DE202006020189U1 - Mauern aus Ortbeton unter Verwendung von Gabionen - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft Mauern aus Beton, die als Stützmauern zur Hangsicherung oder dergleichen, als Sichtschutz- oder Schallschutzwände oder auch zu anderen Zwecken dienen.
- Das übliche Verfahren zum Errichten solcher Wände besteht im Aufbau einer Schalung, des Einfüllens des Betons in die Schalung und des anschließenden Entfernens der Schalung nach Aushärten des Betons. Gegebenenfalls erfolgt dann noch das Anbringen einer Schichtverblendung durch Vormauerung mit Natur- oder Kunststeinen oder eine Verblendung aus Holz oder anderem Material.
- Aufgabe der Erfindung ist es, eine Mauer zu schaffen, die einfacher, wirtschaftlicher und schneller aus Ortbeton oder mit Ortbetonkern für Stützmauern, Sichtschutz- oder Schallschutzwände und dergleichen herstellbar ist.
- Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene Konstruktion unter Verwendung von Gabionen gelöst.
- Gabionen sind an sich bekannt. Dabei handelt es sich um Drahtgitterkörbe, die mit Steinen oder Schotter gefüllt durch loses Aufeinandersetzen zum Aufbau entsprechender niederer Wände benutzt werden.
- Bei der erfindungsgemäßen Mauer dienen die Gabionen, die dazu mit eingelegten Trennvliesmatten oder Trennfolien oder anderem Material zum Rückhalten des teigigen Ortbetons ausgekleidet werden, als Schalung für den Ortbetonkern der Mauer. Dadurch können auf einfache Weise auch hohe Betonwände hergestellt werden, indem der Wandaufbau lagenweise erfolgt, indem eine Reihe von Gabionen jeweils mit Beton gefüllt und nach dem Abbinden die nächste Reihe von Gabionen aufgesetzt und mit Beton verfüllt wird.
- Dabei können die Gabionen durch Einbau von Drahtgitter-Trennwänden in Längsrichtung in zwei oder drei Kammern unterteilt sein, so dass eine mit Beton verfüllte Kammer und an mindestens einer Seite derselben eine weitere Kammer gebildet ist, die eine geringere Tiefe haben kann als die mit Beton verfüllte Kammer und mit Steinen oder anderem Material verfüllt sein kann, so dass dadurch eine Verblendung der zu errichtenden Betonwand an mindestens einer Seite derselben erfolgt. Bei Füllung der Gabionen mit Natursteinen, Bruchsteinen, Schotter oder dergleichen ergibt sich ein entsprechender optischer Eindruck der fertigen Wand, bei Verfüllung mit Erde kann eine vertikale Begrünung der Wand erfolgen. Auf diese Weise können Sicht- oder Schallschutzwände mit je nach Bedarf einseitiger oder zweiseitiger Verblendung oder Böschungswände, beispielsweise zur Hangsicherung, errichtet werden, wobei bei den letzteren natürlich nur die Sichtschutzseite verblendet wird. Dabei können zum Errichten der Wand die Gabionnen in ihrer Verblendungskammer schon ab Werk oder an der Baustelle mit dem entsprechenden Material gefüllt und sodann aufeinandergesetzt und mit Beton verfüllt werden. Bei solchen Mehrkammergabionen, die auch einfach durch Verbinden von separat hergestellten Einkammergabionen gebildet werden können, kann das in die Sichtverblendungskammer eingefüllte Material zugleich als Schaltung für den einzufüllenden Beton verwendet werden.
- Was den verwendeten Beton betrifft, kann dieser in beliebiger Weise bei Verwendung beliebiger üblicher Zuschlagstoffe dem jeweiligen Anwendungszweck und dem jeweiligen Bedürfnissen an die Festigkeit entsprechen ausgeführt sein.
- Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand einiger Ausführungsbeispiele mehr im einzelnen erläutert.
- In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine Stützmauer nach der Erfindung im Querschnitt, -
2 eine Stützmauer mit Vorsatzschale im Querschnitt, -
3 eine ähnlich der Stützmauer nach2 ausgebildete, jedoch zum Hang hin geneigte Stützmauer zur Hangsicherung, -
4 eine als Unterfangung für ein darauf errichtetes Mauerwerk ausgebildete Mauer nach der Erfindung -
5 eine beiderseits mit Vorsatzschalen versehene Wand, und -
6 eine beiderseits mit einer Vorsatzschale versehene Wand in Schallschutzausführung. - Die Zeichnungen zeigen jeweils im Querschnitt Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Wänden für verschiedene Zwecke, welche die Bandbreite Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung deutlich zeigen.
- Bei der Ausführungsform nach
1 handelt es sich um eine als Stützwand ausgebildete Wand, die aus mehreren Lagen von aufeinandergesetzten und mit Beton gefüllten Gabionen1 aufgebaut ist. Die Gabionen bestehen in herkömmlicher Weise aus galvanisierten oder verzinkten, zum Körben zusammengebauten Drahtgittern2 und sind an ihren Außenseiten, nämlich der Stützseite und der Sichtseite, mit einem Trennvlies3 oder Trennfolie oder ähnlichem ausgekleidet, um den beim Eindringen flüssigen oder teigigen Beton zurückzuhalten. Die Wand ist aus einem in herkömmlicher Weise aus Beton oder Stahlbeton hergestellten Fundament4 oder einer anderen geeigneten Gründung aufgesetzt. - Der Beton
5 kann je nach Anwendungsfall aus fein- oder grobkörnigem Beton oder Beton mit Füllstoffen großer Korngröße wie Grobkies oder Bruchsteinen hergestellt und in geeigneter Weise je nach Bedarf mit einer Bewehrung versehen sein. - Der Beton
5 kann dabei als kompakter dichter Beton oder poröser Beton, d. h. durch eine entsprechende Mischung grobkörniger Bestandteile und Bindemittel und wenig oder keinen feinkörnigen Zuschlagstoffen, sickerfähig ausgebildet sein. -
2 zeigt eine Anordnung ähnlich1 , wobei die Wand jedoch eine Vorsatzschale6 an der Sichtseite aufweist, die durch eine an der Sichtseite der Wand gebildete abgetrennte Kammer der jeweiligen Gabione mit einer die Sichtseite der Wand bildenden Füllung hergestellt ist. Die Kammer kann dadurch hergestellt sind, dass in den jeweiligen, die Gabione bildenden Drahtgitterkorb eine Drahtgittertrennwand7 eingesetzt ist. Die Auskleidung der Gabione mit Filtervlies2 oder dergleichen erfolgt dann natürlich nur in der den Beton5 aufnehmenden Kammer. - Die Füllung
8 der Vorsatzschalle6 kann aus Natursteinen, nämlich Schotter oder Bruchsteinen, oder aus anderen Materialien wie beispielsweise Erde bestehen, die gegebenenfalls ein Bindemittel enthält oder durch Kokosmatten oder dergleichen an der Sichtseite gegen Herausfallen gesichert ist. Damit lässt sich eine vertikale Begründung an der Sichtfläche herstellen. -
3 zeigt eine Ausführungsform einer Wand, die der Ausführungsform nach2 entspricht, mit dem Unterschied, dass die Wand nicht senkrecht ausgeführt ist, sondern schräg geneigt an den Hang angelehnt ist. In dieser Ausführungsform lassen sich auch höhere Hangstützwände errichten. - Es versteht sich, dass bei einer Wand zur Hangsicherung nach den
1 bis3 der Beton, wie schon im Zusammenhang mit1 erwähnt, als Sickerbeton ausgeführt sein kann, was allerdings nur bei relativ niedrigen Wänden möglich ist, bei denen Festigkeit des Sickerbetons ausreicht. Bei höheren Wänden mit kompaktem Beton5 kann zwischen Wand und Hang eine Sickerschicht in üblicher Weise, beispielsweise aus Leerkies, eingebracht sein, oder es kann, was nicht dargestellt ist, aber der Vorsatzschale einer Sichtseite entspricht, eine Sickerschicht in Gestalt einer hangseitigen, mit Grobkies, Schotter oder dergleichen gefüllten Vorsatzschale gebildet sein. -
4 zeigt eine der Ausführungsform nach1 entsprechende Anordnung als Unterfangung für ein darauf errichtetes Mauerwerk9 . -
5 zeigt eine als Sichtschutzwand oder dergleichen dienende Anordnung mit einem Kern aus Beton5 und Vorsatzschalen6 an beiden Seiten der Wand zur Bildung der Sichtflächen der Wand. Die beiderseitigen Vorsatzschalen können in der schon anhand von2 beschriebenen Weise ausgebildet sein. -
6 zeigt eine als Schallschutzwand ausgebildete Wand, die wie die Anordnung nach5 mit beiderseitigen, die Sichtflächen der Wand bildenden Vorsatzschalen6 ausgebildet ist, wobei jedoch zwischen den Vorsatzschalen6 und im durch den Beton5 gebildeten Kern jeweils noch eine Schallabsorberschicht9 eingelegt ist. - Beim Errichten der Wände werden Gabionen aneinandergereiht, um jeweils eine höhenmäßige Schicht der zu errichtenden Wand zu bilden, und dann wird Beton in die Gabionen eingefüllt. Dann kann die jeweils nächste Gabionenreihe aufgesetzt werden und, wenn der Beton der darunter liegenden Reihe abgebunden hat, wiederum mit Beton gefüllt werden. Die Vorsatzschalen können bereits vor dem Versetzen der Gabionen gefüllt sein, was für ein zügiges Arbeiten zweckmäßig ist, aber auch wegen der dann durch das erhöhte Gewicht der versetzten Gabionen verbesserten Stabilität vorteilhaft ist. Dabei können die gefüllten Vorsatzschalen auch als Schalung für den einzufüllenden Beton dienen, so dass es des Einlegens eines Trennvlieses oder einer Trennfolie nicht mehr bedarf, vielmehr das Eindringen des Betons in die angrenzenden Bereich der Vorsatzschalen vorteilhaft sein kann. Soweit Trennvlies, Trennfolien, Schallabsorberschichten und dergleichen verwendet werden, werden auch diese zweckmäßigerweise vor dem Versetzen der Gabionen eingelegt und fixiert.
Claims (5)
- Mauer aus Beton, insbesondere zur Verwendung als Stützmauern, Sichtschutz- oder Schallschutzwände oder als Unterfangungen, die besteht aus aneinandergereihten und aufeinander gesetzten, als Drahtgitterkörbe ausgeführten Gabionen, in welche Material zum Rückhalten von beim Einfüllen flüssigem oder teigigem Beton entlang gegenüberliegender, den beiderseitigen Mauerseiten entsprechenden Seiten der Gabionen eingebracht ist, und die mit Ortbeton verfüllt sind.
- Mauer nach Anspruch 1, wobei das Material zum Rückhalten des Betons ein Trennvlies, eine Trennfolie oder dergleichen ist, das an der Innenseite der betreffenden Drahtgitterwände der Gabionen angeordnet ist.
- Mauer nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Gabionen an mindestens einer Mauerseite mit einer durch eine Drahtgitterwand vom übrigen Gabionenraum abgetrennten Vorkammer ausgebildet sind, die mit Schotter, Bruchsteinen, Erde oder anderem Material zur Bildung einer Vorsatzschale vor der Betonmauer gefüllt wird.
- Mauer nach Anspruch 3, wobei das Füllmaterial der Vorsatzschale zugleich das Material zum Rückhalten des Betons bildet.
- Mauer nach einem der Ansprüche 3 und 4, wobei zwischen der Vorsatzschale und dem Beton ein Schallschutzmaterial angeordnet ist.
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