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Die
Erfindung betrifft Brusthütchen
für stillende
Mütter,
mit einem von einem gewölbten
Schildteil hochstehenden Nippelteil, der mit wenigstens einer Trinköffnung an
seiner Stirnseite versehen ist.
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Sowohl
für die
Mutter als auch für
den Säugling
ist es wichtig, dass das Stillen stressfrei und entspannend ist.
Oftmals erschweren allerdings Saugschwäche, Saugfaulheit des Säuglings,
Unsicherheit der Mutter, ein schlechtes Erfassen der Brustwarze durch
den Säugling,
organische Fehlbildungen des Säuglings,
spezielle, eigentümliche
Formen der Brustwarze, wie Flach- oder Hohlwarzen, ungünstiger
Milchflussreflex, Schmerzen der Mutter beim Saugen des Säuglings,
Milchstau, Neigung der Mutter zu Wunden oder aufgesprungenen Brustwarzen, im
schlechtesten Fall Brustentzündungen
(Mastitis), den Stillbeginn bzw. Stillvorgang.
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Als
Hilfsmittel bei solchen Schwierigkeiten bzw. ganz allgemein zum
Stillen werden sogenannte Brust- oder Stillhütchen bzw. Stillauflagen verwendet, die
für den
Stillvorgang über
die Brustwarze, den Warzenhof und über einen Teil der Brust der
Mutter gestülpt
werden, wobei der Säugling
dann direkt an dem Hütchen
saugt.
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Brusthütchen der
vorstehend genannten Art sind aus
DE 202 19 950 U1 ,
DE 44 15 939 C1 und
US 2 364 866 A bekannt.
Diese Brusthütchen
für stillende
Mütter
bestehen aus dünnwandigem,
geschmeidigen Material und weisen einen breitflächigen Rand mit in Draufsicht
z.B. kreisrunder oder aber dreieckiger Form mit abgerundeten Ecken,
auf. Der vom Basis- oder Schildteil hochstehende, im Querschnitt kreisrunde
Saugnippel hat Trinklöcher
an seiner Stirnfläche.
Bei der Handhabung dieses Brusthütchens
hat sich allerdings herausgestellt, dass die Trinklöcher nicht
optimal für
einen ungehinderten Milchfluss beim Saugen sind. Beim Saugvorgang zieht
der Säugling
das Brusthütchen
bzw. die Brustwarze verhältnismäßig tief
in seinen Mund hinein, so dass sie zwischen Gaumen und Zunge „eingeklemmt" sind, wobei auch
der kreisrunde Querschnitt des Brusthütchens zusammengedrückt wird.
Dabei kann es passieren, dass die Trink-löcher zu sammengedrückt werden
und die Milch nicht ungehindert durch die Löcher hindurchtreten kann. Die
bereits aus der Mutterbrust ausgetretene Milch staut sich zwischen
der Mutterbrust und dem Brusthütchen
und kann die Haftung des Brusthütchens
an der Mutterbrust beeinträchtigen.
Es besteht Gefahr, dass sich das Brusthütchen von der Brust ungewollt
löst, was nicht
nur für
die empfindliche Haut der Burstwarze und des Warzenhofes Folgen
haben kann, sondern auch die Gefahr mit sich bringt, dass der Säugling das
Brusthütchen
mit seinem natürlichen
Saugreflex verschluckt.
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Es
ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Brusthütchen der
vorgenannten Art zu schaffen, mit welchem das Saugen der Muttermilch beim
Stillen für
den Säugling
erleichtert und ohne jegliche Behinderungen ermöglicht wird, wobei auch das Saugen
schonend für
die Mutterbrust selbst sein soll.
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Das
erfindungsgemäße Brusthütchen der eingangs
angeführten
Art ist dadurch gekennzeichnet, dass der Nippelteil im Querschnitt
allgemein oval ist, und dass die wenigstens eine Trinköffnung durch wenigstens
einen Längsschlitz
gebildet ist. Der im Querschnitt allgemein ovale Nippelteil hat
von Vornherein eine dem Saugen entgegenkommende „flache" Form, mit der auch die Position beim
Saugen vorgegeben ist, wobei gleichzeitig eine gute Anpassung des
Nippelteils an die Brustwarze gegeben ist. Für den Saugvorgang bewegt der
Säugling
seine Zunge von unten nach oben und „zieht" die Muttermilch gleichzeitig mit dem
Saugreflex und dem Vakuum im Mund des Säuglings aus der Mutterbrust
heraus. Die im Querschnitt ovale Form, die der natürlichen
ovalen Lippen- und
Mundform des Säuglings angepasst
ist, lässt
sich daher problemlos durch die Saugbewegungen des Säuglings
zusammendrücken,
wodurch sich weiters die durch den Längsschlitz gebildete Trinköffnung auf
einfache Weise verbreitert und so einen unghinderten Milchfluss
gewährleistet.
Es hat sich gezeigt, dass ein Öffnen
des Längsschlitzes
in jedem Fall sichergestellt ist, wenn der Längsschlitz im Bereich der Mitte
der Stirnseite des Nippelteils angeordnet ist.
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Vorteilhafterweise
verläuft
der Längsschlitz quer
zur längeren
Achse des allgemein ovalen Nippelteil-Querschnitts. Durch diese Anordnung
verbreitert sich der Längsschlitz „automatisch" im gewünschten
Maß, sobald
der Nippelteil durch die Saugbewegung des Säuglings zusammengedrückt wird.
Auch für
die Mutterbrust selbst ist so ein schonendes Stillen ermöglicht.
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Gemäß einer
alternativen bevorzugten Ausführungsform
sind zwei Längsschlitze
beidseits einer gedachten Nippelteil-Mittenebene vorgesehen. Diese
Ausführung
hat sich hinsichtlich einer Entnahmemenge der Milch in einem optimalen
Maß als
vorteilhaft erwiesen. Auch bei einer allfälligen Bewegung des Kopfes
bzw. Mundes des Säuglings
ist ein ungestörtes
Stillen ermöglicht.
Bei der Ausbildung mit zwei Längsschlitzen
kann deren Länge
vergleichsweise kürzer
gestaltet sein.
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Es
hat sich als günstig
erwiesen, wenn der oder die Längsschlitze
eine Länge
von etwa 4mm bis 8mm aufweisen. Da verschiedene Größen an Brusthütchen zur
Verfügung
gestellt werden können,
können
die Maße
der Trinköffnung(en)
an die Größe des Brusthütchens angepasst
und der Anzahl der Längsschlitze
entsprechend gewählt
werden. (Es können selbstverständlich auch
mehr als zwei Längsschlitze im
Nippelteil vorgesehen sein.)
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Vorzugsweise
weist der im Querschnitt allgemein ovale Nippelteil zumindest an
einer seiner längeren
Seitenflächen
eine raue Oberfläche
auf. Die raue Oberfläche
führt dazu,
dass sich der Nippelteil in diesen Bereichen hautähnlich,
vergleichbar einer Mutterbrust, anfühlt. Demgemäß ist es weiters günstig, wenn
an beiden längeren
Seitenflächen
Bereiche mit rauer Oberfläche
vorgesehen sind. Weiters ist mit Vorteil vorgesehen, dass der Nippelteil
an seiner Stirnseite eine raue Oberfläche aufweist. Dadurch spürt der Säugling nicht
nur auf seiner Zunge und Oberkiefer einen weichen, hautähnlichen
Gegenstand, sondern auch in seinem Gaumenbereich.
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Um
die hautähnliche
Beschaffenheit einer weiblichen Brustwarze und Warzenhof gut nachzubilden,
ist es günstig,
wenn die Oberflächenrauigkeit der
Seitenflächen
und/oder der Stirnseite des Nipptelteils maximal 100μm, insbesondere
maximal 50μm,
beträgt.
Untersuchungen haben dabei gezeigt, dass es für die gewünschte Beschaffenheit besonders
vorteilhaft ist, wenn die oberflächen raue Zone
eine Oberflächenrauigkeit
von etwa 10μm
bis etwa 40μm,
vorzugsweise 15μm
bis 30μm,
aufweist.
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Ebenso
kann die Oberfläche
des Schildteils in einer brustwarzenähnlichen Beschaffenheit ausgebildet
sein. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn der Schildteil nach
außen
vorstehende Noppen aufweist. Diese Noppen können bei einem Kontakt mit
den Lippen oder Wangen dem Säugling
ein angenehmes Gefühl
vermitteln.
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Für eine gute
Handhabung des Brusthütchens
beim Aufsetzen bzw. Abnehmen ist es günstig, wenn der Schildteil
lemniskatenförmig
ausgebildet ist, wobei die längere
Achse der Schildteil-Lemniskate parallel zur längeren Achse des Nippelteil-Querschnitts
verläuft.
Das Brusthütchen
kann durch diese spezielle Form, mit den durch die Lemniskatenform gegebenen
Einschnürrungen,
einfach und sicher ergriffen und in der korrekten Ausrichtung auf
die vordere Brust aufgesetzt sowie auch nach dem Stillvorgang gut
ergriffen und abgenommen werden.
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Hinsichtlich
des Materials des Brusthütchens hat
es sich als günstig
erwiesen, den Schild- und Nippelteil – in einem Stück – aus Silikonkautschuk
herzustellen. Dieses Material ist geschmacksneutral, schmiegt sich
gut an die Brust der stillenden Mutter an, ist einfach zu verarbeiten
und den Hygieneanforderungen entsprechend. Ein anderes bevorzugtes Material
ist Latex oder ein thermoplastisches Elastomer.
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In
Zusammenhang mit einem guten/weichen Sitz des Brusthütchens ist
es von Vorteil, wenn das Material des Schild- und/oder des Nippelteils
eine Shore-Härte
A von mindestens 40 aufweist.
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Dabei
wird bevorzugt eine Wandstärke
des Schild- und/oder des Nippelteils von 0,9mm bis 1,50mm gewählt; eine
Wandstärke
von 1,20mm hat sich besonders bewährt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispielen
noch weiter erläutert.
Darin zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Brusthütchens;
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2 eine
Ansicht dieses Brusthütchens
gemäß 1;
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3 eine
Draufsicht auf das Brusthütchen gemäß 1 und 2;
und
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4 eine
perspektivische Ansicht eines modifizierten Ausführungsbeispiels des Brusthütchens.
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In 1 ist
in perspektivischer Ansicht ein einteiliges Brusthütchen 1 mit
einem gewölbten
Basis- oder Schildteil 2 und einem davon hochstehenden
Nippelteil 3 gezeigt. Der Schildteil 2 ist lemniskatenförmig ausgebildet,
wie insbesondere aus 3 ersichtlich ist, während der
Nippelteil 3 im Querschnitt eine allgemein ovale Form hat,
die im Wesentlichen der Form einer Brustwarze beim Trinken bzw. der
(länglichen)
Mundform eines Säuglings
entspricht. Der Nippelteil 3 weist eine raue Oberfläche 4 auf,
die sich hier über
beide längeren
Seitenflächen 5, 5' sowie über die
Stirnseite 6 erstreckt.
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An
der Stirnseite 6 ist eine Trinköffnung 7 vorgesehen,
die durch einen Längsschlitz 7' gebildet ist,
der quer zur längeren
Achse des im Querschnitt allgemein ovalen Nippelteils 3 verläuft. Beim
Saugvorgang wird der Nippelteil 3 durch die Zunge und den
Oberkiefer des Säuglings
zusammengedrückt bzw.
leicht gequetscht, wodurch sich der Längsschlitz 7' leicht verbreitert
und die Milch ungestört durch
die Trinköffnung 7 hindurchtreten
kann.
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Der
gezeigte Schildteil 2 weist an seiner Außenseite
(die bei Benutzung dem Säugling
zugewandt ist) vorstehende Noppen 8 auf. Bevorzugt sind die
Noppen 8 von unterschiedlicher Größe und nur in den breiteren
Bereichen des lemniskatenförmigen Schildteils 2 vorgesehen.
Die Noppen 8 können
aber auch über
die gesamte Oberfläche
des Schildteils 2 verteilt sein, wobei sie willkürlich oder
regelmäßig angeordnet
sein können.
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Wie
insbesondere aus 2 ersichtlich ist, hat der Nippelteil 3 einen
konischen Nippelschaft 3', der
in die haubenförmige Stirnseite 6 übergeht.
Die raue Oberfläche 4 ist
wie ersichtlich am Nippelschaft 3' im Vergleich zur Stirnseite 6 des
Nippelteils 3 breiter ausgebildet.
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Der
an der Stirnseite 6 vorgesehene Längsschlitz 7' erstreckt sich
quer zur längeren
Achse 3'' des allgemein
ovalen Nippelteil-Querschnitts.
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Desweiteren
ist aus 1 und 2 ersichtlich,
dass der Nippelschaft 3' verlaufend
in den Schildteil 2 übergeht
und der Schildteil 2 leicht nach unten gewölbt ist,
so dass sich eine verbesserte Passform des Brusthütchens 1 für einen
guten Sitz an der weiblichen Brust ergibt. Die Lemniskatenform des
Schildteils 2 ergibt zwei einander gegenüberliegende
Einschnürungen 2', 2'', die das Ergreifen des Brusthütchens 1 beim
Anbringen bzw. Abnehmen begünstigen.
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Wie
aus 3 ersichtlich, ist die Lemniskatenform des Schildteils 2 derart
angeordnet, dass ihre Längsachse
in der Draufsicht mit der Längsachse 3'' des im Querschnitt ovalen Nippelteils 3 korrespondiert.
Die engste Stelle des Schildteils 2 liegt vorteilhafterweise
auf einer Linie mit dem an der Stirnseite 6 des Nippelteils 3 ausgebildeten
Längsschlitz 7.
Der Schildteil 2 misst an seiner engsten Stelle etwa 40mm
bis etwa 50mm, vorteilhafterweise etwa 42mm. Die breiteste Stelle
des Schildteils 2 liegt bei etwa 45mm bis 50mm, vorzugsweise
ca. 49mm, und die Länge
beträgt
ca 70mm bis 75mm, vorzugsweise knapp 74mm. Das Brusthütchen 1 hat
eine Gesamthöhe
von z. B. 25mm bis 30mm, insbesondere ca. 27mm. Die Abmessungen
des Schildteils 2, aber auch des Nippelteils 3,
können
je nach Größe des Brusthütchens variieren.
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Der
Längsschlitz 7' ist in der
Ausführungsform
gemäß 1 bis 3 im
Wesentlichen in der Mitte der Stirnseite 6 des Nippelteils 3 angeordnet, wobei
er wie erwähnt
quer zur längeren
Achse 3'' des Nippelteils 3 verläuft. Er
liegt so inmitten des Bereichs mit der rauen Oberfläche 4,
der sich bis hin zu beiden Seitenflächen 5, 5' des Nippelteils 3 bzw.
des Nippelschafts 3' erstreckt.
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In
der 4 ist in perspektivischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel
des Brusthütchens 1 dargestellt,
bei dem im Unterschied zum Brusthütchen 1 gemäß den 1 bis 3 die
Stirnseite 6 des Brusthütchens 1 zwei
als Trinköffnungen 7 vorgesehene
Längsschlitze 7' aufweist. Diese
Längsschlitze 7' sind beidseits
einer gedachten Nippelteil-Mittenebene 13, die sich entsprechend
der kürzeren
Achse des im Querschnitt wiederum allgemein oval geformten Nippelteils 3 erstreckt,
angeordnet. Falls gewünscht
können
als Trinköffnungen 7 auch
noch mehr, drei oder mehr, Längsschlitze
vorgesehen sein. Im weiteren ist gemäß 4 eine raue
Oberfläche 3 nur
an der Stirnseite 6 des Nippelteils 3 vorgesehen;
es können
aber selbstverständlich
auch die beiden längeren
Seitenflächen 5, 5' des Nipptelteils 3 rau
sein.
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Die
Lage der Längsschlitze 7' im Wesentlichen
im Bereich der Mitte der Stirnseite 6 ermöglicht einen „zentrierten" Durchtritt der Milch.
Insofern sind auch die beiden Längsschlitze 7' gemäß 4 relativ nahe
beieinander, um zu verhindern, dass sich ein erschwertes Saugen
und Schlucken für
den Säugling ergibt.
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Die
Oberflächenrauigkeit
kann maximal 100μm,
insbesondere maximal 50μm,
betragen und liegt bevorzugt im Bereich von ca. 10μm bis 40μm, vorzugsweise
von 15μm
bis 30μm.
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Die
Materialstärke
des Schildteils 2 und des Nippelteils 3 beträgt ca 0,9mm
bis 1,5mm, insbesondere 1,2mm. Als Material wird bevorzugt Silikonkautschuk
oder aber Latex gewählt,
wobei eine Shore-A-Härte
von mindestens 40, bevorzugt von ca. 50, vorgesehen wird.