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Die
Erfindung betrifft einen Fahrradträger, der für Befestigung an einer Kraftfahrzeug-Anhängerkupplung
mit Kugelkopf eingerichtet ist.
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Derartige
Fahrradträger
sind z.B. aus den Druckschriften
DE 20 2005 004 043 U1 und
EP 1 405 764 B1 bekannt.
Die bekannten Fahrradträger
bestehen aus einer Vielzahl von Bauteilen und sind dementsprechend
schwer. Auch sind zur Montage am Fahrzeug eine Vielzahl von Arbeitsschritten
nötig, evtl.
unter Zuhilfenahme von Werkzeug, und für eine zuverlässige Diebstahlsicherung
muss man nicht nur die Fahrräder
am Träger,
sondern auch die Verbindung des Trägers mit der Anhängerkupplung
sichern, d.h. an einer insbesondere im Beladungszustand des Trägers relativ
unzugänglichen
Stelle ein Schloss anbringen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrradträger für eine Kraftfahrzeug-Anhängerkupplung
bereitzustellen, der aus verhältnismäßig wenigen
Bauteilen besteht, geringes Gewicht hat, schnell und einfach montierbar
ist und schnell und sicher zusammen mit Fahrrädern verriegelbar ist.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
dadurch gelöst,
dass der Fahrradträger
eine Scherenstruktur mit zwei Schenkeln aufweist, die an zwischen
ihren Enden liegenden Stellen gelenkig miteinander verbunden sind
und die an einem Ende an die Anhängerkupplung
angepasst und dafür
eingerichtet sind, in einem geschlossenen Zustand die Anhängerkupplung
einschließlich
ihres Kugelkopfhalses zu umgreifen und verdrehsicher einzuklemmen
und in einem geöffneten
Zustand die Anhängerkupplung freizugeben.
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Durch
die Scherenstruktur werden mehrere vorteilhafte Funktionen des Fahrradträgers in
einer einzigen, konstruktiv sehr einfach aufgebauten Baugruppe vereint,
nämlich
die Möglichkeit
der einfachen und sicheren Anbringung an der Anhängerkupplung, die Möglichkeit,
den Fahrradträger
und die Fahrräder je
mit einem Schloss zu sichern, und die Möglichkeit, den Fahrradträger im demontierten
Zustand platzsparend zusammenzuklappen. Und aufgrund der geringen
Zahl tragender Bauteile ist der Fahrradträger mit einem Bruchteil des
Gewichts von bekannten Fahrradträgern
für Kraftfahrzeug-Anhängerkupplungen
herstellbar.
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Anders
als bei Anhängerkupplungen
normalerweise vorgesehen, wird zur Befestigung des erfindungsgemäßen Fahrradträgers nicht
nur der Kugelkopf, sondern auch der Kugelkopfhals genutzt. Dies geschieht
vorzugsweise dadurch, dass die für
das Einklemmen der Anhängerkupplung
eingerichteten Enden der Schenkel der Scherenstruktur jeweils ein an
den Kugelkopf der Anhängerkupplung
angepasstes schalenförmiges
Element und eine Spannpratze aufweisen, die relativ zueinander so
angeordnet sind, dass die schalenförmigen Elemente den Kugelkopf zwischen
sich einklemmen können
und gleichzeitig die Spannpratzen zwei zueinander radienförmige Abschnitte
des Kugelkopfhalses zwischen sich einklemmen können.
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Der
Kugelkopf ist bei Anhängerkupplungen genormt,
nicht aber der Kugelkopfhals, dessen Verlauf von Anhängerkupplung
zu Anhängerkupplung unterschiedlich
ist. Zur Anpassung an den jeweiligen Typ von Anhängerkupplung können die
den Kugelkopfhals umgreifenden Spannpratzen verschweißt, verstellbar
und/oder auswechselbar sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die beiden Schenkel der Scherenstruktur auf ihrer von der Anhängerkupplung
abgewandten Seite durch eine Kniehebelstruktur miteinander verbunden, mit
der die Scherenstruktur in einem an der Anhängerkupplung montierten Zustand
arretierbar ist. Dies erleichtert sowohl die schnelle Montage der
Fahrradträgerschere,
ohne Werkzeug zu benötigen,
als auch die Diebstahlsicherung durch Einlegen eines Schlosses in
in der Kniehebelstruktur vorgesehene, fluchtende Bohrungen.
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Wenn
die Scherenstruktur gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
dafür eingerichtet
ist, im Wesentlichen aufrecht an der Anhängerkupplung befestigt zu werden,
können
die zwei Schenkel der Scherenstruktur auf ihrer von der Anhängerkupplung abgewandten
Seite jeweils eine Fahrradtragstange tragen, wobei jede Fahrradtragstange
einerseits an den zugehörigen
Schenkel heran klappbar ist und andererseits in eine Stellung klappbar
ist, in der sie in ihrem an der Anhängerkupplung befestigten Zustand im
Wesentlichen waagerecht nach hinten ragt und durch einen Anschlag
in dieser Stellung gehalten wird. Diese Fahrradtragstangen können im
demontierten Zustand des Fahrradträgers platzsparend eingeklappt
werden, und im ausgeklappten Zustand kann man mehrere Fahrräder schnell
und einfach am Fahrradträger
aufhängen.
Es ist zweckmäßig, die Fahrradtragstangen
an ihren äußersten
Enden für eine
diebstahlsichere Verbindung mit einer Rückleuchteneinheit einzurichten,
wobei die Rückleuchteneinheit
die Enden der Fahrradtragstangen miteinander verbindet und die Fahrräder auf
den Fahrradtragstangen mit einem Schloss verriegelt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Vorderansicht auf einen Fahrradträger für eine Kraftfahrzeug-Anhängerkupplung,
wie in einem am Kraftfahrzeug angebrachten Zustand von hinten gesehen;
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2 eine
Seitenansicht des Fahrradträgers von 1;
und
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3 eine
vergrößerte Detailansicht
des in 1 mit einem gestrichelten Kreis umrissenen Bereichs
des Fahrradträgers
in einem Querschnitt durch die Spannelemente direkt am Kugelkopf
der Anhängerkupplung.
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Der
Fahrradträger
gemäß 1 weist
eine Scherenstruktur mit zwei Schenkeln 2a, 2b aus
Vierkantrohr auf, die über
angeschweißte
Lagerböcke 4a, 4b und
eine Verbindungslasche 6 gelenkig miteinander verbunden
sind. In der gezeigten Stellung haben die Schenkel 2a, 2b jeweils
einen längeren, schräg verlaufenden
Mittelabschnitt, an dem sich die Lagerböcke 4a, 4b befinden,
und kürzere
obere Endabschnitte 8a, 8b und untere Endabschnitte 10a, 10b,
die sich parallel zueinander erstrecken, wobei die oberen Endabschnitte 8a, 8b einen
wesentlich größeren Abstand
voneinander haben als die unteren Endabschnitte 10a, 10b.
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Die
oberen Endabschnitte 8a, 8b sind über zwei
Verbindungslaschen 12a, 12b, die gelenkig miteinander
und mit auf der Innenseite der Endabschnitte 8a, 8b angeschweißten Laschen
verbunden sind, miteinander verbunden. Die zwei Verbindungslaschen 12a, 12b,
die eine Kniehebelstruktur bilden, können in eine in 1 mit
einer gestrichelten Linie angezeigte V-Stellung noch weiter nach
unten geschwenkt werden, wobei die oberen Endabschnitte 8a, 8b einander
näher kommen
und die unteren Endabschnitte 10a, 10b sich voneinander
entfernen. Ein Sperrstift 14 verhindert, dass die zwei
Verbindungslaschen 12a, 12b weiter nach oben geschwenkt
werden können
als die in 1 gezeigte Stellung, in der
die Verbindungslaschen 12a, 12b eine gerade Linie
miteinander bilden. In dieser Stellung können sie mit einem Vorhängeschloss,
einem Bolzen, einem Stahlseil od. dgl. Element, welches durch mit
einander fluchtende Bohrungen 15 in den Verbindungslaschen 12a, 12b geschoben
wird, verriegelt werden. Die Bewegungsrichtungen der unteren Endabschnitte 10a, 10b beim Öffnen und
Schließen
der Scherenstruktur sind in 1 mit Doppelpfeilen
zwischen den unteren Endabschnitten 10a, 10b eingezeichnet.
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An
den äußersten
Enden der oberen Endabschnitte 8a, 8b sind Widerlager 16a, 16b und
Lagerböcke 18 (2)
angeschweißt.
An den Lagerböcken 18 sind
im Wesentlichen gerade und mit einem Stück PVC-Schlauch ummantelte
Fahrradtragstangen 20a, 20b gelagert, welche in
einem Winkelbereich von ungefähr
270°, wie
in 2 mit einem entsprechenden Kreisbogen angezeigt,
um die Lagerböcke 18 schwenkbar
sind. In der in den Figuren gezeigten Schwenkstellung liegen die
Fahrradtragstangen 20a, 20b in waagerechter Lage
auf den Widerlagern 16a, 16b auf. In der entgegengesetzten Schwenkrichtung
können
die Fahrradtragstangen 20a, 20b bis nahe an die
zwei Schenkel 2a, 2b heran geschwenkt werden.
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Diese
Scherenstruktur ist an ihrem unteren Ende, d.h. im Bereich der unteren
Endabschnitte 10a, 10b ihrer Schenkel 2a, 2b,
so ausgebildet, dass sie nach Art einer Zange die Anhängerkupplung
einschließlich
ihres Kugelkopfhalses umgreifen und verdrehsicher einklemmen kann.
Insbesondere, wie in 3 gezeigt, sind an den Innenseiten
der unteren Endabschnitte 10a, 10b zwei schalenförmige Elemente
angebracht, nämlich
angeschweißte
kurze Rohrstücke 22a, 22b,
welche einen etwas kleineren Durchmesser als der Kugelkopf 24 der
Anhängerkupplung
haben und gerade so lang sind, dass die Enden der Rohrstücke 22a, 22b den
Kugelkopf 24 fest umschließen, wenn die Scherenstruktur
geschlossen ist, d.h. wenn die Verbindungslaschen 12a, 12b eine
gerade Linie miteinander bilden.
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Unterhalb
der Rohrstücke 22a, 22b sind
zwei Rohrstückhälften 26a, 26b an
den unteren Endabschnitten 10a, 10b angeschweißt, derart,
dass die zwei Rohrstückhälften 26a, 26b gemeinsam
den Kugelkopfhals 28 der Anhängerkupplung fest umschließen, wenn
die Scherenstruktur geschlossen ist.
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Unterhalb
der Rohrstückhälften 26a, 26b, am
untersten Ende der unteren Endabschnitte 10a, 10b,
sind zwei Spannpratzen 30a, 30b befestigt, welche
sich – je
nach Formgebung des Kupplungskopf-Halses – unter einem Winkel von ungefähr 135° zu den Schenkeln 2a, 2b schräg nach vorne
und nach unten erstrecken, wie in 2 zu sehen
ist. Die zwei Spannpratzen 30a, 30b umfassen nicht
nur den in 3 zu erkennenden senkrecht verlaufenden
Abschnitt des Kugelkopfhalses 28, sondern auch ein Stück des mehr
oder weniger waagerecht zum Fahrzeug verlaufenden Teils (in den
Figuren nicht sichtbar) des Kugelkopfhalses 28. Zur Anpassung
an Durchmesser und Verlauf des Kugelkopfhalses 28 können die
Spannpratzen 30a, 30b verschweißt, winkelverstellbar
und/oder auswechselbar sein und werden so eingestellt bzw. eingebaut,
dass sie den Kugelkopfhals 28 fest umschließen, wenn
die Scherenstruktur geschlossen ist.
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Somit
ist der Fahrradträger
in allen Richtungen verdrehsicher arretiert, wenn die Scherenstruktur
um die Anhängerkupplung
geschlossen wird, indem die oberen Endabschnitte 8a, 8b der
Schenkel 2a, 2b der Scherenstruktur auseinander
gezogen werden, bis die Verbindungslaschen 12a, 12b eine gerade
Linie bilden.
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Im
Ausführungsbeispiel
ist noch eine zusätzliche
Sicherung vorgesehen, die in einem U-förmig gebogenen Sicherungsbolzen 32 besteht,
der an seiner Basis drehbar an der Außenseite des in 1 bzw. 3 rechten
unteren Endabschnitts 10a gelagert ist und dessen Schenkel
die unteren Endabschnitte 10a, 10b umgreifen.
Der Sicherungsbolzen 32 ist auf seinen beiden Schenkeln
mit einem Gewinde versehen, und auf die Gewinde sind Flügelmuttern 34 aufgeschraubt.
Ganz am Ende der Gewinde können
noch Muttern verdrehfest angebracht sein, damit die Flügelmuttern 34 nicht
verloren werden können.
An der Außenseite
des in 1 bzw. 3 linken unteren Endabschnitts 10b ist
ein Widerlager 36 für
den Sicherungsbolzen 32 angeschweißt. Wie in 1 mit
gekrümmten
Pfeilen angezeigt, kann der Sicherungsbolzen 32 nach oben und
unten geschwenkt werden, wobei in der oberen Schwenkstellung die
Scherenstruktur geöffnet
und geschlossen werden kann und in der unteren, waagerechten Schwenkstellung
der Sicherungsbolzen 32 in zwei im Widerlager 36 ausgebildeten
Schlitzen sitzt und die Flügelmuttern 34 das
Widerlager 36 hintergreifen, so dass sie daran festgezogen
werden können,
um den Fahrradträger
noch fester und sicherer mit der Anhängerkupplung zu verbinden.
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Bei
der Montage des Fahrradträgers
an der Anhängerkupplung
werden die Fahrradtragstangen 20a, 20b nach hinten
in die in 2 gezeigte waagerechte Stellung
geklappt, und danach können
mehrere – z.B.
bis zu vier – Fahrräder auf
die Fahrradtragstangen 20a, 20b aufgeschoben und
mittels Gurten fixiert werden, so dass sich diese nicht hin- und
herbewegen können.
Anschließend
wird eine vorschriftsmäßige Rückleuchteneinheit 38 (2)
mit Brems-, Blink- und Rückleuchten
und einem Kraftfahrzeugkennzeichen auf die Enden der Fahrradtragstangen 20a, 20b aufgesetzt
und unverlierbar gesichert, beispielsweise, indem man eine ca. 600
mm lange Stange mit ca. 6 mm Durchmesser durch Bohrungen 40 in
den Fahrradtragstangen 20a, 20b und in der Rückleuchteneinheit 38 hindurch
schiebt, und die Stange mittels eines durch die Ösen geführten Vorhängeschlosses gegen Herausziehen
sichert. Die Rückleuchteneinheit
wird über
ein übliches,
Verbindungskabel und ein genormtes Stecker-Buchsenpaar mit der Bordelektrik
des Kraftfahrzeuges verbunden.
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In
diesem Zustand sind sowohl der Fahrradträger als auch die Fahrräder gegen
Diebstahl gesichert. Ein Vorhängeschloss
an den Verbindungslaschen 12a, 12b hat jedoch
den Vorteil, dass der Fahrradträger
auch bei heruntergenommenen Fahrrädern gegen Diebstahl gesichert
ist, und dass ferner eine doppelte Verschlusssicherung während des
Transports gegeben ist.
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In
jedem Fall können
das Schloss oder die Schlösser
an bestens zugänglichen
Stellen des Fahrradträgers
angebracht und betätigt
werden und müssen
nicht an relativ unzugänglichen
Stellen im Bereich der Anhängerkupplung
angebracht werden.
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Es
wurde ein Muster des Fahrradträgers
aus Stahl St-37-1 hergestellt, das in der in 1 gezeigten
Ansicht ca. 530 mm breit und 800 mm hoch war und das bei einem Eigengewicht
von 7 kg ohne Rückleuchteneinheit
ein Tragvermögen
von mindestens 85 kg an der in 2 mit einem
Pfeil eingezeichneten Stelle hinten an den Fahrradtragstangen 20a, 20b aufwies,
welche bei diesem Muster ca. 800 mm lang waren. Das Muster konnte
ohne Werkzeug in ca. einer Minute sicher an einer Anhängerkupplung
montiert werden. Auch die Fahrräder
und der Beleuchtungskörper
konnten vergleichsweise schnell und ohne Werkzeugbenutzung montiert
werden.