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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Übergabe von Verschlüssen in
den offenen Hals von zuvor gefüllten
aufeinander folgenden zu verschließenden Flaschen, insbesondere
zur Übergabe
von Stopfenverschlüssen
aus Glas mit ringförmiger Kunststoffdichtung
im Übergangsbereich
zwischen einem in der bestimmungsgemäßen Verschlussstellung im Flaschenhals
angeordneten Stopfenteil und einem demgegenüber im Durchmesser vergrößerten,
vor der Mündung
des Flaschenhalses zu positionierenden Kopfteil in die offene Mündung des
Halses der zu verschließenden
Flasche, wobei die gefüllten Flaschen
mittels einer in einer Flaschen-Verschließanlage vorgesehenen drehangetriebenen
Sternradanordnung von einer Flaschen-Einlaufposition kontinuierlich
in eine Verschluss-Übergabeposition
geführt
werden.
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Für die kontinuierliche
Zufuhr von zuvor in einer Abfüllanlage
mit einer vorgegebenen Menge eines flüssigen Füllguts, z.B. einem alkoholischen
Getränk,
insbesondere Wein gefüllten
Flaschen, sind Verschließanlagen
entwickelt worden, in denen die gefüllten Flaschen in aufrecht
stehender Position durch eine Transporteinrichtung in die Flaschenaufnahme
einer drehangetriebenen Sternradanordnung eingeführt und durch die Sternradanordnung
in eine Verschluss-Übergabeposition
mitgenommen werden. In dieser Übergabeposition
werden dann von der Oberseite in Ausrichtung zu dem jeweils offenen zu
verschließenden
Flaschenhals Stopfenverschlüsse
aus Naturkork oder – in
neuerer Zeit – auch
aus elastomerem Kunststoff auf die Mündung des Flaschenhalses aufgesetzt
und anschließend
in den Flaschenhals eingepresst, worauf die so verschlossenen Flaschen
dann durch die Sternradanordnung in eine nachgeschaltete Position
geführt
werden, in welcher jeweils eine Halsmanschette aus metallischem
Folienmaterial oder Kunststoff auf dem metallischen Flaschenhals
aufgebracht und in geeigneter Weise gegen ungewollte Entfernung
gesichert wird. Diese bekannten Verschließanlagen haben sich insbesondere
für die
Abfüllung
von Weinflaschen bewährt.
In neuerer Zeit sind als Ersatz für die großen Qualitätsschwankungen unterliegenden
und aufgrund der beschränkten,
zur Verfügung
stehenden Mengen auch teuer gewordenen Naturkorken Alternativen
entwickelt worden, z.B. die oben erwähnten Stopfenverschlüsse aus
elastomerem Kunststoff, die sowohl im Aussehen als auch in den elastischen
Eigenschaften soweit wie möglich
den Stopfen aus Naturkorken angepasst wurden, so dass sie auch in
den vorhandenen Abfüll-
und Flaschen-Verschlussanlagen eingesetzt werden können.
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Aufgrund
der unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften des Naturkorks
und des für
die Kunststoff-Stopfenverschlüsse
verwendeten Materialien müssen
die Verschließanlagen
allerdings modifiziert werden, weil es sich gezeigt hat, dass die Kunststoff-Stopfen
aufgrund unterschiedlicher Reibungsverhältnisse im Flaschenhals mit
starker elastischer Anpresskraft im Flaschenhals eingebracht werden
müssen,
um zu verhindern, dass die eingeschlossene und beim Eindrücken der
Stopfen verdichtete Luft diese wieder um einen gewissen Betrag des
Einpresswegs zurückdrängt, so
dass die Verschlüsse
dann nicht bündig
mit dem Flaschenhals abschließen.
Auch gewisse geschmackliche Beeinträchtigungen von empfindlichem
Füllgut,
wie Wein und dgl.. sind beim Verschließen der Flaschen durch Kunststoff-Verschlüsse bereits
beobachtet worden.
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In
neuester Zeit sind deshalb weitgehend aus Glas bestehende Verschlüsse für Getränkeflaschen
entwickelt worden, bei denen erforderliche absolute dichte Abschlüsse aber
nicht wie bei den altbekannten Glasstopfen durch Einschleifen in
den Flaschenhals errreicht wird, sondern durch Anordnung einer elastischen
ringförmigen
Kunststoffdichtung im Übergangsbereich
zwischen einem in der bestimmungsgemäßen Verschlussstellung im Flaschenhals mit
geringem Spiel anzuordnenden Stopfenteil und einem demgegenüber im Durchmesser
vergrößerten,
vor der Mündung
des Flaschenhalses zu positionierenden Kopfteil.
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Es
hat sich gezeigt, dass diese neuen Stopfenverschlüsse aus
Glas sich insbesondere zum Verschließen von gegen den Zutritt von
Sauerstoff einerseits oder auch andere, den Geschmack beeinträchtigenden
gasförmigen
Bestandteilen empfindliche Füllgüter, z.
B. Wein, optimal geeignet sind, so dass sich ein zunehmendes Interesse
an der Verwendung solcher Stopfenverschlüsse aus Glas entwickelt hat. Es
hat sich jedoch gezeigt, dass die bekannten Flaschenabfüll- und
Verschließanlagen,
bei denen die Stopfen in der Übergabeposition
senkrecht von oben in den Flaschenhals eingesetzt und eingepresst
werden, für
die in Frage stehenden Glas-Stopfenverschlüsse problematisch sind, weil
das senkrechte Aufsetzen bei nicht exakter Ausrichtung der Mündung im
Flaschenhals mit dem Stopfenteil des Verschlusses und der Einwirkung
von Presskräften
zu einer Beschädigung
der dann in Berührung
kommenden spröden
Glasmaterialien führen
kann.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine in den an sich
bekannten Abfüll-
und Verschließanlagen
nachrüstbare Übergabevorrichtung
für die
in Frage stehende Glas-Stopfenverschlüsse zu schaffen, bei welchen
die Gefahr von Beschädigungen
beim Aufsetzen und Eindrücken
der Verschlüsse
ausgeschlossen ist.
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Ausgehend
von einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass dass die im Bereich der Übergabeposition
der Flaschen-Verschließanlage angeordnete Übergabevorrichtung
eine Transportsternanordnung aus zwei in Höhenrichtung beabstandeten,
starr miteinander verbundenen drehbar gelagerten Transportsternen
aufweist, von denen der untere Transportstern mit einer Anzahl von
in gleichmäßigen Winkelabständen zueinander
versetzten, an die Außenabmessungen
der Flaschenhälse
der zu verschließenden
Flaschen angepassten Halsaufnahmen und der obere Transportstern
mit einer der Anzahl und Anordnung der Halsaufnahmen des unteren Transportsterns
entsprechenden, an die Abmessungen der zu übergebenden Verschlüsse angepassten Aufnahmen
für die
zu übergebenden
Verschlüsse versehen
ist, wobei die über
eine Zuführrutsche
in den Bereich zwischen den Transportsternen zugeführten Verschlüsse synchron
zu den in die Aufnahmen des unteren Transportsterns eintretenden
und durch die drehangetriebene Sternradanordnung der Flaschen-Verschließanlage
mitgenommenen Flaschenhälsen
von den Aufnahmen des oberen Transportsterns erfasst und in die
unmittelbar oberhalb des und ausgerichtet zum jeweils zugeordneten
Flaschenhalse liegende Übergabeposition
mitgenommen und in der Übergabeposition
freigegeben werden.
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Die
Transport-Sternanordnung der Übergabevorrichtung
ist bevorzugt an einer Stellring-Halterung angeordnet, welche auf
einer Mittelsäule
der Flaschen-Verschließanlage
befestigbar ist, deren Längsmittelachse
mit der Drehachse der Sternradanordnung der Verschließanlage
fluchtet.
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Wenn
diese Stellring-Halterung in Richtung der Längsmittelachse verstellbar
auf der Mittelsäule befestigbar
ist, ist es möglich,
die Höhenlage
der Transportstern-Anordnung in der Flaschen-Verschließanlage
zu verändern
und so Flaschen unterschiedlicher Höhe anzupassen.
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Dabei
ist dann eine Ausgestaltung von Vorteil, bei welcher die Stellring-Halterung
wenigstens zwei Stellring-Teilabschnitte aufweist, welche durch Schrauben
zusammen spannbar und dadurch klemmend auf der Mittelsäule fixierbar
bzw. voneinander lösbar
und in gelöstem
Zustand in Höhenrichtung
auf der Mittelsäule
verschiebbar sind.
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Die
Zufuhr der Stopfenverschlüsse
zur Transport-Sternanordnung erfolgt zweckmäßig so, dass die Zuführrutsche
für die
Stopfenverschlüsse derart
in einen vor der Stopfenübergabeposition
liegenden Bereich des zwischen dem oberen und dem unteren Transportstern
gebildeten Zwischenraums, jedoch mit Abstand oberhalb der Mündung der
zu verschließenden
Flaschenhälse
geführt
ist, dass die Kopfteile der über
die Zuführrutsche
zugeführten Stopfenverschlüsse in die
Kopfteil-Aufnahmen des oberen Transportsterns eintreten, und dass
der anschließende
Endbereich der Zuführrutsche
im Zwischenraum zwischen den Transportsternen derart schräg in Abwärtsrichtung
in die Übergabeposition weitergeführt ist,
dass die vom oberen Transportstern in die Übergangsposition mitgenommenen
Stopfenverschlüsse
in der Übergabeposition
so weit abgesenkt sind, dass der Stopfenteil des zu übergebenden
Stopfenverschlusses bereits in die offene Mündung des Flaschenhalses der
zu verschließenden Flaschen
eingreift. Dadurch wird dann der Stopfenverschluss vom Hals der
Flasche mitgenommen und durch sein Eigengewicht bis zur Anlage der ringförmigen Kunststoffdichtung
im Übergangsbereich
zum Kopfteil auf den Flaschenhals abgesenkt.
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Zum
vollständigen
Verschließen
der Flasche ist dann in der Flaschen-Verschließanlage in dem nach der Übergabe
des Stopfenverschlusses in den noch offenen Flaschenhals von den
zu verschließenden
Flaschen durchlaufenden Bereich eine auf der oberen Stirnfläche des
Kopfteils des Stopfenteils aufsetzbare und den Stopfen in die bestimmungsgemäß eingeführte Verschlussstellung
eindrückende
Eindrückvorrichtung
vorgesehen.
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Die
Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt:
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1 die
schematische Seitenansicht einer mit einer erfindungsgemäßen Verschluss-Übergabevorrichtung
versehene an sich bekannten Verschließanlage für Weinflaschen;
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2 die
in 1 innerhalb des strichpunktierten Ovals dargestellte
Seitenansicht der Verschluss-Übergabevorrichtung
in vergrößertem Maßstab;
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3 eine
Draufsicht auf die in 2 gezeigte Übergabevorrichtung
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4 eine
Schnittansicht, gesehen in Richtung der Pfeile 4-4 in 3;
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5 eine
Schnittansicht, gesehen in Richtung der Pfeile 5-5 in 3;
und
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6 eine
Schnittansicht, gesehen in Richtung der Pfeile 6-6 in 3.
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In 1 ist
ein in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete und in ihrem
grundsätzlichen
Aufbau an sich bekannte Flaschen-Verschließanlage schematisch in der
Seitenansicht und – im
Bereich der Sternteile 12a und 12b – teilweise
ge schnitten dargestellte Sternradanordnung 12 dargestellt.
Die drehangetriebene Sternradanordnung 12 übernimmt
aufeinander folgend in einer Einlaufposition die über einen
Flaschen-Transporteur 14 zugeführte gefüllten, jedoch noch nicht verschlossenen
Flaschen in im Umfang der Sternteile 12a, 12b vorgesehenen
und dem Durchmesser der zugeführten
Flaschen 16 entsprechend bemessenen Flaschen-Aufnahmen
und nimmt die Flaschen in Drehrichtung mit.
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In
einem oberhalb der Sternradanordnung 12 liegenden Bereich
der Verschließanlage
ist eine Mittelsäule 20 mit
zur Drehachse der Sternteile 12a, 12b fluchtender
Längsmittelachse
vorgesehen, auf welcher eine Stellringhalterung 22 in wählbaren
Höhenpositionen
befestigbar ist. Die Stellringhalterung besteht im dargestellten
Fall aus zwei Stellringhälften 22a, 22b,
welche durch im Verbindungsbereich vorgesehene, im dargestellten
Fall (3 und 4) als Zylinderschrauben 24a, 24b ausgeführten Schrauben
in Klemmanlage auf der Mitelsäule 20 befestigbar
sind.
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An
der Stellringhalterung 22 ist oberhalb des Bereichs des
Flascheneinlaufs in die Sternradanordnung 12 die erfindungsgemäße Übergabe-Vorrichtung
für die
hier in Frage stehenden an sich bekannten Stopfenverschlüsse 28 aus
Glas angeordnet. Die Stopfenverschlüsse 28 weisen einen
sich konisch zur flascheninneren Stirnfläche verjüngenden Stopfenteil 28a und
einen auf der gegenüberliegenden
Seite vorgesehenen, im Durchmesser vergrößerten Kopfteil 28b auf.
Im Übergangsbereich
zwischen dem Stopfenteil 28a und dem Kopfteil 28b ist
eine ringförmige
Dichtung 28c aus elastomerem Kunststoffmaterial vormontiert,
welche in der bestimmungsgemäßen Verschlussstellung
der Flaschen den hermetisch dichten Abschluss der Mündung des
Flaschenhalses durch den Stopfenverschluss 28 sicherstellt.
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Die Übergabevorrichtung
selbst ist als Transportsternanordung 26 ausgebildet und
weist zwei in Höhenrichtung
voneinander beabstandete und starr miteinander verbundene Transportsternen 26a, 26b auf,
von denen der untere Transportstern 26a mit einer Anzahl
von in gleichmäßigen Winkelabständen zueinander
versetzten, an die Außenabmessungen der
Flaschenhälse
zu verschließenden
Flaschen 16 angepassten Halsaufnahmen 26c und
der obere Transportstern 26b mit einer der Anzahl und Anordnung
der Halsaufnahmen des unteren Transportsterns entsprechenden, an
die Abmessung der Kopfteile 28b der Stopfenverschlüsse 28 angepasste
Aufnahmen 26d versehen ist. Die Aus gestaltung der Übergabevorrichtung 26 mit
den in Höhenrichtung voneinander
beabstandeten Transportsternen 26a, 26b ist in
den 3 und 4 erkennbar.
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In 2 sowie 5 und 6 ist
eine Zuführrutsche 30 gezeigt, über welche
die Stopfenverschlüsse 28 in
den Bereich zwischen den Transportsternen 26a, 26b zugeführt werden,
wobei die Zufuhr so erfolgt, dass ein mit seinem Stopfenteil 28b in
die offene Mündung
des Nalses einer vorgefüllten
Flasche 16 zu übergebenden
Stopfenverschluss oberhalb des Flaschenhalses und ausgerichtet zu
dessen offener Mündung
zugeführt
wird. In einem weiteren Endabschnitt der Zuführrutsche ist diese in Drehrichtung
der durch die Flaschenhälse
der Flaschen 16 mitgenommenen Transportsterne 26a, 26b in
einem abschließenden
Endabschnitt schräg
in Abwärtsrichtung
geneigt, so dass den durch die Kopfteil-Aufnahme des oberen Transportsterns
in Drehrichtung mitgenommenen Stopfenverschlüssen 28 zusätzlich eine
Bewegungskomponente in Abwärtsrichtung überlagert
wird, wobei dann der Stopfenteil 28a des jeweiligen Stopfenverschlusses 28 in
die offene Mündung
des Halses der zu verschließenden
Flaschen 16 abgesenkt wird. Nach Austritt aus der Zuführrutsche
liegt der jeweilige Stopfenverschluss 28 dann auf der stirnseitigen
Endfläche
des Flaschenhalses auf und kann dann durch eine in Transportrichtung der
Flasche nachgeschaltete Eindrückeinrichtung 32 bis
zur Anlage des Kopfteils 28b auf dem Flaschenhals eingedrückt werden.
Die Flasche ist dann durch elastische Anlage des Dichtrings 28 aus
elastomerem Kunststoff hermetisch dicht verschlossen.
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In
der Verschließanlage
können
dann noch weitere an sich bekannte Baugruppen zum Aufsetzen von
Abdeckkappen aus Metallfolie und deren Festlegung auf dem Hals der
verschlossenen Flasche etc. vorgesehen sein. In 1 ist
hier nur schematisch ein Verschließkopf 34 dargestellt.
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Es
ist ersichtlich, dass die vorstehend beschriebene Übergabevorrichtung 26 gegenüber Anlagen,
bei denen die Stopfen in senkrechter Richtung in die offenen Flaschenhälse eingesetzt
und eingedrückt
werden, insbesondere im Zusammenhang mit der Übergabe der hier in Frage stehenden
Stopfenverschlüsse 28 aus
Glas ein allmähliches
und schonendes Einführen
der Stopfenteile 28a der Stopfenverschlüsse 28 in den Flaschenhals
erlauben, so dass Beschädigungen
des spröden
und deshalb bruchgefährdeten
Glasmaterials der Verschlussstopfen 28 und/oder der Flaschenhälse vermieden
werden.