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Das Anfertigen tragender Konstruktionen, insbesondere
beim Hausbau, erfreut sich aufgrund der Materialeigenschaften und
dem ästhetischen Wert
von Holz ungebrochener Beliebtheit. Insbesondere ist die Verwendung
von Holz zur Anfertigung von Dachstühlen und Deckenkonstruktionen
trotz moderner Materialien eine bevorzugte Wahl.
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Insbesondere in Ländern, die nur über eingeschränkte Ressourcen
an Holz bzw. nur über
wenige Baumarten vertilgen, ist dieser Werkstoff teilweise sehr
teuer und von einer optischen Beschaffenheit, die nicht notwendigerweise
den ästhetischen
Anforderungen entsprechender Kunden entspricht. Auch unter statischen
Gesichtspunkten ist die Verwendung bestimmter Holzarten für Konstruktionen,
zumindest in großen
Längen,
problematisch.
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Unter Kostenaspekten sowie unter
statischen Aspekten ist es daher üblich, im konstruktiven Bereich
sogenanntes Brettschichtholz zu verwenden. Hierunter versteht man
vereinfacht ausgedrückt
Balken, die aus geleimten Schichten von Holzbrettern bestehen. Derartiges
Brettschichtholz ist kostengünstiger,
da der entstehende Holzbalken tatsächlich aus billigerem dünnen Holz
zusammengesetzt ist. Die statischen Eigenschaften sind insbesondere
im Hinblick auf die Verwindungs- bzw. Biegesteifigkeit stark verbessert.
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Problematisch an dieser Lösung ist
jedoch, dass neben den bereits bestehenden natürlichen Gegebenheiten wie Harzaustritt,
Rissbildungen, Ästen, Farbvariationen
zusätzliche
den ästhetischen
Gesamteindruck störende
Elemente aufgrund des Schichtaufbaus hintreten. Derartig gefertigte
Konstruktionen werden daher häufig
so ausgeführt,
dass sie nicht sichtbar sind, was beispielsweise durch eine anschließende Verschalung,
etc. erreicht werden kann.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Möglichkeit
anzugeben, mit der der ästhetische
Gesamteindruck von Holzkonstruktionen kostengünstig verbessert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des
Anspruchs 1 sowie durch den Gegenstand des Anspruchs 8 gelöst.
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Bevorzugte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Die vorliegende Erfindung baut insbesondere
auf der Erkenntnis auf, dass die Verwendung von Brettschichtholz
für tragende
Konstruktionen aus statischer Sicht sowie unter Berücksichtigung
der Gesamtkosten gegenüber
der Verwendung von Vollholzbalken große Vorteile mit sich bringt.
Insbesondere baut die vorliegende Erfindung auf der Erkenntnis auf,
dass das ästhetische
Erscheinungsbild derartigen Brettschichtholzes zur Verwendung in
tragenden Konstruktionen einfach und kostengünstig wesentlich gesteigert
werden kann, indem zumindest im später sichtbaren Bereich eine
Furnierung auf das Brettschichtholz aufgetragen wird, und zwar noch
bevor der entsprechende Balken eingebaut wird. Damit ist es möglich, kostengünstig Balken
als Konstruktionsware anzubieten, die eine nahezu beliebige und nach
außen
hochwertig erscheinende Oberfläche aufweisen.
Die Idee besteht somit darin, die Furnierung nicht erst nach Einbau
vorzunehmen, sondern Balken herzustellen, die diese Furnierung während des
Herstellungsprozesses erhalten. Insbesondere für das Baugewerbe können damit
als Rohmaterial Holzbalken zur Verfügung gestellt werden, die nach einfachem
Einbau in die Konstruktion bereits ein zufriedenstellendes ästhetisches
Gesamtbild bewirken, ohne dass dem Einbau nachgelagert Maßnahmen unternommen
werden müssen,
um diesen Effekt zu erreichen.
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Es wird somit ermöglicht, dass sehr kostengünstiges
Brettschichtholz in einfacher Weise mittels hochwertiger Furniere
veredelt wird und in diesem veredelten Zustand als rohes Baumaterial
eingekauft werden kann. Derartige Balken unterscheiden sich für den Betrachter
nur unwesentlich von entsprechenden Vollholzbalken aus dem Fumiermaterial. Tropenhölzer weisen
gegenüber
einheimischen Hölzern
erhebliche Preisunterschiede auf, die ohne weiteres einen Faktor
10 erreichen. Mit der erfindungsgemäßen Technik ist es nun möglich, Balken
zu erzeugen, die für
den Betrachter nahezu gleich aussehen wie echtes Tropenholz, unter
Kostenaspekten jedoch nur unwesentlich mehr kosten als Brettschichtholz,
wobei das Brettschichtholz aus einheimischem und somit kostengünstigem
Holz bestehen kann. Die damit einhergehenden Vorteile für die Konstruktion, insbe sondere
für den
Hausbau liegen auf der Hand. Mit der vorliegenden Erfindung können mit
geringem Mehraufwand Holzkonstruktionen erstellt werden, die für den Betrachter
den Eindruck erwecken, als bestünden
sie aus hochwertigstem Vollholz, und diese Konstruktionen können in
Punkto Statik der entsprechenden Vollholzvariante sogar noch überlegen
sein.
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Gemäß einer besonderen erfindungsgemäßen Variante
wurde darüber
hinaus eine Lösung
gefunden, wie derart furnierte Balken nahezu beliebige Kantenprofile
aufweisen können.
Gemäß dieser
Variante werden in die Kanten des Brettschichtholzes Furnierleisten
eingearbeitet, die dann durch geeignete Bearbeitungsschritte in
beliebige Profile gebracht werden können. Beispielsweise können diese
Leisten rund geschliffen werden und laufen zu ihren Seiten bündig in
die Furnierebene der angrenzenden Seiten ein. Für den Betrachter führt dieser
Variante zu dem verstärkten
Eindruck, es handle sich um Vollholz aus dem entsprechendem Material.
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Ein weiterer Vorteil dieser Technik
besteht darin, dass während
der täglichen
Abnutzung Schläge
an die Kanten nicht dazu führen,
dass erkennbar wird, dass es sich nur um einen furnierten Balken handelt,
da die Stellen, die maximal beansprucht sind, durch Leisten aus
Vollholz gebildet sind.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird eine tragende Konstruktion unter Schutz
gestellt, die aus den erfindungsgemäß verbesserten Balken besteht.
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Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung werden unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert. Dabei
zeigen die Zeichnungen im einzelnen:
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1 zeigt
schematischer Weise den Aufbau eines Brettschichtholzes;
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2 zeigt
eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäß bearbeiteten
Balkens; und
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3 zeigt
eine besondere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Balkens.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
werden Holzbalken für
Konstruktionen, insbesondere im Innenbereich, aus Brettschichtholz
gebildet. 1 zeigt in
schematischer Weise den Aufbau eines Brettschichtholzes. Das Brettschichtholz 1 ist
aus mehreren miteinander verleimten Brettschichten 2 gebildet. Ein
herkömmlicher
Balken aus Brettschichtholz weist üblicherweise Rissbildungen,
Astlöscher,
Harzbildung, also Farbvariationen auf, die den ästhetischen Gesamteindruck
negativ beeinflussen. Zudem bleibt es für den Betrachter sichtbar,
dass der Balken aus Schichten aufgebaut ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird ein derartiges Brettschichtholz, wie in 2 gezeigt, mit einer Furnierung 3 überzogen.
Die Furnierung kann dabei auf allen vier Seiten des Balkens aufgetragen sein
oder nur auf den Seiten aufgetragen sein, die später, das heißt nach
Einbau des Balkens, für
den Betrachter sichtbar bleiben.
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Ersichtlicherweise besteht die Idee
darin, Balken, entsprechend der 2,
zur Verwendung als rohes Baumaterial vorzuproduzieren. Beim Einbau eines
derartigen Balkens in eine Konstruktion sind anschließend keine
weiteren Schritte erforderlich, um einen positiven ästhetischen
Gesamteindruck zu erzielen.
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Bisher übliche spätere Schritte, wie Verschalungen
mittels furnierter Bretter, etc., entfallen.
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Als Furniermaterial können nahezu
sämtliche
verfügbaren
Hölzer,
insbesondere Eiche, Ahorn, Buche sowie Tropenhölzer Verwendung finden. Die Erscheinungsform
eines erfindungsgemäß behandelten
Balkens entsprechend 2,
entspricht nahezu dem eines Vollholzbalkens aus gleichem Material. Der
Preisunterschied ist jedoch beträchtlich.
Gegenüber
Vollholzbalken haben die erfindungsgemäß hergestellten Balken darüber hinaus
den Vorteil, dass sie in Punkto Statik und aufgrund einer höheren Verbiegesteifigkeit
Vorteile aufweisen. Ersichtlicherweise werden aufgrund der Furnierung,
wie sie in 2 gezeigt
ist, die ursprünglich
sichtbaren Rissbildungen, Astlöcher,
etc. im Naturholz überdeckt.
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Die Herstellung eines Balkens gemäß 2 kann mittels geeigneter
Maschinen erfolgen, wobei das Furnier vorzugsweise von Rollen abgewickelt wird
und mittels geeigneter Arbeitsschritte mit dem Brettschichtholz
verklebt wird. Damit lassen sich Balken von beliebiger Länger herstellen.
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Besonders bevorzugterweise wird das
Furnier nur auf drei Seiten des Balkens aufgetragen, da in der Regel
die vierte Seite nach dem Einbau für den Betrachter nicht sichtbar
ist.
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Bei der Herstellung eines Balkens
gemäß 2 lassen sich keine profilierten
Kanten erzielen, da das Profilieren dazu führen würde, dass das Brettschichtholz
an den Kanten zutage tritt. Um dennoch Holzbalken mit Profilierung
herstellen zu können, werden
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform, wie
Sie in 3 dargestellt
ist, in die Kanten des Brettschichtholzes Leisten 4 aus
Vollholz eingesetzt, wobei das Vollholz aus dem gleichen Material
besteht wie das Furnierholz. Die eingesetzten Vollholzleisten 4 gemäß 3 können anschließend in
ein beliebiges Profil, beispielsweise ein Rundprofil, geschliffen werden.
Das Profil der Kantenleisten geht dabei formschlüssig in das Furnier der angrenzenden
Seitenflächen
des Balkens über.
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Die Leisten werden vorzugsweise in
die entsprechenden Aussparungen 5 des Brettschichtholzes
eingeleimt.
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Mit den beschriebenen Balken können tragende
Holzkonstruktionen wie Dachstühle
oder Deckenkonstruktionen erstellt werden, die unmittelbar nach
Errichtung bereits einen ästhetischen
Gesamteindruck vermitteln, wie er ansonsten nur mit hochwertigen
Vollholzbalken oder durch nachträgliche Verschalung
erzielbar ist.