-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftrennen eines Schmuck-
oder Fingerringes, die eine Spanneinrichtung zum Einspannen des Schmuck-
oder Fingerringes aufweist, welche mit einer Trenneinrichtung verbunden
oder verbindbar ist, wobei die Trenneinrichtung eine drehantreibbare Trennscheibe
hat.
-
Häufig besteht
das Problem, dass aufgrund von Unfallverletzungen wie Armbrüchen oder
aufgrund von Entzündungen
die Finger rasch anschwellen, wodurch sich die auf diesen Fingern
befindlichen Fingerringe nicht mehr vom Finger lösen lassen. Um weitere Komplikationen
zu verhindern, müssen
die Ringe mechanisch aufgetrennt und so abgenommen werden. Ist dies
nicht möglich,
bleibt nur die Amputation des betroffenen Fingers. Ähnliches
kann auftreten, wenn Fingerringe derart lange getragen und ohne
vorheriges Anpassen derart ungeschickt auf den Finger geschoben
werden, dass sie sich nicht mehr vom Finger streichen lassen. Auch
dadurch kann es zu Durchblutungsstörungen, zum Absterben des freien
Fingerendes und zu anderen gesundheitlichen Komplikationen kommen,
die ein Abnehmen erforderlich machen. In den Kliniken, an die sich
die betroffenen Personen wenden, sind keine geeigneten beziehungsweise
nur verletzungsanfällige
Werkzeuge wie Bolzenschneider vorhanden, die aber insbesondere bei
stark geschwollenen Fingern nicht mehr eingesetzt werden können.
-
In
extremen Fällen
ist es sogar vorgekommen, dass der Finger entfernt werden musste,
um den Ring lösen
zu können.
-
Man
hat auch bereits eine Zange entwickelt, die an ihrem einen Zangenarm
ein Kreissägeblatt aufweist,
welches mit einer Handhabe manuell verdreht werden kann. Der andere
Zangenarm ist kreisbogenförmig
geformt und deckt das Kreissägenblatt schützend gegenüber dem
Finger ab. Dieser kreisbogenförmige
Zangenarm kann unter den Finger geschoben werden, bevor die Zange
zusammengedrückt
und das Kreissägenblatt
auf den Ring gepresst wird. Durch manuelles Verdrehen des Kreissägenblattes
kann anschließend
der Ring aufgetrennt werden, wobei dieses manuelle Aufsägen des
Ringes einen nicht unerheblichen Zeitaufwand erfordert.
-
Es
besteht daher insbesondere die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten
Art zu schaffen, mit dem sich ein Ring vom Finger wesentlich rascher,
einfacher und bequemer lösen
lässt.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung dieser
Aufgabe besteht bei der Vorrichtung der eingangs erwähnten Art
insbesondere darin, dass die Trennscheibe mittels eines elektrischen
Antriebsmotors drehantreibbar ist und etwa in Einspannrichtung verschieblich
geführt
sowie zwischen einer Trennstellung im Einspannbereich und einer
Ruhestellung außerhalb des
Einspannbe reichs anhebbar und absenkbar und zum Schutz des Fingers
mit einem Festanschlag versehen sowie mit einem Kühlmittelanschluss
zur Kühlung
der Drehscheibe und des eingespannten Ringes ausgestattet ist.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
weist eine Trenneinrichtung auf, deren Trennscheibe mittels eines
elektrischen Antriebsmotors drehantreibbar ist. Da die Trennscheibe
etwa in Einspannrichtung verschieblich geführt und zwischen einer Trennstellung
im Einspannbereich sowie einer Ruhestellung außerhalb des Einspannbereichs
anhebbar und ansenkbar ist, wird ein Verletzungsrisiko trotz der
mit hohen Umdrehungszahlen rotierenden Trennscheibe sowohl für den Anwender
als auch für
die vom Fingerring zu befreiende Person praktisch ausgeschlossen.
Dabei ist zum Schutz des Fingers ein Festanschlag vorgesehen, der
die Absenkbewegung der Trennscheibe derart begrenzt, dass eine Berührung zwischen
der Trennscheibe und dem Finger vermieden wird. Während durch
Absenken der Trennscheibe diese zugestellt werden kann, kann durch
Hin- und Herbewegungen der Trennscheibe auch ein Fingerring aus
hartem Material rasch und bequem und einfach im Trennbereich Schicht
um Schicht abgetragen und durchtrennt werden. Dabei weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen Kühlmittelanschluss
auf, der zur Kühlung
der Drehscheibe und des eingespannten Ringes dient, so dass trotz
der durch die Trennscheibe erzeugten Reibungshitze ein Verbrennen
des betroffenen Fingers verhindert wird.
-
Um
die erfindungsgemäße Vorrichtung
sicher und fest an dem aufzutrennenden Fingerring fixieren zu können, ist
es vorteilhaft, wenn die Spanneinrichtung zwei Spannbacken hat,
zwischen denen ein Teilbereich des Ringumfangs beidseits stirnseitig einspannbar
ist. Da die Spannbacken nur einen Teilbereich des Ringumfangs beiseits
stirnseitig einspannen, lässt
sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit Hilfe ihrer Spanneinrichtung auch an einem noch auf dem Finger
einer Person festsitzenden Fingerring bequem fixieren.
-
Dabei
sieht eine bevorzugte Ausführungsform
gemäß der Erfindung
vor, dass die Spannbacken mittels zumindest einer Spannschraube
zueinander verspannbar sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
beidseits des für
den Fingerring vorgesehenen Einspannbereichs längsseitig jeweils eine Spannschraube
an den Spannbacken angreift.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
lässt sich besonders
sicher und fest an einem auf dem Finger einer Person sitzenden Fingerring
befestigen, wenn an einer der Spannbacken ein Führungszapfen vorsteht, der
mit seinem freien Zapfenende in den zwischen Ringinnenumfang des
aufzutrennenden Fingerrings und dem Finger einer den Fingerring
tragende Person einführbar
ist. Dabei kann auch der Führungszapfen
den Finger vor der Trennscheibe schützen, wenn die Trennscheibe
bis maximal in die Ebene des Führungszapfens
absenkbar ist. Möglich
ist auch, dass der Führungszapfen
gabelförmig
ausgestaltet ist und dass die Trennscheibe bis in den Zwischenraum
zwischen den Gabeln des gabelförmigen Führungszapfens
absenkbar ist.
-
Um
zunächst
die Spanneinrichtung auf dem aufzutrennenden Fingerring fixieren
zu können
und um erst anschließend
die Trenneinrichtung auf der Spanneinrichtung montieren zu müssen, ist
es vorteilhaft, wenn die Spanneinrichtung und die Trenneinrichtung
lösbar
miteinander verbindbar sind.
-
Dabei
sieht eine bevorzugte Ausführungsform
gemäß der Erfindung
vor, dass die Spanneinrichtung und die Trenneinrichtung mittels
einer Positionierhilfe lagegerecht aneinander fixierbar sind. Eine
solche Positionierhilfe kann beispielsweise zumindest zwei Fixierbolzen
haben, die an der Spanneinrichtung oder an der Trenneinrichtung
vorstehen und in Bolzenöffnungen
in der jeweils anderen Einrichtung eingreifen.
-
Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Antriebsmotor als elektrischer Antriebsmotor
ausgebildet ist.
-
Eine
sichere Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird noch begünstigt,
wenn ein Sicherheits-Kontaktschalter vorgesehen ist, der beim Lösen von
Spanneinrichtung und Trenneinrichtung die Energieversorgung zum
Antriebsmotor stoppt.
-
Um
die Trenneinrichtung präzise
Schicht für Schicht
zustellen zu können,
ist es zweckmäßig, wenn
die Trenneinrichtung in Absenkrichtung mittels einer Zustellschraube
zustellbar oder absenkbar ist.
-
Weiterbildungen
gemäß der Erfindung
sind in den Ansprüchen
sowie der nachfolgenden Figurenbeschreibung noch näher beschrieben.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der beiliegenden Figuren noch näher beschrieben.
-
Es
zeigt:
-
1 eine
Vorrichtung zum Auftrennen eines Schmuck- oder Fingerringes in einer
perspektivischen Darstellung auf die Oberseite der Vorrichtung,
-
2 die
Vorrichtung aus 1 in einer perspektivischen
Unteransicht, wobei eine Trennscheibe der Vorrichtung gut zu erkennen
ist, und
-
3 die
Vorrichtung auf 1 und 2 in einer
perspektivischen Unteransicht auf die der Trennscheibe abgewandte
Rückseite
dieser Vorrichtung.
-
In 1 bis 3 ist
eine Vorrichtung 1 zum Auftrennen eines Schmuck- oder Fingerringes 2 dargestellt,
die eine Spanneinrichtung 3 zum Einspannen des Schmuck-
oder Fingerringes 2 aufweist. Die Spanneinrichtung 3 ist
mit einer Trenneinrichtung 4 lösbar verbindbar, die eine Trennscheibe 5 hat.
Die Trennscheibe 5 ist mit Hilfe eines hochtourigen elektrischen
Antriebsmotors 6 drehantreibbar.
-
Die
Trennscheibe 5 ist etwa in Einspannrichtung verschieblich
geführt.
Die Trenneinrichtung 4 weist dazu eine in der Y-Achse orientierte
Präzisionsführung 7 auf,
an deren Führungsschlitten 8 der
Antriebsmotor 6 mit der Trennscheibe 5 gehalten
ist. Die Trennscheibe 5 ist gleichzeitig zwischen einer
Trennstellung im Einspannbereich und einer Ruhestellung außerhalb
des Einspannbereichs anhebbar und absenkbar. Der Antriebsmotor 6 ist
dazu über
eine in der Z-Achse orientierte Präzisionsführung 9 mit dem Führungsschlitten 8 der
Präzisionsführung 7 verbunden.
Die Trenneinrichtung 4 ist in Absenkrichtung mittels einer
Zustellschraube 10 zustellbar, die ein stufenloses präzises Anheben
und Absenken des Antriebsmotors 6 und der Trennscheibe 5 erlaubt. Die
Zustellbewegung in Absenkrichtung ist über einen Festanschlag 26 derart
begrenzt, dass die Trennscheibe maximal nur soweit abgesenkt werden kann,
bis der Fingerring 2 gerade noch zersägt ist.
-
Da
die Trennscheibe 5 etwa in Einspannrichtung verschieblich
geführt
und zwischen einer Trennstellung im Einspannbereich sowie einer
Ruhestellung außerhalb
des Einspannbereichs anhebbar und absenkbar ist, wird ein Verletzungsrisiko
trotz der mit hohen Umdrehungszahlen rotierenden Trennscheibe 5 so wohl
für den
Anwender als auch für
die vom Fingerring zu befreiende Person praktisch ausgeschlossen.
Während
durch Absenken der Trennscheibe 5 diese zugestellt werden
kann, kann durch Hin- und Herbewegungen der Trennscheibe 5 auch
ein Fingerring 2 aus hartem Material rasch, bequem und einfach
im Trennbereich Schicht um Schicht abgetragen werden.
-
Wie
aus den 1 bis 3 zu entnehmen ist,
weist die Spanneinrichtung 3 zwei Spannbacken 11, 12 auf,
zwischen denen ein Teilbereich des Ringumfangs des Fingerrings 2 beidseits
stirnseitig einspannbar ist. Die Spannbacken 11, 12 sind
mit Hilfe von zwei Spannschrauben 13 zueinander verspannbar
oder verstellbar, die beidseits des Fingerringes 2 längsseitig
an den Spannbacken 11, 12 angreifen. Die Spannschrauben 13 durchsetzen
jeweils eine, in der der Trenneinrichtung 4 abgewandten
Spannbacke 11 vorgesehene Durchstecköffnung und sind mit ihrem Gewindeschaft
in Gewindeöffnungen
verschraubbar, die in der der Trenneinrichtung 4 zugewandten
Spannbacke 12 angeordnet sind; dabei beaufschlagen die
Schraubenköpfe
der Spannschrauben 13 die Spannbacke 11 stirnseitig,
die an den Spannschrauben 13 verschieblich geführt ist.
-
Aus
den 2 und 3 ist erkennbar, dass die leistenförmigen Spannbacken 11, 12 auf
ihrer der Trenneinrichtung 4 abgewandten Flachseite eine
gerundete oder rillenförmige
Ausnehmung 14 zur Aufnahme des Ringfingers aufweisen. Die
Spannbacken 11, 12 dienen somit gleichzeitig als
Fingerschutz für die
vom Fingerring nicht umschlossenen Bereiche des Fingers.
-
In 2 ist
gut zu erkennen, dass an der Spannbacke 12 ein Führungszapfen 15 vorsteht,
der mit seinem freien Zapfenende in den zwischen Ringinnenumfang
des aufzutrennenden Fingerringes 2 und dem Finger einer
den Fingerring 2 tragende Person liegenden Zwischenraum
einführbar
ist. Mit diesem Füh rungszapfen 15 wird
der sichere und lagegerechte Halt des Fingerringes 2 in
der Spanneinrichtung 3 noch zusätzlich gesichert. Dabei kann
es vorteilhaft sein, dass die Trennscheibe 5 bis in die
Ebene des Führungszapfens 15 absenkbar
ist.
-
In
den 1 bis 3 ist durch eine auseinandergezogene
Darstellung angedeutet, dass die Spanneinrichtung 3 und
die Trenneinrichtung 4 lösbar miteinander verbindbar
sind. Dabei können
die Spanneinrichtung 3 und die Trenneinrichtung 4 mittels
einer Positionierhilfe lagegerecht aneinander fixiert werden. Die
Positionierhilfe ist hier durch drei voneinander beabstandete und
versetzt zueinander angeordnete Fixierbolzen 16 gebildet,
die über
die Spanneinrichtung 3 flachseitig vorstehen und in Bolzenöffnungen 17 in
der Trenneinrichtung 4 eingreifen.
-
In 2 ist
ein Sicherheits-Kontaktschalter 18 erkennbar, der an der
Trenneinrichtung 4 im Kontaktbereich mit der Spanneinrichtung 3 angeordnet ist
und beim Lösen
von Spanneinrichtung 3 und Trenneinrichtung 4 die
Energieversorgung stoppt. Der elektrische Antriebsmotor 6 der
Trenneinrichtung 4, der die Trennscheibe 5 mit
Umdrehungen von bis zu 15000 bis 25000 U/min rotieren lässt, ist über einen Startknopf 19 betätigbar,
der am Motorengehäuse des
Antriebsmotors 6 vorgesehen ist.
-
Die
Trenneinrichtung 4 und die Spanneinrichtung 3 sind über eine
Fixierschraube 20 fixierbar, die mit ihrem Schraubenkopf
die Trenneinrichtung 4 beaufschlagt, eine Durchstecköffnung in
der Trenneinrichtung 4 durchsetzt, und in eine Gewindeöffnung in
der Spannbacke 12 der Spanneinrichtung 3 einschraubbar
ist.
-
In
den 1 bis 3 ist angedeutet, dass die Trenneinrichtung 4 in
Absenkrichtung mittels der Zustellschraube 10 präzise zustellbar
ist. Die Trennscheibe 5 ist leicht lösbar und auswechselbar mittels einer
Rändelschraube 22 auf
dem freien Wellenende der Antriebswelle des Antriebsmotors 6 gesichert und
durch eine durchsichtige Schutzscheibe 23 geschützt abgedeckt.
-
Die
Trenneinrichtung 4 hat einen Kühlmittelanschluss 25, über den
die Trennscheibe 5 mit Kühlmittel beaufschlagt werden
muss. Als Kühlmittel
wird vorzugsweise Wasser und als Trennscheibe vorzugsweise eine
Diamantscheibe verwendet. Mit Hilfe der hier dargestellten Vorrichtung 1 lassen
sich Fingerringe beispielsweise aus Gold, Platin, Silber, Stahl,
Titan, Holz, Elfenbein, Granit und Edelstein sowie Doubleringe und
beschichtete Metallringe rasch und einfach entfernen. Dabei ist
zum Entfernen eines solchen Ringes, der beispielsweise eine Breite
von 0,1–15
mm und eine Höhe
von 0,30–4mm
aufweisen kann, ein Zeitaufwand von 1–4 min erforderlich.