-
Die
Erfindung betrifft ein Reitbahnschild zur Markierung einer Bandenposition
im Reitviereck.
-
Ein
Reitunterricht wird üblicherweise
in einem Reitviereck abgehalten, das durch Banden einer Reithalle
oder durch niedrige Abgrenzungen in Form von Cavaletti, Blumenkübeln o.ä. abgegrenzt
ist. Die Reitkommandos, beispielsweise auch in Form von Lektionen
einer Dressurübung,
gehen von am Reitviereck aufgestellten Markierungen aus, die in
Form von Buchstaben in einer bestimmten Weise Bahnpunkte – projiziert
auf die Bande als Bandenpunkte – bezeichnen.
Diese Bandenpunkte befinden sich jeweils auf der Mitte der kurzen
und der langen Seiten, an Abwendepunkten nach dem Durchreiten der
Ecke von einer kurzen Seite zur langen Seite, in der Mitte von Zirkeln
(Zirkelpunkte) usw. Das Reiten auf üblichen Bahnfiguren wird somit
durch die Angabe der entsprechenden Bandenpunkte eindeutig vorgegeben.
-
Die
zum Dressurreiten verwendeten Buchstaben zur Kennzeichnung der Bandenpunkte
sind aufgrund einer unsystematischen Verteilung der Buchstaben auf
die Bandenpunkte schwierig zu erlernen und gehen eher dem jugendlichen
oder erwachsenen Reiter erst nach langer Übung in Fleisch und Blut über, sodass
der Reiter nicht erst zur Orientierung mühsam nach dem durch ein Kommando
gerade angesprochenen Bandenpunkt suchen muss.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass insbesondere
der Reitunterricht für
Kinder, insbesondere im Vorschulalter, mit den auf die Buchstabenmarkierungen
abgestellten Kommandos nur schwierig zu begreifen ist und dass diese Kommandos
für die
Kinder eher demotivierend wirken.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird daher vorgeschlagen, die auf dem Reitbahnschild wiedergegebene
Markierung auswechselbar zu gestalten.
-
Die
erfindungsgemäße Ausbildung
der Reitbahnschilder mit auswechselbaren Markierungen für die Bandenpositionen
ermöglicht
erstmalig in einfacher Weise, die Reitbahnschilder einerseits für die herkömmliche
Markierung zu benutzen, andererseits aber auch, beispielsweise im
Reitunterricht für
Kinder, stärker
motivierende Markierungen zu verwenden, beispielsweise in Form von
Bildmotiven, Farbmarkierungen o.ä.
-
Die
Wiedergabe von Bildmotiven ermöglicht dabei,
die Reitkommandos in der für
Kinder geeigneten Vorstellungswelt anzugeben, indem beispielsweise
die Bandenpositionen durch Tierabbildungen gebildet werden. In diesem
Fall wird beispielsweise nicht von K nach L durch die ganze Bahn
gewechselt, sondern vom Hasen zum Igel. Selbstverständlich können auch
andere Bildmotive in Frage kommen und insbesondere können die
Reitanweisungen nicht nur in Form von üblichen, sehr sachlichen Reitkommandos
erfolgen, sondern beispielsweise durch das Vorlesen einer Geschichte,
in der die auf den Tafeln dargestellten Motive als Begriffe vorkommen,
sodass die Reiter beim Nennen des Begriffs das entsprechende Reitbahnschild
ansteuern, um so das kontrollierte Führen des Pferdes zu einem gewollten
Zielpunkt hin zu üben.
Das erfindungs gemäße Reitbahnschild
ermöglicht
somit einen Unterricht mit wesentlich erhöhter Motivationsmöglichkeit,
insbesondere für
den Unterricht von Kindern.
-
Es
ist denkbar, das Reitbahnschild in aufwändiger Weise als elektronisch
gesteuertes Leuchtschild, beispielsweise mit einer Leuchtdiodenfläche, auszubilden,
sodass die Darstellung unterschiedlicher Markierungen bzw. Motive
durch ein elektronisches Umschalten erfolgen kann.
-
In
einer einfachen und aus Kostengründen bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung weist das Reitbahnschild einen Rahmen auf, in den
eine mit der Markierung versehene Tafel einschiebbar ist. Auf diese
Weise kann die Markierung in einfacher Weise ausgewechselt werden,
also beispielsweise eine Buchstabenmarkierung durch ein Bildmotiv
ersetzt werden.
-
Vorzugsweise
weist die einschiebbare Tafel unterschiedliche Motive auf ihrer
Vorderseite und ihrer Rückseite
auf.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Rahmen zur Aufnahme einer Mehrzahl von Tafeln
vorgesehen, sodass es dem Reitlehrer möglich ist, durch die Anordnung mehrerer
Tafeln hintereinander in einer vorgegebenen Reihenfolge erwünschte Motive
nacheinander durch Entnahme der jeweils oberen Tafel sichtbar zu machen,
um so beispielsweise von einer Geschichte auf eine andere Geschichte
mit anderen Motiven und Begriffen überzugehen.
-
Der
Reitunterricht kann dabei den Nebeneffekt haben, dass die Kinder
mit Bildmotiven aus dem Sachkundebereich vertraut gemacht werden
und dabei einen sekundären
Lerneffekt erzielen, wenn sie beispielsweise unterschiedliche Blattformen
von Bäumen
und Büschen,
unterschiedliche Anzahlen von Gegenständen, unterschiedliche Tierarten
oder auch nur unterschiedliche Zahlen auseinanderhalten müssen.
-
Für die Praxis
ist es vorteilhaft, wenn der Rahmen zur Aufnahme von drei bis fünf Tafeln
ausgebildet ist. Wenn diese Tafeln beidseitig mit Motiven versehen sind,
können
dabei ausreichend verschiedene Variationen für die Markierungen erzeugt
werden.
-
Das
erfindungsgemäße Reitbahnschild
kann zur Befestigung an einer Bande des Reitvierecks oder auch zum
Aufstellen neben einer Begrenzung des Reitvierecks ausgebildet sein.
Im letztgenannten Fall ist das Reitbahnschild vorzugsweise an einem Pyramidenstumpf
mit einer rechteckigen bzw. quadratischen Grundfläche, als
Ständer
angeordnet.
-
Die
Erfindung soll im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
Es zeigen:
-
1 – ein Reitbahnschild
mit einem Rahmen, in den vier Tafeln mit unterschiedlichen Markierungen
einschiebbar sind, wobei die Tafeln auf ihrer Rückseite ebenfalls mit Markierungen
versehen sind
-
2 – eine Darstellung
des Reitbahnschilds mit den zu einem Stapel angeordneten Tafeln
-
3 – eine Ansicht
des Reitbahnschilds mit den hintereinander angeordneten eingeschobenen vier
Tafeln
-
4 – eine perspektivische
Seitenansicht auf das Reitbahnschild mit den eingeschobenen Tafeln.
-
Das
in der Zeichnung dargestellte Reitbahnschild besteht aus einer Grundplatte 1,
die mit vier Durchgangslöchern 2 versehen
ist, durch die geeignete Schrauben zur Anbringung an der Bande eines Reitvierecks
durchführbar
sind. Auf der Grundplatte 1 ist ein durch drei Winkelprofile 3 gebildeter,
einseitig offener Rahmen 4 ausgebildet, in den Tafeln 5 einzeln
oder in einem Stapel hintereinander angeordnet einschiebbar sind.
Die Tafeln 5 sind mit unterschiedlichen Markierungen 6 versehen,
hier in Form einer geometrischen Figur (Dreieck), eines Buchstabens, eines
Bildmotivs „Tannenbaum" und eines Bildmotivs „Eichenblatt". Wie 1 schematisch
verdeutlicht, sind die Tafeln 5 auf ihren Rückseiten
mit weiteren entsprechenden Motiven 6' versehen, wobei die in der Zeichnung
dargestellte leere Fläche
eine Farbfläche
sein soll.
-
2 verdeutlicht,
dass die Tafeln 5 zu einem Block hintereinander in einer
vorgegebenen Reihenfolge in den Rahmen 4 einschiebbar sind.
Gemäß 3 ist
dann naturgemäß nur die
oberste Tafel 5 mit ihrer Markierung 6, hier in
Form des Dreiecks, sichtbar. Im Laufe des Unterrichts kann die oberste Tafel 5 mit
dem Motiv 6 in Form des Dreiecks entnommen werden, sodass
dann die darunter liegende Tafel, hier mit dem Buchstaben E, sichtbar
wird.
-
4 verdeutlicht,
dass die Tafeln 5 aufeinander liegend als Stapel seitlich
in den Rahmen 4 eingeschoben sind.
-
Selbstverständlich ist
die dargestellte Ausführungsform
nur als Beispiel aufzufassen. Der Rahmen 4 kann in jeder
anderen Weise gebildet sein und muss auch nicht unbedingt ein seitliches
Einschieben der Tafeln 5 ermöglichen. Denkbar wäre auch,
dass der Rahmen 4 nach oben offen ist, sodass die Tafeln mit
ihrer unteren kurzen Seite von oben in den Rahmen 4 einsteckbar
sind. Ferner kann der Rahmen 4 für jede andere Anzahl von Tafeln
dimensioniert sein, insbesondere auch nur für eine einzige Tafel, die beispielsweise
lediglich für
die Sichtbarmachung des Motivs auf der Rückseite umgedreht oder durch
eine andere Tafel ersetzt wird.
-
Wie
bereits erwähnt
ist auch eine elektronische Wiedergabe von Motiven auf dem Reitbahnschild
denkbar. Diese Ausführungsform
dürfte
jedoch nur für
sehr hochwertige Reitanlagen in Frage kommen.