DE4125579C2 - Etikettiervorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der US-PS 38 02 942 bekannt. Die Be­ hälteraufnehmer sind hier als Greifer mit drei Backen ausgebildet, die von oben den Flaschenhals erfassen. Damit ist ein hängender Transport der Flaschen in der Etikettiervorrichtung möglich. Eine sichere zentrierte Halterung ergibt sich hier­ bei jedoch nicht. Bei der bekannten Konstruktion ist dies auch nicht nötig, da Etiketten hier in Form von Sleeves von unten über die Flasche geschoben wer­ den, woraus sich keine Kräfte ergeben, die eine radiale Abweichung bewirken würden.

Mit der bekannten Konstruktion können Flaschen jedoch nicht von seitlich an­ greifenden Etikettiereinrichtungen, die radialen Druck erzeugen, etikettier wer­ den.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße Vor­ richtung zur Verwendbarkeit an üblichen seitlich angreifenden Etikettiereinrich­ tungen auszubilden.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Konstruktion weist Behälteraufnehmer in Form von Spannköpfen auf, die die an heute üblichen Flaschen vorhandenen Halskragen zum Unterfassen mit einer Haltegabel ausnutzt. Mit einem Kolben wird von oben auf die Behältermündung gegengepreßt, so daß die Flasche in axialer Richtung fest eingespannt wird. Die erzielbare hohe Haltekraft mit Lagerung an zwei axial auf unterschiedlicher Höhe liegenden Stellen ergibt eine sehr sichere Halterung der Flasche gegen Kräfte, die weiter unten an zu etikettierenden Stellen radidal angreifen. Daher können die Flaschen, wie erfindungsgemäß vorgesehen, mit seitlich angreifenden Etikettiereinrichtungen etikettier werden, wobei die erfor­ derliche hohe Positioniergenauigkeit für eine saubere Etikettierung gewährleistet wird. Es bleibt dabei der bekannte Vorteil hängenden Transportes erhalten, näm­ lich die Anwendbarkeit der Vorrichtung für Flaschen unterschiedlicher Höhe. Außerdem ergibt sich durch den Spannkopf während des Etikettierens ein Ver­ schluß der Flasche, so daß die Störung des Etikettierens z. B. durch überlaufendes Getränk vermieden wird.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Un­ teransprüchen.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Die Abbildung zeigt einen Etikettierförderer für PET-Flaschen ohne Darstellung der üblicherweise dem Flaschenträger an seiner Peripherie zugeordneten Etiket­ tenmagazine bzw. Beleimungsein­ richtungen.

Der nur zur Hälfte dargestellte Etikettierförderer weist einen um eine vertikale Achse 1 rotierend antreibbaren Flaschenträger 2 auf, dessen sich parallel zur Achse 1 erstreckender Teil als Hohlwelle 3 ausgebildet ist, die in einem diese umschließenden feststehenden Gehäusekörper 4 drehbar gelagert ist.

Der tellerförmige Flaschenträger 2 trägt in gleichmäßigen Winkelabständen zahlreiche hängend angeordnete Flaschenauf­ nehmer 6, von denen in der Abbildung lediglich einer darge­ stellt ist. Der Flaschenaufnehmer 6 besteht aus einem unbeweg­ lichen Teil 7, der mit dem Flaschenträger 2 fest verbunden ist, und aus einem beweglichen Teil in Form eines rotierend antreib­ baren Spannkopfes 6. Der Spannkopf 8 ist mittels einer im feststehenden Teil 7 des Flaschenaufnehmers 6 gelagerte Welle 9 antreibbar, die an ihrem oberseitigen Ende ein Drehantriebs­ mittel in Form eines an sich bekannten Rollenkreuzes 11 trägt, von dem lediglich ein verschränkter Antriebsarm 12 dargestellt ist. Das Rollenkreuz 11 trägt jeweils in unterschiedlichen Höhenebenen an den Enden der Antriebsarme 12 Steuerrollen 13 bzw. 14, die jeweils mit einer ortsfesten Steuerkurve 16 bzw. 17 des feststehenden Gehäusekörpers 4 in Wirkverbindung stehen.

Der Spannkopf 8 ist als pneumatisch betätigtes Zylinder-Kolben- System ausgebildet, wobei der im Zylinder 18 dichtend geführte Kolben 19 unter der Wirkung einer den Kolben aufwärts in den Innenraum des Zylinders hineinziehenden Druckfeder 21 steht, die eine Kolbenstange 22 umschließt und sich einerseits an einem Stützboden 23 des Zylinders 18 und andererseits an einem Stützflansch bzw. Stützring 24 der Kolbenstange 22 abstützt. Der Stützboden 23 ist mit Gasdurchtrittsbohrungen 26 ausge­ stattet. Der Kolben 19 selbst ist mit einer einerseits an seinem Umfang und andererseits an seiner unteren Stirnseite austretenden Durchgangsbohrung 27 versehen. Konzentrisch zum Austritt der Durchgangsbohrung 27 ist in die Stirnseite des Kolbens 19 ein aus gummielastischen Stoffen bestehender Zentrierkörper 28 eingelassen, dessen konisch verlaufender Ansatz 29 in die Flaschenmündung einer mit einem Halskragen 31 versehenen Flasche 32 eintaucht. Zum Untergreifen bzw. Erfassen des Halskragens 31 der Flasche 32 dient eine höhenfest am Spannkopf 8 des Flaschenaufnehmers 6 befestigte Haltegabel 33, die mit einer der Form bzw. einem entsprechenden Umfangsteil des Flaschenhalses angepaßten Ausnehmung 34 versehen ist.

Die Gasversorgung des Spannkopfes 8 erfolgt über eine in den festen Teil 7 des Behälteraufnehmers 6 einmündende Druckleitung 36, welche andererseits mit einer Bohrung 37 eines mit der Hohlwelle 3 rotierenden Anschlußschuhs 38 verbunden ist. Der Anschlußschuh 38 steht in schleifendem Kontakt mit einem fest­ stehenden Gegenschuh 39 des Gehäusekörpers 4 und wird innerhalb einer axialen Führungsbuchse 41 mittels Druckfedern 42 perma­ nent mit dem Anschlußschuh 38 in Kontakt gebracht. Der fest­ stehende Gegenschuh 39 weist ringförmige Steuerschlitze 43 auf, die über eine zentrale Anschlußleitung 44 mit einer nicht dar­ gestellten Druckgasquelle in Verbindung stehen.

Die Wirkungsweise des Etikettierförderers ist wie folgt: Während des Betriebes werden die in der Höhe einer bereitste­ henden Haltegabel 33 beispielsweise in hängender Formation zugeführten Flaschen 32 in die Ausnehmung 34 der Haltegabel 33 überführt. Während der Drehung des Flaschenträgers 2 um die zentrale Achse 1 wird über die Steuerschlitze 43 und Bohrungen 37 Druckgas in die Druckleitung 36 eingespeist, welche auf diese Weise in den feststehenden Teil 7 des Flaschenaufnehmers 6 und von dort über die Gasdurchtrittsbohrungen 26 in den Zylinder 18 des Spannkopfes 8 gelangt. Das Druckgas treibt den Kolben 19 abwärts, dessen elastischer Zentrierkörper 28 auf den Rand der Flaschenmündung aufsetzt, wobei sein Ansatz 29 zentrierend in die Flaschenmündung eintaucht. Dabei wird der Halskragen 31 der Flasche 32 fest gegen die Haltegabel 33 gepreßt, so daß die Flasche fest eingespannt ist. Gleichzeitig mit dem Aufsetzen des Zentrierkörpers 28 strömt das Gas über die Durchgangsbohrung 27 in das Innere der Flasche 32.

Eine Drehung der Flasche 32 um ihre eigene Achse zwecks Etiket­ tierung, beispielsweise zum Aufbringen eines Rundumetiketts, wird durch das Abwälzen des Rollenkreuzes 11 an den feststehen­ den Steuerkurven 16, 17 während der Rotation des Flaschenträ­ gers 2 um die vertikale 1 erzeugt.

Nach Ausführung der vorgesehenen Arbeitsgänge wird der Zylinder 18 des Spannkopfes 8 entlüftet, so daß die Druckfeder 21 den Kolben 19 zur Entlastung der Flasche 32 zurückbewegen kann. Die etikettierte Flasche kann damit vom Etikettierförderer abgenom­ men werden, beispielsweise ebenfalls hängend durch höhengleiche Übergabe an einen Abförderer.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum Etikettieren von unterhalb ihrer Mündung einen Halskra­ gen aufweisenden Flaschen, mit einem umlaufenden Behälterträger und an diesem angeordneten, rotierend antreibbaren Behälteraufnehmern, die die Flaschen am Hals hängend tragen, dadurch gekennzeichnet, daß die Be­ hälteraufnehmer, die die Flaschen an seitlich angreifenden Etikettierein­ richtungen vorbeiführen, jeweils als Spannkopf (8) mit einer den Halskra­ gen (31) der Behälter (32) untergreifenden Haltegabel (33) sowie mit ei­ nem auf die Behältermündung aufsetzenden und den Halskragen (31) ge­ gen die Haltegabel (33) pressenden Kolben (19) versehen sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltega­ bel (33) höhenfest am Behälteraufnehmer (6) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannkopf (8) als pneumatisch betätigtes Zylinder-Kolben-System (18, 19) ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (19) mit einem den Behälterhals erfassenden, gummiela­ stischen Zentrierelement (28) versehen ist.

5. Vorichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zen­ trierelement (28) als in die Behältermündung eintauchender Dichtungskör­ per (29) ausgebildet ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (19) eine auf die Behältermündung zielende Durchgangs­ bohrung (27) aufweist.