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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen oben offenen Faltbehälter bzw.
Faltcontainer.
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Oben
offene Faltbehälter
und Faltcontainer sind in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungsformen
und Größen bekannt.
So gibt es bspw. Faltcontainer aus Karton oder festem Material,
die zu einem flachen Paket zusammenlegbar sind. Daneben gibt es
Tragekörbe
aus Kunststoff, deren Seitenwände
faltbar oder klappbar sind, so dass sie ebenfalls zu einem flachen
Paket zusammenfaltbar und/oder klappbar sein können.
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Aus
der
DE 100 50 727
A1 ist ein Behälter
für schüttbare Gegenstände sowie
ein passender Einsatz dafür
bekannt, der insbesondere für
eine Gitterbox geeignet ist. Der Einsatz umfasst einen faltbaren Rahmen
mit einer Mehrzahl von Seitenteilen sowie eine flexible Hülle, die
an wenigstens einem der Seitenteile gehalten ist. Die Seitenteile
können
insbesondere aus Karton oder Wellpappe bestehen. Dieser Behälter weist
keine ausreichende Stabilität
auf, sofern er nicht in eine stützende
bzw. stabilisierende Struktur eingefügt wird.
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Die
EP 0 980 334 B1 beschreibt
weiterhin einen flexiblen Behälter
mit einer Lage aus einem flexiblen Flächenmaterial, das einen halbgeschlossenen
Behälter
mit einer Öffnung
bildet, die durch einen klappbaren Umfangsflansch begrenzt ist.
Der klappbare Flansch weist ein Schließelement zum Verschließen der Öffnung auf,
um den halbgeschlossenen Behälter
in einen geschlossenen Behälter
umzuwandeln. Auch dieser Behälter
ist nur für
spezielle Einsatzzwecke geeignet, da er keine hohe mechanische Stabilität und Struktursteife
aufweist.
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Die
DE 35 10 541 A1 beschreibt
schließlich einen
faltbaren Behälter,
der einen oberen rechteckigen Rahmen und eine rechteckige Bodenplatte
mit Ansätzen,
die in gegenüber
liegende Seite des oberen Rahmens einsetzbar sind, aufweist. Die
oberen Enden eines Paares von Seitenplatten sind jeweils mit dem
Rahmen schwenkbar verbunden, währens ihre
unteren Enden entfernbar mit der Bodenplatte in Eingriff bringbar
sind. Die oberen Enden eines Paares von sog. Endplatten sind jeweils entfernbar
mit dem Rahmen und ihre unteren Enden mit den Ansätzen der
Bodenplatte entfernbar in Eingriff bringbar.
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Ein
Nachteil der bekannten Faltcontainer ist die meist relativ aufwendige
Konstruktion und das für eine
ausreichende Stabilität
erforderliche relativ hohe Gewicht. Besonders leichte Behälter weisen
oftmals eine nicht ausreichende Stabilität im entfalteten Zustand auf
und sind daher nur für
spezielle Einsatzzwecke geeignet.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen oben offenen
Faltcontainer zur Verfügung
zu stellen, der kostengünstig
herstellbar ist, einfach aufgebaut ist und in jedem Faltzustand
eine ausreichende Stabilität
aufweist. Dieses Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand des
unabhängigen Anspruchs
erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Ein
oben offener Faltcontainer mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
umfasst einen rechteckförmigen,
quadratischen, runden, ovalen oder andersartig geformten oberen
Rahmen, einen an diesem Rahmen befestigten Behälter aus flexiblem Material,
der einen versteiften Boden aufweist sowie an gegenüber liegenden
Seiten des oberen Rahmens angelenkte Stabilisierungsbügel, die
an den entsprechenden Seiten des entfalteten Behälters am Bodenbereich fixierbar
und zum Zusammenklappen lösbar
sind. Durch die schwenkbare Befestigung dieser Versteifungsbügel kann
der Behälter
leicht zusammen gelegt werden, indem diese Bügel an der Unterseite ausgehängt und
nach oben geschwenkt werden. Hierdurch kann der Behälter in
vertikaler Richtung zusammengefaltet werden, wobei das flexible
Behältermaterial
sich mehrfach einfalten kann. Nach dem Zusammenfalten und dem Klappen
der Bügel
um jeweils einen Winkel von ca. 270 Grad, wobei diese auf der oben
offenen Oberseite des Behälters
abgelegt werden, entsteht ein relativ flaches Paket, das gestapelt,
gelagert und transportiert werden kann.
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Der
Behälter
kann bspw. quaderförmig,
kubisch oder zylindrisch geformt sein. Je nach gewünschter
Ausführungsvariante
sind auch andere Formen denkbar.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst zudem eine Variante, bei der die Versteifungsbügel am unteren
Behälterrand
bzw. Behälterboden
angelenkt sind und am oberen, offenen Behälterrand eingehängt werden
können.
In diesem Fall können
die Versteifungsbügel
jeweils um einen Winkel von ca. 270 Grad nach unten verschwenkt
und zum Zusammenfalten des Behälter
außen
am Bodenbereich angelegt werden. Weiterhin sind Varianten denkbar,
bei denen ein Bügel
oben und einer unten angelenkt ist, oder bei denen die Bügel sowohl
oben als auch unten vom Behälter
getrennt werden können.
Die Verankerung der Bügel
erfolgt zweckmäßigerweise
mittels geeigneter Hülsen
oder Ringe, während
die lösbaren Klemmverbindungen
mittels flexibler Rasthaken o. dgl. erfolgen kann. Um den Behälter möglichst
kostengünstig
zu machen, können
hierfür
einfache Kunststoffteile verwendet werden, die mit dem flexiblen
Behältermaterial
vernäht,
verschweißt
oder anderweitig verbunden sein können. Diese Teile können wahlweise
auch mit den biegesteifen Rahmen am oberen Behälterrand bzw. am Bodenbereich
verbunden bzw. einstückig
mit diesen ausgebildet sein.
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Die
Versteifungsbügel
bestehen vorzugsweise aus einfach gebogenem Stahldraht oder aus
einem geeigneten, ausreichend steifem Kunststoffmaterial. Sie können wahlweise
eine geschlossene, rahmenartige und rechteckförmige Kontur oder eine einseitig
offene, U-förmige
Kontur aufweisen, wobei hier die drei Schenkel vorzugsweise abschnittsweise
gerade verlaufen und in einem engen Radius aneinander stoßen, so
dass eine eckige U-Kontur gebildet ist.
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Die
flexiblen Seitenwände
und/oder der zumindest abschnittsweise biegesteife Bodenbereich sind
vorzugsweise aus einem flexiblen, faltbaren Material gebildet. Dies
kann bspw. ein Planen- oder Gewebematerial oder auch ein Netzmaterial
sein. Wahlweise kann der Behälter
somit flüssigkeitsdicht
oder -durchlässig
sein. Der Bodenbereich kann wahlweise eine Versteifungsplatte aufweisen
oder aus stabilerem Material als die Behälterwände gebildet sein. Alternativ
oder zusätzlich
kann auch ein randseitiger Versteifungsrahmen am Boden vorgesehen
sein, der ggf. zusätzliche,
quer und/oder diagonal verlaufende Versteifungsstreben aufweisen
kann.
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Der
erfindungsgemäße Faltbehälter eignet sich
insbesondere zum Transport von losen Gegenständen und/oder Schüttgut. Er
kann bspw. eine sog. Faltbox ersetzen, wie sie oftmals zum Aufbewahren und
zum Transport von Einkaufsgegenständen verwendet wird. Daneben
eignet sich der erfindungsgemäße Faltbehälter auch
für die
Aufbewahrung und für den
Transport von Schnittgut oder von anderen Gütern im landwirtschaftlichen
Bereich und/oder im Gartenbereich. In diesem Zusammenhang kann es
von Vorteil sein, wenn der Faltbehälter geeignete Schnittstellen
zur Kombination mit einem Gartengerät aufweist. So kann der Faltbehälter bspw.
als einschiebbare Grasfangbox eines Rasenmähers ausgestaltet sein. Nach
der Entnahme aus dem Ein schubssystem des Rasenmähers und nach dem Entleeren
kann der Behälter
auf ein sehr kleines Volumen zusammengefaltet werden.
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Neben
den erwähnten
Einsatzzwecken sind weitere Anwendungsmöglichkeiten denkbar. So können deutlich
größere Ausführungsformen
des Faltbehälters
auch für
einen Gütertransport
geeignet sein, wenn sie bspw. ein sog. Palettengrundmaß aufweisen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Gleiche
Teile sind grundsätzlich
mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Faltbehälters in
entfaltetem und stabilisiertem Zustand.
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2 zeigt
den Faltbehälter
gemäß 1 in teilweise
gefaltetem Zustand.
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3 zeigt
den Behälter
in zusammengelegtem, flachem Zustand.
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4 zeigt in schematischen Schnittdarstellungen
die Verriegelung der seitlich am Behälter angeordneten Versteifungsbügel.
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Ein
oben offener Faltbehälter 10,
der anhand der 1 bis 4 in
seinen verschiedenen Faltzuständen
dargestellt ist, umfasst einen Seiten- und Bodenbereich 12 bzw. 14 aus
flexiblem Material, wobei der Seitenbereich 12 am oberen
Rand eine versteifende Einlage bzw. einen Rahmen 16 aufweist.
An den beiden gegenüber
liegenden Schmalseiten dieses Rahmens 16 sind schwenkbar
angeordnete Versteifungsbügel 18 angelenkt,
die eine quadratische oder rechteckige Kontur oder auch eine U-förmige Kontur (nicht dargestellt)
aufweisen können.
Die Versteifungsbügel 18 sind
so bemessen, dass ihre Längsseiten
und ihr unterer, flacher Schenkel 20 bis zum Bodenbereich 14 reichen,
wenn der Behälter 10 völlig entfaltet ist.
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Die
Versteifungsbügel 18 können dort
am Bodenbereich 14 eingehängt, eingeklipst (vgl. die 4a bis 4c)
bzw. verrastet oder anderweitig verriegelt werden, um den Behälter 10 im
entfalteten Zustand zu stabilisieren.
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Die
Seitenwände 12 des
Behälters
können bspw.
aus Segeltuch, aus Nylonmaterial, aus Planenmaterial, aus einem
Netzgewebe oder dergleichen gefertigt sein, je nachdem, ob ein möglichst
leichter oder ein ggf. auch wasserdichter Behälter gewünscht ist.
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Der
Bodenbereich 14 (vgl. 3) kann
wahlweise eine Versteifungsplatte, ein Versteifungsgitter oder dergleichen
aufweisen, das entweder mit dem flexiblen Behältermaterial verbunden oder
in eine doppelwandige Variante eingefügt ist. Alternativ hierzu kann
der Bodenbereich 14 auch steifer ausgebildet sein als die
Behälterwände 12,
bspw. durch Verwendung eines dickeren Materials.
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Um
den Behälter 10 zu
falten, werden die Versteifungsbügel 18 am
Außenbereich
des Bodenbereichs 14 ausgehängt und nach oben geklappt,
wie dies in 2 dargestellt ist. Die Darstellung
der 3 zeigt den Behälter 10 im völlig gefalteten
Zustand, wobei hier die Versteifungsbügel 18 am oberen Behälterrand 16 aufliegen
und damit gegenüber dem
entfalteten Zustand (1) um 270° verschwenkt sind.
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An
den gegenüber
liegenden Schmalseiten des Behälters 10 können Grifföffnungen 22 vorgesehen
sein, die aufgrund der stabilen Verankerung der Versteifungsbügel 18 in
integrierter Ausbildung mit den Versteifungsbügeln 18 ausgebildet
sein können.
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Die
schematischen Schnittdarstellungen der 4 zeigen
eine mögliche
Anordnung der Verriegelung der Versteifungsbügel 18 am seitlichen
Bodenbereich 14 des Außenbereichs
des Behälters 10.
Die Versteifungsbügel 18 können bspw.
in eine flexible Klammer 24 aus Kunststoff o. dgl. eingehängt werden,
die sich aufbiegen und auf diese Weise so nach außen öffnen lässt, dass
gegen manuellen Druck der untere Schenkel des Versteifungsbügels 18 entnommen
oder eingehängt
werden kann. Diese Klammer 24 ist vorzugsweise mit dem
Behälter 10 verschweißt, vernäht oder
vernietet, was zu einer sehr einfachen und kostengünstigen
Konstruktion führt.
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Die 4a verdeutlicht
den in der Klammer 24 fixierten und damit am Behälterrand
festgelegten Versteifungsbügel 18.
Der Pfeil verdeutlicht die Richtung, nach der die Klammer 24 aufgebogen
werden kann, um den Versteifungsbügel 18 freizugeben
(vgl. 4b). Die 4c zeigt
die wieder entspannte Klammer 24 und den freigegebenen
Versteifungsbügel 18,
der nun nach oben verschwenkt werden kann. Unter einer Klammer 24 ist
im vorliegenden Zusammenhang insbesondere ein elastisch verformbarer Kunststoffabschnitt
bzw. -streifen zu verstehen, dessen flacher Teilabschnitt mit dem
Behälterboden 14 verbunden
sein kann, bspw. mittels Verkleben, Verschweißen, Vernieten und/oder Vernähen. Der
Streifen kann bspw. eine Breite aufweisen, die ungefähr 20 bis
40% der Behälterbreite
entspricht, wie dies anhand der 1 und 2 verdeutlicht
ist. Wahlweise kann nur ein solcher Streifen mit erwähnter Klammer 24 vorhanden
sein. Vorzugsweise jedoch und im Interesse einer besseren Stabilisierung
des entfalteten Behälters 10 sind
zwei oder mehr Streifen zur lösbaren
Fixierung jedes Versteifungsbügels 18 vorgesehen.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind an den beiden gegenüber
liegenden Schmalseiten jeweils zwei Klammern 24 vorgesehen,
die jeweils eine Breite aufweisen, die ungefähr 30% der Behälterschmalseitenlänge entspricht.
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Insgesamt
ist der Behälter 10 sehr
einfach und aus wenigen standardisierten Teilen aufgebaut, was zu
einer sehr kostengünstigen
Bauweise führt. Die
einzelnen Teile können
miteinander vernäht,
verschweißt,
vernietet oder verklebt sein.
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Die
Größe des Behälters 10 richtet
sich nach den jeweiligen Erfordernissen und kann von Maßen wie
bspw. 20 × 20 × 40 cm
bis zu wesentlich größeren Abmessungen
reichen. Eine mögliche
Anwendungsform für
diesen Behälter 10 ist
bspw. der landwirtschaftliche Bereich oder der Gartenbereich, wo
der Behälter 10 bspw.
als Aufbewahrungsbehälter
für Gartenabfälle, als
Grasfangbehälter
für unterschiedliche
Zwecke oder allgemein als Aufbewahrungsbehälter für Schnittgut oder sonstige
Gartenprodukte dienen kann.