DE4125579A1 - Vorrichtung zum etikettieren von behaeltern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Etikettieren von Behältern, insbesondere von im Bereich unterhalb ihrer Mündung einen Halskragen aufweisenden Flaschen, mit einem umlaufenden Behälterträger und an diesem angeordneten, rotierend antreib­ baren Behälteraufnehmern.

Vorrichtungen der eingangs bezeichneten Gattung sind insbeson­ dere vorgesehen zum Etikettieren von sogenannten PET-Flaschen unterschiedlicher Form und Größe, die am Hals mit einem Kragen ausgestattet sind und die entweder nach dem Befüllen im noch offenen Zustand oder im bereits verschlossenen Zustand etiket­ tiert werden sollen, beispielsweise mit einem Rundumetikett versehen werden sollen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Vorrich­ tungen weiter zu verbessern und insbesondere ihre Betriebs­ sicherheit und Flexibilität zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Behälteraufnehmer mit einer den Halskragen der Behälter unter­ greifenden Haltegabel sowie mit von oben bzw. behälterkopf­ seitig eine Drehbewegung einleitenden Drehantriebsmitteln versehen sind.

Um die Etikettiervorrichtung für die Einbindung in ein Gesamt­ system zur Handhabung und Behandlung von Behältern in Füllan­ lagen unter Einbeziehung der diesen Anlagen zugeordneten Zu- und Abfördermittel höhenunabhängig zu gestalten, wird außerdem vorgeschlagen, daß die Haltegabel höhenfest am Behälterauf­ nehmer angeordnet ist, so daß die Flaschen zur Übernahme, zum Transport, zur Handhabung für die an ihnen auszuführenden Arbeitsgänge sowie zur Abgabe durchgängig ausschließlich am Hals erfaßt werden.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Behälteraufnehmer als Spannkopf ausgebildet und mit einem auf die Behältermündung aufsetzenden und den Halskragen gegen die Haltegabel pressenden Kolben versehen. Zweckmäßigerweise ist der Spannkopf als pneumatisch betätigtes Zylinder-Kolben-System ausgebildet, wobei gemäß weiteren Vor­ schlägen der Kolben mit einem den Behälterhals erfassenden, gummielastischen Zentrierelement versehen ist, welches für den Fall der Etikettierung eines noch unverschlossenen Behälters als in die Behältermündung eintauchender Dichtungskörper aus­ gebildet ist. Bei einem zu etikettierenden, bereits geschlosse­ nen Behälter wäre der Kolben mit einem den Behälterhals von außen übergreifenden Zentrierelement zu bestücken. Gemäß einer zusätzlichen Ausgestaltung weist der Kolben eine auf die Behältermündung zielende Durchgangsbohrung auf. Diese Ausgestaltung bietet insbesondere bei dünnwandigen, zu etiket­ tierenden Flaschen den Vorteil, daß sie praktisch gleichzeitig mit erfolgter Einspannung durch den Aufbau eines Innendruckes für die Etikettierung im Wandbereich stabilisiert werden.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß durch die hängende Aufnahme Flaschen unterschiedlicher Größe problem­ los bzw. ohne spezielle Umstellungs- und Anpassungsmaßnahmen verarbeitet werden können. Die nach oben verlagerten Antriebs­ mittel sind nicht der Verschmutzung durch überlaufende, agres­ sive Flüssigkeiten oder Reinigungsflüssigkeiten ausgesetzt, welche sonst zum Beispiel aufwendige Abdichtungen bei untersei­ tigen Drehtellerantrieben erforderlich machen würden.

Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Die Abbildung zeigt einen Etikettierförderer für PET-Flaschen ohne Darstellung der üblicherweise dem Flaschenträger an seiner Peripherie zugeordneten Etikettenmagazine bzw. Beleimungsein­ richtungen.

Der nur zur Hälfte dargestellte Etikettierförderer weist einen um eine vertikale Achse 1 rotierend antreibbaren Flaschenträger 2 auf, dessen sich parallel zur Achse 1 erstreckender Teil als Hohlwelle 3 ausgebildet ist, die in einem diese umschließenden feststehenden Gehäusekörper 4 drehbar gelagert ist.

Der tellerförmige Flaschenträger 2 trägt in gleichmäßigen Winkelabständen zahlreiche hängend angeordnete Flaschenauf­ nehmer 6, von denen in der Abbildung lediglich einer darge­ stellt ist. Der Flaschenaufnehmer 6 besteht aus einem unbeweg­ lichen Teil 7, der mit dem Flaschenträger 2 fest verbunden ist, und aus einem beweglichen Teil in Form eines rotierend antreib­ baren Spannkopfes 8. Der Spannkopf 8 ist mittels einer im feststehenden Teil 7 des Flaschenaufnehmers 6 gelagerte Welle 9 antreibbar, die an ihrem oberseitigen Ende ein Drehantriebs­ mittel in Form eines an sich bekannten Rollenkreuzes 11 trägt, von dem lediglich ein verschränkter Antriebsarm 12 dargestellt ist. Das Rollenkreuz 11 trägt jeweils in unterschiedlichen Höhenebenen an den Enden der Antriebsarme 12 Steuerrollen 13 bzw. 14, die jeweils mit einer ortsfesten Steuerkurve 16 bzw. 17 des feststehenden Gehäusekörpers 4 in Wirkverbindung stehen.

Der Spannkopf B ist als pneumatisch betätigtes Zylinder-Kolben- System ausgebildet, wobei der im Zylinder 18 dichtend geführte Kolben 19 unter der Wirkung einer den Kolben aufwärts in den Innenraum des Zylinders hineinziehenden Druckfeder 21 steht, die eine Kolbenstange 22 umschließt und sich einerseits an einem Stützboden 23 des Zylinders 18 und andererseits an einem Stützflansch bzw. Stützring 24 der Kolbenstange 22 abstützt. Der Stützboden 23 ist mit Gasdurchtrittsbohrungen 26 ausge­ stattet. Der Kolben 19 selbst ist mit einer einerseits an seinem Umfang und andererseits an seiner unteren Stirnseite austretenden Durchgangsbohrung 27 versehen. Konzentrisch zum Austritt der Durchgangsbohrung 27 ist in die Stirnseite des Kolbens 19 ein aus gummielastischen Stoffen bestehender Zentrierkörper 28 eingelassen, dessen konisch verlaufender Ansatz 29 in die Flaschenmündung einer mit einem Halskragen 31 versehenen Flasche 32 eintaucht. Zum Untergreifen bzw. Erfassen des Halskragens 31 der Flasche 32 dient eine höhenfest am Spannkopf 8 des Flaschenaufnehmers 6 befestigte Haltegabel 33, die mit einer der Form bzw. einem entsprechenden Umfangsteil des Flaschenhalses angepaßten Ausnehmung 34 versehen ist.

Die Gasversorgung des Spannkopfes 8 erfolgt über eine in den festen Teil 7 des Behälteraufnehmers 6 einmündende Druckleitung 36, welche andererseits mit einer Bohrung 37 eines mit der Hohlwelle 3 rotierenden Anschlußschuhs 38 verbunden ist. Der Anschlußschuh 38 steht in schleifendem Kontakt mit einem fest­ stehenden Gegenschuh 39 des Gehäusehörpers 4 und wird innerhalb einer axialen Führungsbuchse 41 mittels Druckfedern 42 perma­ nent mit dem Anschlußschuh 38 in Kontakt gebracht. Der fest­ stehende Gegenschuh 38 weist ringförmige Steuerschlitze 43 auf, die über eine zentrale Anschlußleitung 44 mit einer nicht dar­ gestellten Druckgasquelle in Verbindung stehen.

Die Wirkungsweise des Etikettierförderers ist wie folgt: Während des Betriebes werden die in der Höhe einer bereitste­ henden Haltegabel 33 beispielsweise in hängender Formation zugeführten Flaschen 32 in die Ausmehmung 34 der Haltegabel 33 überführt. Während der Drehung des Flaschenträgers 2 um die zentrale Achse 1 wird über die Steuerschlitze 43 und Bohrungen 37 Druckgas in die Druckleitung 36 eingespeist, welche auf diese Weise in den feststehenden Teil 7 des Flaschenaufnehmers 6 und von dort über die Gasdurchtrittsbohrungen 26 in den Zylinder 18 des Spannkopfes 8 gelangt. Das Druckgas treibt den Kolben 19 abwärts, dessen elastischer Zentrierkörper 28 auf den Rand der Flaschenmündung aufsetzt, wobei sein Ansatz 29 zentrierend in die Flaschenmündung eintaucht. Dabei wird der Halskragen 31 der Flasche 32 fest gegen die Haltegabel 33 gepreßt, so daß die Flasche fest eingespannt ist. Gleichzeitig mit dem Aufsetzen des Zentrierkörpers 28 strömt das Gas über die Durchgangsbohrung 27 in das Innere der Flasche 32. Eine Drehung der Flasche 32 um ihre eigene Achse zwecks Etiket­ tierung, beispielsweise zum Aufbringen eines Rundumetiketts, wird durch das Abwälzen des Rollenkreuzes 11 an den feststehen­ den Steuerkurven 16, 17 während der Rotation des Flaschenträ­ gers 2 um die vertikale 1 erzeugt.

Nach Ausführung der vorgesehenen Arbeitsgänge wird der Zylinder 18 des Spannkopfes 8 entlüftet, so daß die Druckfeder 21 den Kolben 19 zur Entlastung der Flasche 32 zurückbewegen kann. Die etikettierte Flasche kann damit vom Etikettierförderer abgenom­ men werden, beispielsweise ebenfalls hängend durch höhengleiche Übergabe an einen Abförderer.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Etikettieren von Behältern, insbesondere von im Bereich unterhalb ihrer Mündung einen Halskragen aufwei­ senden Flaschen, mit einem umlaufemden Behälterträger und an diesem angeordneten, rotierend antreibbaren Behälteraufnehmern, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälteraufnehmer mit einer den Halskragen (31) der Behälter (32) untergreifenden Haltegabel (33) sowie mit von oben bzw. behälterkopfseitig eine Drehbewe­ gung einleitenden Drehantriebsmitteln (11) versehen sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltegabel (33) höhenfest am Behälteraufnehmer (6) ange­ ordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälteraufnehmer (6) als Spannkopf (8) ausgebildet und mit einem auf die Behältermündung aufsetzenden und den Hals­ kragen (31) gegen die Haltegabel (33) pressenden Kolben (19) versehen sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannkopf (8) als pneumatisch betätig­ tes Zylinder-Kolben-System (18, 19) ausgebildet ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (19) mit einem den Behälterhals erfassenden, gummielastischen Zentrierelement (28) versehen ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zentrierelement (28) als in die Behältermündung eintauchen­ der Dichtungskörper (29) ausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (19) eine auf die Behälter­ mündung zielende Durchgangsbohrung (27) aufweist.