AT14964U2 - Verfahren zur Herstellung und Anwendung neuartiger Schnittholzteile - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft Schnittholzteile welche in einem Winkel zwischen 15 (5) und 75 Grad (3) zur Stammlängsachse (1) eingeschnitten, und als Querschnitthölzer bezeichnet werden. Das Querschnittholz weist ein charakteristisches Schnittbild auf. Diese Querschnittholzteile nehmen jegliche Substanzen wesentlich leichter auf als herkömmliche Sägeprodukte. Dieses Querschnittholz wird entweder an der Bandsäge dadurch hergestellt, dass es schräg eingespannt wird, oder vorab an der Gattersäge konventionelle Schnittholzteile hergestellt werden, die in einem zweiten Arbeitsschritt schräg zur Längsachse (1) an einer Kreis- oder Bandsäge zu Querschnitthölzer gesägt werden. Die so hergestellten Holzteile werden vorwiegend auf andere Holzteile aufgeklebt und eignen sich daher vorwiegend für die Herstellung von Parkett.

Description

Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft Schnittholz das in unterschiedlichen Winkeln zur Stammlängsachse [1] geschnitten wird. Der Winkel zur Stammlängsachse (1) kann zwischen 15 (4) und 75 Grad (3) betragen.

[0002] Normalerweise werden Baumstämme (6) so genau wie möglich entlang der Stammlängsachse (1) zu Sägeprodukten wie Bretter, Bohlen, Pfosten, Prismen oder Furnieren verarbeitet.

[0003] Es ist auch bekannt, dass Holz quer zur Stammachse, also in einem Winkel von 90 Grad zur Stammachse (2), als Hirnholz geschnitten wird und zum Beispiel als Hirnholzboden eingesetzt wird.

[0004] Weiters ist auch bekannt, dass auf Grund der Form eines Baumstammes bei dessen Längseinschnitt der Einschnittwinkel in Bezug auf seine Längsachse bzw. Jahrringlage ein gewisser Winkel zwangsweise erreicht wird. Dieser Winkel wird aber in der Regel 10 Grad (5) nicht wesentlich überschreiten. Dies betrifft sogenannte abholzige Baumstämme vor allem im Bereich von Wurzelanläufe. Dies ist ein ungewollter Effekt der meist durch Abfräsen genau dieser Problemzonen beseitigt wird.

[0005] Holzteile, hergestellt gemäß dieser Erfindung werden standardmäßig in einem Winkel zwischen 15 und 75 Grad zur Längsachse geschnitten, entsprechend dem Anspruch 1 und 2.

[0006] Diese neuen Holzteile werden im folgenden Text als Querschnitthölzer bezeichnet.

[0007] Entsprechend dem Anspruch 2 ergibt diese Schnittrichtung ein überraschend neues und charakteristisches Schnittbild, also eine bestimmte Abfolge der Jahresringe, das an ein Rift-oder Halbriftmuster erinnert, aber ein mehr oder weniger gebogenes Jahrringmuster, mit in die Breite gezogene Jahrringe ergibt, das bei Rift- oder Halbriftmuster unüblich ist, oder nur bei Wuchsanomalitäten erscheint.

[0008] Überraschend ist auch, dass strukturarme Hölzer wie Buche, Ahorn oder Birke nicht nur ein neues Schnittbild, sondern eine wesentlich differenzierte Holzzeichnung aufweisen, das ihnen bei herkömmlichen Längsschnitten gänzlich fehlt.

[0009] Die erfindungsgemäß hergestellten Holzteile können mit allen herkömmlichen Oberflächenbehandlungsmittel für Holz beaufschlagt werden. Dies sind vor allem Lacke, Beizmittel, Färbemittel, Naturharze, Kunstharze, Bleichmittel, Holzmodifizierungssubstanzen, Substanzen zur pH Veränderung, Wachse, Öle oder Gerbstoffe.

[0010] Die Oberflächenbehandlung der erfindungsgemäßen Holzteile unterscheidet sich aber wesentlich von herkömmlich eingeschnittenen Sägeprodukten. Die Aufnahmefähigkeit jeglicher Holzoberflächenbehandlungsmittel ist wesentlich erhöht. Dies zeigt sich damit, dass die meisten Substanzen tief in das Holz einziehen und gemeinsam mit der Holzsubstanz eine tiefe, innige Verbindung eingehen. So ist es überraschenderweise möglich Holzteile über den gesamten Querschnitt zu färben oder zum Beispiel mit Gerbstoffen zu beladen, was bei herkömmlich hergestellten Schnittholzteilen kaum möglich ist.

[0011] Ein Effekt dieser übermäßigen Substanzaufnahme ist, dass diese Holzteile auch bei größeren Schichtdicken lichtdurchscheinend gemacht werden können.

[0012] Es ist aber auch schwieriger eine gewisse Schichtdicke einer Substanz auf dem Holz zu erreichen, was bei lackierten Holzoberflächen meist gewünscht ist. Hier kann man sich mit einem mehrschichtigen Lackaufbau und der entsprechenden Viskosität behelfen.

[0013] Entgegen den bisherigen Erfahrungen bei der Modifikation von vertüllten Hölzern wie zum Beispiel Fichte ist es nun möglich auch diese Holzarten mit den unterschiedlichste Substanzen zu beladen, also zu modifizieren und daher ihre Gebrauchseigenschaften wesentlich zu verbessern.

[0014] Ein gewünschter Nebeneffekt dieser Schnittart ist es auch, dass die Härte, im Gegensatz zu aus Längsschnitten hergestellte Holzteilen, wesentlich erhöht ist.

[0015] Entsprechend dem Anspruch 3 kann die Herstellung der erfindungsgemäßen Holzteile dadurch erfolgen, dass ein Baumstamm in einer Bandsäge so eingespannt wird, dass der Schnittwinkel von 15 bis 75 Grad zur Längsachse des Baumes in einem Arbeitsgang erreicht wird.

[0016] Laut Anspruch 4 wäre eine alternative Herstellungsart, zuerst an der Gattersäge Pfosten, Bohlen oder Prismen herzustellen, die anschließend an einer Kreis- oder Bandsäge in einem bestimmten Winket zur Längsachse, der zwischen 15 und 75 Grad gewählt sein kann, eingeschnitten werden.

[0017] Die Dicke der so hergestellten Querschnitthölzer kann stark variieren, sie wird aber meist zwischen 1 und 30 Millimeter betragen.

[0018] Es ist aber durchaus möglich, dass durch Messern in dem vorhin angegebenen Winkel zur Stammachse ein Furnier mit dem entsprechenden Holzschnittbild erzeugt wird.

[0019] Entsprechend dem Anspruch 5 werden die nach dieser Erfindung hergestellten Holzteile vor allem dazu verwendet um auf andere konventionelle Holzteile oder Holzwerkstoffe aufgeklebt zu werden. Dies vor allem daher, da ein Teil der mechanischen Kennwerte im Vergleich zu konventionell hergestellten Holzteilen verringert sind. Das betrifft vor allem die Biegebrucheigenschaften. Daher ist der Einsatz für konstruktive Zwecke zwar möglich aber eingeschränkt.

[0020] Für zum Beispiel mehrschichtig aufgebaute Parkette scheint dieses erfindungsgemäß hergestellte Holz aber prädestiniert.

Claims (5)

1. Ansprüche

   1. Schnittholz das durch Sägen hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass es schräg zur Längsachse (1) des Baumes eingeschnitten wird.
2. 2. Schnittholz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschnittwinkel zwischen der Längsachse des Baumes (1) und der Schnittrichtung zwischen 15 (4) und 75 Grad (3) beträgt, je nach Einschnittwinkel unterschiedliche Schnittbilder erzeugt und als Querschnittholz bezeichnet wird.
3. 3. Querschnittholz nach Anspruch 1 und 2, dadurch hergestellt, dass der Baumstamm in einer Bandsäge so eingespannt wird, dass die Längsachse des Baumes (1) einen Winkel zwischen 15 (5) und 75 Grad (3) zur Schnittrichtung einnimmt und in dieser Position eingeschnitten wird.
4. 4. Querschnittholz nach Anspruch 1 und 2, dadurch hergestellt, dass an einer Gattersäge zuerst konventionell Pfosten, Bohlen oder Prismen gesägt werden und anschließend die Querschnittholzteile mit einer Kreis- oder Bandsäge geschnitten werden.
5. 5. Verwendung der Querschnittholzteile zur Herstellung von Parkett, Vertäfelungen, Decken, Stiegenelemente, Furniere oder Dekorelemente. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen