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Die
Erfindung betrifft einen Matratzenbezug für einen Matratzenkern
mit wenigstens einem Reißverschluss. Unter einem Matratzenbezug
wird der die eigentliche Oberfläche der Matratze bildende
Bezug meist aus Textil verstanden, der den Matratzenkern, beispielsweise
aus Kaltschaumstoff oder mit Federn und dergleichen umgibt, worüber
dann Bettlaken oder andere formanpassbare Umhüllungen zur
Benutzung der Matratze als Schlafstätte aufgezogen werden.
Letztere Umhüllungen besitzen dementsprechend andere Probleme
und müssen anderen Anforderungen gerecht werden als die
eigentliche Matratzenoberfläche als flächenmassiges
Gebilde, mit der sich die Erfindung beschäftigt.
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Grundsätzlich
sind die Fachleute immer bestrebt, die Haltbarkeit bzw. Lebensdauer
von Produkten zu verbessern. So auch im vorliegenden Fall. Von den
Erfindern wur de überraschend jedoch festgestellt, dass
bei bekannten Bezügen eine Beschädigung oft im
Bereich des Reißverschlusses auftritt.
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Dies
wird von den Erfindern einerseits darauf zurückgeführt,
dass die Matratze in verschiedenen Bereichen eine unterschiedlich
starke Belastung erfährt und damit der Bezug einer großen
Dehnbeanspruchung ausgesetzt ist, was auf die unterschiedlich schweren
Körperteile des Benutzers zurückzuführen ist.
Andererseits wird der Bezug beim Transport und Wenden der Matratze
einer hohen Belastung ausgesetzt, da die meist seitlich angebrachten
Tragegriffe lediglich mit dem Bezug verbunden sind, und somit der
Bezug einer hohen Zugbelastung und Dehnbeanspruchung ausgesetzt
wird. Diese Beanspruchung betrifft insbesondere den Reißverschluss
des Bezugs, der im Allgemeinen vorgesehen ist, den Bezug von dem
Matratzenkern zur Reinigung oder zum Austausch abziehen zu können.
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Untersuchungen
der Erfinder haben gezeigt, dass nicht (mehr) der Bezug an sich
hinsichtlich der Reißfestigkeit und damit Haltbarkeit eine
Schwachstelle darstellt sondern der beziehungsweise die Reißverschlüsse,
nämlich insoweit, dass die beim Stand der Technik vorgesehene
textile Naht zwischen den Textilbändern des Reißverschlusses
und dem Bezug hinsichtlich der Belastung ein Problem darstellt.
Es kann einerseits zum Reißen dieser Naht kommen oder bei
höherer Festigkeit der für die Naht verwendeten
Faser reißt der meist textile Bezug bzw. das Textilband
des Reißverschlusses entlang der Naht. Somit gehört
es zu dem Verdienst der Erfinder, dieses Problem erkannt zu haben.
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Darüber
hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu
schaffen und einen Matratzenbezug bzw. eine Matratze zur Verfugung
zu stellen, der eine lange Lebensdauer besitzt. Diese Aufgabe wird
durch einen Matratzenbezug gemäß Anspruch 1 bzw.
eine Matratze gemäß Anspruch 9 gelöst.
Jeweilige vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung betrifft einen Matratzenbezug der eingangs beschriebenen
Gattung für einen Matratzenkern. Es gibt keine Einschränkung
des erfindungsgemäßen Matratzenbezugs hinsichtlich
des Matratzenkerns. So eignet sich der erfindungsgemäße
Matratzenbezug – eine geeignete Bemaßung vorausgesetzt – für
Federkern-, Latex- oder Schaumstoffmatratzen. Der Bezug stellt im
Allgemeinen eine den Matratzenkern eng umschließende Umhüllung dar.
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Der
erfindungsgemäße Bezug weist wenigstens einen
Reißverschluss auf und ist vorgesehen, das Abziehen des
Bezugs vom Matratzenkern zu ermöglichen, um den Bezug zu
wechseln oder zu reinigen. Dessen Position und Länge wird
vom Fachmann dementsprechend geeignet gewählt. Beispielsweise verläuft
der Reißverschluss entlang einer oder nahezu aller Schmalseiten
der Matratze.
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Erfindungsgemäß umfasst
der Reißverschluss ferner zwei Textilbänder mit
jeweils wenigstens einer an einem Längsrand vorgesehenen
Verzahnung und wenigstens einen entlang der benachbart angeordneten
Verzahnungen der zwei Textilbänder verschiebbar geführten
Schieber. Bei einem Verschieben in einer Schließrichtung
des Schiebers wird ein wechselseitiges Verhaken der Verzahnungen
bewirkt (Schließen des Reißverschlusses), und
bei einem Verschieben in einer entgegen gesetzten Richtung (Öffnungsrichtung)
des Schiebers wird ein Enthaken der Verzahnungen (Öffnen
des Reißverschlusses) bewirkt. Es wird darauf hingewiesen,
dass auch mehrere Reißverschlüsse sowie ein Paar
aus zwei parallel verlaufenden Reißverschlüssen
mit gegenläufig wirkenden Schiebern und Verzahnungen vorgesehen
sein können. Letztere Ausführungsform ist beispielsweise
Gegenstand der
DE 10 2006
001 744.7 derselben Anmelderin. Darüber hinaus
können die Textilbänder des Reißverschlusses
teilbar ausgestaltet sind, indem wenigstens eins der Textilbänder an
einem Endbereich mit einem Steckteil versehen ist, das zum Schließen
des Reißverschlusses durch die üblicherweise vorgesehene
Ausnehmung des Schiebers in ein Kastenteil des anderen Textilbandes eingeführt
wird.
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Der
erfindungsgemäße Matratzenbezug zeichnet sich
dadurch aus, dass wenigstens eines der Textilbänder mit
dem Matratzenbezug wenigstens teilweise verschweißt und/oder
verklebt ist. Bevorzugt sind beide Textilbänder wenigstens
teilweise, noch bevorzugter nahezu in Längsrichtung durchgehend,
mit dem Bezug durch Verschweißen und/oder Verkleben verbunden.
Es hat sich überraschend gezeigt, dass durch eine derartige
Verbindung die Reißfestigkeit im Bereich des Übergangs
zwischen Reißverschluss und Bezug drastisch erhöht
wird. Dies gilt auch, wenn eine das jeweilige Textilband und den
Bezug verbindende Naht zusätzlich vorgesehen ist. Bezüglich
der Angaben zu Kunststoffreißverschlüssen und
deren Eigenschaften wird auf die DIN-Normen 3418 und 3419 verwiesen,
die hiermit durch Bezugnahme umfasst sind.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Textilband
ohne Naht, d. h. ohne einen das Textilband und den Bezug durchdringenden Faden,
mit dem Matratzenbezug verbunden. Damit entfällt einerseits
das Problem, dass die Naht mit den damit verbundenen punktuellen
Belastungen ähnlich einer Sollbruchstelle zu einem Reißen
der textilen Struktur des Textilbandes des Reißverschlusses und/oder
der (meist textilen) Struktur des Bezugs führen kann. Zudem
wird durch die auf das Verschweißen oder Verkleben beschränkte
Verbindung die Dehnbelastung der Befestigung des Reißverschlusses
an dem Bezug erhöht. Andererseits entfällt mit dem
Wegfall des Annähens der Textilbänder ein aufwendiger
und damit zeitraubender und arbeitsintensiver Schritt bei der Herstellung
des erfindungsgemäßen Matratzenbezugs, wodurch
die Herstellungskosten erheblich gesenkt werden. Zudem kann durch
die Vereinfachung der Herstellung die Produktqualität gesteigert
werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind das betreffende
Textilband, beziehungsweise beide Textilbänder, und der
Matratzenbezug mittels Wärme, Ultraschall oder chemisch
miteinander verschweißt. Dabei weisen sowohl Textilband
als auch Matratzenbezug bevorzugt eine synthetische Faser auf.
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Das
Textilband ist in einer vorteilhaften Ausführungsform im
Wesentlichen über seine gesamte Längsausdehnung,
beispielsweise nahezu vollflächig, verschweißt
oder verklebt. Dadurch wird eine besonders reißfeste Verbindung
erreicht.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind das Textilband
und der Matratzenbezug mittels eines Schmelzklebstoffs miteinander
verklebt. Bei einem Schmelzklebstoff handelt es sich um einen bei
Raumtemperatur festen, bevorzugt wasser- oder lösungsmittelfreien
Klebstoff, der zur Herstellung einer Verklebung als Schmelze aufgetragen
wird und beim Abkühlen unter Verfestigung die Bindung bewirkt.
Beispielswiese wird Schmelzklebstoff verwendet, der aus Ethylenvinylacetat,
Polyamid oder Polyester auch aus Ethylenethylacrylat-Copolymer, Polyvinylbutyral
oder Polyisobuten, vielfach zusammen mit Natur- oder Kunstharzen
und/oder Paraffin bzw. Mikrowachs hergestellt wird. Bevorzugt wird
ein Schmelzklebstoff verwendet, der auf Polyolefinen, bevorzugter
auf amorphen Polyalphaolefinen basiert. Adhäsion wird durch
Temperaturerhöhung, also Schmelzen erreicht, was eine Verringerung
der Viskosität zur Folge hat. Durch die geringe Viskosität kann
eine ausreichende Benetzung des Textilbandes und des Bezugs gewährleistet
werden. Kohäsion wird durch das Abkühlen der Schmelze
erreicht. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Schmelzklebstoff
einen Schmelzpunkt von ca. 170°C aus.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfassen die
Textilbänder ein gewirktes oder gewebtes Textil, bevorzugt
aus einer Polyesterfaser. Dadurch wird eine besonders gute Benetzung und
Durchdringung des Textilbandes mit dem Schmelzklebstoff und damit
eine besonders reißfeste Verbindung erreicht
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Die
Verzahnungen des Reißverschlusses sind bei einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung jeweils durch eine aus einem Kunststoffgranulat
auf das Textilband aufgespritzten Profilverzahnung oder bevorzugt
durch eine in das Textilband eingewebten oder eingewirkten Kunststoffspirale,
beispielsweise aus Polyester, ausgebildet. Durch diese Ausgestaltung
der Verzahnung können Beschädigungen des Matratzenkerns
oder des meist textilen Bettzeugs vermieden werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Matratzenbezugs ist vorgesehen, dass der Reißverschluss
nicht teilbar ausgestaltet ist, d. h. die Textilbänder
bleiben bei ganz geöffneter Stellung des Schiebers miteinander
verbunden.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Matratze, die sich durch den Matratzenbezug
in einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen und
durch die damit jeweils verbundenen Vorteile auszeichnet. Die erfindungsgemäße
Verbindung zwischen dem bzw. den Textilbändern des Reißverschlusses
und dem Matratzenbezug erweist sich gerade als besonders vorteilhaft
bei einem den Matratzenkern eng umschließenden Bezug und
einer Ausgestaltung, bei der der Reißverschluss so ausgestaltet
ist, dass bei geöffnetem Reißverschluss der Matratzenbezug
vom Matratzenkern abgezogen werden kann. Hierbei erweist sich die
erfindungsgemäße und damit besonders reißfeste
Verbindung als besonders belastbar.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen und den nachfolgenden Zeichnungen, in denen
ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Anordnung dargestellt ist, ohne die Erfindung darauf einzuschränken.
Es zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen
Matratzenbezugs in einer Ausgestaltung, der auf einem Matratzenbezug
angebracht ist; und
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2 eine
schematische Ansicht des Reißverschlusses aus 1.
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1 zeigt
eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform einer Matratze 1. Der Matratzenkern 2,
der im Wesentlichen aus einem Kaltschaumstoff besteht, ist eng von einem
textilen Matratzenbezug 3 umhüllt. Um den Matratzenbezug 3 von
dem Matratzenkern 2 trennen, d. h. abziehen, zu können,
ist eine an der Schmalseite der Matratze 1 nahezu vollständig
umlaufende Öffnung vorgesehen, die durch einen Reißverschluss 4 verschließbar
ist.
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Der
Aufbau des Reißverschlusses 4 aus 1 ist
schematisch in 2 wiedergegeben, wobei der Reißverschluss
zur besseren Anschauung verkürzt dargestellt ist. Es sind
zwei parallele, gewebte Textilbänder 13 mit jeweils
der Textilbandbreite 12 vorgesehen, die an ihren angrenzenden
längsseitigen Rändern jeweils eine Verzahnung 10 aus
einer in das Textilband 13 eingewebten Polyesterspirale
aufweisen. Auf diesen Verzahnungen 10 ist diesen folgend
ein Schieber 14 mit einem Schiebergriff 15 verschiebbar
angeordnet. Durch ein Verschieben in Schließrichtung (in 2 nach
oben) wird durch die Ausgestaltung des Schiebers 14 bzw.
der Verzahnungen 10 ein wechselseitiges Verhaken der Verzahnungen 10 erreicht,
wodurch der Reißverschluss geschlossen wird. Dabei weisen
die ineinandergreifenden, verhakten Verzahnungen 10 die
Breite 11 auf. Durch ein Verschieben in die entgegen gesetzte Öffnungsrichtung
(in 2 nach unten) werden die Verzahnungen 10 enthakt,
um den Reißverschluss zu öffnen. Als Anschläge
und damit zur Begrenzung der Bewegung des Schiebers 14 sind
am oberen Ende der Textilbänder 13 metallene Anfangsteile 16 bzw. am
unteren Ende der Textilbänder 13 ein beide Verzahnungen 10 erfassendes
Endteil 17 aufgekrampt. Die Textilbänder 13 dienen
der Befestigung an dem in 1 gezeigten
Matratzenbezug 3 und sind mittels eines Schmelzklebstoffs
(nicht dargestellt) mit einer Schmelztemperatur von 170°C
unter Einwirkung von Wärme (etwas über der Schmelztemperatur)
und Druck an dem Matratzenüberzug an diesem hinterklebt
worden. d. h. die Textilbänder 13 sind auf der dem
Matratzenkern 2 (siehe 1) zugewandten Seite
des Matratzenbezugs 3 entlang von zwei Randabschnitten
angeordnet, wobei der Rand 18 eine Öffnung in
dem Matratzenbezug 3 definiert. Dabei sind die Textilbänder 13 außerhalb
des durch die gestrichelte Linie 18 definierten Randes
nahezu vollflächig, durchgehend entlang ihrer Längsrichtung,
d. h. von ihren oberen 13a bis zu ihren unteren Textilbandenden 13b mit
dem Matratzenbezug 3 verklebt. Diese Verklebung ersetzt
eine genähte Naht. Es hat sich gezeigt, dass in dieser
Ausführungsform die Reißfestigkeit um etwa 30%
gegenüber einer genähten Naht erhöht
werden konnte.
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- 1
- Matratze
- 2
- Matratzenkern
- 3
- Matratzenbezug
- 4
- Reißverschluss
- 10
- Verzahnungen
jeweils aus einer Polyesterspirale
- 11
- Breite
der verhakten Verzahnungen
- 12
- Textilbandbreite
- 13
- Textilbänder
- 13a
- obere
Textilbandenden
- 13b
- untere
Textilbandenden
- 14
- Schieber
- 15
- Schiebergriff
- 16
- Anfangsteile
- 17
- Endteil
- 18
- Rand
des Matratzenbezugs
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN-Normen
3418 [0009]
- - 3419 [0009]