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Die
Erfindung betrifft ein Rastscharnier mit einem ersten und einem
zweiten Bandteil, die um eine Scharnierachse schwenkbar miteinander
verbunden sind, und mit einer Rastvorrichtung zum rastenden Feststellen
des ersten Bandteils gegenüber dem
zweiten Bandteil in einer Rastposition, wobei die Rastvorrichtung
an einen mit dem zweiten Bandteil verbundenen und um die Scharnierachse
rotierbaren Stützkörper mit
einer äußeren Mantelfläche, die
eine Vertiefung aufweist, sowie einen an dem ersten Bandteil angeordneten
und von der Feder gegen den Stützkörper gedrückten Rastkörper, der
in der Rastposition in der Vertiefung einrastet, aufweist, und wobei
der Stützkörper mit
einer an dem zweiten Bandteil vorgesehenen Feststelleinrichtung
gegenüber
dem zweiten Bandteil in unterschiedlichen Drehstellungen feststellbar
ist.
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Ein
derartiges Rastscharnier mit einer Feststelleinrichtung ist bekannt
aus
EP 0 599 255 B1 . Dort
ist ein Rastscharnier für
Türen oder
Fenster, insbesondere für
Glaspendeltüren,
beschrieben, mit zwei Bandteilen, die um eine Gelenkachse scharnierend
miteinander verbunden sind, und einer innerhalb des Rastscharniers
befindlichen Rastvorrichtung, die aus einem in einem der beiden
Bandteile gegen die Wirkung einer Feder beweglich geführten Rastkörper und
mindestens einer in dem anderen Bandteil angeordneten Rastausnehmung
besteht, wobei in Raststellung der Rastkörper federnd in die Rastausnehmung
eingreift. Um ein Einstellen der Raststellung des Tür- oder
Fensterflügels
in montiertem Zustand in einem großen Winkelbereich zu ermöglichen,
ist die Rastausnehmung am Umfang eines Stützkörpers angebracht, der in dem
feststehenden Bandteil um die Gelenkachse drehbar gelagert und über eine
von einer Seite des Rastscharniers zugänglichen Stellschraube feststellbar
ist. Die Stellschraube ist mit einer konischen Spitze gegen einen Druckkörper anstellbar,
der am Umfang des Stützkörpers anliegt
und in einer in dem feststehenden Bandteil angeordneten, auf den
Stützkörper zulaufenden Bohrung
geführt
ist.
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Der
Druckkörper
ist beispielsweise eine Kugel, die von der Spitze der Stellschraube
durch Festdrehen der Stellschraube gegen den Stützkörper gepresst wird. Hierbei übt der Druckkörper eine
punktuelle Belastung auf den Stützkörper in
nur einer Richtung aus. Um den Stützkörper zu fixieren, ist ein hoher
Druck von dem Druckkörper
auf den Stützkörper erforderlich.
Aufgrund von hierbei entstehenden Verformungen der Oberfläche des
Stützkörpers tendiert der
Druckkörper
dazu, bei Verstellen um geringe Winkel in die Vertiefung zurückzurollen.
Geringe Winkeldifferenzen sind daher schwer einstellbar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rastscharnier mit einer
Feststelleinrichtung zu schaffen, deren Kraftübertragung auf den Stützkörper zum
Feststellen des Stützkörpers verbessert
ist.
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Das
erfindungsgemäße Rastscharnier
ist definiert durch die Merkmale von Anspruch 1. Die Feststelleinrichtung
weist zwei Klemmkörper
auf, die eine den Stützkörper teilweise
umgebende Schale bilden, und die durch eine Feststellschraube gegeneinander ziehbar
sind.
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Die
Feststellschraube verbindet die beiden Stützkörper miteinander derart, dass
durch Festdrehen der Feststellschraube der Abstand zwischen den beiden
Klemmkörpern
verringert wird, wodurch der Stützkörper zwischen
den beiden Klemmkörpern festgeklemmt
wird. Durch die von den beiden Klemmkörpern gebildete Schale, die
den Stützkörper teilweise
umgibt, wird die auf den Stützkörper ausgeübte Kraft
gleichmäßig und
insbesondere nicht lediglich punktuell übertragen. Der Stützkörper wird
großflächig in
der Schale festgeklemmt.
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Vorzugsweise
weist das zweite Bandteil für jeden
Klemmkörper
eine parallel zu der Scharnierachse und schräg zu der Feststellschrauben-Längsachse
angeordnete Anlagefläche
auf, wobei die beiden Anlageflächen
derart gegeneinander geneigt sind, dass die Klemmkörper durch
Festdrehen der Feststellschraube von den Anlageflächen gegen
den Stützkörper gepresst
werden. Beim Festdrehen der Feststellschraube wird der Abstand zwischen
den beiden Klemmkörpern
verringert, wobei die Klemmkörper
an den beiden Anlageflächen
entlang gleiten. Dadurch, dass die Anlageflächen schräg zu der Feststellschrauben-Längsachse
und gegeneinander geneigt sind, werden die Klemmkörper beim
Festdrehen der Feststellschraube von den Anlageflächen gegen
den Stützkörper gepresst.
Die beim Festklemmen von den beiden Klemmkörpern auf den Stützkörper ausgeübte Kraft
wirkt dadurch sowohl in Richtung der Feststellschrauben-Längsachse
als auch senkrecht zu dieser Richtung, wodurch im Bereich der von den
Klemmkörpern
gebildeten Schale gleichmäßige Kräfte auf
den Stützkörper wirken.
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Die
Klemmkörper
können
jeweils eine Klemmfläche
in Form eines konkaven, zu der äußeren Mantelfläche des
Stützkörpers komplementären Zylindermantelausschnitts
haben, damit die Klemmkörper
an ihrer Klemmfläche
gleichmäßig an der Mantelfläche des
Stützkörpers anliegen,
um die Kraftübertragung
auf den Stützkörper zu
verbessern.
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Im
Folgenden wird anhand der Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
seitlichen Schnitt durch das Rastscharnier längs der Linie I-I in 2 in
einer ersten Feststellposition,
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2 einen
horizontalen Schnitt längs
der Linie II-II in 1, und
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3 das
Rastscharnier nach 1 in einer anderen Feststellposition.
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Die
Figuren zeigen das Rastscharnier 10 in der Rastposition.
Das Rastscharnier 10 hat einen ersten Bandteil 12 und
einen zweiten Bandteil 14, die um eine Scharnierachse 16 eines
Klappgelenks schwenkbar miteinander verbunden sind. Das zweite Bandteil 14 ist
mit einem Beschlag 63 an einer Wand 64 festgeschraubt.
Das erste Bandteil 12 hat einen Basiskörper 18 und zwei den
Basiskörper überkragende
Befestigungsplatten 20, 22. Die zweite Befestigungsplatte 22 ist
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
einstückig
mit dem Basiskörper 18 verbunden.
Die erste Befestigungsplatte 20 ist ein separates Teil
und durch Schrauben 24 fest mit dem Basiskörper 18 verschraubt.
Durch Lösen
der Schrauben 24 ist die erste Befestigungsplatte 20 von
dem Basiskörper 18 abnehmbar,
wodurch der Aufnahmeraum 26 frei zugänglich ist.
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In
dem Aufnahmeraum 26 ist eine Feder 28, die eine
Schraubenfeder ist, enthalten. Die Feder 28 stützt sich
an einer Stützwand 30 des
Aufnahmeraums 26 ab. Das der Stützwand 30 gegenüber liegende
Ende der Feder 28 ist auf einen Halteansatz 32 einer
Druckplatte 34 aufgeschoben, und das der Stützwand 30 zugewandte
Ende der Feder 28 ist auf einen von der Stützwand 30 hervorstehenden
Ansatz 31 aufgeschoben. Die der Feder 28 gegenüber liegende
Seite der Druckplatte 34 ist als konkave Fläche 36 in
Form eines Zylindermantelausschnitts ausgebildet, dessen Radius
dem Radius des Exzenterkörpers 38 entspricht.
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Der
Exzenterkörper 38 hat
eine im wesentlichen zylindrische Form mit einer Mantelfläche 40. Der
Exzenterkörper 38 ist
mit einer Pendelachse 42, die in dem Basiskörper 18 geführt ist,
an dem ersten Bandteil 12 befestigt. Die Pendelachse 42 befindet sich,
wie in 1 dargestellt, in einem Abstand von dem Mittelpunkt 44 des
Exzenterkörpers 38 und
in einem Abstand von einer Hauptachse 46 des Aufnahmeraums 26,
die den Mittelpunkt 44 des Exzenterkörpers 38 in der Rastposition
enthält.
Die Hauptachse 46 ist hierbei die in Längsrichtung durch den langgestreckten,
im wesentlichen quaderförmigen
Aufnahmeraum 26 mittig hindurchgehende Achse.
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Der
Exzenterkörper 38 hat
an seiner Mantelfläche 40 eine
hervorstehende Rundung 48 in Form eines Zylindermantelausschnitts.
Der Mittelpunkt 50 dieser Rundung befindet sich in einem
Abstand von der Hauptachse 46, von der Pendelachse 42 und
von dem Mittelpunkt 44 des Exzenterkörpers 38. Durch diesen
Exzenterkörper 38 ist
eine Hebelübersetzung zur
Kraftübertragung
der Federkraft gebildet, wobei ein erster Hebel gemäß 1 virtuell
zwischen dem Mittelpunkt der Pendelachse 42 und dem Mittelpunkt 44 des
Exzenterkörpers 38 verläuft und
ein zweiter Hebel virtuell zwischen dem Mittelpunkt der Pendelachse 42 und
dem Mittelpunkt 50 der Rundung 48 verläuft. Der
erste Hebel ist kürzer
als der zweite Hebel, wodurch die Federkraft durch den Exzenterkörper 38 verstärkt wird.
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In
der Rastposition greift die Rundung 48 in eine Vertiefung 52 eines
mit dem zweiten Bandteil 14 verbundenen Stützkörpers 54,
der als Rolle ausgebildet ist. Die Vertiefung 52 ist in
der Mantelfläche 55 der
im wesentlichen zylindrischen Rolle 54 konkav ausgebildet.
In der Rastposition liegt der Mittelpunkt der Vertiefung 52 ungefähr in dem
Mittelpunkt 50 der Rundung 48 des Exzenterkörpers 38,
so dass die Rundung 48 die Vertiefung 52 in der
Rastposition gleichmäßig kontaktiert.
Die Rolle 54 ist auf eine Scharnierachse 16 aufgeschoben
und um diese drehbar angeordnet. Die Scharnierachse 16 ist
die Schwenkachse des Rastscharniers 10, die das erste Bandteil 12 an
dem zweiten Bandteil 14 schwenkbar befestigt. Die Rolle 54 ist
durch eine Feststelleinrichtung 58 in Form von zwei gegeneinander
verschraubten und die Rolle 54 festklemmenden Klemmkörpern 66 fest
mit dem zweiten Bandteil 14 verbunden.
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Die
beiden Bandteile 12, 14 und die Rolle 54 sind
vorzugsweise aus Messing gefertigt. Um eine gute Gleitfähigkeit
des Exzenterkörpers 38 auf
der Rolle 54 zu ermöglichen,
ist der Exzenterkörper 38 aus
einem Kunststoff hergestellt. Um die Federkraft der metallenen Schraubenfeder 28 gleichmäßig und ohne
den Exzenterkörper 38 zu
beschädigen
auf den Exzenterkörper 38 zu übertragen,
ist die Druckplatte 34 vorgesehen, die vorzugsweise aus
einem Metall gefertigt ist.
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In
der Rastposition drückt
die Feder 28 den Exzenterkörper 38 mit dessen
Rundung 48 in die Vertiefung 52 der Rolle 54.
Durch diesen Eingriff ist ein Verschwenken der beiden Bandteile 12, 14 um
die Schwenkachse 16 erschwert. Um den ersten Bandteil 12 gegenüber dem
zweiten Bandteil 14 zu verschwenken, muss eine erhöhte Kraft
auf das Bandteil 12 in tangentialer Richtung zu der Scharnierachse 16 aufgebracht
werden, z. B. durch Drücken
auf die an dem ersten Bandteil 12 befestigte Glastür. Die hierbei auf
das erste Bandteil ausgeübte
Kraft muss die Federkraft überwinden,
so dass die Rundung 48 des Exzenterkörpers 38 aus der Vertiefung 52 der
Rolle 54 gleiten kann, wobei der Exzenterkörper 38 eine Pendelbewegung
um die Pendelachse 42 entgegen der Federkraft in den Aufnahmeraum 26 hineinmacht.
Bei dieser Bewegung kann der Exzenterkörper 38 nicht in dem
Aufnahmeraum 26 verkanten. Wenn die rastende Verbindung
durch Herausgleiten der Rundung 48 aus der Vertiefung 52 aufgehoben ist,
drückt
die Feder 28 den Exzenterkörper 38 gegen die
Mantelfläche
der Rolle 54, wobei der vorzugsweise aus einem Kunststoff
hergestellte Exzenterkörper auf
der vorzugsweise aus Messing hergestellten Rolle 54 gleitet
und so ein leichtgängiges
Verschwenken der beiden Bandteile 12, 14 zueinander
ermöglicht ist.
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Die
Figuren zeigen die Klemmkörper 66 der Feststelleinrichtung 58.
Die Klemmkörper 66 sind
jeweils in einen zwischen dem Stützkörper 54 und
einer Anlagefläche 70 des
zweiten Bandteils 14 in das zweite Bandteil 14 eingesetzt.
Eine Feststellschraube 68 ist in entsprechende Bohrungen
in den Klemmkörpern 66 in
einer Feststellschrauben-Längsrichtung
senkrecht zu der Scharnierachse 16 eingesetzt und verbindet
die beiden Klemmkörper 66 miteinander,
wobei zwischen den Klemmkörpern 66 ein
Spalt 74 gebildet ist. Jeder Klemmkörper 66 hat an seiner den
Stützkörper 54 zugewandten
Seite eine konkave, zu der äußeren Mantelfläche des
Stützkörpers 54 komplementäre Klemmfläche 72 in
Form eines Zylindermantelausschnitts. Durch die Klemmflächen 62 der
beiden Klemmkörper 66 ist
eine den Stützkörper 54 teilweise
umgebende Schale gebildet, in der der Stützkörper 54 gehalten ist.
Die Klemmflächen 72 liegen
nur dann vollständig
an der Mantelfläche
des Stützkörpers 54 an,
wenn ein Spalt 74 zwischen den beiden Klemmkörpern 66 vorhanden
ist.
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Die
der Klemmfläche 72 gegenüberliegende Seite
jedes Klemmkörpers 66 liegt
an einer Anlagefläche 70 des
zweiten Bandteils 14 an. Die Anlagefläche 70 ist parallel
zu der Scharnierachse 16 und schräg zu der Feststellschrauben-Längsachse angeordnet. Die beiden
Anlageflächen 70 sind
V-förmig gegeneinander
geneigt, so dass die beiden Klemmkörper 66 durch Festdrehen
der Feststellschraube 68 von den Anlageflächen 70 in
Richtung auf den Stützkörper 54 gedrückt werden,
wodurch die Klemmkörper 66 den
Stützkörper 54 festklemmen.