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Die
Erfindung betrifft eine Palette gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, insbesondere Einfach- und Doppeldeckpaletten aus Kunststoff.
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Paletten
aus Kunststoff gibt es in einer Vielzahl verschiedener Bauausführungen
sowohl in eindeckiger als auch in doppeldeckiger Ausführung. Die Paletten
dienen zur Aufnahme und Lagerung von Stückgut und sind an deren Seitenrändern mit
Eingriffsöffnungen
zur Aufnahme der Zinken eines Flurförderfahrzeugs, insbesondere
Gabelstaplers, versehen. Doppeldeckpaletten zeichnen sich dadurch
aus, dass ihre Hauptflächen
als Trägerplatten
ausgebildet sind, so dass diese Paletten doppelseitig verwendet werden
können.
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Das
Dokument
EP 1 614 633
A1 zeigt eine Einfachdeckpalette aus Kunststoff, mit an
den Seitenrändern
jeweils paarweise vorhandenen Eingriffsöffnungen für die Aufnahme der Zinken eines
Flurförderfahrzeuges,
welche zusätzlich
an der Umfangsfläche
in ca. halber Höhe
der Eingriffsöffnungen
mit optischen Markierungen versehen sind. Die Umfangsfläche wird
durch die Eingriffsöffnungen
und die Eckbereiche unterbrochen. Die optischen Markierungen, welche
seitlich die Eingriffs öffnungen
flankieren und vorzugsweise horizontal angeordnet sind, können reflektierende,
fluoreszierende oder phosphoreszierende, sowie durch Farben markierte
Bereiche sein. Die optischen Markierungen liegen mit ihrer äußeren Oberfläche bündig zur
Umfangsfläche
der Palette, ohne diese zu überragen.
Dabei werden die optischen Markierungen entweder einfach durch Sprühfarbe,
durch Klebeband, durch Anformen beim Schmelzgießen oder als separates Teil
gefügt
in Form von Kleben, Klemmen oder Schrumpfen. Zweck dieser optischen
Markierungen ist es, bei schlechter Sicht, wie beispielsweise in
schlecht beleuchteten Hallen oder bei Arbeiten in Dunkelheit, die Paletten
für den
Fahrer des Flurförderfahrzeuges sichtbar
zu machen. Dies kann durch ein Selbstleuchten der optischen Markierungen
oder durch das Anstrahlen mit den Lampen eines Flurförderfahrzeug bewerkstelligt
werden. Mit diesen optischen Markierungen wird der Fahrer des Flurförderfahrzeuges
bei Dunkelheit in die Richtung der Palette geleitet und kann sich
an den optischen Markierungen orientieren, wo die Zinken der Gabel
an der Palette zu positionieren sind, um die Gabel auch bei schlechten Sichtverhältnissen
in die Eingriffsöffnungen
der Palette einführen
zu können.
Als weitere Ausführungsform
ist es möglich,
die optischen Markierungen in den seitlichen Flächen des Öffnungsschachts der Eingriffsöffnungen
anzubringen. Somit liegen ebenfalls seitliche optische Markierungen
vor, die den Fahrer des Flurförderfahrzeuges
anzeigen, wo die Zinken der Gabel in die Eingriffsöffnungen
einzuführen
sind.
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Diese
Anordnung von optischen Markierungen ist allerdings aus der Perspektive
des Fahrers eines Flurförderfahrzeuges
wenig vorteilhaft. Zwar kann dieser bei Dunkelheit die Eingriffsöffnungen
der Palette durch die flankierenden optischen Markierungen abschätzen, jedoch
blickt der Fahrer aus seinem Führerhaus
auf die obere Hauptfläche
der Zinken der Gabel. Bezugspunkte zur Manövrierung, insbesondere zur
Höheneinstellung
der Gabel beim Aufnehmen von Paletten, sind lediglich die Spitzen
bzw. Vorderkanten der Gabelzinken und der Boden. Bei Dunkelheit
kann der Fahrer aus seinem Führerstand
bei eingeschalteter Beleuchtung nur schwer abschätzen, wie weit die Zinken vom
Boden abgehoben sind. Allerdings kann nur die obere Hauptfläche der
Gabelzinken und evtl. der Boden mit dem Schattenwurf der Gabelzinken
vom Fahrer erkannt werden. Es fehlt ihm daher eine Bezugslinie zum
Boden, da er aus seiner Position nicht seitlich auf die Gabelzinken
zur Einschätzung
des Abstandes vom Boden zur Gabelzinkenhöhe schauen kann. Aus diesem
Grund ist es sehr wahrscheinlich, dass beim Versuch der Aufnahme
einer Palette mit seitlich an den Eingriffsöffnungen befindlichen optischen
Markierungen, der Fahrer des Flurförderfahrzeuges die Gabelhöhe falsch
einschätzt
und so mit der Vorderkante der Zinken im oberen oder unteren Bereich
der Seitenfläche
der Palette oder gar gegen die darauf befindlichen Güter stößt und so
zu Schäden
an Güter
und/oder Palette führt.
Ein zusätzlicher
negativer Effekt ist die psychologische Wirkung optischer Markierung
in der Dunkelheit auf den Fahrer des Flurförderfahrzeuges. Diese in der
Dunkelheit relativ hell erscheinenden optischen Markierungen könnten den
Fahrer dazu verleiten, die Zinken der Gabel direkt auf die optischen Markierungen
zu steuern, anstelle die Zinken zwischen den drei/vier optischen
Markierungen zu lenken. Dies könnte
vor allen Dingen in Stresssituationen auftreten, wodurch Schäden vorzugsweise
an den Stützelementen
der Palette auftreten können. Denn
die seitlich neben den Eingriffsöffnungen
positionierten optischen Markierungen könnten in ihrer psychologischen
Wirkung als Positivmerkmal, also als Zielmarke für den Fahrer wirken, obwohl
diese als Negativmerkmale vorgesehen sind, d. h. die optischen Markierungen
selbst sollen nicht die Zielpunkte der Gabelzinken sein.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Palette zur Verfügung zu
stellen, welche bei Dunkelheit bzw. schlechten Sichtverhältnissen vom
Fahrer eines Flurförderfahrzeugs,
insbesondere Gabelstaplers, aufgenommen werden kann, ohne dabei
die Palette und das darauf befindliche Stückgut/Güter zu beschädigen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, wobei zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung durch die Merkmale in den Unteransprüchen gezeigt
werden.
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Nach
Maßgabe
der Erfindung weist eine erfindungsgemäße Palette, insbesondere Einfach- oder
Doppeldeckpalette aus Kunststoff, optische Markierungen auf, welche
sich oberhalb und/oder unterhalb der Eingriffsöffnungen befinden. Diese opti schen
Markierungen dienen dem Fahrer von einem Flurförderfahrzeug, insbesondere
Gabelstapler, als optische Anzeige der Orte der Eingriffsöffnungen
von Paletten bei schlechten Sichtverhältnissen bzw. Dunkelheit. Diese
optischen Markierungen sind dabei in Längsrichtung der Eingriffsöffnungen
angeordnet und erstrecken sich über
die Längsrichtung
der Eingriffsöffnungen.
Vorzugsweise befinden sich diese optischen Markierungen oberhalb
der Eingriffsöffnungen.
Diese Anordnung der optischen Markierungen oberhalb der Eingriffsöffnungen
ist besonders vorteilhaft insofern, dass der Fahrer des Flurförderfahrzeuges
aus seiner Sicht auf die Vorderkanten der Gabelzinken beim Heranfahren
an die Palette blickt und so besser einschätzen kann, in welcher Höhe sich
die Vorderkanten der Gabelzinken relativ zu den optischen Markierungen
befinden. Fährt
der Fahrer mit den Gabelzinken nahe an die Palette heran, so zielt er
mit den Zinken auf die optischen Markierungen, was zum einen viel
einfacher ist als sich zwischen den optischen Markierungen befinden
zu müssen, und
kann zum anderen kurz bevor die Gabelzinken den Seitenrand der Palette
erreichen, besser einschätzen,
ob die Vorderkanten der Gabelzinken höher als die optischen Markierungen
oder unterhalb der optischen Markierungen liegen. Liegen beispielsweise
die Gabelzinken oberhalb der Höhe
der optischen Markierungen relativ zum Boden, so sieht der Fahrer
des Flurförderfahrzeuges
aus seiner Position, dass die vorderen Hauptflächenbereiche der Gabelzinken
die optischen Markierungen teilweise oder vollständig verdecken. In diesem Fall
muss der Fahrer die Gabel so weit absenken, bis die vorderen Hauptflächenbereiche
der Gabelzinken die optischen Markierungen nicht mehr überdecken,
aber immer noch oberhalb des Bodens bleiben. Denn sobald keine Überdeckung
aus der Sicht des Fahrers zwischen Gabelzinkenflächen und optischen Markierungsflächen vorliegt,
befindet sich die Gabel in der Höhe
des Öffnungsbereichs
der Eingriffsöffnungen.
So kann die Gabel gefahrlos und ohne Verursachung von Schäden in die
Palette eingeführt
werden. Da die optischen Markierungen in ihrer Längserstreckung und Lage der
Längserstreckung
den Längserstreckungen und
Lagen der Eingriffsöffnungen
entsprechen, kann der Fahrer ebenso abschätzen, ob er die Gabelzinken
symmetrisch zu den optischen Markierungen und damit zu den Eingriffsöffnungen
ausrichtet. Die Gabel befindet sich dann mittig zur Palettenseite, wenn
die optischen Markierungen mittig zur Längsachse des Flurförderfahrzeugs
und damit mit tig zur Symmetrieachse der beiden Gabelzinken liegen.
Im Fall von sehr niedrig angeordneten Gabelzinken relativ zum Boden
kann der Fahrer beim Heranfahren der Vorderkanten der Gabelzinken
an die optischen Markierungen, sofern unterhalb der Eingriffsöffnungen ebenfalls
optische Markierungen angebracht sind, die parallel zu den oberhalb
der Eingriffsöffnungen angebrachten
optischen Markierung angeordnet sind, die Gabel kurz vor Erreichen
der Palettenseite so weit anheben, dass aus seiner Sicht die vorderen Gabelzinkenhauptflächenbereiche
die unteren optischen Markierungen voll überdecken, aber die oberen
optischen Markierungen nicht. Dann befinden sich die Gabelzinken
in der Höhe
der Eingriffsöffnungen.
Im Falle von auf dem Boden befindlichen Gabelzinken, ist dies naturgemäß durch
ein lautes Schleifgeräusch
für den
Fahrer wahrnehmbar, so dass er sowieso die Gabel leicht anhebt.
Mit diesen einfachen Maßnahmen
kann bei Dunkelheit die Palette ordnungsgemäß vom Fahrer anvisiert und
mit der Gabel aufgenommen werden, ohne die Palette oder die darauf
befindlichen Güter
zu beschädigen.
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Die
optischen Markierungen können
aus Rückstrahlern,
Reflektoren und/oder aus luminiszierenden Mitteln, wie phosphoreszierende
oder fluoreszierende Mittel gebildet sein. Luminiszierende Mittel
leuchten dabei von selbst auf, wobei ihre Lichtabstrahlung und damit
Lichtintensität
mit der Zeit abfällt und
das Nachleuchten bis zu mehreren Stunden nach dem Abschalten der
Lichtanregung andauern kann. Fluoreszierende Mittel leuchten schon
während
der Anregung mit Licht, also auch bei Tageslicht oder beim Beleuchten
durch Scheinwerfer. Reflektoren und Rückstrahler dagegen werden nur
dann sichtbar, sowie diese beispielsweise von Scheinwerfern des
Flurförderfahrzeuges
beleuchtet werden. Insbesondere reflektierende Bänder und/oder reflektierende
Folien sind dabei günstig
und einfacher herzustellen sowie sehr einfach an die Palettenseitenflächen anzubringen.
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Die
optischen Markierungen können
dabei durchgehend oder auch abschnittsweise vorliegen. Auch können die
optischen Markierungen ein- oder mehrfarbig gebildet sein, wobei
die zweifarbige Ausführungsform
besonders bevorzugt ist. Zweckmäßigerweise
sollten bei der Farbgebung Signalfarben zum Einsatz kommen, die
entweder ein- oder mehrfarbig die optischen Markierungen bilden
können. Dabei
ist zu berücksichtigen,
dass die Signalfarben möglichst
im Kontrast zur Palettenfarbe gewählt werden, so dass die optischen
Markierungen unter Verwendung von Farben deutlich vom Fahrer bei
der Beleuchtung vom Flurförderfahrzeug
in der Dunkelheit erkannt werden können. Besonders bevorzugte Farbkombinationen
wären beispielsweise schwarz/weiß, schwarz/gelb,
rot/weiß,
wobei keine der gewählten
Farben der optischen Markierungen mit der Farbe der Palette übereinstimmen
darf. Es ist ferner möglich,
die optischen Markierungen in Form von Symbolen oder diese mit Symbolen
zu versehen. Insgesamt ergibt sich eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten,
um die Eingriffsöffnungen
für den Fahrer
des Flurförderfahrzeuges
in der Dunkelheit kenntlich zu machen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können die
optischen Markierungen separat als Teile an die Palettenseitenflächen gefügt werden.
Um ein Verkratzen oder Beschädigen
beim Manövrieren der
Palette zu vermeiden, liegen die angefügten optischen Markierungen
mit ihrer Markierungsoberfläche bündig in
zur Seitenoberfläche
zurückgesetzten
Flächen,
wobei die Oberflächen
der optischen Markierungen nicht über die Seitenfläche der
Palette vorstehen. Mit dieser Maßnahme können die optischen Markierungen
zum einen im Falle von Beschädigung einfach
ausgetauscht werden. Zum anderen sind sie dauerhaft vor Beschädigungen
beim Transport und Manövrieren
der Paletten geschützt,
da sie in den zurückgesetzten
Flächen
angebracht sind. Dabei können
die separat hergestellten optischen Markierungen geklebt, geclipst,
geklemmt, geschrumpft, verschraubt, verstiftet, geschweißt oder
beim Schmelzgießen
angeformt werden, sowie deren Kombinationen.
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Zusätzlich können auch
seitlich neben den Eingriffsöffnungen
optische Markierungen angebracht werden. Damit werden die Konturen
der Eingriffsöffnungen
durch die optischen Markierungen quasi umrandet hervorgehoben, so
dass der Fahrer des Flurförderfahrzeugs
noch deutlicher bei Dunkelheit die Eingriffsöffnungen mit der Gabel besser
anvisieren kann.
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Im
Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Darin zeigt in rein
schematischer Darstellung:
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1 eine
Seitenansicht der Palette mit optischen Markierungen oberhalb der
Eingriffsöffnungen.
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1 zeigt
in rein schematischer Darstellung eine Einfachdeck-Palette 1 aus
Kunststoff in der Seitenansicht auf die lange Seite der Palette 1.
Den oberen Bereich bildet die Trägerplatte 2 zur
Aufnahme von Stückgut
und Gütern,
welche durch die Stützelemente 3 getragen
wird. Zwischen den Stützelementen 3 befinden
sich die beiden Eingriffsöffnungen 4 zur
Aufnahme der Zinken eines Flurförderfahrzeugs,
insbesondere Gabelstaplers. Die gesamte Seitenfläche in dieser Seitenansicht
der Palette wird durch die Eckebereiche 5, dem oberen Seitenflächenbereich 6,
den Seitenflächen
der Stützelemente 3 und
dem unteren Seitenflächenbereich 7 gebildet. Auf
dem oberen Seitenflächenbereich 6 befinden sich
die optischen Markierungen 8. Sie befinden sich somit oberhalb
der Eingriffsöffnungen 4 und
sind in Längsrichtung
der Eingriffsöffnungen 4 angeordnet, wobei
sie sich ferner über
die Längsrichtung
der Eingriffsöffnungen 4 erstrecken.
Die optischen Markierungen 8, welche hier rein schematisch
dargestellt sind, können
dabei unterschiedlich gestaltet sein. In dieser Ausführungsform
sind die optischen Markierungen 8 zweifarbig ausgebildet.
Zusätzlich
weisen die optischen Markierungen ein schräg gestreiftes Muster auf, wobei
die beiden optischen Markierungen zueinander spiegelsymmetrisch
gebildet sind. Das auf den optischen Markierungen 8 befindliche Muster
kann ebenfalls unterschiedlich gestaltet sein, wobei sowohl das
Muster auf den optischen Markierungen wie auch die optischen Markierungen
selbst in Form von Symbolen, wie beispielsweise Pfeile, Kreisflächen oder
quadratische Flächen
gebildet sein önnen.
Die optischen Markierungen 8 können dabei durchgängig oder
abschnittsweise angebracht sein. Dabei können die optischen Markierungen
aus selbstklebenden oder angeklebten reflektierenden oder rückstrahlenden
sowie mit luminiszierenden Mitteln versehenen Bändern oder Folien sein. Ferner
ist es ebenso möglich,
die optischen Markierungen als separate Teile herzustellen, beispielsweise
als Spritzgussteile, die an die Seitenfläche der Palette gefügt werden.
Zweckmäßigerweise
weist dann die Palette 1 zur Aufnahme der separaten optischen Markierungen 8 entsprechende
in Bezug zur Seitenoberfläche
zurück
gesetzten Flächen
zur Auf nahme auf, wobei die gefügten
optischen Markierungen 8 mit ihrer Oberfläche bündig mit
der Seitenoberfläche
der Palette 1 abschließen.
Es ist ebenso möglich, weitere
optische Markierungen auf den übrigen
Flächen,
wie beispielsweise auf den Flächen 3 so
anzuordnen, dass die beiden Eingriffsöffnungen 4 durch die
optischen Markierungen 8 beispielsweise M-förmig umrandet
werden. Ferner ist es ebenso möglich die
gesamte Seitenfläche,
die sich aus den Seitenflächenbereichen 3, 5, 6 und 7 zusammensetzen,
mit einer reflektierenden Folie zu versehen. In einer weiteren Ausführungsform
können
auch die Innenkonusflächen 9 in
den Eingriffsöffnungen 4 mit
optischen Markierungen versehen werden.