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Die
Erfindung betrifft ein Verbundelement aus Glas mit Randleisten zur
Befestigung an einer Tragkonstruktion, wobei die Randleisten zumindest an
zwei, vorzugsweise an allen Rändern
der Glasscheibe an einer der Flachseiten der Glasscheibe aufgeklebt
sind und die Randleisten einen über
den Rand der Glasscheibe ragenden Bereich aufweisen.
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Bei
der herkömmlichen
Bauweise von Glas-Fassaden oder beispielsweise Wintergärten werden
auf hölzerne
Pfosten-Riegel-Konstruktionen Aluminiumprofile
aufgeschraubt und Gummiprofile darüber gestülpt. Die Glasscheibe wird dann
durch Halteleisten, welche mit dem Aluminiumprofil verschraubt werden,
an diese Gummiprofile gedrückt und
dadurch befestigt. Das Aluminiumprofil stellt dabei auf Grund der
hohen Wärmeleitfähigkeit
eine wärmetechnische
Schwachstelle dar.
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Mit
dieser Konstruktionsweise können
lediglich Belastungen normal auf die Glasebene, zB. Winddruck und
Windsog, aufgenommen werden. In der Ebene der Glasscheibe darf bei
dieser Standardlösung
keine statische Belastbarkeit angesetzt werden. Aussteifungsmaßnahmen
für die
Baukonstruktion sind daher immer durch die Pfosten-Riegel-Tragkonstruktion
selbst oder durch ein anderes Tragsystem zu setzen.
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Will
man Glas als scheibenbildendes Bauelemente einsetzen, um eine Tragkonstruktion
auszusteifen, besteht die Möglichkeit,
den statisch wirksamen Anschluss an die Tragkonstruktion durch aufwendige
Punkthalterungen herzustellen, wobei ein mechanisches Bearbeiten
der Glasscheibe erforderlich ist, oder Klotzungen vorzusehen sind.
Die auftretenden Kräfte
werden dabei punktförmig
aus der Baukonstruktion in die Glasscheibe geleitet, wodurch sich
erhebliche statische Nachteile bezüglich der Belastbarkeit des
Glases ergeben.
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Bei
bekannten verklebten Verbundelementen aus Glas werden die angeklebten
Randleisten derart ausgebildet, dass eine Verschraubung des Verbundelementes
mit der Tragkonstruktion parallel zur Ebene der Glasscheibe vorgesehen
wird, wobei ein Aluminium-T-Profil als Koppelelement notwendig ist.
Um diese Verschraubung ausführen
zu können, ist
ein gewisser Montageabstand zwischen der Schraubenachse und der
Glasscheibe erforderlich. Dies bedingt einen großen Abstand zwischen der Glasscheibe
als Aussteifungselement und der Hauptachsenebene der Tragkonstruktion.
Dadurch ist das System nicht für
hohe Aussteifungsanforderungen geeignet. Eine gute Montier- und
Demontierbarkeit ist nicht gegeben, da immer zwei benachbarte Elemente
miteinander verschraubt werden. Das Aluminiumprofil stellt des Weiteren
auf Grund der hohen Wärmeleitfähigkeit
eine wärmetechnische
Schwachstelle dar und muss bei der Montage vorgebohrt werden. Die
Schraubenköpfe
bleiben von innen sichtbar. Ein Ausgleich von Bautoleranzen bei
den Achsabständen
der Tragkonstruktion ist nicht möglich,
da die Randleisten stets an das Aluminiumprofil und somit zur Tragkonstruktionshauptachse
gezogen werden. Eigenspannungen im System sind nicht vermeidbar.
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Bei
einem anderen bekannten Glas-Verbundelement werden anstatt der Randleisten
die Pfosten und Riegel der Tragkonstruktion selbst entlang des Umfanges
der Glasscheibe aufgeklebt. Diese Ausführung weist erhebliche Nachteile
in den Punkten industrielle Herstellbarkeit sowie Montier- und Demontierbarkeit
auf. Das Verbundelement aus Glas ist hier selbst Teil des Tragsystems
und kann nur aus dem System entfernt werden, wenn andere Teile des Tragsystems
dessen Aufgabe der Lastabtragung übernehmen. Dies bedingt eine Überdimensionierung
des Tragsystems. Das Handling von Pfosten und Riegeln bei der industriellen
Herstellung ist umständlicher
als das Handling von Leisten. Das Verbundelement aus Glas muss auch
zu einem sehr frühen
Zeitpunkt an die Baustelle gebracht werden, da es Teil der Tragstruktur
ist. Die Gefahr von Beschädigungen
im Baufortschritt steigt.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verbundelement aus
Glas derart auszugestalten, dass eine Aussteifungswirkung für Baukonstruktionen
erzielt werden kann, eine industrielle Vorfertigung möglich ist,
dass eine einfache Montier- und Demontierbarkeit gegeben ist, dass
ein Ausgleich von Bautoleranzen bei den Achsabständen der Tragkonstruktion möglich ist
und eine spannungsfreie Montage durchführbar ist, dass der Wärmedurchgangskoeffizient
der Konstruktion gering ist, dass die spezifische Montagezeit gering
ist und dass der Anwendungsbereich vielfältig ist.
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Die
Erfindung löst
die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Verbundelement in dem über den Rand
der Glasscheibe ragenden Bereich der Randleisten an der Tragkonstruktion,
vorzugsweise rundum, befestigbar ist.
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Das
erfindungsgemäße Verbundelement
aus Glas kann als Aussteifungselement für Baukonstruktionen verwendet
werden. Auftretende Horizontalbelastungen auf die Baukonstruktion
durch Wind oder Erdbeben oder spezielle Lastfälle können durch das als statisches
Scheibenelement wirkende Verbundelement aus Glas mit statisch aussteifender
Wirkung aufgenommen und abgetragen werden.
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Der
Fluss der auftretenden Kräfte
aus der Baukonstruktion läuft
zunächst über mechanische Verbindungsmittel
in die Randleisten und weiter über eine
entlang des Umfanges der Glasscheibe verlaufende Klebefuge linienförmig in
dieselbe. Eine schonende Lasteintragung in die Glasscheibe ist gegeben,
wodurch die Tragfähigkeit
des Glases sehr gut ausgenützt
werden kann.
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Durch
einen linienförmigen
Lasteintrag in die Glasscheibe, wie es bei Verklebungen entlang
des Umfanges der Glasscheibe der Fall ist, können bei entsprechender Elastizität der Klebefuge
auftretende Spannungsspitzen abgebaut und verteilt werden. Es liegt
eine schonende Lasteintragung in die Glasscheibe vor. Ein Ausgleich
von unterschiedlichen Längenänderungen
des Glases und der Leisten bei Temperaturschwankungen oder Änderung
der Holzfeuchte der Leisten wird ebenso durch die Verklebung aufgenommen.
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Die
beschriebene Erfindung kann durch Automatisierung der Verklebung
der Glasscheiben mit den Randleisten industriell zu einem Halbfertigprodukt
vorgefertigt werden.
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Da
die Randleisten über
den Rand der Glasscheibe ragen, kann das Verbundelement aus Glas wie
eine Holzwerkstoffplatte an einer Tragkonstruktion befestigt werden.
Durch die beschriebene Art der Befestigung ist bei der Montage eine
zweiachsige Verschieblichkeit in der Ebene der Glasscheibe derart
möglich,
dass Bautoleranzen bei den Achsabständen der Tragkonstruktion ausgeglichen
werden können.
Das Verbundelement aus Glas kann unabhängig von benachbarten Elementen
durch die beschriebene Anordnung und Wirkungsrichtung der mechanischen
Befestigungsmittel montiert und demontiert oder ausgetauscht werden.
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Das
Verbundelement aus Glas kann spannungsfrei montiert werden, da bei
der Montage kein Vorbohren der Tragkonstruktion notwendig ist.
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Durch
das Wegfallen des üblicherweise
erforderlichen Aluminium-T-Profils
verbessert sich der Wärmedurchgangskoeffizient
der Konstruktion.
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Die
Anzahl der erforderlichen Bauelemente, die für ein Rasterelement erforderlich
ist, ist im Vergleich zu bekannten Systemen geringer, wodurch Montagezeiten
und Herstellungskosten reduziert werden können.
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Der
Anwendungsbereich der Verbundelemente aus Glas ist vorzugsweise
für Glasfassaden, Wintergärten, Fixverglasungen,
flachen oder gekrümmten
Glasdächern
oder Glaswänden
und für Glaselemente
im Fertighausbau und ähnlichem
zu sehen. Auch der Einsatz als Aussteifungselement bei tragenden
Bauelementen wie Balken und Trägern, Stützen, Fachwerken,
Schalen, Wandscheiben oder ähnlichem
ist möglich.
Durch die besonderen Herstellungs- und Montagemerkmale bietet sich
auch die Anwendung des Verbundelementes aus Glas an, wenn keine
statischen Anforderungen gestellt werden.
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Das
Verbundelement aus Glas kann je nach Einsatzbereich von innen oder
von außen
an die Tragkonstruktion gesetzt und befestigt werden, die Glasscheibe
kann dabei jeweils der Tragkonstruktion zu- oder abgewandt sein.
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Es
besteht die Möglichkeit,
die Randleisten des Verbundelementes aus Glas entlang von nur zwei
Rändern
der Glasscheibe, vorzugsweise entlang von einander gegenüberliegenden
Rändern,
anzukleben. So können
spezielle ästhetische
Anforderungen erfüllt
werden, wobei sich die statische Belastbarkeit verringert.
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Um
die Ansichtsbreite der Tragkonstruktion zu verringern und somit
ein filigranes Erscheinungsbild zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, wenn
die Randleisten ein Verzahnungsprofil entlang ihrer Längsachse
aufweisen.
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Um
eine versatzfreie und kontaktfugefreie Ansicht der Verbundelemente
aus Glas zu realisieren, ist es vorteilhaft, wenn die Randleisten
in eine Querschnittsausnehmung der Tragkonstruktion einsetzbar sind
und die Querschnittsausnehmung nutförmig zur Abdeckung der Randleisten
ausgebildet ist.
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Es
ist vorteilhaft, dass die Befestigung der Randleisten an der Tragkonstruktion
lösbar
ist, vorzugsweise durch Verschraubung. Dies ermöglicht ein einfaches Demontieren
oder Austauschen eines einzelnen Verbundelementes aus Glas.
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Ebenso
ist es vorteilhaft, wenn die Leisten aus Holzwerkstoffen oder Metall
gefertigt werden.
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Da
die Tragkonstruktion oft aus Holz gefertigt ist, eignet sich dieses
auch zur Herstellung der Randleisten, da so witterungsbedingte Längenänderungen egalisiert
werden können.
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Durch
Verwendung von Metall als Werkstoff für die Randleisten kann die
Bauhöhe
des Verbundelementes aus Glas verringert werden, wodurch auch der
Abstand zwischen der Systemachse der Tragkonstruktion und der Glasscheibenebene
kleiner wird. Das Aussteifungsverhalten verbessert sich, wobei sich
jedoch die wärmetechnischen
Eigenschaften verschlechtern.
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Schließlich ist
es zur Steigerung der Systemstabilität günstig, wenn die Verbundelemente
aus Glas in zwei- oder mehreren Lagen, vorzugsweise beidseitig der
Tragkonstruktion, in zueinander zumindest annähernd parallelen Ebenen an
der Tragkonstruktion, vorzugsweise rundum, befestigt sind. Ist der
Querschnitt der Tragkonstruktion samt den Verbundelementen aus Glas
um die Hauptebene der Tragkonstruktion symmetrisch, so liegt auch
die Wirkebene der Aussteifungskräfte
in der Hauptebene der Tragkonstruktion. Dadurch werden konstruktiv bedingte,
Torsion hervorrufende Kräftepaare
ausgeschalten. Abgesehen von Auslenkungen durch Imperfektion verformt
sich die ausgesteifte Tragkonstruktion bei Belastung in der Ebene
bis zum Stabilitätsverlust
auch in der Ebene, eine Verdrehung fällt aus.
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In
den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielhaft dargestellt.
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1 zeigt
ein Verbundelement aus Glas in Ansicht,
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1A einen
Schnitt entlang der Linie IA-IA in 1,
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2 eine
Variante der Befestigung des Verbundelementes aus Glas als Schnitt,
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3 ein
bekanntes Verbundsystem aus Glas als Schnitt,
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4 einen
Schnitt des an eine exemplarische Tragstruktur befestigten Verbundelementes
aus Glas in verdeckter Bauweise,
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5 an
das Glas zu klebenden Randleisten zur Veranschaulichung der Ansichtsbreite
und der Berücksichtigung
der Bautoleranzen der Achsmaße der
Tragstruktur in Ansicht,
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5A eine
Ausführung
der Randleisten in Holz in geschnittener Darstellung entlang der
Linie V-V in der 5,
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5B eine
Ausführung
der Randleisten in Metall in geschnittener Darstellung entlang der
Linie V-V in der 5,
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6 die
an das Glas zu klebenden Randleisten als verzahnte Variante zur
Veranschaulichung der Verringerungsmöglichkeit der Ansichtsbreite
und der Berücksichtigung
der Bautoleranzen der Achsmaße
der Tragstruktur in Ansicht,
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6A eine
Ausführung
der Randleisten in Holz in geschnittener Darstellung entlang der
Linie VI-VI in der 6,
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6B eine
Ausführung
der Randleisten in Metall in geschnittener Darstellung entlang der
Linie VI-VI in der 6,
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7 die
beidseitige Anordnung von Verbundelementen aus Glas an einer Tragkonstruktion als
Schnitt,
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8 die
Komponenten des Verbundelementes aus Glas in isometrischer Darstellung,
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9 das
fertige Verbundelement aus Glas in isometrisch dargestellt,
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10 den
Montageablauf an einem Beispiel isometrisch dargestellt.
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Gemäß der Darstellung
in 1 werden auf eine Glasscheibe 1 entlang
ihres Umfanges Randleisten 2, 2b, 2m, 2bm aufgeklebt.
Die Qualität
und Ausführung
der Glasscheibe 1 ist nach Einsatzgebiet und sicherheitstechnischen
Anforderungen wählbar. Vorzugsweise
soll teilvorgespanntes Glas oder Verbundsicherheitsglas verwendet
werden. Bei bauphysikalischen Anforderungen ist der Einsatz von
Isolierglas möglich,
wobei je nach Ausführung
auch die Verwendung von Stufenfalzglas möglich ist. Der Querschnitt
der Randleisten 2 richtet sich nach den statischen Erfordernissen.
Flache Querschnitte begünstigen
den Kraftfluss bei statischen Belastungen. Zur Realisierung von
geringen Ansichtsbreiten der Tragstruktur und somit Erhöhung des
Glasanteiles sollen Holzwerkstoffe wie Furnierschichtholz, Furnierstreifenholz
oder ähnliches
eingesetzt werden. Bestehen keine speziellen wärmetechnischen Anforderungen
ist der Einsatz von Metallleisten denkbar, um die statischen Eigenschaften
weiter zu verbessern. Die Klebefuge 3 erzeugt einen statisch
wirksamen Verbund zwischen dem Glas und den Randleisten. Die Art des
Klebstoffes ist wählbar
und richtet sich nach den bauphysikalischen und statischen Anforderungen
sowie nach dessen Alterungsverhalten. Vorzugsweise sind Mehrkomponentenklebstoffe
zu verwenden, welche pastös
aufgetragen werden und rasch aushärten, wobei auch der Einsatz
von Klebebändern
möglich
ist. Ausschlaggebend für
die statische Leistungsfähigkeit
des Verbundelementes aus Glas ist die Steifigkeit der Klebefuge 3.
Sie soll vorzugsweise derart beschaffen sein, dass eine ausreichende
Gesamtsteifigkeit des Verbundelementes aus Glas gegeben ist, wobei
die Klebefuge 3 noch so elastisch sein soll, dass ein Ausgleich
von unterschiedlichen Wärmeausdehnungen
der Glasscheibe 1 und der Randleisten 2, 2b, 2m, 2bm möglich ist. Das
Format, die Größe sowie
die Form und Ebenheit der Glasscheibe 1 und somit des Verbundelementes aus
Glas ist wählbar.
Das Verbundelement aus Glas wird auf einer Tragkonstruktion 4,
vorzugsweise rundum, befestigt. Je nach statischen Anforderungen kann
die Befestigung beispielsweise auf die Eckbereiche reduziert werden.
Die Befestigung 5 erfolgt im ausreichend über den
Rand der Glasscheibe 1 ragenden Bereich 2a, vorzugsweise
als lösbare
Verbindung, vorzugsweise annähernd
lotrecht auf die Ebene der Glasscheibe 1 als Verschraubung 5.
Die Ausbildung der Tragkonstruktion 4 richtet sich nach
statischen und ästhetischen
Anforderungen. Ausführungen
als T-Profil, I-Profil,
kreis- oder ellipsenförmiger Querschnitt,
Rechteckprofil oder ähnliches
sind möglich.
Der Werkstoff der Tragkonstruktion 4 richtet sich nach
den Befestigungsmitteln oder umgekehrt.
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Gemäß 2 kann
das Verbundelement aus Glas als Variante zu 1 Schnitt
IA derart befestigt werden, dass die Glasscheibe 1 bezüglich der Randleisten 2 der
Tragkonstruktion 4 zugewandt ist.
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Zur
Herstellung einer luft-, regen- und dampfdichten Außenhülle oder
eines speziellen optischen Anspruches können sämtliche Fugen zwischen den verwendeten
Bauteilen selbst oder zwischen benachbarten Verbundelementen aus
Glas mit Abdichtbändern, Kunststoffprofilen,
Abdeckleisten, Nassversiegelungen oder ähnlichem geschlossen werden.
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Zur
mechanischen Sicherung der Glasscheibe 1 können örtlich,
beispielsweise an den Ecken der Glasscheibe, Halteklammern vorgesehen
werden.
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In 2 ist
eine Variante der Befestigung des Verbundelementes aus Glas dargestellt,
wobei die Glasscheibe 1 als mechanisch gesichert gilt und somit
nicht bei Versagen der Klebefuge von der Konstruktion fallen kann.
Des Weiteren ergeben sich hier auch bauphysikalische Vorteile. Der
Einsatz von Stufenfalzglas würde
sich bei dieser Konstruktionsweise anbieten.
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In 3 ist
ein bekanntes Verbundelement aus Glas dargestellt. Die angeklebten
Randleisten 2 sind derart ausgebildet, dass eine Verschraubung des
Verbundelementes mit der Tragkonstruktion 4 parallel zur
Ebene der Glasscheibe 1 vorgesehen wird, wobei ein Aluminium-T-Profil 6 als
Koppelelement verwendet wird. Der Abstand zwischen der Schraubenachse
und der Glasscheibe 1 muss für die Montage, beispielsweise
mit einem Akkuschrauber, entsprechend groß sein. Dies bedingt einen
großen Abstand
zwischen der Glasscheibe 1 als Aussteifungselement und
der Hauptachsenebene der Tragkonstruktion. Dadurch ist das System
nicht für
hohe Aussteifungsanforderungen geeignet. Eine gute Montier- und
Demontierbarkeit ist nicht gegeben, da immer zwei benachbarte Elemente
miteinander verschraubt werden. Das Aluminiumprofil 6 stellt
des Weiteren auf Grund der hohen Wärmeleitfähigkeit eine wärmetechnische
Schwachstelle dar und muss außerdem
bei der Montage vorgebohrt werden. Die Schraubenköpfe bleiben
von innen sichtbar. Ein Ausgleich von Bautoleranzen bei den Achsabständen der
Tragkonstruktion 4 ist nicht möglich, da die Leisten 2 stets
an das Aluminiumprofil 6 und somit zur Tragkonstruktionshauptachse
gezogen wird. Eigenspannungen im System sind nicht vermeidbar.
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In 4 ist
eine Variante des Querschnittes der Tragstruktur 4 dargestellt.
In der schmalen Seite des Querschnittes der Tragstruktur 4 ist
eine Ausnehmung 4a entlang der Längsachse vorgesehen, die breit
genug ist, um einerseits die Leisten 2, 2b, 2m, 2bm aufnehmen
zu können
und andererseits ein seitliches zweiachsiges Toleranzspiel in der
Ebene der Glasscheibe 1 zuzulassen. Durch dieses Toleranzspiel
können
Bautoleranzen bei den Achsabständen der
Tragstruktur 4 aufgenommen werden, ohne einen sichtbaren
Kantenversatz zwischen Leisten 2, 2b, 2m, 2bm und
Tragstruktur 4 hervorzurufen. Ein ähnlicher Effekt wäre auch
durch Anbringen von Setzleisten, Kunststoffsteckprofilen oder ähnlichem
möglich.
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In 5 ist
die Standardvariante der Randleisten 2 dargestellt. Es
wird die Ansichtsbreite xa gezeigt. Das Toleranzspiel T für den Ausgleich
der Bautoleranzen bei den Achsabständen der Tragstruktur kann
bei Erfordernis berücksichtigt
werden. Die Art, Anzahl und Randabstände der mechanischen Befestigungsmittel 5 richten
sich nach statischen und montagetechnischen Erfordernissen.
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Werden
die Randleisten 2 aus Metall hergestellt, so sind diese
Metallleisten 2m in flacherer Querschnittsform ausführbar (siehe 5B)
als bei einer Ausführung
aus Holz 2 (siehe 5A).
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In 6 ist
eine optimierte Variante der Randleisten 2b dargestellt.
Es wird die Ansichtsbreite xb gezeigt, wobei durch Verzahnen der
Randleisten 2b bei dieser optimierten Variante ein Ineinandergreifen
zweier benachbarter Verbundelemente aus Glas ermöglicht wird und dadurch eine
geringere Ansichtsbreite xb der Randleisten 2b realisiert
wird. Das Toleranzspiel T für
den Ausgleich der Bautoleranzen bei den Achsabständen der Tragstruktur kann
bei Erfordernis berücksichtigt
werden. Die Art, Anzahl und Randabstände der mechanischen Befestigungsmittel 5 richten
sich nach statischen und montagetechnischen Erfordernissen.
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Werden
die Randleisten 2b, gemäß 6B, aus
Metall hergestellt, so sind diese Metallleisten 2bm in
flacherer Querschnittsform ausführbar
als bei einer Ausführung
aus Holz 2b (siehe 6A).
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In 7 ist
die beidseitige Anordnung von Verbundelementen aus Glas an einer
Tragkonstruktion 4 dargestellt. Auf Grund der Symmetrie
der Konstruktion verformt sie sich bei Belastung in Hauptachsenebene
auch in der Hauptachsenebene. Es tritt kein Verdrehungseffekt auf,
respektive kommt es zu keinen Ausgleichskräften außerhalb der Hauptachsenebene.
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In 8 sind
die Komponenten des Verbundelementes aus Glas dargestellt. Es zeigt
als Herstellungsschema die Glasscheibe 1, auf die der Klebstoff für die Klebefuge 3 aufgebracht
wird und die Randleisten 2, die darauf appliziert werden.
Die Herstellung kann auch derart erfolgen, dass der Klebstoff für die Klebefuge 3 auf
die Randleisten 2 aufgebracht wird und dann die Glasscheibe 1 appliziert
wird oder, dass die Glasscheibe 1 und die Randleisten 2 eingerichtet
werden und der Klebstoff für
die Klebefuge 3 seitlich eingebracht wird. Dieser Prozess
kann automatisiert werden, wodurch eine industrielle Fertigung möglich wird.
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9 zeigt
das fertige Verbundelement aus Glas als Halbfabrikat. In dieser
Form kann es gelagert, transportiert und als Bauelement montiert
werden.
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10 zeigt
als Montageschema wie die Verbundelemente aus Glas zur Tragstruktur 4,
hier beispielhaft zu einer Pfosten-Riegel-Tragstruktur einer Fassade, gebracht
und montiert werden.
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Zusammenfassend
dargestellt wird ein Verbundelement aus Glas mit entlang des Glasrandes aufgeklebten
Randleisten 2, 2b, 2m, 2bm bereitgestellt,
die an einer Tragkonstruktion 4 befestigt sind. Die Randleisten 2, 2b, 2m, 2bm sind
vorzugsweise aus Holzwerkstoffen gebildet und weisen einen über einen
ausreichenden Rand der Glasscheibe 1 überragenden Bereich 2a auf,
an dem sie, vorzugsweise mit statisch aussteifender Wirkung, an
der Tragkonstruktion 4, vorzugsweise rundum, befestigt
sind. Die Verklebung 3 stellt dabei den Verbund zwischen
dem Glas und den Randleisten 2, 2b, 2m, 2bm her
und bewirkt eine Abminderung von Spannungsspitzen bei auftretenden äußeren Belastungen
sowie einen Ausgleich von klimatisch bedingten Längenänderungsdifferenzen zwischen
der Glasscheibe 1 und den Randleisten 2, 2b, 2m, 2bm.
Die Systematik der Befestigung 5 erlaubt einen Ausgleich
von Bautoleranzen bei den Achsabständen der Tragkonstruktion 4.