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Die
vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Betonstein-Verzahnungssystem
mit Abstandshaltern, das es gestattet, unterschiedliche Verlegungsmuster
mit unterschiedlichen Sickerlücken
herzustellen und dabei trotzdem einen sicheren Halt der Formsteine
untereinander gewährleistet
und ein Nacharbeiten der Fugenbreiten bei maschinell verlegten Pflastermustern
weitgehend vermeidet.
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Derartige
Systeme sind aus dem Stand der Technik, aus der
DE 20 2006 007.4 bekannt. Diese Druckschrift
zeigt ein System aus einer Mehrzahl von Pflastersteinen aus Beton
mit an den Seiten angeordneten, senkrecht zur Sichtfläche verlaufenden
länglichen
Vorsprünge
und Vertiefungen. Die Vorsprünge und
Vertiefungen sind in gleichmäßigen Rastermaßstäben über die
gesamten Seitenflächen
angeordnet, wobei mindestens zwei Vorsprünge und mindestens zwei Vertiefungen
unmittelbar an den Ecken des Grundkörpers angeordnet sind. Die
Länge (L)
der Vorsprünge
ist wesentlich kleiner als die Höhe
(H) des Grundkörpers.
Mit diesem Betonformstein lassen sich unterschiedliche Verlegemuster
mit verhältnismäßig großen Sickerlücken herstellen,
wobei eine befriedigende gute Stabilität der untereinander verzahnten
Formsteine gewährleistet
ist. Insbesondere sind die Formsteine gegen Verdrehungen gesichert.
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Ferner
ist aus der
DE 202
20 368 U1 ein Formstein aus Beton bekannt geworden, der
im Wesentlichen ebene Oberfläche
bzw. Sichtfläche
eines quaderförmigen
Grundkörpers
aufweist, deren Unterseite sowie die vier Seitenflächen so
genannte Abstandshalter aufweisen. Diese Abstandshalter sind über die
gesamten Seitenflächen
in gleichmäßigen Abständen verteilt,
wobei die Lücken
zwischen benachbarter Abstandshalter verhältnismäßig groß gegenüber der Querschnittsbreite
des Abstandshalters ist. Infolge dieser unterschiedlichen Breiten
zwischen benachbarten Abstandshaltern und den Abstandshaltern selbst
ist die Verzahnung der Seitenflächen des
Formsteins nicht formschlüssig
und stellt somit eine Instabilität
dar, die sich bei größerer Belastung der
bepflasterten Fläche
als nachteilig herausstellt, da die einzelnen Betonformsteine keinen
sicheren Halt haben und daher verkippen können. Ferner wird es vom Endverbraucher
als nachteilig angesehen, dass die Oberseiten der Abstandshalter
bei einem Verlegungsmuster deutlich sichtbar sind, was den ästhetischen
Eindruck des Betrachters des Verlegemusters beeinträchtigt.
Weiterhin wird als nachteilige empfunden, dass bei maschinell verlegten
Pflastermustern die Fugenbreiten zwischen den einzelnen Formsteinen
häufig
nachgearbeitet werden müssen, um
einen Pressdruck an den Seiten der Formsteine zu vermeiden, der
zu Abplatzungen der Kanten führen
kann.
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Daher
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Betonstein-Verzahnungssystem
bereitzustellen, das in der Lage ist, mit verschiedenen Größen der
zu verlegenden Betonsteine unterschiedliche sickerungsfähige Verlegemuster
zusammenzustellen, die ein hohes Maß an Kipp- und Verschubsicherheit
gewährleisten,
wobei ein Nacharbeiten der Fugenbreiten zwischen den einzelnen Formsteinen entfällt.
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Diese
Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen der Hauptansprüche gelöst.
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Erfindungsgemäß ist das
System aus einer Mehrzahl von Pflastersteinen aus Beton mit an den Seiten
angeordneten, senkrecht zur Sichtfläche verlaufenden länglichen
Vorsprünge
und Vertiefungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge und Vertiefungen
in gleichmäßigen Rastermaßstäben über die
gesamten Seitenflächen
angeordnet sind, wobei mindestens zwei Vorsprünge und mindestens zwei Vertiefungen
unmittelbar an den Ecken des Grundkörpers angeordnet sind und die
Länge (L)
der Vorsprünge
wesentlich kleiner als die Höhe
(H) des Grundkörpers
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (8, 8') abwechselnd
unterschiedliche Längen
(L, L') und Dicken
(D) aufweisen.
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Mit
diesem erfindungsgemäßen Betonformstein
lassen sich unterschiedliche Verlegemuster mit verhältnismäßig großen Sickerlücken herstellen,
wobei eine befriedigende gute Stabilität der untereinander verzahnten
Formsteine gewährleistet
ist und ein Nachrichten der Fugenbreiten infolge maschinell verlegter
Pflastermuster weitgehend überflüssig erscheint.
Durch den gleichmäßigen Fugenverlauf
wird gewährleistet,
dass die Fugen gesichert mit Füllmaterial,
in der Regel Sand, aufgefüllt
werden. Insbesondere sind die Formsteine darüber hinaus gegen Verdrehungengesichert.
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Vorteilhaft
ist es, die Querschnitte der Vorsprünge und Vertiefungen benachbarter
Seiten der Pflastersteine komplementär zueinander und formschlüssig zueinander
auszubilden.
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Vorteilhaft
ist es ferner, dass die Länge
(L) der Vorsprünge
etwa zwei Drittel der Höhe
(H) des Grundkörpers
beträgt
und die anderen Vorsprünge mindestens
eine Länge
(L') von 0,5 × H aufweisen.
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Vorteilhaft
ist es auch, dass sich die Vorsprünge am oberen Ende schräg nach oben
verjüngen.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, die Sichtflächen der
Pflastersteine quadratisch, rechteckig oder dreieckig zu gestalten.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Formsteins
ist darin zu sehen, dass unterschiedliche Verlegemuster mit unterschiedlichen
Formpflastersteinen zusammengestellt werden können, wobei die Größe, das
heißt
die Längen
und Breiten der Formsteine keine Rolle spielen, da die Seiten der
Formsteine ein einheitliches Rastermaß (R) der Vorsprünge und
Vertiefungen aufweisen. Somit lassen sich mit einfachen Mitteln
vorteilhaft Sickerlücken
unterschiedlicher Größe herstellen.
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Ferner
ist es von Vorteil, dass sich eine Vielzahl von Formsteinen zu einer
Verlegeeinheit zusammen stellen lassen und maschinell verlegt werden.
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Vorteilhaft
ist es ebenfalls, die Querschnitte der Vorsprünge senkrecht zur Längsachse
nur geringfügig
kleiner zu gestalten als die Querschnitte der Vertiefungen benachbarter
Seiten der benachbarten Pflastersteine.
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Weitere
erfindungswesentliche Merkmale sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Im
nun Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt
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1:
ein Verlegemuster (13) mit unterschiedlichen Steinformaten
mit optimalen Formschluß;
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2:
ein Verlegemuster (14) mit unterschiedlichen Steinformaten
(1', 2', 3'), mit einer
gleichen sich gegenüberliegenden
Seitenlängen;
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3:
ein Verlegemuster (15) mit unterschiedlichen Steinformaten
mit unterschiedlichen Sickerungslücken (16, 16');
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4:
die Draufsicht auf einen quaderförmigen
erfindungsgemäßen Formstein
(1, 2, 3) mit seinen Vorsprüngen (8, 8') und Vertiefungen
(9);
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5:
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Formsteins (1, 2, 3)
aus 4, mit im Rastermaß (R) besetzten Vorsprüngen (8, 8') und Vertiefungen
(9) der Seitenflächen.
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Die 1 zeigt
eine schematische Draufsicht auf ein unregelmäßiges Verlegemuster 13 mit unterschiedlichen
Formsteinen 1, 2, 3, die alle verschiedene
Größen aufweisen.
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Infolge
des einheitlichen Rastermaßes
R, das an den Seitenflächen
durch die einheitlichen Abstände
der Vorsprünge 8 und
der Vertiefungen 9 über die
gesamte Länge
einer Seite verteilt sind, ist es problemlos möglich, mit erfindungsgemäßen Formsteinen
unterschiedlicher Größe verschiedene
Verlegemuster zusammenzustellen. Dadurch, dass die Erhöhungen 8 und
die Vertiefungen 9 bis an die Ecken 10, 10' des Formsteins 1 geführt sind,
wird eine besonders hohe Stabilität im Hinblick auf Verkippungen, Verkantungen
und Verdrehungen der einzelnen verlegten Steine, insbesondere der
kleinen Formate, untereinander gewährleistet. Infolge der unterschiedlichen
Größen der
verlegten Formsteine vermittelt der Gesamteindruck des Verlegemusters
einen natürlichen
Eindruck.
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Die 2 zeigt
ein Verlegemuster 14 mit unterschiedlichen Steinformaten,
wobei eine Seitenlänge
aller Steine das gleiche Maß aufweist.
Die einzelnen Betonsteine unterscheiden sich daher lediglich in ihrer
Seitenlänge.
Auch bei diesem Verlegemuster mit unterschiedlichen Steinformaten
ist es mühelos möglich, die
einzelnen Reihen des Pflasters (Musters) mit beliebig unterschiedlichen
Steinformaten zu einem Muster aufgrund der Reihenfolge der Formsteine
zusammenzustellen, ohne die Stabilität der verzahnten Betonformsteine
untereinander zu gefährden.
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In 3 wird
ein weiteres Verlegemuster 15 mit unterschiedlichen Steinformaten
in der Draufsicht gezeigt. Da die Seitenflächen der unterschiedlichen Steinformate
alle mit dem gleichen Rastermaß R
der Verzahnungsabstandhalter über
die gesamte Seitenlänge
besetzt sind, ist es möglich,
Sickerlücken 16, 16' in verschiedenen
Größen beliebig
zu gestalten.
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Die 4 zeigt
eine Draufsicht auf einen quaderförmigen Betonformstein 2.
Die Seiten 5, 6 des Formsteins 2 sind
rundherum mit Vorsprüngen 8, 8' und Vertiefungen 9 besetzt.
Jede Ecke 10, 10' ist mit
mindestens einem Vorsprung 8 besetzt, der direkt mit der
Ecke 10, 10' abschließt. Infolge
der Besetzung der Ecken 10, 10' mit einem Vorsprung 8 wird eine
besondere Stabilität
zur Vermeidung von Verkippungen der verzahnten Formsteine untereinander gewährleistet.
Die länglichen
Vorsprünge 8, 8' weisen spiegelbildlich
die gleichen Querschnittsformen wie die länglichen Vertiefungen 9 auf.
Die Maße
der Vertiefungen 9 sind so bemessen, dass die länglichen
Vorsprünge 8, 8' formschlüssig in
die Vertiefungen 9 hineinpassen und damit ein Verrutschen,
Verkippen oder Verdrehungen der Formsteine untereinander verhindert
wird. Diese Sicherung spielt insbesondere bei kleinen Steinformaten
eine wesentliche Rolle. Die Querschnittsform der länglichen
Vorsprünge 8, 8' und der länglichen
Vertiefungen 9 ist üblich trapezförmig ausgebildet
und komplementär
zueinander. Die Vorsprünge 8, 8' und Vertiefungen 9 sind im
Rastermaß R
gleichmäßig über die
gesamten Seitenflächen
verteilt. Das Rastermaß R
ergibt sich aus dem Verhältnis
n zur Breite B der Seitenlänge,
wobei n die Anzahl der Vorsprünge 8, 8' auf der Seite
mit der Breite B ist. Die in unmittelbarer Nähe zu den Ecken 10, 10' in diesem Ausführungsbeispiel
angeordneten Vorsprünge 8' sind geringfügig dicker
D' als die benachbarten
Vorsprünge 8 mit
der Dicke D, so dass die Vorsprünge
abwechselnd dicker und dünner ausgebildet
sind (D < D'). Hierdurch wird
erreicht, dass der Formstein sowohl gegen Verdrehung und Verkantung
gesichert ist, als auch eine gleichmäßige Fugenbreite F beim Verlegen
der Formsteine eingehalten wird.
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Die 5 zeigt
die Seitenansicht des Formsteins 2 aus 4.
An der Ecke 10 des Formsteins 2 ist unmittelbar
ein länglicher
Vorsprung 8 angeordnet, der mit der Seitenfläche 5 mit
seiner unteren Längsseite
abschließt.
Die Länge
L des länglichen Vorsprungs 8 ist
sehr viel kleiner als die Höhe
H des gesamten Formsteins 2. Die verhältnismäßig geringe Länge L des
Vorsprungs 8 trägt
dazu bei, dass die Verzahnung der Formsteine untereinander vom darauf
schauenden Beobachter nicht ohne weiteres wahrgenommen wird, da
die Lücken
zwischen den einzelnen Formsteinen mit Fugsand aufgefüllt werden.
Das Verhältnis
von L zu H ist so zu wählen,
dass ein Betrachter des gesamten Verlegemusters aus einem Winkel
von etwa 30° zur
Senkrechten die Enden 11 der Vorsprünge 8 nicht sehen
kann. Der benachbarte Vorsprung 8' ist in der Länge L' wesentlich kürzer als der Vorsprung 8 mit
der Länge
L. Die Länge
L' des kürzeren Vorsprungs 8' sollte mindestens
die Hälfte
der Gesamthöhe
H des Formsteins annehmen, da sonst ein maschinelles Verlegen eines
Musters zu Schwierigkeiten führt
und das maschinelle Verlegen unmöglich
macht. Das obere Ende 11, 11' der Vorsprünge 8, 8' ist verjüngt.
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Ein
herausragendes Merkmal der vorliegenden Erfindung, das für alle Verlegungsmuster 13, 14, 15 gemeinsam
gilt, besteht darin, dass mit den unterschiedlichsten Steinformaten
völlig
verschiedene Fertigungseinheiten bei der Herstellung in einer Lage vorgefertigt
werden können,
um sie anschließend maschinell
sowohl verdreh- und kippsicher verlegen zu können, als auch eine definierte
Fugenbreite ohne Nachrichten der Fugen erzielt wird. Hierin liegt
eine enorme Effizienzsteigerung bei der Pflasterung größerer Flächen.