DE202013006624U1

DE202013006624U1 - Brettsperrholz aus Keilbohlen

Info

Publication number: DE202013006624U1
Application number: DE201320006624
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2013-07-23
Filing date: 2013-07-23
Publication date: 2013-08-06
Anticipated expiration: 2023-07-24

Abstract

Brettsperrholz aus Keilbohlen dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Lagen des Brettsperrholzes aus keilförmigen Zuschnitten (1) – so genannten Keilbohlen hergestellt sind.

Description

Technische Aufgabe
Technisches Gebiet
Bei der Erfindung handelt es sich um eine Erfindung aus dem Gebiet der Holzindustrie.
Stand der Technik
Brettsperrholz ist ein, aus mindestens drei Lagen kreuzweise verleimtes, Massivholz-Produkt. Es wird vor allem für tragende Zwecke als Platten oder Scheibenelement eingesetzt. Die einzelnen Lagen bestehen aus Schnitthölzern, welche in der Längsrichtung keilgezinkt sein dürfen. Diese können mit oder ohne planmäßigen Abstand an der Schmalseite zueinander angeordnet werden. Einzelne Zwischenlagen dürfen auch durch Holzwerkstoffe z. B. Furnierschichtholz, OSB oder Gipsbaustoffe ersetzt werden. Es ist somit möglich, Brettsperrholzelemente für unterschiedliche Bauteilanforderungen herzustellen. Brettsperrholz darf in den Nutzungsklassen 1 und 2 eingesetzt werden. Es wird derzeit ausschließlich aus Nadelholz, vor allem Fichte und Tanne, hergestellt. Die Oberflächenqualitäten sind nicht einheitlich geregelt und können individuell mit dem Hersteller vereinbart werden. Decklagen mit speziellen Akustikprofilierungen sowie Brandschutzbekleidungen sind möglich. Konventionell hergestelltes Brettsperrholz wird in der Regel aus Zuschnitten mit rechteckigem Querschnitt sowie unterschiedlichen Jahrringlagen gefertigt. Die Lage der Jahrringe beeinflusst das Quell- und Schwindverhalten des Holzes. Dieses ist in radialer, tangentialer und longitudinaler Richtung unterschiedlich.
Das der Erfindung zu Grunde liegende Problem
Das oben genannte Quell- und Schwindverhalten des Holzes beeinflusst in vielen Bereichen die Verwendbarkeit des Produktes entscheidend. An Brettsperrholz werden häufig optische Anforderungen hinsichtlich der Oberflächenqualität gestellt. Der Einsatz erfolgt vielfach im Sichtbereich. Bei konventionell produziertem BSP entstehen jedoch oftmals Risse durch das unterschiedliche Quell- und Schwindverhalten in Längs- und Querrichtung des Holzes. Weiterhin ist die Ausbeute bei der Herstellung von Schnittholz mit rechteckigem Querschnitt relativ gering, die Wirtschaftlichkeit sinkt immer mehr durch steigende Rohstoffpreise.
Bisherige Lösungsversuche
Herstellung von Holzprodukten aus Riftware, die beim konventionellen Einschnitt in relativ geringem Umfang anfällt. Nachteile: Aussortieren der Riftware und geringe Ausbeute an Riftware.
Aufgabe der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist, eine oder mehrere Lagen des Brettsperrholzes aus Keilbohlen mit stehenden Jahrringen (Riftware) herzustellen. Bei Riftware handelt es sich um Nadel- oder Laubholz mit aufrecht stehenden oder fast aufrecht stehenden Jahrringen. Der Winkel zwischen Jahrring und Breitenkante des Brettes soll nicht kleiner als 60° (idealerweise 90°) sein. Rifts haben eine größere Oberflächenfestigkeit als flach gesägtes Material und weisen eine gleichmäßige schlichte Maserung auf. Da bei Riftware die radiale Schwindung des Holzes nur halb so groß ist wie die tangentiale, halbieren sich die Dimensionsänderungen aufgrund von Feuchteschwankungen. Rissbildungen in den Deckschichten können so Weitestgehends vermieden werden. Weiterhin entsteht eine sehr gleichmäßig gemaserte Oberfläche.
Technische Lösung
Aus einem Holzstamm werden in radialer Richtung Keile herausgesägt (ähnlich wie man eine Torte in gleich große Tortenstücke aufteilt). Somit entstehen sogenannte Keilbohlen (Holzbohlen mit keilförmigem Querschnitt). Durch die radiale Schnittführung entstehen Keilbohlen mit stehenden Jahrringen (Riftware). Beim Einschnitt von Keilbohlen kann zudem eine höhere Ausbeute erreicht werden, als beim konventionellen Einschnitt (Herstellung von Schnittholz mit rechteckigem Querschnitt). Der Ausbeutevorteil von der Stammware bis zum fertigen Brettsperrholz liegt bei bis zu 20%.
Das wesentlich Neue an der Erfindung ist der Aufbau des Brettsperrholzes. Eine oder mehrere Lagen des Elementes bestehen aus Keilbohlen. (Vgl. ) Hieraus resultieren zahlreiche verbesserte technische Eigenschaften wie z. B.:

• Geringeres Breitenquell- und -schwindverhalten
• Höhere Druckfestigkeit quer zur Faser
• Schlichte, gleichmäßige Maserung
• Geringere Rissbildung bei Feuchteänderung
• Bis zu 20% höhere Biegefestigkeit
• Stark verbesserter E-Modul
• Stark verbesserte Rollschubeigenschaften

Claims

Brettsperrholz aus Keilbohlen dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Lagen des Brettsperrholzes aus keilförmigen Zuschnitten (1) – so genannten Keilbohlen hergestellt sind.
Brettsperrholz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den verwendeten Keilbohlen (1) um Riftware (Zuschnitte mit stehenden Jahrringen) handelt.
Brettsperrholz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die verwendeten Keilbohlen (1) bzw. Lamellen (3) in Längsrichtung keilgezinkt (2) sein können.
Brettsperrholz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils 2 Stck. Keilbohlen zu einer Lamelle (3) verleimt sind.
Brettsperrholz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Lamellen jeweils eine Lage (4) bilden und ohne oder mit planmäßigem Abstand an der Schmalseite zueinander angeordnet werden.
Brettsperrholz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es aus mehreren Lagen besteht, welche kreuzweise miteinander verleimt sind