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Die
Erfindung betrifft eine Hochwasserschutzwand mit mehreren Vertikalstützen
zur Halterung von aus Glas bestehenden Wandelementen.
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Es
ist unstreitig, dass dem Hochwasserschutz eine erhebliche Bedeutung
zukommt. Insbesondere Flussbegradigungen, die Beseitigung oder zumindest
die Eingrenzung von Flussauen sowie die Flussrandbebauung bei verstärktem
Niederschlag und/oder einsetzender Schneeschmelze die Pegelstände
in Flüssen ansteigen lassen, so dass niedrig gelegenen
Ortschaften oder Stadteilen ein Schaden droht. Als Hochwasserschutz
bieten sich neben Deichen, die nur bei ausreichendem Platz in Betracht kommen
mobile Wände, die sich aus mobilen Stützen und
Dammbalken zusammensetzen, hochklappbare Wände, die vor
Ort schwenkbar gelagert sind und vor dem Hochwasserereignis aufgeklappt
werden und feststehende Wände an.
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Mobile
Wände haben den Nachteil, dass Stützen und Wandbauelement
an einem getrennten Ort aufbewahrt und bei drohendem Hochwasser
herbeigeschafft und aufgebaut werden müssen, wobei bei
fehlenden oder beschädigten Teilen der Aufbau verlangsamt
oder z. T. nicht durchgeführt werden kann. Auch bereitet
bei solchen mobilen Wänden die Verankerung der vorhandenen
Stützpfeiler oder sonstiger Bauelemente Probleme, da die
Verankerungspunkte häufig von Erde oder Schlamm bedeckt sind.
Insgesamt ist der Wartungs- und der logistische Aufwand solcher
mobilen Wände erheblich.
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Hochklappbare
oder hochschwenkbare Wände beseitigen diesen Nachteil,
da die benötigten Bauteile sich bereits vor Ort befinden
und – zumindest zum Teil – vormontiert sind. Allerdings
muss auch dieses System ständig gewartet werden, um die Funktionsfähigkeit
bei Bedarf zu gewährleisten.
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Die
DE 90 04 646 U1 beschreibt
eine montierbare Wand, insbesondere Hochwasser-Schutzwand mit großflächigen
Wandelementen, die mit einem Sockel und miteinander dichtend verbindbar sind.
Die Wandelemente setzen sich aus mehreren Ele menten zusammen, nämlich
einem Rahmen, der aus einem Winkelprofil mit einem kurzen Schenkel und
einem langen Schenkel gebildet ist und zwei Pfosten, einen Untergurt
und einen Obergurt aufweist, wobei die in den Ecken des Rahmens
aneinander geschweißten Winkelprofilstücke an
den kurzen Schenkeln auf Gehrung geschnitten sind und die langen
Schenkel die Außenseiten des Rahmens bilden. In den Rahmen
ist eine durchsichtige Glasscheibe unter Zwischenfügen
einer elastischen Dichtung eingesetzt. Ferner sind Klemmleisten
vorgesehen, die aus einem Winkelprofil bestehen und die mit einem Schenkel
an der Glasscheibendichtung anliegen und die mit dem anderen Schenkel
auf der Innenseite des langen Schenkels des Unter- und Obergurtes
und der Pfosten befestigt sind. Solche Glasschutzwände
haben den Vorteil, dass sie sich besser in das Landschaftsbild einpassen
lassen und auch wegen ihrer Durchsichtigkeit weniger als störend
empfunden werden.
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Glashochwasserschutzwände
haben zudem den Vorteil, dass sie in Nicht-Hochwasserzeiten als Wind-
oder Spritzwasserschutz dienen können, so dass Hochwasserschutzwände
als stationäre Anordnungen permanent verbleiben können.
Der Nachteil dieser Hochwasserschutzwände besteht darin,
dass Glas stoßempfindlich ist und bei Hochwasser mitschwimmendes
Treibgut die Glaswand leicht beschädigen kann. Um einen
Glasbruch zu vermeiden, wird daher in den Unterlagen der
DE 90 04 646.3 vorgeschlagen,
wasserseitig vor der Glasscheibe schnell anbringbare Schutzbleche
anzuordnen, die nach Absinken des Hochwassers schnell entfernt werden
sollen. Dies hat jedoch u. a. den Nachteil, dass die Schutzbleche
samt Befestigungsmittel ortsnah gelagert und kurz vor dem Hochwasser
montiert werden müssen, was die Hilfskräfte zeitlich
bindet.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Hochwasserschutzwand
der Eingangs genannten Art zu schaffen, die den Vorteil einer durchsichtigen
Wand nutzt und dennoch gegen Bruchbeschädigungen durch
Impulsstöße von der Wasserseite her geschützt
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Hochwasserschutzwand nach Anspruch 1 gelöst,
die erfindungsgemäß elastisch in den Vertikalstützen
gelagerte Wandelemente aufweist.
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Die
elastische Lagerung sorgt für eine Nachgiebigkeit des kompakten
Glaskörpers. Die elastische Lagerung ist somit so zu dimensionieren,
dass auftreffende Impulsstöße ohne Bruchgefahr
der Glasscheibe aufgefangen werden können. Eine elastische
Dichtung, wie sie bei den nach dem Stand der Technik bekannten Glaswänden
vorhanden ist, reicht hierfür keinesfalls aus. Diese Dichtung
erfüllt auch völlig andere Zwecke, nämlich
das Eindringen von Wasser in Hohlräume zwischen Rahmen
und Glasplatte zu verhindern und unterschiedliche Ausdehnungen des
Rahmens und der Glasplatte bei Temperaturänderungen auszugleichen.
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Vorzugsweise
besteht die elastische Lagerung aus einem oder mehreren elastomeren
Körpern, die zwischen dem Glaswandelement und der Vertikalstütze
angeordnet sind. Im einfachsten Fall ist ein Elastomerkörper
an jeder Vertikalstütze angeordnet, der sich über
die gesamte Höhe des Glaswandelementes erstreckt. Alternativ
hierzu kann jedoch eine Vielzahl von einzelnen elastomeren Körpern
verwendet werden, die im Abstand zueinander punktuell zwischen der
Vertikalstütze und der Glaswand anliegt. Die Verwendung
von elastomeren Körpern hat den Vorteil, dass diese Kunststoffe über
lange Zeit witterungs- und korrosionsbeständig sind. Prinzipiell
ließe sich die elastische Lagerung jedoch auch über
entsprechende Druck- oder Zugfedern schaffen.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Glaselemente
in einem umlaufenden Rahmen eingefasst, der vorzugsweise aus Aluminium
oder Edelstahl besteht. Diese Einfassung schützt die stoßempfindlichen
Glaselementkanten.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Glaselemente
umlaufend im genannten Rahmen und/oder gegenüber den Vertikalstützen abgedichtet.
Diese Abdichtung soll einen Wassereintritt bzw. Wasserdurchtritt
zumindest weitgehend verhindern.
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Eine
größtmögliche Stabilität der
Glaselemente wird durch Mehrscheibensicherheitsglas gewährleistet.
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Die
Hochwasserschutzwand kann entweder stationär oder auch
als mobile Hochwasserschutzwand ausgebildet sein. Bevorzugt sind
die Vertikalstützen auf einer fest in den Boden eingelassenen Gründung
montiert, insbesondere auf einem Betonsockel oder einer Spundwand,
die einen hinreichenden Halt liefern. Weitere Ausführungen
sowie Vorteile werden anhand der Zeichnung beschrieben, die einen
Horizontalschnitt durch einen Teil einer Hochwasserschutzwand zeigt.
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Das
Wandelement 1 besteht aus einer mehrschichtigen Sicherheitsglasplatte,
die zwischen zwei als I-Trägern ausgebildeten Stützpfeilern 2, 2' gelagert
ist. Pfeil 7 deutet den Druck anstehenden Hochwassers oder
Impulsstöße von mitschwimmendem Treibgut an. Das
Wandelement ist in einem Metallrahmen 4 eingefasst, der
vorzugsweise aus einem rostfreien Edelstahl oder Aluminium besteht.
Zwischen dem Metallrahmen 4 und dem Wandelement 1 kann
eine im Prinzip nach dem Stand der Technik bekannte Dichtung angeordnet
sein. Ferner ist im Bereich der Stützpfeiler 2 und 2' über
die gesamte Höhe des Wandelementes 1 eine Dichtung 5, 5' vorgesehen,
welche die Fuge zwischen dem Stützpfeiler und dem Wandelement
bzw. Metallrahmen 4 abdichtet. Der Kerngedanke der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass das Wandelement 1 elastisch
gelagert ist und somit Stöße, die in Richtung
des Pfeiles 7 auftreten, abfangen kann. Dies wird durch
Elastomerkörper 6, 6' gewährleistet,
die zwischen dem Wandelement 1 und einem Querelement des
Stützpfeilers 2, 2' angeordnet sind.
Die Elastomerkörper 6, 6' sind derart
ausgewählt, dass sie bei auftretenden Impulsstößen
in Richtung des Pfeiles 7 komprimieren, so dass der Druck,
der auf die bruchempfindliche Glasplatte als Wandelement 1 temporär
auftritt, zum großen Teil abgefedert wird.
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Die
Verankerung der Stützpfeiler 2, 2' kann
in einer nach dem Stand der Technik üblichen Weise geschehen,
d. h. durch eine Schraubverbindung in einen Betonboden oder an einer
Spundwand.
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Die
Zeichnung stellt nur ein Wandelement mit zwei Stützpfeilern
dar, wobei je nach Länge des zu schützenden Uferbereiches
entsprechend viele Stützen mit dazwischen liegenden Wandelementen 1 verwendet
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9004646
U1 [0005]
- - DE 9004646 [0006]