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Vorrichtung zum Verarbeiten von perlenden Weinen Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Verarbeiten von perlenden Weinen, die unter Einführung eines
Gases aus Flaschen in einen Behälter übergeführt werden.
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Vorrichtungen dieser Art sind an sich bekannt, insbesondere ist bereits
eine Vorrichtung zum Entnehmen gashaltiger Getränke aus Flaschen bekannt, bei der
ein inertes Gas unter überdruck in eine Flasche eingeleitet wird und eine Leitung
vorhanden ist, durch die das Getränk aus der Flasche herausgedrückt wird. Bei derartigen
Vorrichtungen wird im allgemeinen ein Rohr in die Flaschenmündung eingeführt und
diese in dichtende Anlage an eine das Rohr mit Spiel umgebende Dichtung gedrückt.
Diese bekannten Vorrichtungen haben den großen Nachteil, daß sie sich nicht für
einen halbautomatischen oder vollautomatischen Betrieb eignen oder ausbauen lassen.
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Es ist ferner eine Vorrichtung zum Entleeren von Flaschen bekanntgeworden,
bei welcher Druckluft in die in einer bestimmten Stellung befindliche Flasche eingeleitet
wird. Auch diese Vorrichtung eignet sich nur zur Handbetätigung und ist verhältnismäßig
umständlich. Jede einzelne Flasche muß auf ein fest an einem Vorratsbehälter angebrachtes
Rohr aufgesteckt werden, um das Rohr überhaupt in die Flasche einführen zu können.
Außerdem ist bei dieser vorbekannten Vorrichtung der Durchflußquerschnitt des Rohres
durch eine Ventilstange verringert, so daß die jeweiligen Betriebszeiten verhältnismäßig
lang sind. Vorrichtungen dieser Art benötigt man in erster Linie zum Verarbeiten
von Schaumwein. Dabei ist es erwünscht, den Fruchtwein, die Gärhefe und die Zuckermischung
in verschlossenen Flaschen zu vergären. Während der Fermentierung bildet sich Kohlendioxyd
und löst sich in dem Schaumwein, und gleichzeitig sammeln sich in der Flasche Ablagerungen,
die aus Hefeflocken und möglicherweise kleinen Teilchen der Schale der Früchte,
Pulperückständen, kleinen Teilchen von Zweigen u. dgl. bestehen und das Aussehen
des Weins verschlechtern.
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Nach einem bekannten Verfahren wird der Niederschlag durch Absieben,
Abkühlung oder Ausfrieren eines Teils des Schaumweins nahe dem Mundstück der umgekehrten
Flasche und durch Abtrennung eines solchen Anteils mit der Ablagerung entfernt.
Während des Abtrennvorgangs muß der Flaschenkorken entfernt werden. Vor der erneuten
Verkorkung der Flasche wird dem Schaumwein dann eine Dosage, wie Branntwein oder
süßer Likör, zugegeben, um den Geschmack einzustellen und das ur-, sprüngliche Volumen
wiederherzustellen. Dieser Vorgang erfordert beträchtliche Kenntnisse und einen
erheblichen Aufwand an Zeit und Kosten, ist aber keineswegs zuverlässig, weil die
Hefeflockung nicht immer richtig ausfällt, so daß die Dekantierung wiederholt werden
muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, alle diese Vorgänge durch
automatisch wirkende Vorrichtungen zu vereinfachen und zu verbilligen.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe geht die Erfindung von dem oben
umrissenen Stand der Technik und insbesondere von den bekannten Vorrichtungen aus,
bei denen ein Rohr in die Flaschenmündung eingeführt und diese in dichtende Anlage
an eine das Rohr mit Spiel umgebende Dichtung gedrückt wird.
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Ein wesentliches Merkmal der Vorrichtung nach der Erfindung besteht
darin, daß das Rohr in einer Anschlußeinrichtung verschiebbar ist, die Anschlußeinrichtung
einen in an sich bekannter Weise auf sie zu bewegbaren Träger für die Flasche aufweist
und Träger und Rohr mittels einer Steuerung derart bewegbar sind, daß zuerst die
Flasche an die Anschluß einrichtung gedrückt und dann das Rohr in die Flasche eingefahren
wird, wobei eine Zuleitung in ein Führungsstück für das verschiebbare Rohr mündet
und in der in die Flasche eingezogenen Stellung des Rohres mit einer die Rohrwand
durchsetzenden Öffnung in Verbindung kommt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform dieser Vorrichtung, bei der
mehrere Anschlußeinrichtungen zueinander versetzt an einem Drehkreuz angeordnet
sind
und die eine Nockenführung aufweist, ist die Anordnung erfindungsgemäß so getroffen,
daß die Anschlußeinrichtung verschwenkbar an den Drehkreuzarmen angeordnet ist und
nach Aufnahme und Andruck einer Flasche an die Aufnahmeeinrichtung in Bezug zu dem
Drehkreuz mittels einer Nockensteuerung verschwenkbar ist, wobei ferner eine Nockensteuerung
mit in bezug auf die Drehachse des Drehkreuzes stationären Nockenbahnen für das
Bewegen des Rohres vorgesehen ist.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung nach
der Erfindung sind in der Aufnahme- und Abgabestation den Trägern Sternräder zur
Aufnahme bzw. Abgabe der Flaschen von einer oder auf eine durchgehende Transporteinrichtung
zugeordnet. Diese an sich bei Flaschenbehandlungsmaschinen bekannte Methode des
Zuführens und Fortführens von Flaschen mit Hilfe von Sternrädern erweist sich für
die Vorrichtung nach der Erfindung als besonders vorteilhaft.
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Die Erfindung bietet eine Reihe sehr wesentlicher Vorteile und führt
zu einer Bereicherung der Technik auf diesem Spezialgebiet. Zunächst arbeitet die
Vorrichtung in Verbindung mit einem Drehkreuz praktisch vollautomatisch, weil dieses
die Flaschen aus einer Transportbahn abnehmen und nach Durchführung der erforderlichen
Kippbewegung wieder in die Transportbahn hineinbringen kann. Diese Kippbewegung
hat natürlich bezüglich der Fortleitung der Flüssigkeit erhebliche Vorteile, weil
eine ruhigere Fortleitung des Flascheninhalts gewährleistet ist.
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In dem nun folgenden Beschreibungsteil soll die Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung, in der zwei Ausführungsformen der Vorrichtung nach der Erfindung
beispielsweise dargestellt sind, im einzelnen näher erläutert werden. In der Zeichnung
ist F i g. 1 die Seitenansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung in schematischer
Darstellung, F i g. 2 die Ansicht eines Querschnitts durch einen Teile der Vorrichtung
nach F i g. 1 in vergrößertem Maßstab, F i g. 3, 4 und 5 jeweils eine Schnittansicht
einzelner Teile der Vorrichtung nach F i g. 2 und F i g. 6 die Ansicht eines
Querschnitts durch einen wesentlichen Bestandteil einer abgeänderten Ausführungsform
der Vorrichtung nach der Erfindung.
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Gemäß F i g. 1 enthält die Vorrichtung gemäß der Erfindung Transporteinrichtungen
10, beispielsweise ein endlos umlaufendes Band, die die mit Schaumwein gefüllten
Flaschen 11 nacheinander zu einer Aufgabestelle transportieren. Ein Sternrad
12, das synchron mit der durch nicht dargestellte Mittel in Drehung versetzten
Einrichtung 13 angetrieben wird, stößt die letzte Flasche auf einen der Träger
14, von denen um die Drehachse 15 mehrere verteilt angeordnet sind.
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Nachdem sich eine Flasche auf dem Träger 14 befindet, wird dieser
durch Drehung der Einrichtung 13 aus der Ausgangsstellung A in die gestrichelt
dargestellte angehobene Stellung bewegt. In dieser Stellung bewegt sich der Träger
14 zu einer mit der Flaschenmündung in Eingriff kommenden Anschlußeinrichtung
16 hin, von der für jeden Träger eine vorgesehen ist. Die Öffnung
17 der Flasche 11 wird dicht gegen die Einrichtung 16 gepreßt.
Danach wird der Träger 14 gekippt, wodurch sich die Längsachse der Flasche
radial zur Achse 15 einstellt. Jede Einrichtung 16 ist durch einen flexiblen
Schlauch 19 mit einem Rohr 18 verbunden. Ein Rohr 20 mit einer
Düse 24 ragt voll in die mit der Mündung in Anlage kommende Einrichtung
16. Dabei ist das Rohr 20 in eine Stellung bewegbar, daß die Düse
24 voll in die Flasche eingesetzt wird. Das Innere des Rohres 20
ist
durch einen flexiblen Schlauch 21 mit einer Gaszuführungsleitung
22 verbunden. Wie aus den F i g. 2 bis 5 ersichtlich, weist das Rohr
20 an seinem anderen Ende eine Verbreiterung 23 auf, die in einen
Schlitz 37 in einer nockengetriebenen Führung 38
einsetzbar und daraus
entfernbar ist. Das Rohr 20
gelangt so in eine vertikale Stellung an der Stelle
A. In der Stellung B kann das Rohr in die Flasche 11
gestoßen werden, wie
bei Stellung C gezeigt ist.
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Wenn das Rohr 20 in die Flasche eingesetzt ist, wird durch
die Rohrleitung 22, das Rohr 20 und die Düse 24 ein inertes
Gas, wie Stickstoff, unter überdruck in die Flasche eingelassen, welches den Schaumwein
aus der Flasche treibt. Dieser fließt durch den Schlauch 19 in das Rohr
18 und über ein Rohr 26 zu einer Pumpe 27, die ihn zu einem
Dekandier-Misch- und Speicherbehälter 29 fördert. Die Rohrleitung
22 ist über ein Rohr 30 an ein Steigrohr 31 im Behälter
29 angeschlossen. Das Rohr 30 ist durch ein Rohr 32 mit einer Glasflasche
33 verbunden, die das inerte Gas enthält. Im Behälter 29
wird der Schaumwein
wie gewünscht gespeichert und behandelt. Dieser kann mit Gas bis zu einem Druck
von etwa 5,6 kg/cm= angereichert werden. Wenn der Schaumwein dem Behälter
29 zugeführt wird, wird der Stickstoff aus dem Behälter verdrängt und gelangt
durch das Rohr 30 zu den Flaschen 11, die entleert werden.
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Wenn ein Träger 14 die Stellung E erreicht hat, ist die Flasche
im wesentlichen leer. Bei einer weiteren Drehung der Einrichtung 13 nimmt
der Träger 14
schließlich die Stellung F ein, in welcher das Rohr
20 aus dem Inneren der Flasche zurückgezogen und der Träger 14 von
der Anschlußeinrichtung 16 entfernt wird. Die leere Flasche wird dann durch
ein Steuerrad 35 vom Träger entfernt und auf eine Fördereinrichtung
36 bewegt.
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In F i g. 2 sind die drehbare Einrichtung 13, der Mechanismus
zum Bewegen des Rohres 20 und des Trägers 14 sowie die Einrichtungen
zum Leiten der Flüssigkeit und des Gases in größeren Einzelheiten dargestellt. Der
Träger 14 ist an einem Arm 60 befestigt, der von einer vertikal bewegbaren
Stange 61 getragen wird. Diese gleitet radial in einer Führung 64 und wird
durch eine Feder 80 radial nach innen gedrückt. Das radial innenliegende
Ende der Stange 61 kommt mit einem Stößel 81 in Eingriff, der in der
Führung 64 verschiebbar angeordnet ist und mit einem stationären Teil
82 in Eingriff kommen kann. An einem stationären Nocken 62 liegt ein
Nockenreiter 63 an, der durch einen Arm an der Führung 64 (F i g. 1) geführt
wird. Die Führung 64 ist zwischen einer Schiene 83 und einem Arm
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(F i g. 1) einer Platte 65 verschwenkbar angeordnet, die an einer rohrartigen
Welle 66 mit dieser drehbar befestigt ist. Die mit der Flasche in Anlage
kommende Anschlußeinrichtung 16 ist an der Führung 64
zwecks Bewegung
mit dieser befestigt.
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Die Welle 66 ist in Lagern 66a und 666 abgestützt und wird beliebig
angetrieben. Da die Welle 66 die Führung 64 verdreht und die Anschlußeinrichtung
16
mitgenommen wird, läuft der Nockenreiter 63 über den Nocken. Änderungen
im Nockenprofil erzeugen
die Verschwenkung der Führung 64 und der
Anschlußeinrichtung 16. Eine derartige Verschwenkbewegung in einer Richtung (an
der Stelle A) führt den Stößel 81 von der Nockenbahn 82 fort, so daß
die Fedcr den Träger 14 zur Einrichtung 16 hin verschiebt. Die Kippbewegung in der
entgegengesetzten Richtung (an der Stelle E) bringt den Stößel 81 an die Nockenbahn
82 heran, um die Stange 61 radial nach außen zu bewegen, so daß der
Träger 14 von der Einrichtung 16 fortbewegt wird.
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Eine Gleitführung 38 ist auf einem Block 67 angeordnet, der auf einer
Stange 68 verschiebbar ist. Diese ist an einer Nabe 69 befestigt, welche auf der
Welle 66 drehbar angeordnet ist. Die Nabe 69 ist an einem Gehäuse 70 befestigt,
das an der Platte 65 angeordnet ist. Ein Nockenreiter 72 liegt an einem stationären
Nocken 71 an. Der Nockenreiter ist an der Gleitführung 67 angeordnet, so daß diese
durch den Nocken 71 radial verschoben wird, wenn die Nabe 69 gedreht wird. Dadurch
wird das Rohr 20 in das Innere der Flasche 11 eingeführt und aus derselben herausgezogen.
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Das Gehäuse 70 ist durch eine Platte 75 in zwei flüssigkeitsdichte
Kammern 73 und 74 unterteilt. Die Kammer 73 nimmt den Schaumwein auf, der durch
den Schlauch 19 und ein Rückschlagventil 76 aus den Flaschen getrieben wird und
durch das Rohr 18 strömt. Das Rückschlagventil verhindert einen Rückfluß in die
Flasche, wenn das Rohr 20 zurückgezogen worden ist, und einen Abfluß des Schaumweines
aus dem Gehäuse, wenn die Flaschenmündung 18 vom Dichtungsring 52 abgenommen ist.
Die Kammer 74 steht mit dem Innern des Rohres 22 und mit dem Teil 39 der Einrichtung
16 in Verbindung. Das Rohr 22 ist stationär angeordnet.
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Einzelheiten der Anschlußeinrichtung 16 und des Rohres 20 sind in
den F i g. 3 bis 5 gezeigt. Das Rohr 29 ist gleitend im Führungsstück 39 angeordnet.
Mittels Dichtungsringen 40 und 41 wird eine gasdichte Verbindung am
Führungsstück 39 hergestellt. Dieses ist mit einem Schlauch 21 (F i g. 1) verbunden,
so daß inertes Gas aus dem Zylinder 33 einer Zuleitung 42 zugeführt wird.
Das Rohr 20 hat eine Öffnung 43, die zu der Zuleitung 42 ausgerichtet ist
(F i g. 5). Das Gas wird so über das Rohr 20 der Düse 24 zugeführt,
die mehrere öffnungen 44 aufweist.
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Wie in F i g. 4 gezeigt, enthält die Düse 24 ein Rückschlagventil
mit einer Feder 45 und einer Kugel 46, um zu verhindern, daß Schaumwein in das Rohr
20 eindringt, wenn die öffnung 43 nicht zu der Zuleitung
42 ausgerichtet ist.
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Die die Mündung aufnehmende Anschlußeinrichtung 16 trägt eine äußere
Hülse 47 und eine koaxial verschiebbare innere Hülse 48. Die Hülse 47 ist auf einer
Hülse 49 angeordnet. Die innere Hülse 48 wird, wie in F i g. 3 gezeigt,
durch eine Feder 50 nach unten gedrückt. Ein federnder Dichtungsring 52,
beispielsweise aus Gummi, ist im Raum zwischen der Verlängerung 53 der Hülse 49
und der Innenwand der Hülse 48 angeordnet. Wenn die Flasche 11 durch den Träger
angehoben wird, kommt die Mündung zuerst mit der Mundstückführung 54 in Eingriff.
Die Hülse 48 wird gegen die Feder 50 nach oben geschoben, bis die Mündung
17 am Dichtungsring 52
liegt, wodurch eine strömungsmitteldichte Abdichtung
zwischen dem Ring und der Mündung hergestellt ist. Wie in F i g. 5 gezeigt, ist
schließlich das Rohr vollständig in die Flasche geschoben, wodurch der Strömungsmitteldurchgang
55 zwischen dem Rohr 20
und dem Innern der Hülse 49 hergestellt ist. Wenn
das Rohr 20 sich in der in F i g. 3 gezeigten zurückgezogenen Stellung befindet,
drückt der abgeschrägte konische Teil 24 a der Düse gegen einen entsprechend abgeschrägten
Teil der Verlängerung 53.
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In F i g. 6 ist eine Flasche 11 durch einen Träger
14 teilweise angehoben, so daß sich eine Kapsel 79
an die innere Hülse
48 anlegt. Wenn die Flasche 11
weiter angehoben wird, bewegt sich die
Hülse 48 gegen die Feder 50 nach oben, und die dornartig ausgebildete Düse 24 b
durchsticht die Kapsel 79. Während dieses Vorganges wird die Düse 24b an dem Ansatzstück
53 gehalten. Nachdem die Kapsel 79 durchstochen ist, legt sich der Dichtungsring
52a
an, und darauf wird die Düse 24 b in der beschriebenen Weise durch
das Rohr 20b in die Flasche geschoben. Gas wird in die Flasche eingeführt und verdrängt
den Schaumwein durch den Kanal 55 in der vorher beschriebenen Weise.