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Die
Erfindung betrifft ein Münzmodul
für ein Kassensystem
mit einem Gehäuse,
in dem eine Münzeingabeeinrichtung,
eine Münzausgabeeinrichtung und
eine Münzspeichereinrichtung
angeordnet sind, wobei die Münzspeichereinrichtung
eine Mehrzahl von jeweils unterschiedlichen Typen von Münzen zugeordnete
Münzbehälter aufweist
zur Aufnahme von Münzen.
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Aus
der DE 10 2004 004 700 A1 ist ein Münzmodul für ein Kassensystem bekannt,
das in einem Gehäuse
einer Selbstbedienungskasseneinrichtung integriert angeordnet ist.
Das Münzmodul
umfasst eine Münzeingabeeinrichtung
mit einem Münzeingabeschlitz
zum Einführen
von Münzen,
eine Münzausgabeeinrichtung
mit einem Auslass zur Herausgabe von Münzen sowie eine Münzspeichereinrichtung
zur Speicherung der Münzen
in dem Gehäuse.
Die Münzspeichereinrichtung
weist eine Mehrzahl von Münzbehältern auf,
in denen jeweils verschiedene Typen von Münzen, beispielsweise 5-Cent-, 10-Cent-,
20-Cent-, 1-Euro-, 2-Euro-Münzen,
aufbewahrt sind.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Münzmodul für ein Kassensystem derart weiterzubilden,
dass das Befüllen
und Entleeren mehrerer Münzbehälter schnell
und komfortabel durch das Bedienpersonal vorgenommen werden kann.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Münzbehälter auf
einem Führungsschlitten
gelagert ist, der teleskopartig aus einer Betriebsstellung in eine
außerhalb
des Gehäuses
befindlichen Wartungsstellung verschiebbar ist, und dass Schwenkmittel
vorgesehen sind, derart, dass der Münzbehälter in der Wartungsstellung
des Führungsschlittens
um eine vertikale Achse und/oder um eine horizontale Achse verschwenkbar
ist.
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Der
besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Münzmoduls besteht darin, dass
durch Kombination einer translatorischen und einer rotatorischen Bewegung
auf einfache Weise insbesondere das Entleeren von Münzbehältern ermöglicht wird.
Vorteilhaft können
insbesondere mehrere reihenförmig angeordnete
Münzbehälter gleichzeitig
aus einer Betriebsstellung in eine Wartungsstellung und vice versa
verbracht werden, wobei sie in der Wartungsstellung einzeln oder
gemeinsam befüllt
bzw. einzeln oder gemeinsam entleert werden können. Die Entleerung der einzelnen
Münzbehälter erfolgt
vorzugsweise durch eine Schwenkbewegung des Münzbehälters in Relation zu einem
in der Wartungsstellung ausgefahrenen Führungsschlitten bzw. einem
Träger des
Münzbehälters.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist mindestens eine Reihe von Münzbehältern auf einem gemeinsamen
Träger
angeordnet, der um eine vertikale Achse schwenkbar gelagert ist.
Auf diese Weise können
die Münzbehälter in der
Wartungsstellung der Führungsschiene
in einem Schritt gemeinsam um 90° in
eine Befüll-
bzw. Entleerstellung verschwenkt werden, so dass zum einen die Zugänglichkeit
zu den einzelnen Münzbehältern begünstigt wird
und zum anderen das Befüllen
und Entleeren derselben vereinfacht wird.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist jeder Münzbehälter mittels
eines Schwenkelementes kippbar um eine horizontale Achse an dem
Träger
gelagert, so dass das Entleeren des Münzbehälters in der Entleerstellung
durch manuelles Verschwenken des Münzbehälters um einen spitzen oder
stumpfen Winkel ermöglicht
wird.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt das Verbringen der Münzbehälter in
die Entleer-/Befüllstellung
mittels Betätigung
eines Arretierungsmittels, das den Träger von der Führungsschiene
entriegelt und den Träger
zum Verschwenken um die vertikale Achse freigibt. Vorzugsweise umfasst das
Arretierungsmittel ein plattenförmiges
oder schienenförmiges
Verriegelungselement, das über vertikale
Langlöcher
verfügt
und über
in die Langlöcher
eingreifende Bolzen an dem Träger
befestigt ist. Durch einfaches vertikales Hochschieben des Verriegelungselementes
kann dasselbe aus der Verriegelungsposition in eine den Träger freigebende
Entriegelungsposition verbracht werden, so dass der Träger um die
vertikale Schwenkachse verschwenkbar ist. Nach erfolgter Entleerung
bzw. Befüllung
der Münzbehälter erfolgt
eine selbsttätige
Verriegelung des Trägers
an dem Führungsschlitten
dadurch, dass der Träger
soweit zurückgeschwenkt
wird, bis das Verriegelungselement zu einer Seite des Verriegelungsschlittens
fluchtet und dann selbsttätig
unter Übergreifen
einer Seite des Verriegelungsschlittens infolge seines Eigengewichtes
in die Verriegelungsposition verbracht wird.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung sind dem Führungsschlitten Rastmittel
zugeordnet, so dass der Führungsschlitten
in der Wartungsstellung lagearretiert angeordnet ist. Auf diese
Weise ist der Träger
während
des Schwenkvorganges translatorisch fixiert. Eine Entkopplung zwischen
translatorischer und rotatorischer Bewegung ist hierdurch gewährleistet.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Vorderansicht eines Selbstbedienungskassensystems
mit einer geöffneten
Vorderwand eines Gehäuses desselben,
so dass ein Münzmodul
des Kassensystems in einer Betriebsstellung desselben erkennbar
ist,
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2a eine
perspektivische Vorderansicht des Kassensystems in einer Wartungsstellung
eines Führungsschlittens
des Münzmoduls,
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2b eine
vergrößerte Darstellung
eines mit zwei Reihen von Münzbehältern bestückten Trägers des
Münzmoduls
in der ausgezogenen Wartungsstellung des Führungsschlittens,
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3a eine
perspektivische Vorderansicht des Kassensystems in einer Zwischenstellung
des Trägers
zwischen einer Ausgangsstellung und einer Befüll-/Entleerstellung,
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3b eine
vergrößerte Teilansicht
des Trägers
in der Zwischenstellung gemäß 3a,
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4a eine
perspektivische Vorderansicht des Kassensystems in einer Befüll-/Entleerstellung des
Trägers,
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4b eine
vergrößerte Teildarstellung
des Trägers
in der Befüll-/Entleerstellung
gemäß 4a,
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5a eine
perspektivische Darstellung des Kassensystems in der Befüll-/Entleerstellung
des Trägers,
wobei sich ein vorderer Münzbehälter in
einer Kippstellung befindet zum Entleeren des Münzbehälters und
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5b eine
vergrößerte Teildarstellung
des in der Kippstellung befindlichen Münzbehälters gemäß 5a.
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Ein
Kassensystem 1 dient vorzugsweise als Selbstbedienungskassensystem,
da es dem Kunden, beispielsweise dem Kunden eines Supermarktes,
ermöglicht,
ohne Unterstützung
von Bedienpersonal sowohl die Warenerfassung als auch den Bezahlvorgang
vorzunehmen.
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Das
Kassensystem 1 weist im wesentlichen ein Gehäuse 2 auf,
in dem ein Scannermodul 3 mit einem Scanner zum Erfassen
der Waren, ein Banknotenmodul 4 in einem Tresor 5 zur
Aufbewahrung der Banknoten und ein Münzmodul 6 untergebracht
ist. An einer ersten Seitenwand 7 des Gehäuses 2 ist eine
erste Ablage 8 für
beispielsweise einen Warenkorb und an einer gegenüberliegenden
zweiten Seitenwand 9 desselben eine zweite Ablage 10 zur
Ablage der vorher gescannten Waren vorgesehen. Die zweite Ablage 10 umfasst
eine Waage 11 zur Überprüfung der
Vollständigkeit
der bezahlten Waren. Ferner umfasst die zweite Ablage 10 Haltestege 12 zum
Ansetzen von Einkaufstüten
in einer geöffneten Position,
so dass die Waren nach dem Scannen unmittelbar in die Einkaufstüte hinein
gelegt werden können.
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Das
Scannermodul 3 ist in einem vorderen Bereich des Gehäuses 2 angeordnet,
wobei eine horizontal verlaufende Scheibe 13 und eine aufrechte Scheibe 13' vorgesehen
sind. In einem gegenüber den
Scannermodul 3 hinteren Bereich des Gehäuses 2 ist das Münzmodul 6 angeordnet.
Das Münzmodul 6 umfasst
zum einen eine Münzeingabeeinrichtung 14 mit
einem Münzeingabeschlitz 14' zur Eingabe von
Münzen
für den
Bezahlvorgang. Ferner umfasst das Münzmodul 6 eine Münzausgabeeinrichtung 15 mit
einer Münzausgabemulde 15' zur Entnahme
der Münzen
während
des Bezahlvorganges durch den Kunden. Weiterhin umfasst das Münzmodul 6 eine Münzspeichereinrichtung 16,
die unter anderem im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Reihen
von jeweils drei Münzbehältern 17 aufweist.
Den Münzbehältern 17 sind
jeweils unterschiedliche Typen von Münzen zugeordnet, wobei im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
Münzbehälter für 2-Euro-Münzen, 1-Euro-Münzen, 50-Cent- Münzen, 20-Cent-Münzen, 10-Cent-Münzen und
5-Cent-Münzen
zugeordnet sind.
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In 1 ist
die Münzspeichereinrichtung 6 in der
Betriebsstellung dargestellt, wobei eine Vorderwand 18 des
Gehäuses
in einer aufgeklappten oberen Stellung befindlich ist. Eine vordere
erste Reihe R1 von Münzbehältern 17 ist
sichtbar.
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Sollen
die Münzbehälter 17 gefüllt oder
entleert werden, kann ein Bedienperson nach Aufklappen der Vorderwand 18 durch
Erfassen eines Haltegriffes 19 einen Träger 20 der Münzspeichereinrichtung 16 aus
der Betriebsstellung in eine Wartungsstellung herausbewegen, in
der sich der plattenförmige
Träger 20 zur
Aufnahme der Münzbehälter 17 vollständig vor
einer Öffnung 21 des
Gehäuses 2 befindet.
Zu diesem Zweck ist ein teleskopartig in einer Verschieberichtung 23 verschiebbarer
Führungsschlitten 22 vorgesehen,
der über
eine in Verschieberichtung 23 verschiebbare Führungsschiene 24 an gegenüberliegenden
Seitenwänden 25 desselben mit
dem Gehäuse 2 gekoppelt
ist. Der Münzeingabeeinrichtung 14, 14' sind Verschließmittel
zugeordnet, so dass mit Herausschieben des Trägers 20 bzw. des Führungsschlittens 22 aus
der Betriebsstellung selbsttätig
der Münzeinwurf
verschlossen wird.
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Der
Führungsschlitten 22 kann
plattenförmig ausgebildet
sein und als Auflage für
den quaderförmigen
Träger 20 dienen.
Der Träger 20 ist
translatorisch fest in Relation zu dem Führungsschlitten 22 gelagert.
In der Wartungsstellung ist der Führungsschlitten 22 durch
nicht dargestellte Rastmittel lagearretiert angeordnet, so dass
der Träger 20 translatorisch unverrückbar in
die nachfolgende Befüll-/Entleerstellung
verbringbar ist.
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Die
Reihen R1, R2 von Münzbehältern 17 befinden
sich nun in einer Zwischenstellung, in der die Reihen R1, R2 der
Münzbehälter 17 quer
zur Verschieberichtung 23 verlaufen.
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Damit
alle Münzbehälter 17 durch
eine Bedienperson komfortabel von der ersten Seitenwand 7 oder
von beiden gegenüberliegenden
Seitenwänden 7, 9 des
Gehäuses 2 her
zugänglich
sind, wird der Träger 20 in
Relation zu dem Führungsschlitten 22 mittels
Schwenkmittel um eine vertikale Achse V um 90° verschwenkt. Zu diesem Zweck
ist der Träger 20 über ein
nicht dargestelltes Schwenklager drehbar zu dem Führungsschlitten 22 gelagert.
Damit der Träger 20
um die vertikale Achse V verschwenkt werden kann, ist das Betätigen eines
Arretierungsmittels 26 erforderlich. Das Arretierungsmittel 26 ist
als schienenförmiges
Verriegelungselement ausgebildet, das sich an der Seitenwand 25 der
Führungsschiene 24 im
Wesentlichen oberhalb derselben erstreckt. Das Verriegelungselement 26 weist
zwei im Abstand zueinander angeordnete, vertikal orientierte Langlöcher 27 auf,
in die jeweils fest mit dem Träger 20 verbundene
Bolzen 28 eingreifen. In der Zwischenstellung des Trägers 20 gemäß 2b befindet
sich das als Verriegelungsschiene ausgebildete Verriegelungselement 26 in
einer Verriegelungsposition, wobei ein seitlich vorspringender unterer
Absatz 29 der Verriegelungsschiene 26 in einem
oberen Bereich der Seitenwand 25 der Führungsschiene 24 anliegt.
Zum Verbringen des Trägers 20 aus
der Verriegelungsposition desselben in eine Entriegelungsposition
wird die Verriegelungsschiene 26 unter Anlage der Bolzen 28 an
einem unteren Ende des Langlochs 27 so weit nach oben verschoben,
bis eine untere Kante 30 des Absatzes 29 oberhalb
einer Oberseite 31 der Führungsschiene 24 angeordnet
ist und somit das Verschwenken des Trägers 20 um die vertikale
Achse V freigegeben ist. Der Träger 20 kann
nun in Schwenkrichtung 32 in die Befüll-/Entleerposition gemäß den 4a bis 5b verbracht
werden.
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In
der Befüll-/Entleerposition
des Trägers 20 können die
Münzbehälter 17 beispielsweise
von gegenüberliegenden
Seiten her befüllt
oder entleert werden. Zum Entleeren der Münzbehälter 17 sind die einzelnen
Münzbehälter 17 über ein
Schwenkelement 33 (Schwenkmittel) um eine horizontale Achse H
kippbar an dem Träger 20 gelagert.
Das Schwenkelement 33 kann beispielsweise als Scharnier
ausgebildet sein, wobei nicht dargestellte Ösen jeweils in einer Reihe
R1, R2 angeordneter Münzbehälter 17 einer
gemeinsamen Verbindungsstangen 34 zugeordnet sind. Die
Verbindungsstangen 34 erstrecken sich jeweils an einer
Vorderseite 35 und einer Rückseite 36 des Trägers 20.
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Nach
Beendigung des Befüll-
oder Entleervorgangs wird der Träger 20 wieder
in die Zwischenstellung zurückgeschwenkt,
wobei die Verriegelungsschiene 26 durch das Eigengewicht
selbsttätig
aus der Entriegelungsposition in die Verriegelungsposition gelangt.
Dies erfolgt dann, wenn die Seitenwände 37 des Trägers 20 zu
den Seitenwänden 25 des
Führungsschlittens 22 fluchten.
Nachfolgend kann nun der Träger 20 zusammen
mit den Führungsschlitten 22 in
Verschieberichtung 23 in das Gehäuse 2 zurückbewegt
werden. Sobald der Träger 20 die
Betriebsstellung eingenommen hat, wird selbsttätig die Verschließung der
Münzeingabeeinrichtung 14 aufgehoben.
Nach Verschließen
der Vorderwand 18 ist nun das Münzmodul 6 das Bedienungskassensystem 1 wieder
betriebsbereit.
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Nach
einer nicht dargestellten Ausführungsform
können
auch mehr als zwei Reihen von Münzbehältern 17 vorgesehen
sein. Dies erfordert, dass nach dem Verschwenken des Trägers 20 um
eine vertikale Achse in der Zwischenstellung des Führungsschlittens 22 ein
Teil des Trägers
weiter in translatorischer Richtung herausschiebbar gelagert ist.
Gegebenenfalls kann dann durch weiteres Verschwenken des herausgeschobenen
Teils des Trägers 20 derselbe
in die Befüll-/Entleerposition
verbracht werden.
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Nach
einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform kann es auch vorgesehen
sein, dass die Münzbehälter 17 bereits
in der herausgezogenen Stellung des Trägers 20 bzw. des Führungsschlittens 22 entleert
werden. Eine Schwenkbewegung um eine vertikale Achse ist hierbei
nicht erforderlich. Dies bedingt jedoch, dass nur so viele Münzbehälter vorgesehen
sind, dass sie allein durch Verschwenken zur Seite und/oder zur
Vorderseite hin entleerbar sind. Dies wäre beispielsweise gemäß dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel
dann möglich,
wenn der mittlere Münzbehälter 17 der
zweiten Reihe R2 entfiele. Die Schwenkelemente 33 der Münzbehälter 17 wären dementsprechend
anders orientiert angeordnet.