-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Furnier, das beispielsweise im
Möbelbau
oder im Ladenbau eingesetzt werden kann.
-
Mit
dem Begriff „Furnier" werden im Stand der
Technik dünne
Holzblätter
bezeichnet, die mit verschiedenen Verfahren hergestellt und für verschiedene
Zwecke weiterverarbeitet werden. Unterschieden werden Sägefurnier,
Messerfurnier und Schälfurnier.
Diesen bekannten Furnieren ist gemeinsam, dass jede einzelne Furnierplatte
für sich aus
einem einzelnen Stamm hergestellt wird. Vor der Verarbeitung werden
die Furniere gewöhnlich
zu sogenannten Furnierdecken gefügt,
so dass das Aufbringen auf einen Untergrund, beispielsweise Plattenmaterial,
in einem Schritt erfolgen kann. Insgesamt ergibt sich mit den herkömmlichen
Furnieren eine Optik, die den Eindruck erwecken soll, dass das Werkstück aus massivem
Holz nach traditioneller Art gefertigt worden ist.
-
Ein
Nachteil der bekannten Furniere ist darin zu sehen, dass nur solche
Furniere als Sichtfurniere geeignet sind, die eine entsprechend
als schön
empfundene Struktur und Oberfläche
aufweisen. Minderwertige Furniere eignen sich allenfalls zum Aufkaschieren
auf die Rückseite
von Trägerplatten,
beispielsweise um ein Verziehen des fertigen Möbelstücks zu verhindern. Weiter ist
nachteilig, dass heutzutage oftmals eine reine Holzoptik nicht gewünscht wird,
obgleich die positiven Eigenschaften des Materials Holz, zum Beispiel
das Vorhandensein einer als warm empfundenen Oberfläche, gewünscht wird.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Furnier bereitzustellen,
das die oben genannten Nachteile überwindet. Insbesondere sollen
zur Herstellung des Furniers auch Hölzer minderer Qualität verwendet
werden können,
ohne dass es die günstigen
optischen Eigenschaften beeinträchtigt.
Es soll eine Alternative zu den herkömmlichen, bekannten Furnieren
bereitgestellt werden, die jedoch wie die aus dem Stand der Technik
bekannten Furniere verwendet werden können, beispielsweise als Deckfurnier
zum Kaschieren von Platten.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Furnier nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Das
Furnier gemäß der Erfindung
hat eine Stärke
von maximal 5 mm. Erfindungsgemäß besteht es
aus einzelnen, parallel miteinander verleimten Massivholzstäben. Anders
als beispielsweise bei Sperrholz, handelt es sich nicht um hintereinander miteinander
verleimte Platten aus Massivholz, sondern es werden Massivholzstäbe parallel
miteinander verleimt. Das Furnier gemäß der Erfindung weist dementsprechend
auch nur eine einzelne Schicht aus parallel miteinander verleimten
Massivholzstäben
auf. Die einzelnen Massivholzstäbe
weisen maximal eine Breite von 5 mm auf. Bevorzugt weisen die einzelnen
Massivholzstäbe
im Wesentlichen die gleiche Breite auf. Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Furniers
ist, dass durch die Verarbeitung von vergleichsweise schmalen Massivholzstäben auch
minderwertiges Holz zu dem erfindungsgemäßen Furnier verarbeitet werden
kann, ohne dass dies die Optik des dadurch hergestellten Furniers
beeinträchtigt. Es
kann somit auch minderwertiges Holz, beispielsweise mit einer unregelmäßigen Farbgebung
oder Struktur, das für
die Herstellung von aus dem Stand der Technik bekannten Furnieren
nicht verwendet werden könnte,
zu dem erfindungsgemäßen Furnier verarbeitet
werden.
-
Mit
dem Begriff „Massivholzstab" ist im Zusammenhang
mit der Erfindung ein Element aus massivem Holz, d.h. aus Holz,
so wie es gewachsen ist, gemeint, wobei dieses Element stabförmig ist.
Mit stabförmig
ist hierin eine im Querschnitt rechteckige, insbesondere im Wesentlichen
quadratische Form gemeint. Es ist somit ein Vierkantstab.
-
Das
Furnier gemäß der Erfindung
weist eine im Vergleich mit den bekannten Furnieren völlig andersartige
Optik auf. Die Oberfläche
ist regelmäßig gestaltet und
geordnet, so dass in Abhängigkeit
von der Breite der Massivholzstäbe
ein linien- bzw. zeilenförmiger
Eindruck entsteht. Eine solche Oberfläche wird gemeinhin als modern
empfunden, insbesondere im Vergleich mit der bekannten Massivholzoptik,
wie sie sich durch aus dem Stand der Technik bekannte Furniere ergibt.
-
Das
erfindungsgemäße Furnier
kann wie ein herkömmliches
Furnier auf sämtliche
Trägerplatten aufkaschiert
werden, beispielsweise auf Spanplatten, Tischlerplatten, MDF-Platten
oder OSB-Platten. Zudem lässt
sich das erfindungsgemäße Furnier
auch als Kantenmaterial, d.h. zur Kaschierung der Schnittkanten
der Trägerplatten,
verwenden. Im Stand der Technik werden für die Kantenverleimung besondere bandförmige Holzblätter, sogenannte
Umleimer verwendet. Das erfindungsgemäße Furnier lässt sich dagegen
ausgezeichnet für
die Kaschierung auf den Kanten verwenden, so dass Trägerplatten
sozusagen rundum furniert werden können. Durch die Kantenkaschierung
mit dem erfindungsgemäßen Furnier ergibt
sich ein Aussehen, das technisch so erscheint, als ob das gesamte
furnierte Werkstück
aus einzelnen Massivholzstäben
gebildet worden wäre.
Es ergibt sich ein vorteilhafter blockartiger Eindruck. Somit bieten
sich neue Einsatzmöglichkeiten,
die mit herkömmlichem
Furnier nicht erreicht werden können.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
der Erfindung weisen die einzelnen Massivholzstäbe im Wesentlichen die gleiche
Breite auf. Hierdurch ergibt sich eine besonders regelmäßige Strukturierung
der Oberfläche.
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführung
beträgt
die maximale Breite der Massivholzstäbe 5 mm, bevorzugt 3 oder 2,5
mm. Weiter wird bevorzugt, dass das Furnier eine Stärke aufweist,
die im Wesentlichen der durchschnittlichen Breite der Massivholzstäbe entspricht.
Weisen die Massivholzstäbe
beispielsweise eine Breite von 2,5 mm auf, so weist das Furnier
eine Stärke
von 2,5 mm auf.
-
Als
Massivholzstäbe
sind beispielsweise einzelne Abschnitte von Schälfurnier geeignet. Die Massivholzstäbe eines
Furniers bestehen bevorzugt aus derselben Holzart. Es können jedoch
auch besondere optische Wirkungen dadurch erzielt werden, dass einzelne
Massivholzstäbe
aus verschiedenen Hölzern
miteinander kombiniert, insbesondere zu Mustern angeordnet werden.
So könnten
beispielsweise dunkelfarbige Massivholzstäbe, zum Beispiel aus Nussbaum,
abwechselnd mit hellen Massivholzstäben, zum Beispiel aus Ahorn,
parallel miteinander verleimt werden. Hierdurch ergibt sich eine
besonders auffällige
Streifenwirkung. Zudem lassen sich die positiven Eigenschaften verschiedener
Hölzer, insbesondere
Härte,
Porosität,
Witterungsbeständigkeit,
Schmutzabweisung etc., miteinander in einem Furnier kombinieren.
-
Die
Strukturierung des Furniers kann zudem verstärkt werden, in dem ein Leim
eingesetzt wird, der nach dem Aushärten optisch sichtbar und damit von
den Massivholzstäben
unterscheidbar bleibt, zum Beispiel Phenolharzleim. Dieser trocknet
dunkel heraus, so dass jeweils zwischen den einzelnen Reihen aus
Massivholzstäben
einzelne dunkle schmale Streifen aus Leim stehen bleiben. In Abhängigkeit von
dem verwendeten Leim, lassen sich zudem dem Furnier positive Eigenschaften
verleihen, z. B. eine besondere Festigkeit durch die Verwendung
von hochfestem Leim.
-
Das
Furnier der Erfindung kann beispielsweise durch das nachfolgende
Verfahren hergestellt werden. Schälfurnier wird aufeinander geleimt,
so dass eine große
Schälfurnierplatte
entsteht. Aus dieser werden bevorzugt Kanthölzer geschnitten. Aus den Kanthölzern wird
wiederum Sägefurnier
geschnitten, wobei der Sägeschnitt
so erfolgt, dass im Lot zum Verlauf der einzelnen Sägefurniere
geschnitten wird. Es wird folglich zweimal Furnier hergestellt. Einmal
wird aus einem Stamm gewöhnliches
Schälfurnier
geschnitten, welches nachfolgend wieder zu einer Einheit verklebt
wird. Aus dieser Einheit wird dann in entgegen gesetzter Richtung
Sägefurnier, d.h.
das erfindungsgemäße Furnier,
geschnitten. Der Begriff „Sägefurnier" ist hier so zu verstehen,
dass anstelle eines Stammes, aus dem klassischerweise Sägefurnier
geschnitten wird, die verleimte Schälfurnierplatte oder daraus
geschnittene Kanthölzer
verwendet werden.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. Es zeigen:
-
1:
eine Aufsicht auf einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Furnier;
und
-
2:
einen Ausschnitt aus einer perspektivischen Vorderansicht eines
erfindungsgemäßen Furniers
in vergrößerter Darstellung.
-
Das
Furnier 1 ist aus einer Anzahl parallel miteinander verleimter
Massivholzstäbe 2 gebildet. Aus
der Detaildarstellung der 2 wird deutlich, dass jeweils
zwei Massivholzstäbe
durch eine Leimschicht 3 miteinander verbunden werden.
Als Leim kann jeder beliebige Holz-verbindende Leim eingesetzt werden,
beispielsweise Phenolharzleim. Das Furnier 1 kann beliebig
dimensioniert werden. Es können
beispielsweise endlos viele einzelne Massivholzstäbe 2 miteinander
zu einem Furnier 1 verleimt werden. Die Stärke S des
Furniers beträgt
maximal 5 mm. Die Breite B jedes einzelnen Massivholzstabes 2 beträgt maximal
5 mm, wobei eine maximale Breite von 3 mm und insbesondere eine
Breite von 2,5 mm bevorzugt sind. In den Darstellungen der 1 und 2 sind
sämtliche
Massivholzstäbe 2 mit
im Wesentlichen identischer Breite B dargestellt. Die einzelnen
Massivholzstäbe 2 können jedoch
auch voneinander verschiedene Breiten B aufweisen. Bevorzugt ist
S = B, wie in 2 dargestellt. Wird ein Leim
verwendet, der nach dem Aushärten
als gesonderte Schicht sichtbar bleibt, so ergibt sich eine Zeilen- bzw. Linienstruktur,
die auch als Streifenstruktur bezeichnet werden kann, wie sie in 1 dargestellt
ist. Wird dagegen Leim eingesetzt, der nach dem Aushärten mehr
oder weniger durchsichtig ist oder eine an die Farbe der Massivholzstäbe 2 angepasste
Farbe aufweist, so bleibt die Streifenoptik zwar erhalten, ist jedoch
zurückgenommen.