DE202006011115U1

DE202006011115U1 - Kondensatrückführung in geschlossenen Dampfanlagen, insbesondere zur Beheizung von Riffelwalzen für die Wellpappenherstellung

Info

Publication number: DE202006011115U1
Application number: DE200620011115
Authority: DE
Original assignee: Hodl Alois; HOEDL ALOIS
Current assignee: Hodl Alois; HOEDL ALOIS
Priority date: 2006-07-17
Filing date: 2006-07-17
Publication date: 2007-12-06
Anticipated expiration: 2016-07-18

Abstract

Pumpenlose Kondensatrückführung in geschlossenen Dampfanlagen insbesondere zur Beheizung von Riffelwalzen oder anderen Heizstellen in Anlagen für die Wellpappenherstellung mit einem von einem Heizkessel mit Frischdampf belieferten Primärkreis, aus dem Heizstellen, wie die Riffelwalzen, Frischdampf beziehen und hinter denen über nur in Abzugsrichtung sich öffnende Ventile Kondensat abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet dass statt Pumpen zumindest eine Einheit aus gesteuert angetriebenen Kolben(32) im Zylinder (30) für den Ausgleich der Druckdifferenz zum Rückpressen in den Kessel (14) dient.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kondensatrückführung in geschlossenen Dampfanlagen insbesondere zur Beheizung von Riffelwalzen für die Wellpappenherstellung. Derartige Anlagen sind bekannt. So wird in der DE 697 08 563 T2 beschrieben, wie die Kondensate aus den Riffelwalzen möglichst verlustfrei abgeleitet werden können.
Es ist auch bekannt, den Wärmeinhalt des reichlich in den Riffelwalzen anfallenden Kondensats zur Verbesserung des Wirkungsgrades derartiger Wellpappherstellanlagen durch Rückführung zu nutzen. In den meisten Anlagen sind die Rückführungen durch Pumpen und Mess- und Regelorgane sehr aufwendig, da bei der Rückführung in den Primärheizkreislauf ein erheblicher Druckunterschied überwunden und ausgeglichen werden muss und in jeder Anlage mehrere parallele Riffelwalzen zum Teil jedoch mit unterschiedlichen Temperaturdifferenzen beheizt werden. Kombinierte Regel- und Ventilorgane zum Abziehen von Kondensaten sind beispielsweise aus der EP 0 555 712 A2 bekannt.
In der DE Offenlegungsschrift 24 21 681 ist allgemein eine Dampfheizungsanlage mit mehreren parallelen Verbrauchern beschrieben, bei der die Kondensatrückführung mittels Pumpen geschieht, um die Druckdifferenz zum Primärheizkreislauf auszugleichen. Als Pumpen werden Kreiselpumpen benutzt, was den Nachteil hat, dass sich im Kondensatrückführungskreis leicht Kavitäten oder so große Dampfblasen bilden, mit denen die Kondensatrückführung blockiert wird. Dagegen steht die vorliegende Erfindung unter der Aufgabe, diese Pumpen wegzulassen. Nun sind jedoch pumpenlose Rückführungssysteme sowohl allgemein als auch für die Verwendung in Wellpappenherstellanlagen bekannt. So wird in der Schrift DD 248 175 A5 eine allgemeine Kondensatwassereinrichtung mit pumpenloser Dampfkissen- Rückführung beschrieben. Mit Hinweis auf das Beispiel der Anwendbarkeit für die Wellpappenherstellung wird eine demgegenüber weiter verbesserte pumpenlose Kondensatrückspeisung mit Treibwasser in der EP Schrift 1 647 768 beschrieben. Hier erfolgt der Druckausgleich vornehmlich aus der Höhenlagedifferenz der verschiedenen Teile einer solchen Anlage, was zwangsweise die Bauhöhe der Anlage groß hält.
Mit der vorliegenden Erfindung wird demgegenüber allgemein vorgeschlagen, statt der Pumpen hydraulisch oder anderweitig betriebene Kolben zum Ausgleich der Druckdifferenz zu benutzen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten und stark schematisierten Ausführungsbeispiels.
Wie in Anlagen zur Wellpappenherstellung üblich, wird aus einer Frischwasserquelle 10 über einen Tank 12 ein Kessel 14 zur Dampferzeugung gespeist. Der Frischdampf gelangt über ein Ventil 16 in einen Primärkreis 18 und verteilt sich von dort über Einstellorgane 20 in verschiedene parallel arbeitende Riffelwalzen 22, von denen hier nur beispielhaft zwei dargestellt sind.
Der Kondensatabzug aus den Riffelwalzen 22 erfolgt über ein in einer Rücklaufleitung 26 eingebautes Sperrventil 24, was nur in Abzugrichtung öffnet und in der Gegenrichtung sperrt. Über ein weiteres Ventil- und Messorgan 28 ist die Leitung 26 für den Kondensatabzug mit dem Kopf einer Einheit aus Zylinder 30 und Kolben 32 verbunden. Der Kolben 32 wird von einem Stellorgan 34 im Zylinder 32 unter Einfluss von Signalen bewegt, die von den Ventil- und Messorganen 28 und 36 geliefert werden. Insbesondere eignen sich Langhubkolben, bei denen mit einem Hub oder Teilhub die Druckdifferenz ausgeglichen werden kann. Der Antrieb des Stellorgans kann hydraulisch, elektrisch oder sogar ein Dampfantrieb sein, der aus dem Frischdampfkreis 18 gewonnen werden kann. Durch die Kolbenbewegung wird die notwendige Druckdifferenz aufgebaut, die notwendig ist, um das Kondensat über eine Leitung 38 und ein Ventil 40 in den Kessel 14 gepresst zu werden. Mit dieser Lösung wird gegenüber den bekannten Anlagen mit bewegungslosen Teilen eine saubere Trennung der Frischdampf und Kondensatkreise vorgenommen.
Die Kondensatrückführleitung 38 kann eine Sammelleitung sein oder das Kondensat jeder einzelnen Riffelwalze kann in getrennten Rückführleitungen 38 und über getrennte Ventile 40 in den Kessel 14 gelangen. Bei einfachen Anlagen mit wenigen Heizstellen genügt es auch, nur eine einzige Kolben-Zylindereinheit zu verwenden, vor der Kondensatabzugsleitungen gebündelt werden. Im umgekehrten Sinn können bei größeren Anlagen nicht nur parallele Riffelwalzen als Beheizungsstellen in die Anlage eingeschlossen werden, sondern auch andere Heizstellen, wie zum Beispiel Plattenheizungen zum Trocknen.

Claims

Pumpenlose Kondensatrückführung in geschlossenen Dampfanlagen insbesondere zur Beheizung von Riffelwalzen oder anderen Heizstellen in Anlagen für die Wellpappenherstellung mit einem von einem Heizkessel mit Frischdampf belieferten Primärkreis, aus dem Heizstellen, wie die Riffelwalzen, Frischdampf beziehen und hinter denen über nur in Abzugsrichtung sich öffnende Ventile Kondensat abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet dass statt Pumpen zumindest eine Einheit aus gesteuert angetriebenen Kolben(32) im Zylinder (30) für den Ausgleich der Druckdifferenz zum Rückpressen in den Kessel (14) dient.
Kondensatrückführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kondensatabzug aus den Heizstellen (22) über ein Sperrventil (24) erfolgt, was nur in Abzugrichtung öffnet und in der Gegenrichtung sperrt und dass über ein weiteres Ventil- und Messorgan (28) eine Leitung (26) für den Kondensatabzug mit dem Kopf einer Einheit aus Zylinder(30) und Kolben (32) an einer mit einem noch weitren Ventil- und Messorgan (36) gesicherten Abzweigstelle für die Kondensatrückführung verbunden ist.
Kondensatrückführung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (32) von einem Stellorgan (34) im Zylinder (32) unter Einfluss von Signalen bewegt wird, die von den Ventil- und Messorganen (28 und 36) geliefert werden, wobei der Antrieb des Stellorgans hydraulisch oder elektrisch erfolgt oder über einen Dampfantrieb, der aus dem Frischdampfkreis 18 gewonnen wird.
Kondensatrückführung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Kolbenbewegung die Druckdifferenz aufgebaut wird, die notwendig ist, um das Kondensat über eine Leitung (38) und ein Ventil (40) in den Kessel (14) gepresst zu werden.
Kondensatrückführung nach einen oder mehreren der voraufgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Kolbenbewegung einen langen Hub hat.