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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Pendelleuchte mit einem am Aufhängungsort
zu fixierenden Gehäuse,
mit mindestens einer im Gehäuse
gelagerten Seilrolle und mit mindestens einem an der Seilrolle umgelenkten
Tragseil, an dessen einem Ende ein Pendel und an dessen anderem
Ende ein Gegengewicht angebunden ist.
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Unter
einer Pendelleuchte ist hier ein Beleuchtungskörper zu verstehen, dessen Lichtquelle
in dem so genannten, mittels eines Tragseils an dem Gehäuse aufgehängten Pendel
untergebracht ist. Die Gewichtskraft des Pendels wird über das
Tragseil und die Seilrolle in das am Aufhängungsort fixierte Gehäuse eingeleitet.
Das Gegengewicht hält
die Balance. Um die Höhe
des Pendels einzustellen, wird wahlweise an dem Pendel oder dem
Gegengewicht gezogen. Durch Herabziehen des Pendels verlängert sich
das pendelseitige Seil, wodurch der Beleuchtungskörper weiter
nach unten wandert. Bei der gewünschten
Seillänge
angekommen, lässt
man das Pendel los. Da sich die aus dem Gegengewicht und dem Pendel
resultierenden Seilkräfte
sich gegenseitig kompensieren, verharrt das Pendel in der eingestellten
Höhe.
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Dies
ist aber in der Praxis häufig
nicht der Fall: Bei der Großserienproduktion
von Leuchten können
die Gewichte des Pendels bzw. des Gegengewichts nicht vollkommen
konstant gehalten werden, so dass es zu einem Ungleichgewicht zwischen Gegengewicht
und Pendel kommen kann. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn
es sich bei der Pendelleuchte um eine Doppelpendelleuchte handelt,
bei der als Gegengewicht ein zweites Pendel Verwendung findet, welches
identisch zum ersten Pendel gestaltet ist. Da beide Pendel Gewichtstoleranzen
unterworfen sind, ist in der Praxis damit zu rechnen, dass sich
die Seilkräfte
nicht vollständig kompensieren,
weswegen das schwerere Pendel mit der Zeit absinkt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pendelleuchte
der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass ein Absinken
des schwereren Pendels in Folge von geringfügigen Gewichtsschwankungen
verhindert wird. Zugleich soll die gewollte Höhenverstellung des Pendels
nicht spürbar
erschwert werden.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch eine Kriechbremse, die die unkompensierten Seilkräfte aufnimmt
und wie folgt zu gestalten ist: Die Seilrolle wird auf einem im
Gehäuse
gelagerten ersten Achsbolzen angeordnet. Der Seilrolle wird eine
Bremsrolle zugeordnet, welche auf einem im Gehäuse gelagerten zweiten Achsbolzen
anzuordnen ist. Beide Achsbolzen sind parallel zueinander im Gehäuse zu halten und
mittels eines Federorgans in Richtung einer die Achsbolzen verbindenden
Lotlinie elastisch so gegeneinander vorzuspannen, dass das Tragseil
zwischen Seilrolle und Bremsrolle klemmend gehalten ist.
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Die
dargestellte Ausführungsform
einer Kriechbremse ist besonders einfach und wirkungsvoll. Sie verhindert
effizient das ungewollte Absinken des schwereren Pendels und ermöglicht dennoch eine
Höhenverstellung
mit geringen Betätigungskräften.
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Vorzugsweise
wird beiderseits der Seilrolle und der Bremsrolle jeweils mindestens
eine schlitzförmige
Aufnahme im Gehäuse
vorgesehen, wobei sich diese Aufnahmen entlang der Lotlinie erstrecken und
das jeweilige Ende mindestens eines der beiden Achsbolzen führend aufnehmen.
Das Federorgan wird dabei aus zwei elastischen Bändern gebildet, die beiderseits
der Seilrolle und der Bandrolle die Achsbolzen umschlingen. Auf
diese Weise werden die Achsbolzen direkt entlang der Lotlinie aufeinander gerichtet
vorgespannt, so dass das Tragseil zwischen Seilrolle und Bremsrolle
geklemmt wird.
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Bei
den elastischen Bändern
handelt es sich vorzugsweise jeweils um einen Runddichtring (O-Ring),
welcher die Achsbolzen umgibt. O-Ringe sind hoch verfügbare Normteile,
so dass die Kriechbremse besonders kostengünstig realisierbar ist.
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Es
ist vorteilhaft, die Rollen undrehbar auf dem jeweiligen Achsbolzen
zu fixieren, weswegen der Achsbolzen drehbar im Gehäuse zu lagern
ist. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass die Reibkräfte über die
elastischen Bänder
bzw. über
den Runddichtring auf den Bolzen einstellbar sind. Die Bremswirkung
wird somit über
das Federorgan bestimmt.
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Alternativ
können
die Rollen drehbar auf den jeweiligen Achsbolzen gelagert sein,
wohingegen die Achsbolzen undrehbar im Gehäuse gelagert sind. Die Klemmwirkung
wird dann durch die Reibung zwischen Rolle und Achsbolzen eingestellt.
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Damit
die Rollen nicht in Axialrichtung des Bolzens fortlaufen, bietet
es sich an, eine der beiden Rollen mit zwei umlaufenden Vorsprüngen zu
versehen, welche die andere Rolle formschlüssig flankieren.
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Die
beschriebene Kriechbremse wird besonders bevorzugt bei Doppelpendelleuchten
eingesetzt, bei denen das Gegengewicht von einem zweiten Pendel
gebildet wird, welches identisch zum ersten Pendel gestaltet ist.
Derartige Doppelpendelleuchten leiden besonders häufig unter
einer unerwünschten, „selbständigen" Höhenverstellung.
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Die
vorliegende Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Hierfür zeigen:
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1:
Doppelpendelleuchte in Gesamtansicht;
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2:
Blick in das Gehäuse
der Doppelpendelleuchte, von oben auf die Kriechbremse;
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3:
wie 2, Detailansicht der Kriechbremse;
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4a,
b, c: Seilrollen mit Bolzen und Runddichtringen in Vorder-, Seiten-
und perspektivischer Ansicht;
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5a,
b, c: zweites Ausführungsbeispiel der
Kriechbremse entsprechend 4a, b
und c.
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Eine
erfindungsgemäße Pendelleuchte 1 zeigt 1.
Sie umfasst ein Gehäuse 2,
welches am Aufhängungsort – in der
Regel an der Decke – montiert
wird. Von dem Gehäuse 2 herab
hängen
vier Pendel 3a, 3b, 3c und 3d,
von denen je zwei als Doppelpendel 3a, 3b bzw. 3c, 3d zusammengefasst
sind. Jedes Pendel 3 besteht aus einem Lampenschirm 4 und
aus einer Fassung 5, in welcher ein Leuchtmittel 6 aufgenommen
ist. Obgleich alle Pendel 3a, 3b, 3c, 3d identisch
gestaltet sind, können
sie in der Praxis unterschiedliche Gewichte erreichen. Dies ist
dadurch begründet,
dass die Lampenschirme 4 aus Glas bestehen, welches produktionsbedingt
Blasen oder Verunreinigungen aufweisen kann, die zu einem unterschiedlichen
Lampenschirmgewicht führen.
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Das
Zusammenfassen der Pendelpaare 3a, 3b bzw. 3c, 3d zu
einem Doppelpendel erfolgt jeweils über ein Tragseil 7i bzw. 7ii.
Das jeweilige Tragseil verbindet die beiden Pendel eines Paares,
indem es mit seinem ersten Ende an der Fassung 5 des ersten Pendels
und mit seinem zweiten Ende an der Fassung des zweiten Pendels angebunden
ist. So verbindet das Tragseil 7i die Pendel 3a und 3b,
währenddessen
das zweite Tragseil 7ii das andere Doppelpendel 3c, 3d zusammenfasst.
Die Tragseile 7i, 7ii sind in später beschriebener
Weise durch das Gehäuse 2 geführt.
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Die
Pendel eines Paares 3a, 3b bzw. 3c, 3d fungieren
füreinander
als Gegengewicht. Zur Höhenverstellung
werden die einzelnen Pendel gegriffen und nach oben gehoben oder
nach unten gezogen. So bewirkt ein Herabziehen des Pendels 3b ein
Aufsteigen des Pendels 3a, währenddessen ein Anheben des
Pendels 3c zu einem Herabsenken des Pendels 3d führt.
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Die
Spannungsversorgung der Leuchtmittel 6 erfolgt über elektrische
Leitungen 8, die hier nicht weiter von Interesse sind.
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Der
in 2 gezeigte Blick von oben in das Gehäuse 2 hinein
zeigt den Verlauf des Tragseils 7i zwischen den beiden
Pendeln 3a und 3b. Das Tragseil 7i wird
nach Eintritt in das Gehäuse
in einer ersten Kriechbremse 9a um 90° umgelenkt, verläuft dann
ein Stück
innerhalb des Gehäuses 2,
wird danach in einer zweiten Kriechbremse 9b erneut um 90° umgelenkt
und verlässt
durch eine Öffnung
das Gehäuse
in Richtung des Pendels 3b.
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3 zeigt
die Kriechbremse 9b im Detail. Sie umfasst eine Seilrolle 10,
die das Umlenken des Tragseils 7 bewerkstelligt. Um eine
kriechende Selbstverstellung des Pendels aufgrund von Gewichtsschwankungen
zu verhindern, ist der Seilrolle 10 eine Bremsrolle 11 zugeordnet,
welche das Tragseil 7 gegen die Seilrolle 10 klemmt.
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Die
Konstruktion der Kriechbremse 9 geht am besten aus den 4a bis 4c hervor.
Demnach besitzt die Seilrolle 10 undrehbar auf einem ersten
Achsbolzen 12, währenddessen
die Klemmrolle 11 auf einem zweiten Achsbolzen 13 undrehbar
sitzt. Die beiden Achsbolzen 12, 13 sind mit ihren
Enden jeweils in schlitzförmige
Aufnahmen 14 eingesteckt, die im Gehäuse 2 beiderseits
der Rollen 10, 11 vorgesehen sind. Die Achsbolzen 12, 13 sind
drehbar in den Aufnahmen 14 gelagert, so dass der Verband aus
Rolle und Achsbolzen jeweils in der Aufnahme 14 rotierbar
ist. Darüber
hinaus sind die Achsbolzen 12, 13 verschieblich
in den schlitzförmigen
Aufnahmen 14 gelagert, so dass sie entlang einer gedachten Lotlinie 15 gegeneinander
beweglich sind. Da sich die schlitzförmigen Aufnahmen 14 entlang
der gedachten Lotlinie 15 erstrecken und letztere senkrecht zu
beiden Achsbolzen 12, 13 verläuft, sind beide Achsbolzen
stets parallel im Gehäuse 2 geführt.
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Zwei
beiderseits der Rollen 10, 11 um die Achsbolzen 12, 13 geschlungene
Runddichtringe 16 spannen die Rollen 10, 11 entlang
der Lotlinie 15 gegeneinander vor, so dass ein in den Zeichnungen 4 und 5 nicht
dargestelltes Tragseil etwa an Position 17 zwischen den
Rollen eingeklemmt wird. Die Klemmwirkung wird nicht nur durch die
Anpresskraft entlang der Lotlinie 15, sondern auch durch
das Reibmoment zwischen den Achsbolzen 12, 13 und
den Runddichtringen 16 etabliert. Die Klemmwirkung reicht
aus, um eine nicht kompensierte Seilkraft im Tragseil aufzunehmen
und somit eine selbständige
Höhenverstellung
des Doppelpendels entgegen zu wirken. Gleichwohl ist die aufgebrachte
Klemmkraft so gering, dass sie einer gewollten Höhenverstellung keine ungebührlichen
Kräfte
entgegensetzt.
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Alternativ
wäre es
möglich,
die Rollen drehbar auf den jeweiligen Achsbolzen zu lagern, um die Klemmkraft
durch die Reibwirkung zwischen Rolle und Achsbolzen zu definieren.
Dementsprechend bräuchten
die Achsbolzen 12, 13 auch nicht drehbar in den
Aufnahmen 14 gelagert werden.
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Um
ein axiales Verlaufen der Rollen 10, 11 auf den
Achsbolzen 12, 13 zu vermeiden, ist die Bremsrolle 11 mit
umlaufenden Vorsprüngen 18 versehen,
die die Seilrolle 10 beidseitig flankieren, so dass eine
formschlüssige
Positionierung der Rollen 10, 11 in Axialrichtung
gewährleistet
ist.
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Die
in den 5 dargestellte Variante einer Kriechbremse
ist für
Tragseile mit größerem Querschnitt
bestimmt.