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Die
Erfindung betrifft ein Flurförderzeug
mit einer höhenbeweglichen
Lastaufnahmeeinrichtung und einer am Flurförderzeug angebrachten Beleuchtungseinrichtung
sowie ein Verfahren zum Betrieb des Flurförderzeugs.
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Unter
Flurförderzeugen
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind alle denkbaren Flurförderzeuge
mit höhenbeweglichen
Lastaufnahmeeinrichtungen zu verstehen, mit denen eine Last auf
unterschiedliche Hubhöhen
verbracht werden kann. Hierunter fallen insbesondere Gabelstapler
mit Gabelzinken, die an einem Gabelträger befestigt sind, welcher an
einem vertikal ausgerichteten Hubmast in vertikaler Richtung auf
gewünschte
Hubhöhen
ausfahrbar ist. Auch Kommissioniergeräte mit entsprechenden höhenverstellbaren
Lastaufnahmeeinrichtungen sollen darunter zu verstehen sein.
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Beim
Einsatz von Flurförderzeugen
ist insbesondere in geschlossenen Räumen oder im Freien bei abnehmendem
Tageslicht eine ausreichende Beleuchtung des Arbeitsbereichs des
Flurförderzeugs sehr
wichtig. Beispielsweise kommt es beim Betrieb des Flurförderzeugs
in mit Regalsystemen ausgestatteten Lagerhallen auf eine gute Ausleuchtung
des Regalsystems an, um beim Ein- und Auslagern von Gütern weder
diese noch das Regalsystem zu beschädigen und generell Unfälle zu vermeiden.
Hierzu werden häufig
die Lagerhallen z. B. mit einer lichtstarken Deckenbeleuchtung umfangreich
ausgeleuchtet. Ferner bieten Flurförderzeughersteller Beleuchtungssysteme
für Flurförderzeuge
an, die den Vorderbereich des Flurförderzeugs ausleuchten. Diese
als Suchscheinwerfer oder einfach Sucher bezeichneten Beleuchtungssysteme
sind in der Regel am Chassis oder am Fahrerschutzdach des Flurförderzeugs
montiert. Mit diesen Lösungen
ist jedoch eine optimale Ausleuchtung des Bereichs der Lastaufnahmeeinrichtung
nicht möglich.
Verbesserte Varianten weisen einen Sucher bzw. Doppelsucher oder mehrere
am Flurförderzeug
befestigte Sucher auf, die auch einen Lichtkegel nach oben ausleuchten können, was
zu einer besseren Ausleuchtung im Bereich höherer Regale führt.
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Insbesondere
beim Ausfahren der höhenbeweglichen
Lastaufnahmeeinrichtung auf höhere
Hubhöhen,
beispielsweise im Bereich von 5 bis 10 m, ist für den Fahrer des Flurförderzeugs
die Sicht auf die Lastaufnahmeeinrichtung sehr erschwert. Die Beleuchtung
des Flurförderzeugs
liefert nicht ausreichend Licht und die Beleuchtung der Lagerhallen
ist auch häufig
nicht ausreichend dafür.
Im Freien ist oftmals gar keine Beleuchtung vorhanden, was den Betrieb
von Flurförderzeugen
bei abnehmendem Tageslicht, insbesondere in der Dämmerung
oder bei Nacht, deutlich erschwert.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug
der eingangs genannten Art sowie ein Verfahren zum Betrieb des Flurförderzeugs
derart auszugestalten, dass eine intensive Ausleuchtung des Bereichs
der Lastaufnahmeeinrichtung auch beim Heben und Senken der Lastaufnahmeeinrichtung
gewährleistet
ist.
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Die
Aufgabe wird vorrichtungsseitig erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Beleuchtungseinrichtung ebenfalls höhenbeweglich ausgebildet ist,
wobei die Höhenbeweglichkeit
der Beleuchtungseinrichtung an die Höhenbeweglichkeit der Lastaufnahmeeinrichtung
gekoppelt ist.
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Mit
dieser Lösung
wird erreicht, dass der Bereich der Lastaufnahmeeinrichtung vom
Fahrer des Flurförderzeugs
unter allen Betriebsbedingungen des Flurförderzeugs optimal eingesehen
werden kann. Damit kann er z. B. beim Ein- und Auslagern von Gütern im
Regalsystem die erforderliche Hubhöhe sicher erkennen und eine
Beschädigung
des Lagergutes und des Regalsystems vermeiden.
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Der
Erfindung liegt dabei die Überlegung
zugrunde, eine mit der Lastaufnahmeeinrichtung in der Höhe verfahrbare
Beleuchtungseinrichtung im Bereich der Lastaufnahmeeinrichtung vorzusehen. Hierdurch
wird eine intensive Ausleuchtung im Bereich der Lastaufnahmeeinrichtung
erreicht.
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Zweckmäßigerweise
wird die Beleuchtungseinrichtung direkt an der Lastaufnahmeeinrichtung befestigt,
so dass sie sich mit jeder Höhenbewegung der
Lastaufnahmeeinrichtung mitbewegt. Denkbar ist aber auch eine Kopplung
der Bewegungen der Lastaufnahmeeinrichtung und der Beleuchtungseinrichtung
z. B. über
Seilzüge
etc.. In diesem Fall kann die Beleuchtungseinrichtung auch an einem
von der Lastaufnahmeeinrichtung verschiedenen Geräteteil des
Flurförderzeugs
befestigt sein. Anstelle einer mechanischen Kopplung der Höhenbewegungen
der Lastaufnahmeeinrichtung und der Beleuchtungseinrichtung ist
auch eine elektrische Kopplung vorstellbar, bei der die Beleuchtungseinrichtung
z. B. mittels eines elektrischen Antriebs in Abhängigkeit von der Höhenbewegung
der Lastaufnahmeeinrichtung separat in der Höhe verstellt wird. Hierzu wird
beispielsweise die Bewegung der Lastaufnahmeeinrichtung von einem
Sensor erfasst und die Information darüber mittels elektrischer Kabel
oder drahtlos über
ein Steuergerät
an den elektrischen Antrieb der Beleuchtungseinrichtung weitergeleitet.
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Üblicherweise
umfasst die Lastaufnahmeeinrichtung wie z. B. bei herkömmlichen
Gabelstaplern einen Gabelträger
und daran befestigte Gabelzinken. In diesem Fall ist die Beleuchtungseinrichtung
bevorzugt im Bereich der Gabelzinken am Gabelträger angebracht. Dadurch ist
sichergestellt, dass sich die Beleuchtungseinrichtung beim Heben und
Senken der Lastaufnahmeeinrichtung mit dem Gabelträger und
den Gabelzinken mitbewegt und der Bereich der Gabelzinken in jeder
Hubhöhe
optimal ausgeleuchtet wird.
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Eine
weiter entwickelte Variante der Erfindung sieht vor, dass die Beleuchtungseinrichtung
gegenüber
der Lastaufnahmeeinrichtung verfahrbar, insbesondere nach unten
ausfahrbar, ausgebildet ist. Dadurch wird ermöglicht, dass die Beleuchtungseinrichtung
beim Heben der Lastaufnahmeeinrichtung nach oben bzw. unten ausgefahren
werden kann, um dem Fahrer z. B. beim Ein- und Auslagern von Gütern in
Regalsystemen insbesondere die Sicht auf den unmittelbar unterhalb
der Lastaufnahmeeinrichtung liegenden Bereich zu erleichtern. Somit
kann der Fahrer sicherer erkennen, ob er die richtige Hubhöhe vorgewählt hat.
Andererseits kann beim Absenken der Lastaufnahmeeinrichtung auf
Bodenhöhe
die Beleuchtungseinrichtung eingefahren werden, um eine Beschädigung der
Beleuchtungseinrichtung durch Aufsetzen auf dem Boden zu verhindern.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst
die Beleuchtungseinrichtung mindestens eine LED (Light Emission
Diode)-Leuchte. Der Einsatz dieser Leuchtdiodentechnik erlaubt eine
sehr kompakte Ausführung
und je nach Gestaltung der Leuchten eine für die jeweilige Anwendung spezifizierte
optimale Ausleuchtung.
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Dabei
weist die Beleuchtungseinrichtung bevorzugt ein Leuchtenband aus
LED-Leuchten auf. Dieses
Leuchtenband ist im Falle der Ausgestaltung der Lastaufnahmeeinrichtung
mit Gabelzinken und Gabelträger
zweckmäßigerweise
im Bereich des Gabelträgers
montiert, so dass eine intensive Ausleuchtung rund um die Gabelzinken
erreicht wird. Durch entsprechende konstruktive Ausgestaltung der Leuchtenanordnung
kann auch eine optimale Ausleuchtung über und unter sowie seitlich
der Gabelzinken ermöglicht
werden.
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Vorzugsweise
ist das Leuchtenband horizontal ausgerichtet und an der Lastaufnahmeeinrichtung im
Bereich der Gabelzinken angeordnet. Dadurch ist eine volle Ausleuchtung über die
ganze Breite des Lastaufnahmebereichs beim Aufnehmen und Absetzen
von Lasten sichergestellt.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Erfindungsgedankens sind auch Assistenzsysteme
für den
Fahrer realisierbar. Hierzu ist zweckmäßigerweise im Bereich der Beleuchtungseinrichtung
mindestens ein Lichtsensor zur Erfassung von Lichtreflektionen vorgesehen.
Der Lichtsensor steht bevorzugt mit einer Signalverarbeitungseinrichtung
in Verbindung, durch die ein Warnsignal ausgebbar ist. Auf diese
Weise kann z. B. eine Lichtreflektion an der Last oder einem Regalsystem
elektronisch erfasst und bei falscher Positionierung der Lastaufnahmeeinrichtung
eine Warnung an den Fahrer ausgegeben werden. Solche Assistenzsysteme
lassen sich insbesondere im Zusammenhang mit dem Einsatz der Leuchtdiodentechnik
für die
Beleuchtungseinrichtung gut verwirklichen. Mittels der Leuchtdiodentechnik
lässt sich
das Licht nämlich
sehr genau positionieren, was den Vorteil hat, dass auch eine Reflektion
z. B. durch die Last oder eine Palette bzw. ein Transportbehältnis oder durch
das Regalsystem sicherer erkennbar ist. Ergänzend können hierzu gegebenenfalls
zusätzliche Reflektionsmittel
an der Last und/oder dem Regalsystem z. B. in Form von Reflektionsfolien
oder Markierungen angebracht werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb eines Flurförderzeugs,
bei dem ein Lastaufnahmebereich einer höhenbeweglichen Lastaufnahmeeinrichtung,
insbesondere einem Gabelträger mit
daran angeordneten Gabelzinken, eines Flurförderzeugs mittels einer Beleuchtungseinrichtung
ausgeleuchtet wird.
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Verfahrensseitig
wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass die Beleuchtungseinrichtung mit
der Höhenbewegung
der Lastaufnahmeeinrichtung mitbewegt wird.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird der Lastaufnahmebereich
der Lastaufnahmeeinrichtung gezielt ausgeleuchtet und es werden
Lichtreflektionen durch Gegenstände
in diesem Bereich von einem Lichtsensor erfasst und in einer Signalverarbeitungseinheit
ausgewertet. Dabei werden die Lichtreflektionen an den Gegenständen im
Lastaufnahmebereich der Lastaufnahmeeinrichtung mit Vorteil zur
Positionsbestimmung der Lastaufnahmeeinrichtung genutzt. Durch die
Signalverarbeitungseinheit kann ein Abgleich mit vorgewählten Positionen
durchgeführt
werden, wobei ein Signal ausgegeben wird, wenn die derart bestimmte
Position mit der vorgewählten
Position nicht übereinstimmt.
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Mit
diesem Verfahren kann also z. B. bei Ausgestaltung des Flurförderzeugs
als Gabelstapler mit Gabelzinken ein sicherer Bereich für die Gabelzinken
erkannt werden. Es kann somit festgestellt werden, ob die Hubhöhe zu niedrig
oder zu hoch gewählt
wurde oder z. B. die Neigung des Hubmasts des Gabelstaplers falsch
eingestellt wurde. Außerdem
lässt sich
erkennen, ob der Fahrer die Last zu weit seitlich aufnehmen will
und damit keine ausreichende Lastverteilung auf der Gabel gegeben
ist. Bei Automatiksystemen verlässt
man sich gerne auf selbsttätig
ausgeführte
Vorgänge.
Beispielsweise geht der Fahrer bei einer automatischen Hubvorwahl davon
aus, dass das System die richtige Hubhöhe selbsttätig anfährt. Sollte dies nicht erreicht
werden, ggf. durch einen Fehler des Automatiksystems oder durch
unterschiedliche Hubhöhenerfordernisse
in den Lagerhallen, so kann der Fahrer mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
auf diese Gefahr hingewiesen werden und somit eine Beschädigung oder gar
ein Unfall vermieden werden.
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Mit
der Erfindung ergibt sich eine Reihe von Vorteilen:
Durch eine
zielgerichtete Ausleuchtung im Bereich der Lastaufnahmeeinrichtung
kann der Fahrer des Flurförderzeugs
Güter in
größerer Höhe sicherer
ein- und auslagern. Ferner kann durch die mit der Lastaufnahmeeinrichtung
mitbewegte Beleuchtungseinrichtung die Ausleuchtung des Lastaufnahmebereichs
mit weniger Leistung erfolgen, als wenn mittels Suchscheinwerfer
die Lastaufnahmeeinrichtung vom Fahrzeug aus angestrahlt wird oder
gar die Lagerhalle hinreichend ausgeleuchtet wird. Eine weitere
Energieeinsparung ergibt sich durch den Einsatz der Leuchtdiodentechnik,
die eine deutlich höhere
Strahlungsleistung als herkömmliche
Scheinwerferlampen liefert. Im Vergleich zu Halogenlampen kann z.
B. durch die Leuchtdiodentechnik dieselbe Helligkeit bei lediglich
10% der Leistung abgegeben werden. Dadurch wird auch dem wachsenden
Umweltbewusstsein der Betreiber von Flurförderzeugen Rechnung getragen
und führt
zu einem energiesparenden Betrieb des Flurförderzeugs.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den
schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei
zeigt
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1 eine
Gesamtansicht eines Gabelstaplers mit am Gabelträger angebrachter Beleuchtungseinrichtung
und
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2 eine
Detailansicht von Gabelträger, Gabelzinken
und Beleuchtungseinrichtung.
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In 1 ist
ein beispielsweise als Gabelstapler ausgebildetes Flurförderzeug
mit einer an einem Hubmast 1 höhenbeweglich angebrachten Lastaufnahmeeinrichtung
dargestellt, die von einem Gabelträger 2 mit daran angeordneten
Gabelzinken 3 zur Aufnahme von Lasten gebildet ist. Im
unteren Bereich des Gabelträgers 2 ist
erfindungsgemäß die Beleuchtungseinrichtung 4 zur
Ausleuchtung des Gabelbereichs montiert. Beim Heben und Senken des Gabelträgers 2 mit
den Gabelzinken 3 wird auch die Beleuchtungseinrichtung 4 mit
bewegt, so dass eine intensive Ausleuchtung im Bereich der Gabelzinken 3 in
jeder Hubhöhe
gewährleistet
ist.
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Die 2 zeigt
eine Vorderansicht des Gabelträgers 2 im
Detail. Hier sind die vertikalen Abschnitte der Gabelzinken 3 sowie
die Anbringung der Beleuchtungseinrichtung 4 im unteren
Bereich des Gabelträgers 2 zu
erkennen. Die Beleuchtungseinrichtung 4 besteht aus einem
horizontal ausgerichteten Leuchtenband aus mehreren LED-Leuchten 5, das
sich nahezu über
die gesamte Breite des Gabelträgers 2 erstreckt.
Hierdurch lässt
sich der Bereich um die Gabelzinken 3 optimal ausleuchten.
Bei der dargestellten Anordnung der von dem Leuchtenband gebildeten
Beleuchtungseinrichtung 4 ergibt sich eine intensive seitliche
Ausleuchtung neben den Gabelzinken 3 bei jeder Hubhöhe. Die
zusätzliche
Möglichkeit,
die Beleuchtungseinrichtung 4 beispielsweise nach unten
gegenüber
den Gabelzinken 3 auszufahren, ist in der Figur nicht explizit
dargestellt.