kommen bei einem Wandbelag, der die Wirkstoffe enthält,
der die Schadstoffe dauerhaft aufnehmen und binden kann, die brandhemmenden
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Wandbelages gleichermaßen
zum Vorteil.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29624407
U1 [0002]
- - DE 19624149 A1 [0002]
- - DE 20019793 U1 [0002]
- - WO 97/48657 A1 [0002]
- - DE 102007029533 [0009]
- - DE 102007024283 [0009]
- - DE 102006062239 [0009]
- - DE 102006008996 [0009]
- - DE 4303415 A1 [0016]