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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Wärmedämmverbundsystem
mit vorgefertigten Wärmedämmelementen, die jeweils
aus einem Dämmstoffkörper und Verblendelementen
bestehen, welche stoffschlüssig mit dem Dämmstoffkörper
verbunden sind. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein vorgefertigtes Wärmedämmelement
für ein derartiges System.
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Wärmedämmverbundsysteme – abgekürzt WDVS – sind
bekannt und dienen einerseits der Wärmedämmung
sowie andererseits der Verbesserung des optischen Aussehens von
beispielsweise Fassaden von Gebäuden. Durch den Dämmstoffkörper
der Wärmedämmelemente werden die Gebäude – Alt- und
Neubauten, Fertighäuser und Großobjekte – dauerhaft
gegen Witterungseinflüsse geschützt, wobei bei
niedrigen Temperaturen der Wärmeaustritt und bei hohen
Temperaturen der Wärmeeintritt gemindert wird, so dass
auf energiesparende Weise zu jeder Jahreszeit ein behagliches Raumklima
gewährleistet ist. Mauerschäden, Rissbildungen
und Unebenheiten in der Hauswand werden dabei unsichtbar gemacht.
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Grundsätzlich
unterscheidet man Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)
mit Putzfassaden und mit Fassaden, die Verblendelemente, vorzugsweise
Klinker, aufweisen, insbesondere sogenannte Klinkerriemchen. Der
Einsatz von Klinkern ist gegenüber einer verputzten Fassade
insofern von Vorteil, als nach der erfolgten Montage eines solchen
Systems weder eine Reinigung, ein Streichen oder ein Verputzen des
Gebäu des, noch später ein Ausbessern oder Sanieren
notwendig ist, so dass keine Folgekosten anfallen.
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Im
Bereich der Wärmedämmverbundsysteme mit Klinkerfassaden
wiederum sind solche bekannt, bei denen Klinkerriemchen manuell
auf den Dämmstoffkörper aufgeklebt werden, oder
Systeme, bei denen in den vorgefertigten Wärmedämmelementen
Polyurethan-Hartschaum-Platten als Dämmstoffkörper
eingesetzt werden.
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Die
erstgenannten WDV-Riemchensysteme werden von Malern oder Putzern
angebracht. Die Herstellung erfolgt dabei zunächst ähnlich
wie beim Verputzen. Eine Dämmstoffplatte, meist aus Schaumpolystyrol,
wird an einer Hauswand verklebt und verdübelt. Danach zieht
man einen Armierungsmörtel mit inliegendem Gittergewebe
auf, der etwa eine Woche aushärten muss, bevor das Aufkleben der
Verblendelemente erfolgen kann. Die Hauswand wird nach Schichtmaßen
entsprechend der Riemchenhöhen und der dazwischen liegenden
Fugen aufgeteilt und die Riemchen werden nach der Schnur einzeln
verklebt und verfugt. Das System ist nur durch Fachfirmen zu verarbeiten.
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Die
Systeme, bei denen Polyurethan-Hartschaum-Platten, die seit etwa
25 Jahren auf dem europäischen Markt verfügbar
sind, als Dämmstoffkörper eingesetzt werden, stellen
Systeme der eingangs genannten gattungsgemäßen
Art dar. Zur Herstellung der Wärmedämmelemente
werden Klinkerriemchen in eine Form eingelegt und zur Herstellung
der stoffschlüssigen Verbindung mit Polyurethan vergossen.
Die Plattenelemente werden trocken und mit stumpfem Stoß auf
Hauswänden verschraubt. Für die Ecken werden dabei
spezielle Eckelemente eingesetzt. Die Plattenstöße
werden umlaufend ausgeschäumt. Danach werden Verbinderiemchen
in die Kleinkerfassade eingefügt, welche die Stöße
teilweise überdecken, und abschließend werden
die Fugen zwischen den Riemchen handwerklich verfugt (vgl. Firmenschrift:
"KESS-Isolierklinker ... für Qualität am ganzen
Haus", undatiert). Durch die Benutzung der vorgefertigten Wärmedämmelemente
bietet das System Fertigungsvorteile gegenüber dem manuellen Aufkleben
der Verblendelemente.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wärmedämmverbundsystem
und dafür geeignete vorgefertigte Wärmedämmelemente der
eingangs ge nannten Art zu schaffen, mit dem bzw. denen der technologische
Aufwand bei der Montage gesenkt und die Wärmedämmung
erhöht werden kann.
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Erfindungsgemäß wird
dies im Hinblick auf das erfindungsgemäße Wärmedämmverbundsystem dadurch
erreicht, dass jeweils der Dämmstoffkörper eines
Wärmedämmelementes in einem in einer Randzone
angeordneten Überlappungsbereich reduzierter Dicke in formschlüssigem
Eingriff mit einem komplementär ausgebildeten Überlappungsbereich eines
angrenzenden Wärmedämmelementes steht. Entsprechend
ist für die erfindungsgemäßen Wäremedämmelemente
vorgesehen, dass der Dämmstoffkörper in einer
Randzone einen solchen Überlappungsbereich reduzierter
Dicke zum formschlüssigen Eingriff eines komplementär
ausgebildeten Überlappungsbereiches eines weiteren Wäremedämmelementes
aufweist.
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Durch
die erfindungsgemäße Überlappung wird
bei technologischer Vereinfachung des Montageprozesses eine erhöhte
Dämmwirkung erzielt. Dadurch, dass die Wärmedämmelemente
nicht stumpf aneinander stoßen, kann auch auf ein umlaufendes Ausschäumen
von Plattenstößen verzichtet werden. Sogenannte
durch Dehnung entstehende Fehlbegrenzungsfugen treten höchstens
im Abstand von 20 m voneinander auf, während dies bei den
bekannten Plattenverbundelementen schon bei 8 m der Fall ist. Mit
dem erfindungsgemäßen WDVS können insbesondere
Heizenergieverluste am Außenmauerwerk von Gebäuden
drastisch gemindert werden, so dass vorzugsweise bei Altbauten eine
Heizkostenersparnis von bis zu 60% möglich ist. Dadurch
kann auch die Bildung von Tau- oder Kondenswasser oder von Schimmel
verhindert und das Einfrieren von Heizungsrohren in Räumen
vermieden werden. Je nach Ausführung kann bei einem durchschnittlichen
Einfamilienhaus der Verbrauch an Heizöl um bis zu 1,5 m3 pro Jahr reduziert werden.
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Das
erfindungsgemäße, komplett vorgefertigte Wärmedämmverbundsystem,
bei dem nur die Montage einschließlich der Verfugung auf
der Baustelle erfolgt, besteht zunächst aus den erfindungsgemäßen
Wäremedämmelementen, die insbesondere auftragsbezogen
nach genauer Baustellenvermessung in den verschiedensten Ausführungen – als Platten,
Eckelemente, Laibungswinkel, Sturzecken usw. – auf einer
Produktionsanlage hergestellt werden können.
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Als
Material des Dämmstoffkörpers kann dabei bevorzugt
Schaumpolystyrol – bekannt unter dem Markennamen Styropor® – eingesetzt werden.
Dieses weist bei hohem Dämmvermögen für
Wärme und auch Schall eine geringere Dichte auf als das
für die bekannten Verbundelemente eingesetzte Polyurethan
und kann in umweltschonender Weise ohne den Einsatz von Fluorkohlenwasserstoffen
oder von polychlorierten Biphenylen – also FCKW- und PCB-frei – hergestellt
werden. Die erforderliche Bruchfestigkeit ist gewährleistet,
wobei die Wärmedämmelemente darüber hinaus
in jedem Fall alle Kriterien erfüllen können,
die die Norm DIN EN 13165 "Wärmedämmstoffe
für Gebäude-Werksmäßig hergestellte
Produkte aus Polyurethan-Hartschaum (PUR)" für die Wärmeleitstufe
035 vorschreibt. Auch Ausführungen mit niedrigeren Wärmeleitstufen – z.
B. WLS 033, WLS 031 sind bei einem für die Montage akzeptablen
Gewicht der erfindungsgemäßen Wärmedämmelemente
möglich.
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Das
Styropor® kann bei der Vorfertigung werkseitig
insbesondere mit den Verblendelementen verklebt werden, wodurch
sich im Vergleich mit dem oben erwähnten manuellen Verfahren
auf der Baustelle eine Arbeitszeitsersparnis von etwa 40% ergibt.
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Aufgrund
der einfachen Montage und geringen Montagezeit des erfindungsgemäßen
WDVS stellt das System einen vorzüglichen Arbeitsbereich für
Stuckateure, Maler und sonstige Gruppen dar, die sich im Montagebau
beschäftigen. Obwohl mit dem erfindungsgemäßen
System perfekte hochhandwerklich anmutende und fachgerechte Fassaden herstellbar
sind, ist die Montage sehr handwerkerfreundlich, wobei in Deutschland
für die Qualifikation zu dieser Arbeit kein Eintrag in
der Handwerksrolle notwendig ist, weil es sich um ein sogenanntes
"Anbringen normgerechter Bauteile" handelt.
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Das
erfindungsgemäße Wärmedämmverbundsystem
ist dabei auch bei Einsatz von schwierigen, in eine Fassade zu implementierenden
Bauteilen ideal anwendbar, da es eine einfache Kombination mit dem
konventionellen System gestattet, in das gewechselt werden kann,
wenn kompliziertere Detaillösungen ausgebildet werden sollen.
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Als
besonders bevorzugtes Material für den Dämmstoffkörper
wird ein Polystyrol-Werkstoff angesehen, der unter dem Namen Neopor® bekannt ist. Dabei handelt es sich
um ein expandierbares Polystyrol (EPS), das silbergrau aussieht,
weil es Graphit enthält, welcher die Dämmleistung
beträchtlich steigert. Mit Neopor® können
im Vergleich mit Styropor® bei
gleichbleibend geringem Wert der Wärmeleitzahl – also
des Isolationsvermögens – in der Herstellung bis
zu 50% beim Rohstoffeinsatz eingespart und die erfindungsgemäßen
Wärmeämmelemente können mit vergleichsweise
bis zu 50% Gewichtsersparnis bzw. mit bis zu 20% reduzierter Dicke
ausgeführt werden. Der Schallschutz verbessert sich deutlich.
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Als
Verblendelemente können bevorzugt – wie an sich
bekannt – Klinkerriemchen eingesetzt werden, wodurch sich
bei der Gestaltung einer Fassade vielfältige Möglichkeiten
ergeben. Die aus gebranntem Ton bestehenden plattenförmigen
Klinkerriemchen sind in den verschiedensten Farben und Strukturen
herstellbar, so dass durch die Vollsteinoptik eine wirkungsvolle
optische Aufwertung einer Fassade erzielt werden kann. Die mit den
Klinkerriemchen ausgerüsteten erfindungsgemäßen
Wärmedämmelemente werden auch als Dämmklinker-Elemente
bezeichnet.
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Die
erfindungsgemäßen vorgefertigten Wärmedämmelemente
können durch Herstellung des stoffschlüssigen
Verbunds zwischen dem Dämmstoffkörper und den
Verblendelementen, bevorzugt der Klinkerriemchen, bei Einsatz eines
geeigneten Klebers maschinell hergestellt werden. Dabei können bei
der Vorfertigung Randbereiche der Oberfläche des Dämmstoffkörpers
frei bleiben, in die nach dem Anbringen der Wärmedämmelemente
am Gebäude zur Überbrückung der Fugen
zwischen den Dämmstoffkörpern, insbesondere mit
dem gleichen Kleber wie bei der Vorfertigung, weitere Klinkerriemchen
geklebt werden. Hierzu kann insbesondere ein diffusionsoffener Dämmklinker-Klebemörtel
eingesetzt werden, der sehr gute Hafteigenschaften hat und so ein
Abrutschen der Klinkerriemchen im frischen Zustand verhindert.
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Für
den Dämmstoffkörper kann in montagetechnisch vorteilhafter
Weise dabei vorgesehen sein, dass er selbst als vorgefertigtes Bett,
insbesondere Klebebett, ausgebildet ist, indem auf seiner Oberfläche
durch eine geeignete Konturierung, beispielsweise durch erhabene
Leitstege im Bereich von zwischen den Verblendelementen vorgesehenen
Fugen, die vorgesehene Positionierung der Verblendelemente vorgegeben
ist.
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Eine
weitere Komponente des erfindungsgemäßen Systems
ist ein Dammklinker-Fugmörtel. Ein solcher, insbesondere
auf die Werkstoffe des Systems speziell abgestimmter, Fugmörtel
zeichnet sich durch eine hohe Seitenhaftung, optimale Verarbeitungseigenschaften
und geringe Wasseraufnahme aus, und ist diffusionsoffen.
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In
dem erfindungsgemäßen Wärmedämmverbundsystem
können des Weiteren mit Vorteil als Befestigungselemente
speziell auf das System abgestimmte Schraub-Teller-Dübel
(STR) eingesetzt werden, welche in dem Dämmstoffkörper
voll versenkbar sind und durch Rondelle abgedeckt werden können. Dadurch
ist das Entstehen von Wärmebrücken unterbunden.
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Bei
der mechanischen Fertigung der erfindungsgemäßen
Wärmedämmelemente können bevorzugt die
Positionen der Dübel z. B. mittels einer Schablone festgelegt
und auf der Oberfläche des Dämmstoffkörpers
markiert werden. An diesen Stellen werden dann auch keine Verblendelemente
befestigt. Dadurch ist ein Vergessen der Herstellung von Dübelverbindungen
während der Montage völlig ausgeschlossen.
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Schließlich
ist es möglich, durch die Verwendung einer dem System zugehörigen
Sockelschiene für das erfindungsgemäße
Wärmedämmverbundsystem einen fundamentfreien Verbau
vorzunehmen, wodurch Erdarbeiten vermieden werden können.
In die Sockelschiene, die bevorzugt aus PVC bestehen kann, werden
bei der Montage die untersten Wärmedämmelemente
eingesetzt. Hierbei kann durch zusätzliches Einlegen eines
sogenannten Kompribandes in die Schiene, eine thermische Entkoppelung von
Wärmedämmelement und metallischer Schiene erreicht
werden.
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Ein
Kompriband ist ein vorkomprimiertes, imprägniertes Schaumstoffdichtungsband,
in der Regel auf Polyurethanbasis, das nach dem Einbringen in die
Schiene langsam expandiert und sich an die Ränder der Schiene
anlegt. Die Anforderungen und Prüfungen für derartige
Bänder sind durch die Norm DIN 18542 festgelegt.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale sind aus den Unteransprüchen und
aus der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen. Anhand mehrerer
durch die beiliegende Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele
wird die Erfindung näher erläutert.
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Dabei
zeigen
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1 eine
bevorzugte Ausführung eines erfindungsgemäßen
vorgefertigten Wärmedämmelementes in der Draufsicht,
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2 eine
Darstellung des in 1 gezeigten erfindungsgemäßen
vorgefertigten Wärmedämmelementes in der Seitenansicht,
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3 eine
Darstellung des in 1 und 2 gezeigten
erfindungsgemäßen vorgefertigten Wärmedämmelementes
in der Vorderansicht,
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4 eine
weitere bevorzugte Ausführung eines erfindungsgemäßen
vorgefertigten Wärmedämmelementes in der Seitenansicht
in Blickrichtung gemäß Pfeil IV in 6,
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5 eine
Darstellung des in 4 gezeigten erfindungsgemäßen
vorgefertigten Wärmedämmelementes in der Vorderansicht
in Blickrichtung gemäß Pfeil V in 6,
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6 eine
Darstellung des in 4 und 5 gezeigten
erfindungsgemäßen vorgefertigten Wärmedämmelementes
in der Draufsicht,
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7 eine
vergrößerte perspektivische Darstellung des in 4 bis 6 gezeigten
erfindungsgemäßen vorgefertigten Wärmedämmelementes
und
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8 eine
exemplarische Ausführung eines erfindungsgemäßen
vorgefertigten Wärmedämmverbundsystems in der
Vorderansicht.
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In
den Figuren der Zeichnung sind dieselben bzw. einander entsprechende
Teile stets auch mit den gleichen Bezugszeichen versehen, so dass
sie in der Regel auch jeweils nur einmal beschrieben werden.
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Wie
zunächst aus 1 bis 3 hervorgeht,
die eine erste Ausführung eines erfindungsgemäßen
vorgefertigten Wärmedämmelementes 1 für ein
erfindungsgemäßes Wärmedämmverbund-system
zeigen, besteht ein solches Wärmedämmelement 1 aus
einem Dämmstoffkörper 2 und aus Verblendelementen 3,
die stoffschlüssig mit dem Dämmstoffkörper 2 verbunden
sind.
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Bei
dem dargestellten Dämmstoffkörper 2 handelt
es sich im Besonderen um eine rechteckige Platte mit einer Länge
L und einer Breite B (3) sowie einer Dicke D (1, 2).
Die Dicke D kann in Abhängigkeit von der erwünschten
Wärmedämmung gemäß der bereits
erwähnten Norm DIN EN 13165 "Wärmedämmstoffe
für Gebäude ..." festgelegt werden. Der Dämmstoffkörper 2 kann
dabei aus einem Hart-Schaumstoff, insbesondere aus expandierbarem
Polystyrol, vorzugsweise aus einem graphithaltigen Polystyrolschaumstoff,
bestehen.
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Bei
den Verblendelementen 3 kann es sich bevorzugt um aus gebranntem
Ton bestehende Klinkerriemchen handeln, deren Abmessungen klein
im Verhältnis zu den Abmessungen des Dämmstoffkörpers 2 sind.
Die Klinkerriemchen 3 sind in der Zeichnung zur besseren
Veranschaulichung etwas dunkler dargestellt als die übrigen
Teile und bieten einen wirkungsvollen Schutz gegen Kälte,
Hitze und Feuchtigkeit oder auch Schadstoffe in der Luft.
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Für
Großplatten mit einer Länge L von 60 cm und einer
Breite B von 33 cm ergeben sich dadurch folgende Massen: bei einer
Wärmeleitstufe 035 etwa 18 kg, bei einer Wärmeleitstufe
032 etwa 20 kg und bei einer Wärmeleitstufe 031 etwa 28
kg. Die erfindungsgemäßen Wärmedämmelemente 1 sind
somit vorteilhafterweise bei ihrer Verarbeitung gut zu handhaben.
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Zur
Herstellung der stoffschlüssigen Verbindung sind die Verblendelemente 3 und
der Dämmstoffkörper 2 insbesondere mittels
eines diffusionsoffenen Dämmklinker-Klebemörtels
miteinander verklebt.
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Der
Dämmstoffkörper 2 selbst kann – wie aus 1 hervorgeht – als
vorgefertigtes Klebebett ausgebildet sein, indem auf seiner Oberseite 2a durch
eine Konturierung, wie insbesondere die im Bereich von zwischen
den Verblendelementen 2 vorgesehenen Fugen angeordneten
erhabenen horizontal verlaufenden Leitstege 4, eine vorbestimmte
Position der Verblendelemente 2 vorgegeben ist.
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Wie
die 1 bis 3 auch zeigen, ist vorgesehen,
dass bei dem erfindungsgemäßen vorgefertigten
Wärmedämmelement 1 auf der Oberseite 2a des
Dämmstoffkörpers 2 Randbereiche 5 frei
von Verblendelementen 3 sind. Auch in diesen Randbereichen 5 sind – wie
insbesondere 3 zeigt – die vorstehend
erwähnten, horizontal verlaufenden Leitstege 4 vorhanden.
In die Randbereiche 5 können bei der Montage eines
erfindungsgemäßen Wärmedämmverbundsystems
nach dem Anbringen der Wärmedämmelemente 1 an
einem Gebäude zur Überbrückung der Fugen
zwischen den Dämmstoffkörpern 2, weitere – bzw.
die noch zu einer vollständigen Verblendung fehlenden – Verblendelemente 2 geklebt
werden.
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Um
die vorgefertigten Wärmedämmelemente 1 an
einer Gebäudewand zu befestigen, können als Befestigungselemente
mit Vorteil in den Dämmstoffkörper 2 einsetzbare
Schraub-Teller-Dübel, z. B. mit der Bezeichnung STR U8/60,
verwendet werden, deren Köpfe vorzugsweise etwa 20 mm versenkbar sind
und durch Rondelle abgedeckt werden können. Dadurch ist
das Dübelsystem wärmebrückenfrei. Die Anzahl
der Dübel kann sich – wie aus 3 ersichtlich – auf
circa 5 bis 6 Stück pro Wärmedämmelement 1 mit
etwa den vorstehend angegebenen Abmaßen für Länge
L und Breite B oder auf etwa 3 Stück/m2 belaufen.
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Dabei
kann, wie ebenfalls 3 zeigt, vorgesehen sein, dass
auf der Oberseite 2a des Dämmstoffkörpers 2 Positionen
von einzusetzenden Befestigungselementen, insbesondere der Dübel,
mit Markierungen 6 versehen sind, wobei die entsprechenden
Stellen frei von Verblendelementen 2 sind, auch wenn sie
nicht in den beschriebenen Randbereichen 5 liegen.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass der Dämmstoffkörper 2 in
mindestens einer, vorzugsweise in mehreren Randzonen einen Überlappungsbereich 7 reduzierter
Dicke D1 zum formschlüssigen Eingriff eines komplementär
ausgebildeten Überlappungsbereiches 7 eines weiteren
Wärmedämmelementes 2 aufweist. Der Überlappungsbereich 7 kann dabei – wie
dargestellt – mit Vorteil streifenförmig ausgebildet
sein und vorzugsweise allseitig, umfangsgemäß um
den Dämmstoffträger 2 verlaufen, also
sowohl an dessen Längsseiten, entlang der Länge
L, als auch an dessen Schmalseiten, entlang der Breite B.
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Die Überlappungsbereiche 7 können,
wie vor allem 1 und 2 veranschaulichen,
zur Reduzierung der Dicke D und Gewährleistung des formschlüssigen
Eingriffs des komplementär ausgebildeten Überlappungsbereiches 7 eines
angrenzenden Wärmedämmelementes 2 insbesondere
als Stufen ausgebildet sein. Die Stufen können im Sinne
einer universellen Einsetzbarkeit der Elemente einerseits als Ausnehmungen
von der Außen- bzw. Oberseite 2a des Dämmstoffkörpers 2 und
gegenüberliegend andererseits als Ausnehmungen von der
Innen- bzw. Unterseite 2b des Dämmstoffkörpers 2 ausgeführt sein.
Eine Stufenhöhe H im Überlappungsbereich 7, die
zu der reduzierten Dicke D1 führt, kann dabei ebenfalls
den Wert von D1 annehmen, so dass die Dicke D des Dämmstoffkörpers 2 gleich
dem doppelten Wert der reduzierten Dicke D1 bzw. der Stufenhöhe
H ist.
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Es
kann bevorzugt aber auch vorgesehen sein, dass eine Stufenhöhe
H der Stufen einen fest vorgegebenen Wert, insbesondere im Bereich
von 20 bis 30 mm, aufweist und der Wert der reduzierten Dicke D1
entsprechend dem geforderten Wärmeisolationsvermögen
dimensioniert ist, wobei die Dicke D des Dämmstoffkörpers 2 als
Summe aus Stufenhöhe H und reduzierter Dicke D1 insbesondere
im Bereich bis zu 280 mm liegen kann.
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Der
Dämmstoffkörper 2 kann dabei mit Vorteil
auch als Schichtverbund aus mehreren, z. B. miteinander verklebten,
Teilschichten 8, 9 aufgebaut sein, wie dies durch
die Strichlinie in den Schnittdarstellungen in 1 und 2 dargestellt
ist. Die beiden dargestellten Teilschichten sind dabei mit den Bezugszeichen 8 und 9 bezeichnet
und bilden gleichzeitig die Stufen der Überlappungsbereiche 7.
Diese können somit in fertigungstechnisch einfacher und materialsparender
Weise ohne Verschnitt durch ein versetztes Aneinanderbefestigen
von Teilschichten 8, 9 mit identischen Abmessungen
hergestellt werden.
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Bei
der in 4 bis 7 dargestellten weiteren bevorzugten
Ausführung eines erfindungsgemäßen vorgefertigten
Wärmedämmelementes 1 handelt es sich
um ein gewinkeltes Wärmedämmelement 1,
das zur Verkleidung einer Gebäudekante vorgesehen ist.
Es besitzt prinzipiell den gleichen Aufbau, wie er vorstehend für
das plattenförmige Element beschrieben wurde. Der Dämmstoffkörper 2 besteht
dabei aus Plattenteilen 10, 11, die – wie
dargestellt – wiederum aus Teilschichten 8, 9 aufgebaut
sein können, Die Plattenteile 10, 11 sind
auf Gehrung geschnitten und miteinander stoffschlüssig
verbunden, insbesondere mittels eines Polyurethanklebers verklebt.
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Die
Verblendelemente 3, insbesondere die aus gebranntem Ton
bestehenden plattenförmigen Klinkerriemchen, können – wie
dies besonders anschaulich 7 verdeutlicht – vorzugsweise
einstückig, in gewinkelter Form ausgeführt sein.
Auf diese Weise wird mit Vorteil die Gehrungsfuge an der Kante des
Dämmstoffkörpers 2 überdeckt,
was die Wärmeisolation erhöht und bewirkt, dass
in jedem Fall die Optik eines massiven Verblendmauerwerks dargestellt
wird.
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7 zeigt
auch eine dem System zugehörige Sockelschiene 12,
die es gestattet, für das erfindungsgemäße
Wärmedämmverbundsystem einen fundamentfreien Verbau
vorzunehmen. In die metallische oder aus Kunststoff bestehende Sockelschiene 12 werden
bei der Montage die untersten Wärmedämmelemente 1 eingesetzt.
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In 8 ist
eine Ausführung eines erfindungsgemäßen
Wärmedämmverbundsystems – mit dem Bezugszeichen
S bezeichnet – dargestellt. Das Wärmedämmverbundsystem
S besteht – zumindest teilweise – aus den erfindungsgemäßen
vorgefertigten Wärmedämmelementen 1,
wobei aber dieser Elementaufbau an einer fertigen Fassade vorteilhafterweise
optisch nicht mehr zu erkennen ist.
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Dabei
ist hervorzuheben, dass – im Gegensatz zu den herkömmlichen
Plattenverbundelementen der eingangs genannten Art – alle
Verbindungen zwischen den vorgefertigten Wärmedämmelementen 1 durch
Verblendelemente 3 überdeckt sind. Die Verblendelemente 3 können
dazu bevorzugt auf dem Dämmstoffkörper 2 derart
angeordnet sein, dass es an keiner Stelle eine Fuge 13 zwischen
den Verblendelementen 3 gibt, die über einem Plattenstoß bzw. über
einer Kante 14 (1 bis 7) der darunterliegenden
Dämmstoffkörper 2 zu liegen kommt, was einen
erheblichen Schwachpunkt der verblendeten Fassade darstellen würde,
an dem spätere Rissbildungen gewissermaßen schon
vorprogrammiert wären.
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Die
zur Befestigung an der Wand verwendeten Befestigungselemente, insbesondere
Dübel, werden dabei mit Vorteil auch nicht wie bei dem
eingangs erwähnten WDVS durch Fugen 13 zwischen
den Verblendelementen 3 und durch die Plattenstöße
bzw. zwischen die Kanten 14 von nebeneinander liegenden
Dämmstoffkörper 2 getrieben, sondern – wie
dies 3, 4 und 5 zeigen – durch
die Randbereiche 5 oder Bereiche in der Mitte des Wärmedämmelementes 1,
wie dies durch die Markierung 6 in 3 angedeutet
ist.
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Diese
bevorzugte Anordnung kann dadurch erreicht werden, dass die Verblendelemente 3 auf
der Oberseite 2a des Dämmstoffkörpers 2 im
Hinblick auf die senkrechten und/oder waagrechten Kanten 14 des
Dämmstoffkörpers 2 vorzugsweise asymmetrisch
angeordnet sind.
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Dies
wird zwar schon bei einfacher Betrachtung der geometrischen Gestaltung
der Fassade in 8 deutlich, soll aber hier vorzugsweise
durch Betrachtung der geometrischen Gestaltung der vertikal verlaufenden
Randbereiche 5 in 3 dargestellt werden.
Einerseits ergänzen sich diametral rechts und links (bzw.
nicht dargestellt auch oben und unten) gegenüber liegende
Randbereiche 5, die jeweils frei von einem Verblendelement 3 sind,
in ihren horizontalen Längen L1/L2, L3/L4 immer zur Länge
L5 eines Verblendelementes 3. Andererseits sind die Längen
L1/L3, L2/L4 von unmittelbar übereinander liegenden Randbereichen 5,
die jeweils frei von einem Verblendelement 3 sind, niemals
gleich groß. Diese geometrische Gestaltung kann – wie 3 zeigt – auch
beispielsweise durch den Einbau eines Verblendelementes 3A in
eine horizontale Reihe erreicht werden, das eine von den übrigen
Verblendelementen 3 abweichende Länge L6 hat.
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Die
vorstehend beschriebene geometrische Gestaltung ist auch bei den
in 4 bis 7 dargestellten gewinkelten
Wärmedämmelementen 2 anzutreffen, wobei
die korrespondierenden, einander in horizontaler Richtung zugeordneten
Randbereiche 5, die jeweils frei von einem Verblendelement 3 sind, zusätzlich
um 90° zueinander versetzt sind, was in den 4 und 5 durch
die Darstellung entsprechender Längen L1, L2, L3, L4 veranschaulicht
wird. Bei den in gewinkelter Form ausgeführten Verblendelementen 3 sollten
dabei bevorzugt – wie dargestellt – jeweils die
Schenkel S1, S2 des Winkels ungleich lang sein, damit der angestrebte
Versatz der ebenen Verblendelemente 3 gewährleistet
werden kann.
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8 zeigt
auch, dass das erfindungsgemäße System – wie
erwähnt – ideal in der Kombination mit schwieriger
zu umfassenden Bauteilen anwendbar ist, insofern man Teile der Fassade
in konventioneller Form ausbilden kann. So sind in dem erfindungsgemäßen
WDVS gemäß 8 zwei Fenster 15 vorgesehen.
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Die
Laibungen der Fenster 15 werden dabei mit dünneren
Dämmstoffen gedämmt, wobei die Wärmeleitfähigkeit
hier etwa bei 0,28 W/m2K liegen kann. Dies
stellt gegenüber den herkömmlichen Systemen eine
deutliche Minimierung der Energieverluste an einem wichtigen energetischen
Gebäudeschwachpunkt dar. Bei den in der Laibung verwendeten,
in gewinkelter Form ausgeführten Verblendelementen 3 können
ebenfalls jeweils die Schenkel des Winkels ungleich lang sein, wobei
aber die Schenkel, die auf die jeweilige Öffnung der Fenster 15 hin
weisen, bevorzugt alle die gleiche Größe haben
sollten.
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Neben
den Laibungen der Fenster 15 zeigt 8 Verblendelemente,
die mit dem Bezugszeichen 3H bezeichnet sind, bei denen
es sich um Verblendelemente gemäß dem oben beschriebenen
herkömmlichen WDV-Riemchensystem handelt, das von Malern
oder Putzern angebracht wird und keine vorgefertigten Wärmedämmelemente 1 verwendet. Durch
die mögliche Kombination mit einem konventionellen System
gibt es bei dem erfindungsgemäßen System kaum
Verschnitt, während bei den bekannten vorgefertigten Wärmedämmelementen
mit etwa 15 bis 20% Verschnitt zu rechnen ist.
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Mit
einem erfindungsgemäßen Wärmedämmverbundsystem
S kann ein Schallschutz von etwa – 1–3 dB erzielt
werden; bei WDVS mit den eingangs erwähnten Plattenverbundelementen
liegt dieser bei – 6 dB.
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Hinsichtlich
des Brandschutzes ist für das erfindungsgemäße
Wärmedämmverbundsystem S eine Baustoffklasse nach DIN
41 02-61 charakteristisch, die es zulässt, das
System bis zur Hochhausgrenze von ca. 23 m einzusetzen, während
die bekannten Plattenverbundelemente nur bis zu einer Höhe
von 8 m einsetzbar sind.
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Wie
schon aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, ist
die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst alle im Sinne der Erfindung
gleichwirkenden Mittel und Maßnahmen. 80 fällt
es beispielsweise auch in den Rahmen der Erfindung wenn die gewinkelten
Wärmedämmelemente 1 keinen rechten Winkel
einschließen oder wenn andere Verblendelemente 3 als
die beschriebenen Klinkerriemchen verwendet werden. Auch müssen
die Überlappungsbereiche 7 nicht zwingend als
eine einzige Stufe, sondern können – vorzugsweise
bei einem drei- oder mehrschichtigen Aufbau des Dämmstoffkörpers – auch
mehrstufig ausgebildet sein oder eine andere für ein formschlüssiges
Ineinandergreifen geeignete Form aufweisen.
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Ferner
ist die Erfindung nicht auf die in den unabhängigen Ansprüchen
definierten Merkmalskombinationen beschränkt, sondern kann
auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen
aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein. Dies
bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal
der unabhängigen Ansprüche weggelassen bzw. durch
mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal
ersetzt werden kann. Insofern sind die Ansprüche lediglich
als ein erster Formulierungsversuch für eine Erfindung
zu verstehen.
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- 1
- Wärmedämmelement
(von S)
- 2
- Dämmstoffkörper
von 1
- 2a
- Oberseite
von 2
- 2b
- Unterseite
von 2
- 3
- Verblendelement
von 1
- 3A
- Verblendelement
mit Länge L6
- 3H
- Verblendelement
(herkömmlich)
- 4
- Leitsteg
auf 2a
- 5
- Randbereich
von 2
- 6
- Markierung
auf 2a
- 7
- Überlappungsbereich
von 2
- 8,
9
- Teilschichten
von 2
- 10,
11
- Plattenteile
von 2
- 12
- Sockelschiene
von S
- 13
- Fuge
zwischen 3
- 14
- Kante
von 1
- 15
- Fenster
in S
- B
- Breite
von 2
- D
- Dicke
von 2
- D1
- reduzierte
Dicke von 2
- H
- Stufenhöhe
von 7
- L
- Länge
von 2
- L1,
L2, L3, L4
- Längen
von 5
- L5
- Länge
von 3
- L6
- Länge
von 3 (L6 ungleich L5)
- S
- Wärmedämmverbundsystem
mit 1
- S1,
S2
- Schenkel
von 3
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN EN 13165 [0011]
- - DIN 18542 [0023]
- - DIN EN 13165 [0036]
- - DIN 41 02-61 [0061]