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Die
Erfindung betrifft zunächst eine Vorrichtung zur Vermeidung
oder Reduzierung von Schad- oder Geruchsstoffbelastungen der Raumluft.
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Bekanntlich
emittieren zahlreiche Baustoffe, wie Spanplatten, Klebstoffe, Lacke,
aber auch Einrichtungsgegenstände, wie Möbel,
Teppiche, Gardinen, Stoffe, die als Schad- oder Geruchsstoffe zu klassifizieren
sind und insbesondere unter die Bezeichnung VOC (Volatile Organic
Compounds) fallen. Insbesondere spielen Aldehyde, darunter Formaldehyde,
eine wesentliche Rolle bei der Beurteilung von Gesundheitsrisiken,
die von den Schadstoffquellen oder Geruchsstoffquellen ausgehen.
Schließlich spielen auch in der Raumluft enthaltende Fasern, beispielsweise
Asbestfasern oder Mineralfasern, eine große Rolle bei der
Beurteilung von Gesundheitsrisiken.
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Auf
den Anmelder gehen Vorrichtungen zur Vermeidung oder Reduzierung
derartiger Belastungen in der Raumluft zurück, mit denen
Raumluftbelastungen deutlich reduziert werden können. Lediglich
beispielhaft wird hierzu verwiesen auf die
DE 10 2007 029 533 A1 ,
die
DE 10 2007
024283 A1 , die
DE 10 2006 062 239 A1 , die
DE 10 2006 060 466 A1 und die
DE 10 2006 008 996
A1 , deren Inhalt hiermit zur Vermeidung von Wiederholungen
und auch zum Zwecke der Bezugnahme auf einzelne oder mehrere Merkmale
in den Inhalt der vorliegenden Patentanmeldung mit eingeschlossen
wird. Die Einbeziehung des Offenbarungsgehaltes der genannten Druckschriften
erfolgt auch zum Zwecke eines etwaigen Rückgriffs auf die
dort verwendeten Begriffsdefinitionen, um in der vorliegenden Patentanmeldung
Wiederholungen von Begriffsdefinitionen zu vermeiden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung zur
Vermeidung oder Reduzierung von Schad- oder Geruchsstoffbelastungen der
Raumluft zu verbessern.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches
1.
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Gemäß der
Erfindung umfasst die Vorrichtung eine Sperrschicht, die auf der
Oberfläche eines schadstoff- oder geruchsstoffemittierenden
oder -durchlassenden Körpers angeordnet ist, wobei die Sperrschicht
Chitin oder/und Chitosan umfasst.
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Chitosan
ist ein natürlich vorkommendes Polyaminosaccharid. Es ist
als Abkömmling des Chitin eines der verbreitetsten Polysaccharide.
Krustentiere schützen sich im Außenskelett durch
die Biomasse Chitin. Chitosan, das in der Welt der Biologie zweithäufigste
Saccharid, ist dessen entacetylisiertes Endabbauprodukt, das aus
Löslichkeitsgründen besser handhabbar ist als
Chitin.
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Informationen über
Chitosan und Chitin lassen sich beispielsweise aus der
DE 43 03 415 A1 entnehmen,
die eine Gewinnung von Chitin bzw. Chitosan beschreibt. Der Inhalt
dieser Druckschrift wird hiermit in den Inhalt der vorliegenden
Patentanmeldung gleichermaßen mit einbezogen.
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Mit
Chitin bzw. Chitosan steht ein kommerziell erhältlicher
und verhältnismäßig preiswerter Ausgangsstoff
zur Verfügung. Überraschenderweise entfaltet das
Chitin bzw. das Chitosan seine Wirkung in einer Sperrschicht und
kann Geruchsstoffe und/oder Schadstoffe und/oder Fasern, z. B. Asbestfasern,
besonders effizient aufnehmen und aus der Raumluft herausabsorbieren.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung sieht eine Sperrschicht
vor, die auf der Oberfläche eines Körpers angeordnet
ist. Die Sperrschicht kann beispielsweise dadurch bereitgestellt
sein, dass ein flüssiges Anstrichmittel nach Art einer
Wandfarbe oder Grundierung auf eine Wandfläche aufgetragen
wird. Nach dem Austrocknen des flüssigen Anstrichmittels auf
der Oberfläche bildet sich eine im Wesentlichen geschlossene
Sperrschicht. Diese Sperrschicht kann zwei Funktionen erfüllen:
Einerseits kann die Sperrschicht die Oberfläche des Körpers
nach Art einer Dichtfolie versiegeln und auf diese Weise verhindern, dass
Schad- oder Geruchsstoffe oder Fasern von der Oberfläche
des Körpers in den Raum emittieren. Andererseits erfüllt
die Sperrschicht aber auch die Funktion, die Schad- oder Geruchsstoffe
sowie Fasern aufzunehmen und an sich zu binden. Dies gilt sowohl für
solche Schad- oder Geruchsstoffe oder Fasern, die von dem Körper
ausgesandt werden, als auch für diejenigen Schad- oder
Geruchsstoffe sowie Fasern, die sich auf der dem Körper
abgewandten Seite der Sperrschicht, d. h. insbesondere in der Raumluft,
befinden.
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Die
chemischen und physikalischen Prozesse sind im mikroskopischen Maßstab
noch nicht vollständig verstanden. Zahlreiche Versuche
und Testreihen ergaben aber, dass sich die Geruchs- bzw. Schadstoffbelastungen
der Raumluft sowie die Faserbelastungen der Raumluft, d. h. die
Menge der Fasern in der Raumluft, durch Anbringung einer entsprechenden
Sperrschicht sehr schnell und sehr effizient reduzieren lassen.
Dies ist möglich, wenn nur geringe Mengen an Chitin bzw.
Chitosan in dem Anstrichmittel enthalten sind. Beispielsweise können
in dem flüssigen Anstrichmittel, welches an der Oberfläche
des Körpers die Sperrschicht ausbildet, Chitin- bzw. Chitosananteile
zwischen 0,01 und 20%, vorzugsweise zwischen 0,01 und 5% enthalten
sein. Die Prozentangaben beziehen sich auf Volumenprozente oder
auf Gewichtsprozente.
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Bezüglich
der chemischen Prozesse zur Bindung der Fasern wird angenommen,
dass sich die Fasern in der Chitosan-Sperrschicht vernetzen und auf
diese Weise darin haften bleiben.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung eines Anstrichmittels
nach Anspruch 2.
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Aus
der
DE 43 03 415 A1 ist
ein Anstrichmittel bekannt, welches von einer Emulsion gebildet
ist, die Chitosan enthält.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine effiziente Reduzierung
von Raumluftbelastungen aufgrund von Schad-, Geruchsstoffen oder
Fasern zu erzielen.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches
2.
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Das
Prinzip der Erfindung besteht im Wesentlichen darin, ein an sich
bekanntes Anstrichmittel, welches Chitin und/oder Chitosan enthält,
auf die Oberfläche eines Körpers aufzutragen.
Der Körper emittiert Schad- oder Geruchsstoffe oder lässt
solche Schad- oder Geruchsstoffe durch. Durch Anbringung des Anstrichmittels
werden Schad- oder Geruchsstoffe absorbiert oder aufgenommen. Dies
kann z. B. durch chemische Reaktionen erfolgen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Körper
von einer Raumfläche gebildet. Insbesondere ist der Körper
eine Bodenwand, eine Deckenwand oder eine Raumseitenwand eines Gebäuderaumes.
Das Anstrichmittel wird auf die zugänglichen Raumflächen
aufgebracht. Sind in der Wand oder hinter der Wand Baustoffe verbaut
worden, die Schadstoffe emittieren, kann die Haut nach Art einer
Sperrschicht, eine Emission der Schad- oder Geruchsstoffe effizient
verhindern, so dass diese Stoffe nicht in die Raumluft geraten.
Zusätzlich können in der Raumluft bereits befindliche
Schadstoffe sowie Fasern von der Haut aufgenommen und/oder absorbiert
werden.
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Weiter
vorteilhaft deckt die Haut die zum Rauminneren gewandte Oberfläche
des Körpers im Wesentlichen vollständig ab. Hierdurch
wird eine besonders effiziente Reduzierung der Raumbelastungen mit
Schad- und Geruchsstoffen und Fasern erzielt.
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Die
Erfindung betrifft darüber hinaus die Verwendung eines
Anstrichmittels gemäß Anspruch 5.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Belastung der Raumluft
mit Fasern, wie Asbestfasern oder Mineralfasern, zu reduzieren.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches
5.
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Das
Prinzip der Erfindung besteht im Wesentlichen darin, ein aus der
DE 43 03 415 A1 grundsätzlich
bekanntes Anstrichmittel dazu zu verwenden, unter Bildung einer
Haut auf einer Raumfläche, Fasern, die in der Raumluft
enthalten sind, zu binden, zu absorbieren oder aufzunehmen. Überraschend hat
sich herausgestellt, dass in der Raumluft enthaltene Fasern auf
einer Haut- oder Sperrschicht, die Chitosan oder Chitin enthält,
haften bleiben und gefangen werden können. Auf diese Weise
kann die Raumluft von diesen Fasern freigehalten werden.
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Die
Erfindung betrifft darüber hinaus die Verwendung eines
Anstrichmittels gemäß Anspruch 6.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reduktion der Raumluftbelastungen
an Fasern zu verringern.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches
6. Das Prinzip der Erfindung besteht somit im Wesentlichen darin,
das Anstrichmittel unmittelbar auf einen Körper aufzutragen, der
selbst eine Quelle von Fasern darstellt und derartige Fasern emittiert.
Gleichermaßen kann das Anstrichmittel auch hautbildend
auf die Oberfläche eines Körpers aufgetragen werden,
der für derartige Fasern durchlässig ist. Durch
Auftragen des Anstrichmittels unmittelbar auf der Oberfläche
dieses Körpers können die Fasern gebunden absorbiert oder
aufgenommen werden. Damit kann eine Faseremission bzw. eine Fasertransmission
an dieser Oberfläche verhindert werden.
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Die
Erfindung betrifft schließlich noch ein Verfahren nach
Anspruch 7 zur Sanierung eines Gebäudes oder eines Gebäudeteiles.
Derartige Verfahren sind bekannt. Hierzu wird Bezug genommen auf die
eingangs erwähnten nachveröffentlichten Patentanmeldungen
des Anmelders, die sich mit der Reinigung von Raumluft befassen.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, das bekannte Verfahren zur
Gebäudesanierung, zur Reduktion von Raumluftbelastungen
mit Schadstoffen, Geruchsstoffen und gegebenenfalls Faserbelastungen
weiterzubilden.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches
7.
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Bezüglich
der Schilderung der Prinzipien und Vorteile der Erfindung wird auf
die obigen Schilderungen zu den vorherigen Ansprüchen zur
Vermeidung von Wiederholungen verwiesen.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Gebäudewand eines Gebäuderaumes
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 8.
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Eine
Gebäudewand eines Gebäuderaumes mit einer Anstrichschicht,
die Chitin oder Chitosan enthält, ist aus der
DE 43 03 415 A1 bekannt.
Wenn das dort beschriebene Anstrichmittel auf eine Gebäudewand
aufgetragen wird, umfasst eine solche Gebäudewand eine
Anstrichschicht.
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Ausgehend
von der vorbekannten Gebäudewand liegt die Aufgabe der
Erfindung darin, eine besonders effiziente Reduzierung der Raumluftbelastungen
mit Schadstoffen, Geruchsstoffen oder Fasern zu erzielen.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches
8 und ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, dass
die dem Inneren des Gebäuderaumes zugewandte Seite der
Anstrichschicht mit einem gesonderten Flächenbelag überdeckt
ist.
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Das
Prinzip der Erfindung besteht somit darin, eine Anstrichschicht,
die Chitin oder Chitosan enthält, auf eine Gebäudewand
aufzutragen, um die Raumluftbelastungen zu reduzieren. Zusätzlich
ist die Anstrichschicht mit einem weiteren, gesonderten und von
der Anstrichschicht unterschiedlichen Flächenbelag überdeckt.
Der gesonderte Flächenbelag kann beispielsweise ein gesonderte
Putzschicht oder Wandtapete sein, die zusätzliche Schadstoff-Sperr-Eigenschaften
sowie zusätzliche schadstoffabsorbierende oder -aufnehmende
Wirkungen oder faserabsorbierende oder -aufnehmende Wirkungen entfaltet.
Durch eine derartige schichtweise Anordnung unterschiedlicher Beläge
kann die Raumluft in besonders effizienter Weise von Belastungen mit
Geruchs- oder Schadstoffen oder Fasern freigehalten werden.
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Vorteilhafterweise
ist der gesonderte Flächenbelag brandhemmend ausgebildet.
Dies eröffnet bei der Sanierung eines Gebäudes
zum Zwecke der Reduzierung von Schad- oder Geruchsstoffen, Faserbelastungen
auch die Möglichkeit, Brandschutzkriterien zu erfüllen.
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Besonders
vorteilhaft ist vorgesehen, dass das Anstrichmittel bzw. die Anstrichschicht
bzw. die Sperrschicht zusätzliche Wirkstoffe enthält,
die Schad- oder Geruchsstoffe aufnehmen oder binden können.
Als derartige zusätzliche Wirkstoffe kommen all diejenigen
Wirkstoffe, wie beispielsweise Proteine, Proteinkomplexe, abgestorbene
Mikroorganismen, Kerstin oder Kerstin enthaltende Materialien, etc.,
in Betracht, wie sie in den eingangs erwähnten Patentanmeldungen,
die auf den Anmelder zurückgehen, beschrieben sind. Zum
Zwecke der Vermeidung von Wiederholungen wird auf die in diesen
Druckschriften beschriebenen Definitionen der Wirkstoffe, die Luftschadstoffe
oder Luftgeruchsstoffe aufnehmen oder binden können, verwiesen.
Dieser Verweis beinhaltet auch eine Bezugnahme auf einzelne Merkmale,
einschließlich der Möglichkeit, die Merkmale in
die vorliegende Patentanmeldung mit aufnehmen zu können.
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Die
zusätzlichen Wirkstoffe im Sinne des Anspruches 9 können
in geringer oder hoher Konzentration in dem erfindungsgemäßen
Anstrichmittel enthalten sein.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindungen ist das Anstrichmittel
bzw. die Anstrichschicht bzw. die Sperrschicht direkt auf eine Wand
oder einen Wandputz aufgetragen. Dies ermöglicht eine besonders
einfache Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens. Alternativ kann das Anstrichmittel oder die Anstrichschicht
oder die Sperrschicht direkt auf eine Mineralfaserplatte oder direkt
auf eine Spanplatte oder direkt auf eine sonstige Gebäudeplatte
oder eine Bauplatte aufgebracht sein. Als Bauplatte im Sinne der
vorliegenden Patentanmeldung wird jeder flächig ausgebildete,
im Wesentlichen formsteif ausgebildete Körper verstanden, der
als Baumaterial bei der Erstellung oder Renovierung von Gebäuden
oder Einrichtungsgegenständen eines Gebäudes,
wie Möbeln, in Einsatz kommen kann. Als Bauplatte im Sinne
der vorliegenden Patentanmeldung wird auch ein Innenausstattungsteil
eines Kraftfahrzeuges oder eines sonstigen Fahrzeuges verstanden.
Beispielsweise können Türverkleidungen zur Bildung
einer Sperrschicht mit einem entsprechenden Anstrichmittel, welches
Chitosan oder Chitin enthält, beaufschlagt sein. Auf diese
Weise kann der Innenraum des Fahrzeuges, z. B. des Kraftfahrzeuges,
auch frei von Belastungen der Raumluft gehalten werden. Beispielsweise
im Falle einer Tür-Innenverkleidung oder Wandverkleidung
eines Fahrzeuges wird als Bauplatte im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung
auch ein Flächengebilde angesehen, welches eine von einer
Platte abweichende Kontur aufweisen kann und beispielsweise schalenförmig
oder strukturiert geformt sein kann.
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Die
erfindungsgemäße Sperrschicht enthaltend Chitosan
oder Chitin haftet selbst sehr gut, auch auf glatten Flächen.
Andererseits ermöglicht sie aber auch, dass an solchen
glatten Flächen nach Anbringung der Sperrschicht auch noch
weitere Flächenbeläge, insbesondere eine Spachtelmasse
für einen Wandputz zur Bildung einer Flüssigtapete,
angebracht werden können.
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Als
Körper mit glatten Flächen kommen beispielsweise
Körper aus Materialien, wie Glas, Metall, Resopal, Holz-
oder Kunststoffflächen, insbesondere auch lackiert oder
beschichtet in Betracht. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Haftgrundierungen sind keine Anrauungen der Fläche erforderlich,
um die erfindungsgemäße Sperrschicht aufzubringen.
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Chitosan
bzw. Chitin liegt in der Regel in wässriger Form vor, d.
h. in einer wässrigen Lösung.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung nach Anspruch 12 wird das Chitin und/oder
das Chitosan in Aceton gelöst. Das Aceton kann nach dem
Auftragen auf die Körperoberfläche verdunsten und
das Chitin und/oder Chitosan kann homogen verteilt zurückbleiben.
Beispielsweise können auch Faserplatten (z. B. Spanplatten)
mit einer solchen Lösung getränkt werden. Die
Lösung kann auf diese Weise in die Faserplatten sehr tief
eindringen.
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Ein
solches Anstrichmittel nach Anspruch 12 kann zusätzlich
auch noch andere Wirkstoffe enthalten, die Schadstoffe aufnehmen
oder absorbieren können.
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Schließlich
sei angemerkt, dass das erfindungsgemäße Anstrichmittel
nach Anspruch 12 selbstverständlich noch zahlreiche weitere
Bestandteile enthalten kann.
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Auch
die erfindungsgemäße Sperrschicht bzw. die Anstrichschicht
bzw. das Anstrichmittel kann weitere Bestandteile enthalten. Infrage
kommen beispielsweise Bestandteile, wie Wasser, Säuren,
Wirkstoffe, Gelatine, Titandioxyd.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden 1 erläutert.
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1 zeigt
ein Gebäude 10 mit einem Erdgeschoss 11 und
einem Dachgeschoss 12. Das Erdgeschoss weist einen Gebäuderaum 13 auf,
der von einer Bodenwand 14, Gebäudeseitenwänden 15 und einer Deckenwand 16 umgrenzt
ist. Die Deckenwand 16 kann mit mehreren Mineralfaserplatten 17a, 17b, 17c, 17d abgehängt
sein, wie dies in zahlreichen Gebäuden, insbesondere auch öffentlichen
Gebäuden, üblich ist bzw. früher häufig üblich
war, Über Befestigungselemente 18a, 18b sind
die Mineralfaserplatten 17a, 17b, 17c, 17d,
z. B. die Asbestplatten, an der eigentlichen Gebäudedecke 16 festgelegt.
Oberhalb der Decke 16 befindet sich z. B. ein Dachstuhl 19,
z. B. mit vertikalen Balken 20a, 20b und horizontalen Balken 21.
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Je
nachdem, welche Baustoffe verbaut worden sind, kommen als Schad-
oder Geruchsstoffquellen sowie als Quellen von Fasern, wie Asbestfasern, völlig
unterschiedliche Materialien bzw. Bauelemente in Betracht:
Zunächst
ist anzunehmen, dass die Asbest- oder Faserplatten 17a, 17b, 17c, 17d Asbestfasern
emittieren, die die im Inneren des Raumes 13 befindliche Raumluft
kontaminieren und Gesundheitsrisiken hervorrufen. Eine Sanierung
dieses Raumes zur Reduzierung der Schadstoffkonzentration auf herkömmliche
Weise ist aufwendig. Hierzu müssten alle Asbestplatten 17a, 17b, 17c, 17d entfernt
werden, was nur unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen
vollzogen werden darf. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang
beispielsweise Atemschutzanzüge für die ausführenden
Personen, einschließlich besonderer Maßnahmen,
wie der Anbringung einer Sprühschutzschicht zur Verhinderung
der Lösung einzelner Fasern bei der Demontage der Platten 17a, 17b, 17c, 17d.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung kann eine Sperrschicht 22 auf die
Unterseiten, d. h. dem Rauminneren zugewandten Seiten, der Asbestplatten 17a, 17b, 17c, 17d unmittelbar
auf diese Platten aufgetragen werden. Dies kann beispielsweise dadurch
geschehen, dass ein Anstrichmittel enthaltend Chitin oder Chitosan,
mit einer herkömmlichen Malerrolle oder einem Pinsel auf
die Platten 17a, 17b, 17c, 17d aufgebracht
wird. Die Sperrschicht 22 bildet einen dünnen
Film, der die von den Asbestplatten 17a, 17b, 17c, 17d emittierten
Fasern einerseits an einem Eintreten in das Rauminnere hindert,
darüber hinaus diese Fasern aber auch auffängt
und bindet. Zugleich kann die Sperrschicht 22 die im Rauminneren
in der Raumluft befindlichen Fasern an sich binden. Hier wirken
verschiedene, bislang im Detail nicht vollständig verstandene
physikalische und/oder chemische Prozesse.
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Eine
entsprechende Sperrschicht 23 kann aber auch auf den Seitenwänden 15,
gegebenenfalls auch auf dem Boden 14, des Raumes angebracht sein.
Diese Sperrschicht 23 kann gleichermaßen die in
der Raumluft befindlichen Fasern auffangen. Unter Umständen
können auch in den Seitenwänden 15 des
Raumes 13 Baumaterialien verbaut sein, die Schad- oder
Geruchsstoffe emittieren. Die Sperrschicht 23 kann dabei
verhindern, dass diese Schad- oder Geruchsstoffe, beispielsweise
Aldehyde, VOCs od. dgl. Geruchs- oder Schadstoffe, in das Rauminnere
des Raumes 13 gelangen. Die Sperrschicht 23 wirkt
insoweit nach Art einer Versiegelung. Sie kann darüber
hinaus, die Schad- oder Geruchsstoffe aber auch aufnehmen und dauerhaft
an sich binden.
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Schließlich
kann z. B. auch das im Dachstuhl 19 verbaute Holz der Balken 20a, 20b und 21 beispielsweise
stark mit Formaldehyd verseucht sein und als Quelle für
Formaldehyd in Betracht kommen. Aldehyde können unter Umständen
durch die Deckenwand 16 hindurchtreten. Auch die Mineralfaserplatten 17a, 17b, 17c, 17d bieten
keinen Transmissionsschutz für die Aldehyde. Die Chitosan-Sperrschicht 22 ist
aber in der Lage, einen Durchtritt der Aldehyde, die von dem Dachstuhl 19 emittiert
werden, in die Raumluft des Raumes 13 zu unterbinden bzw. deutlich
zu reduzieren.
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Damit
kann durch Aufbringen einer entsprechenden Sperrschicht 22, 23 oder
Anstrichschicht 22, 23 in dem Gebäuderaum 13 die
darin befindliche Raumluft frei von Belastungen durch Schad-, Geruchsstoffe
und Fasern gehalten werden.
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1 verdeutlicht
anhand der bezüglich 1 rechten
Raumseitenwand 15, dass innenseitig der Sperrschicht 23 noch
ein weiterer Flächenbelag 24 angebracht werden
könnte. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Wandputz
handeln oder um eine putzartig aufgebrachte Tapete. Diese kann z.
B. durch eine breiige Spachtelmasse gebildet sein, die in beliebigen
Schichtstärken auf die Wand 15 sowie gegebenenfalls
auf die Bodenwand 14, das Dach 16 und die Asbestplatten 17a, 17b, 17c, 17d aufgebracht
werden kann und nach Aushärtung und Trocknung eine Funktion
eines Wandbehanges oder Wandbelages ähnlich einer Tapete
oder eines Wandputzes ausüben kann. Dieser gesonderte Flächenbelag 24 ist
somit innenseitig der Sperrschicht 23 angeordnet und kann
die schadstoff- und geruchsstoff- sowie faserreduzierenden Wirkungen
der Sperrschicht 23 für die Raumluft noch verstärken.
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Der
gesonderte Flächenbelag 24 kann vorteilhafterweise
brandhemmend ausgebildet sein. Dies kann bei einer Sanierung des
Gebäudes vorteilhafterweise dazu führen, dass
das Gebäude hohe Brandschutzanforderungen erfüllt.
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Zusätzlich
kann der Flächenbelag 24 neben seinen brandhemmenden
Eigenschaften auch noch für eine ergänzende schad-,
geruchsstoff- und faserreduzierende Wirkung sorgen, wenn in dem
Flächenbelag 24 entsprechende Wirkstoffe, die
Schad-, Geruchsstoffe oder Fasern aufnehmen oder binden können,
enthalten sind.
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Die
Chitin bzw. Chitosan enthaltende Sperrschicht 22, 23 bzw.
der Anstrich 23 umfasst den Vorteil, dass diese Sperrschicht
ein gewisses Dehnungsvermögen aufweist. Damit kann, unabhängig
von der Beschaffenheit des Untergrundes, eine besonders gute Versiegelung
der Oberfläche des Körpers erzielt werden. Auch
Oberflächenunebenheiten sowie gegebenenfalls in Teilen
lose Oberflächenbereiche der Oberfläche des Körpers,
auf dem die Sperrschicht aufgetragen wird, können ausgeglichen
werden. Es ist insoweit keine Vorbehandlung der Oberflächen des
Körpers erforderlich.
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Darüber
hinaus weist die Chitin bzw. Chitosan enthaltende Sperrschicht 22, 23 oder
Anstrichschicht auch kationische Eigenschaften auf. Damit können
Flusen oder Stäube sowie gegebenenfalls auch die Fasern
angezogen werden. Auch kann Chitin bzw. Chitosan in der Sperrschicht 22, 23 eine Schimmelbildung
entgegenwirkende Funktion entfalten.
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Als
Anstrichmittel zur Bildung der Sperrschicht 22, 23 kommt
beispielsweise ein Mittel in Betracht, welches folgende Bestandteile
enthält:
- a) Chitin
- b) Wasser oder/und Aceton
- c) eine Säure, z. B. eine Essigsäure oder
eine Zitronensäure
- d) Proteine oder Aminosäuren oder abgestorbene Mikroorganismen,
deren Zellwände zumindest teilweise aufgespalten sind,
Kerstin oder sonstige geeignete Wirkstoffe, die Schadstoffe aufnehmen oder
binden können, wie sie in den eingangs erwähnten
Patentanmeldungen des Anmelders beschrieben sind.
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Das
Anstrichmittel (oder die daraus gebildete Sperrschicht) kann darüber
hinaus z. B. Titandioxid enthalten.
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Das
Anstrichmittel (oder die daraus gebildete Sperrschicht) kann darüber
hinaus auch noch Gelatine enthalten.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn die Konzentration der Lösung weniger
als 10% Chitin (Chitosan) enthält.
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Besonders
vorteilhaft ist vorgesehen, dass als Chitosan-Anteil in dem aufzutragenden
Anstrich zur Bildung der Sperrschicht eine Konzentration von weniger
als 0,1%, weiter vorzugsweise von weniger als 0,05%, enthalten ist.
Offensichtlich ist bei derartig geringen Konzentrationen die Protonisierung
der freien NH2-Gruppen wesentlich reaktionsfreudiger
als bei viel höheren Konzentrationen. Auch hohe Chitin- bzw.
Chitosan-Kombinationen von z. B. 4% sind allerdings möglich
und von der Erfindung umfasst. Bei geringen Konzentrationen kann
eine Clusterbildung des Chitosan bzw. Chitin in der Lösung
aber besonders gut verhindert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007029533
A1 [0003]
- - DE 102007024283 A1 [0003]
- - DE 102006062239 A1 [0003]
- - DE 102006060466 A1 [0003]
- - DE 102006008996 A1 [0003]
- - DE 4303415 A1 [0008, 0014, 0023, 0032]