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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Positionieren einer Druckplatte
auf einem Formzylinder einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Derartige
Positioniereinrichtungen mit Passelementen beziehungsweise Passstiften
sind beispielsweise aus der
DE 29615902 U1 , der
DE 10022196 A1 oder der
DE 29109174 U1 bekannt.
Bei modernen Druckmaschinen müssen
vor Beginn des Druckvorgangs üblicherweise
als dünne
Metallfolien ausgebildete Druckplatten in korrekter Lage auf den jeweiligen
Formzylindern positioniert und in der korrekten Position festgespannt
werden, um die korrekte Lage des Druckbildes auf dem Papier sicherzustellen,
insbesondere bei verschiedenen Druckfarben. Auch Druckplatten aus
Kunststoff können
verwendet werden. Zur Positionierung ist eine Vorderkante beziehungsweise
ein vorderer Endbereich der Druckplatte mit sogenannten Registerausnehmungen
versehen, mit welchen die Druckplatte an Passstifte beziehungsweise
Passelemente angelegt wird, die am Formzylinder beziehungsweise
einer vorderen Spanneinrichtung für die Druckplatte angeordnet
sind. Nach korrektem Anlegen wird dieser vordere Endbereich festgespannt,
und durch Rotation des Formzylinders legt sich die Druckplatte an
diesen an, wobei nach vollständigem
Anlegen der hintere Endbereich mittels einer hinteren Spanneinrichtung
fixiert wird. Wird die Druckplatte vor dem Spannen nicht korrekt positioniert,
so ist nach dem Spannvorgang dieser Fehler nur noch mit viel Aufwand
korrigierbar, da an der Druckplatte beim Spannvorgang Verformungen entstehen.
Die fehlerhaft aufgespannte Druckplatte muss daher durch eine neue
ersetzt werden, was hohe Kosten verursacht. Eine exakte Positionierung ist
daher von großer
Wichtigkeit.
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Alle
bekannten Positioniereinrichtungen besitzen üblicherweise zwei Passstifte
mit Kontaktelementen beziehungsweise Sensorelementen zur Sensierung
des Kontakts, die bei vollständig
in die Registerausnehmungen eingeführten Passstiften durch elektrischen
Kontakt mit der Druckplatte ein Auslösesignal für Indikatormittel beziehungsweise
ein Freigabesignal für
die Spanneinrichtung auslösen.
Dabei legt sich üblicherweise
einer der Passstifte formschlüssig
an den Bodenbereich der zugeordneten Registerausnehmung an und bewirkt
dadurch eine Zentrierung, während
der andere Passstift lediglich das Erreichen eines ebenen Bodenbereichs
einer zweiten Registeraus nehmung oder der Außenkante der Druckblatte sensiert
und nicht zur Zentrierung beiträgt.
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Der
zur Zentrierung vorgesehene, formschlüssig in der Registerausnehmung
positionierbare Passstift hat gewöhnlich einen kreisförmigen Querschnitt,
der sich an einen entsprechend halbkreisförmig gekrümmten Bodenbereich der Registerausnehmung
anlegt, wie dies in 1 dargestellt ist. Das Problem
besteht nun darin, dass durch unexakte Bearbeitung, schräg angeordnete
Passelemente oder Druckplatten, in die Registerausnehmung gelangten Lack
oder Riefen in den Seitenkanten oft verhindert wird, dass das Passelement
den Bodenbereich vollständig
erreicht, sodass die Sensorauslösung
ausbleibt. Man behilft sich in der Praxis häufig dadurch, dass gegen die
Druckplatte geschlagen wird, um gegen den unerwünschten Widerstand das Erreichen des
Bodenbereichs durch das Passelement zu erreichen. Dies wiederum
birgt die Gefahr einer Beschädigung
der Druckplatte und führt
dennoch häufig nicht
zum erwünschten
Erfolg.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, auch bei ungenauer
Bearbeitung und sonstigen Passproblemen ein sicheres Erreichen des Bodenbereichs
der Registerausnehmung durch den die Zentrierung herbeiführenden
Passstift zu erreichen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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In
vorteilhafter Weise wird erfindungsgemäß die Kontaktfläche oder
Pass- und Zentrierungsfläche am
Bodenbereich der Registerausnehmung verkleinert und auf einen mittleren
Teilbereich reduziert, während
die übrigen
Bereiche des Bodenbereichs beabstandet zum Passelement ausgebildet
sind. Bearbeitungsprobleme, Lack, Riefen und dergleichen an diesen übrigen Bereichen
sind daher für
das Erreichen des mittleren Teilbereichs als Anlage- und Zentrierbereich
nicht mehr relevant, sodass eine sichere Anlage gewährleistet
ist. Eventuelle Bearbeitungsmängel
an den Seitenkanten der Registerausnehmung oder dort vorhandene
Lackbereiche spielen im Hinblick auf die vorhandenen Toleranzen
eine untergeordnete Rolle.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch
1 angegebenen Einrichtung möglich.
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Bevorzugt
ist ein Sensorelement am Kontaktbereich des Passelements mit dem
Bodenbereich vorgesehen, um das Erreichen der korrekten Position
anzeigen zu können.
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Die
parallelen Seitenkanten der Registerausnehmung besitzen bevorzugt
einen zum nahezu spielfreien Einschieben und/oder zur Zentrierung
des Passelements ausgebildeten Abstand, um zum einen das korrekte
Einschieben zum Kontaktbereich des Bodenbereichs zu ermöglichen,
um aber dennoch ein Verklemmen beim Einschieben zu verhindern.
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In
vorteilhafter Weise besitzt das Passelement auch an seinen beiden
den Seitenkanten der Registerausnehmung zugewandten Seiten Sensorelemente,
wobei nur bei Kontakt eines der beiden Sensorelemente mit der entsprechenden
Seitenkante eine korrekte Position der Druckplatte signalisiert wird.
Dies soll sicherstellen, dass sich das Passelement innerhalb der
Registerausnehmung befindet.
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In
einer ersten bevorzugten Ausgestaltung besitzt das Passelement einen
kreisförmigen,
ovalen oder elliptischen Querschnitt, und der mittlere Teilbereich
des Bodenbereichs der entsprechenden Registerausnehmung besitzt
eine entsprechende Krümmung.
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In
einer zweiten vorteilhaften Ausgestaltung besitzt das Passelement
zum Bodenbereich der Registerausnehmung hin einen Vorsprung, der
zum Kontakt mit dem mittleren Bereich des Bodenbereichs der Registerausnehmung
ausgebildet ist und insbesondere eine entsprechende, in der Kontur
angepasste Aufnahme bildet.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
bekannte Anordnung eines in eine Registerausnehmung vollständig eingetauchten Passstifts
mit kreisförmigem
Querschnitt,
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem Passstift mit kreisförmigem Querschnitt,
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem zum Bodenbereich der Registerausnehmung
hin spitz zulaufenden Passstift, und
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4 ein
drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem einen flachen Vorsprung aufweisenden Passstift.
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1 zeigt
eine bekannte Einrichtung zum Positionieren einer Druckplatte 10 mittels
als Passstifte 11 ausgebildeten Passelementen, wobei in 1 nur
ein Passstift 11 dargestellt ist. Diese Anordnung entspricht
dem eingangs angegebenen Stand der Technik, wobei hinsichtlich Details
und Ausbildungen auf die dortige Beschreibung verwiesen wird.
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Der
Passstift 11 besitzt einen kreisförmigen Querschnitt und greift
in eine Registerausnehmung 12 der Druckplatte 10 ein,
wobei der Bodenbereich der Registerausnehmung 12 halbkreisförmig mit
einem Radius ausgebildet ist, der dem des Passstiftes 11 entspricht.
Diese Formgebung bewirkt eine Zentrierung des Passstiftes 11 in
der Registerausnehmung 12 durch formschlüssige Anlage
an den Bodenbereich 13 der Registerausnehmung 12.
Ein zweiter, nicht dargestellter Passstift greift beabstandet vom
Passstift 11 in eine weitere Registerausnehmung desselben
Randbereichs 14 der Druckplatte 10 ein, wobei
dieser weitere Passstift nicht zur Zentrierung beiträgt und einen
ebenen Bodenbereich der Registerausnehmung kontaktiert. Auch dies
ist im eingangs angegebenen Stand der Technik näher beschrieben. Alternativ
hierzu kann auf die weitere Registerausnehmung auch verzichtet werden
und der zweite Passstift liegt lediglich am Randbereich 14 der Druckplatte 10 an.
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Ein
am Passstift 11 angeordnetes und dem Bodenbereich 13 zugewandtes
Sensorelement 15 erzeugt bei Kontakt mit dem Bodenbereich 13 ein Sensorsignal,
das die korrekte Position der Druckplatte 10 anzeigt. Zwei
weitere, nach entgegengesetzten Seiten zu den beiden parallelen
Seitenkanten 16, 17 der Registerausnehmung 12 hinweisende Sensorelemente 18, 19 dienen
der Überprüfung, ob sich
der Passstift 11 überhaupt
in der Registerausnehmung 12 befindet. Der Durchmesser
des Passstif tes 11 ist geringfügig kleiner als der Abstand
zwischen den Seitenkanten 16, 17, sodass ein Spiel
von 1/100 mm bis mehreren 1/100 mm vorliegt. Dies ermöglicht ein
leichtes Einführen
des Passstifts 11 in die Registerausnehmung 12,
wobei dennoch mindestens eines der Sensorelemente 18, 19 in
Kontakt mit der jeweiligen Seitenkante 16, 17 gelangt
und dadurch die Position des Passstifts 11 innerhalb der
Registerausnehmung 12 anzeigt.
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Probleme
treten nun häufig
dadurch auf, dass der Radius des Bodenbereichs 13 durch
Bearbeitungsungenauigkeiten nicht exakt mit dem Radius des Passstiftes 11 übereinstimmt.
Weiterhin können Bearbeitungsriefen
auftreten, es können
Lackmengen in die Registerausnehmung 12 gelangen, oder der
Passstift oder die Druckplatte sind schräg oder verzogen oder sind falsch
angesetzt. In allen diesen Fällen
kann es vorkommen, dass das Sensorelement 15 nicht in Kontakt
mit dem Bodenbereich 13 gelangt, sodass die Druckplatte 10 nicht
korrekt positioniert oder eine eventuell doch tolerierbare oder
akzeptable Positionierung nicht korrekt angezeigt wird.
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Bei
der in 2 als erstes Ausführungsbeispiel dargestellten
Einrichtung zum Positionieren einer Druckplatte 20 wird
derselbe Passstift 11 verwendet. Die Druckplatte 20 weist
eine Registerausnehmung 21 auf, die entsprechende parallele Seitenkanten 22, 23 besitzt,
diese sind jedoch über
den Berührungspunkt
mit dem vollständig
eingeschobenen Passstift 11 hinaus ins Innere der Druckplatte 20 verlängert. Nur
noch ein mittlerer Teilbereich 24 mit der Bogenlänge b des
gesamten Bodenbereichs 25 besitzt einen Krümmungsradius,
der dem des Passstifts 11 entspricht. Der übrige Bereich
des Bodenbereichs 25 ist beabstandet vom vollständig eingesetzten Passstift 11.
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Diese
Anordnung bewirkt zum einen nach wie vor eine Zentrierung des Passstifts 11 in
der Registerausnehmung 21 aufgrund des formschlüssig anliegenden
mittleren Teilbereichs 24 mit gleichem Radius. Der übrige Bereich
des Bodenbereichs 25 hat dagegen keinerlei Einfluss mehr
auf eine korrekte Anlage des Passstiftes 11 am Bodenbereich 25 und damit
auf die korrekte Anlage der Druckplatte 20. Verformungen,
Riefen, Lackbereiche und dergleichen außerhalb des mittleren Teilbereichs 24 am
Bodenbereich 25 sind daher für die korrekte Anlage ohne
Bedeutung.
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Die
Bogenlänge
beziehungsweise die Breite b des mittleren Teilbereichs 24 kann
selbstverständlich
auch variiert werden. Je kleiner sie wird, desto sicherer erfolgt
die korrekte Anlage bei geringer werdender Zentrierfähigkeit.
Die optimale Breite beträgt dabei
zwischen der Hälfte
und einem Viertel des Abstands zwischen den Seitenkanten 22, 23 der
Registerausnehmung 21.
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Bei
dem in 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel weist eine Druckplatte 30 eine
im Wesentlichen rechteckförmige
Registerausnehmung 31 mit parallelen Seitenkanten 32, 33 auf.
Der im Wesentlichen ebene Bodenbereich 35 der Registerausnehmung 31 weist
einen mittleren Teilbereich 34 auf, der als dreieckförmige Vertiefung
ausgebildet ist. Eine zu diesem mittleren Teilbereich 34 hin
weisende Seitenwandung 37 des Passstifts 36 läuft zur
Mitte und dadurch zum mittleren Teilbereich 34 der Registerausnehmung 31 hin
spitz zu, während
die übrigen Seitenwandungen
des Passstifts 36 ebene Flächen sind. Die in ihrer Mitte
spitz zulaufende Seitenwandung 37 hat Neigungen, die denjenigen
des mittleren Teilbereichs 34 entsprechen, sodass der Passstift 36 formschlüssig in
den als dreieckförmige
Vertiefung ausgebildeten mittleren Teilbereich 34 der Registerausnehmung 31 eingreifen
kann und dadurch eine Zentrierung herbeiführt. Auch hier wirkt sich somit
die Beschaffenheit des übrigen
Bereichs des Bodenbereichs 35 nicht auf die Zentrierung
und die exakte und vollständige
Anlage des Passstiftes 36 am Boden der Registerausnehmung 31 aus.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist das das Erreichen des Bodenbereichs sensierende Sensorelement 15 im
Bereich der Spitze der Seitenwandung 37 angeordnet.
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Bei
dem in 4 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel ist die Druckplatte 10 und
die Registerausnehmung 12 gemäß der in 1 dargestellten bekannten
Anordnung ausgebildet. Dies bedeutet, es können übliche Druckplatten mit üblichen
Registerausnehmungen verwendet werden, wobei ein erfindungsgemäß angepasster
Passstift 38 zum Einsatz kommt.
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Der
Passstift 38 weist zum Bodenbereich 13 hin im
mittleren Bereich einen flachen Vorsprung 39 auf, dessen
Krümmung
an die des Bodenbereichs 13 angepasst ist. Er trägt das Sensorelement 15.
Zu den beiden parallelen Seitenkanten 16, 17 der
Registerausnehmung 12 hin besitzt der Passstift 38 ebenfalls im
Wesentlichen parallele Seitenwandungen, die somit in der Registerausnehmung 12 geführt werden bzw.
entlanggleiten können.
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Alternativ
zur Ausführung
gemäß 4 kann der
Vorsprung 39 auch rechteckartig mit ebener Anlagefläche zum
dann ebenfalls eben ausgebildeten Bodenbereich der Registerausnehmung
ausgebildet sein. In diesem Falle kann der Vorsprung 39 keine Zentrierung
bewirken, so dass diese dann durch die Führung des Passstifts 38 an
den Seitenkanten 16, 17 der Registerausnehmung 12 bewirkt
werden muss.
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Anstelle
der in den 2 bis 4 dargestellten
und beschriebenen Ausführungsbeispiele können auch
weitere Formen und Ausgestaltungen von Passstift und Registerausnehmung
treten. Wesentlich ist dabei, dass nur ein Teilbereich des Bodenbereichs
der Registerausnehmung in Kontakt mit dem Passstift tritt, wobei
bei formschlüssiger
Ausgestaltung dieser Teilbereich eine Zentrierung herbeiführt oder
bei nicht formschlüssiger
Ausgestaltung die Zentrierung durch die Seitenkanten der Registerausnehmung
in Zusammenwirkung mit dem Passstift erreicht wird. Prinzipiell
kann dieser formschlüssige Teilbereich
des Bodenbereichs auch aus separaten Einzelbereichen bestehen.
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In
einer einfacheren Ausgestaltung kann auch auf die Sensorelemente 15 bzw. 18 und 19 verzichtet
werden, so dass das Erreichen der korrekten Position nicht angezeigt
wird. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Registerausnehmungen bzw. der Passstifte in Verbindung mit den
Registerausnehmungen ermöglicht
dennoch in vorteilhafter Weise das sichere Erreichen der korrekten
Position, auch wenn diese nicht angezeigt wird.