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Die
Erfindung betrifft eine Auslaufeinrichtung für einen Behälter für staubförmiges oder körniges Schüttgut mit
einem kegelförmig
nach unten für
eine Förderleitung
verengenden Auslaufkörper,
der mittels eines Flansches mit dem Behälter verbindbar ist, mit einem
Belüftungseinsatz,
dessen obere Seite am Flansch befestigt ist, mit einem Zwischenraum
zwischen dem Belüftungseinsatz
und dem Auslaufkörper,
wobei in den Zwischenraum zur Erhöhung der Riesel- und Gleitfähigkeit
des Schüttgutes
Druckluft einpressbar ist.
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Es
ist bekannt, dass bei Behältern
für Schüttgut, wie
beispielsweise hohen Silos, das Schüttgut im unteren Bereich durch
die anstehende Füllhöhe stark zusammengedrückt wird,
wodurch es zu einer Brückenausbildung
im Schüttgut
kommen kann, durch die das darüberliegende
Schüttgut
gehalten wird und ein weiteres Auslaufen des Schüttgutes verhindert. Aus diesem
Grund werden besondere Vorkehrungen getroffen, um eine etwaige Brückenbildung
von vornherein beim Schüttgutauslauf
zu verhindern oder, falls diese durch entsprechend lange Lagerzeiten entstanden
ist, wieder aufzubrechen.
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Dem
Fachmann ist beispielsweise bekannt, die Auslauffläche doppelwandig
auszuführen.
Hierbei wird üblicherweise
die innenliegende trichterförmige
Auslauffläche
aus luftdurchlässigem
Folienmaterial ausgebildet, so dass zwischen der äußeren luftundurchlässigen Kegelwandung
und der Innenkegelwandung eingegebene Druckluft in den Schüttgutkegelraum
einströmen
kann und hierdurch eine Brückenbildung
vermieden beziehungsweise wieder aufgelöst wird. Um eine reibungsarme
Fließfähigkeit
des Schüttgutmaterials
zu gewährleisten,
wird daher der innenliegende Folienmantel oben fest eingespannt und
am unteren Ende mittels Spannkonstruktionen, die in den verschiedensten
Ausführungsformen
bekannt sind, gehalten. Jedoch sind mit diesen Spannkonstruktionen
auch Nachteile verbunden, die den Vorteil der Reibungsminimierung
bei der Schüttgutentleerung
teilweise wieder wettmachen. So sind mitunter die zum Spannen benötigen Mittel
im Kegelinnern angeordnet und stehen dem abfließenden Schüttgut hinderlich im Wege. Des
Weiteren ist der konstruktive Aufwand für die Spannvorrichtung relativ
hoch, welches sich auch auf den Wartungsaufwand negativ auswirkt.
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In
der
DE 39 33 688 C2 ist
ein Austragtopf für zum
Transport von Schüttgütern vorgesehene
Behälter
beschrieben, bestehend aus einem trichterförmigen mittels eines Flansches
an seinem oberen Rand mit dem Behälter und mit seinem unteren
Rand mit einer Förderleitung
verbindbaren Anschlussstutzen und einen in diesem angeordneten Belüftungseinsatz.
Zwischen dem Anschlussstutzen und dem Belüftungseinsatz ist hierbei Druckluft
einpressbar, um die Gleitfähigkeit
des Schüttgutes
zu erhöhen.
Der Belüftungseinsatz
ist aus einem nicht steifen Belüftungstuch
aus einem Polyester- oder aus einem Drahtgewebe ausgeführt. Einer
der Nachteile dieser Vorrichtung ist, dass beispielsweise bei einem
Wechsel des Schüttgutes
der Austragtopf gereinigt werden muss, so dass unter anderem der
luftdurchlässige Belüftungseinsatz
zu demontieren ist, welches für den
Werker mit einem Montageaufwand verbunden ist. Ferner hat es sich
gezeigt, dass eine schnelle Verschmutzung an einer Gewebematte entsteht,
welches häufige
Reinigungszyklen nach sich zieht.
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In
der
DE 298 01 714
U1 ist eine Auslaufeinrichtung für einen Behälter beschrieben, mit einem nach
unten verengenden Auslaufkörper,
in dem ein Schüsseleinsatz
angeordnet ist. Der Schüsseleinsatz wird
in seinem oberen Bereich zwischen dem Behälter und dem Auslaufkörper gehalten,
wobei an seinem unteren Rand ein umlaufender Spalt zur Wandung des
Auslaufkörpers
besteht. Zwischen der Wandung des Auslaufkörpers und der Wandung des Schüsseleinsatzes
ist ein Zwischenraum ausgebildet, in den Druckluft über einen
Stutzen eingebracht wird. Auch hier ergibt sich der Nachteil, dass
bei einer etwaig bevorstehenden Reinigung der Auslaufeinrichtung,
insbesondere im Bereich des Zwischenraumes ein großer Aufwand
bei der Montage notwendig ist.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Auslaufeinrichtung zu
schaffen, bei der die genannten Nachteile vermieden werden, insbesondere eine
Verschmutzung der Auslaufeinrichtung minimiert wird, wobei gleichzeitig
bei einer etwaig bevorstehenden Reinigung der Auslaufeinrichtung
der Montageaufwand gering gehalten wird.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird eine Auslaufeinrichtung mit den Merkmalen des
Anspruches 1 vorgeschlagen. In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte
Weiterbildungen ausgeführt.
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Dazu
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass ein erster und ein zweiter Stutzen am Auslaufkörper im
Bereich des Zwischenraumes angeordnet sind, wobei durch den ersten
Stutzen Druckluft und durch den zweiten Stutzen ein Fluid leitbar
ist, wodurch eine Spülung
und/oder Reinigung der Auslaufeinrichtung, insbesondere des Zwischenraumes
und des Belüftungseinsatzes
durchführbar
ist. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Auslaufeinrichtung ist,
dass der Belüftungseinsatz
besonders wirksam zur Materialauflockerung des Schüttgutes
dient, wobei durch den ersten Stutzen Druckluft in den Zwischenraum
eingepresst wird. Hierdurch wird bewirkt, dass das aus dem Behälter in
die Auslaufeinrichtung gleitende Schüttgut aufgelockert wird, so
dass dieses zuverlässig
nach unten in die Förderleitung
ablaufen kann. Bei einem Wechsel des Schüttgutes bietet ferner die Erfindung
den wesentlichen Vorteil, dass durch die integrierte Spül- und/oder
Reinigungsmöglichkeit
die Auslaufeinrichtung nicht mehr vollständig demontiert werden muss.
Zur Reinigung wird vorzugsweise Wasser als Fluid verwendet, das
durch den zweiten Stutzen in den Zwischenraum gepumpt wird. Zweckmäßigerweise
wird das Wasser unter einem bestimmten Druck in die Auslaufeinrichtung
geleitet, wobei eine zuverlässige
Reinigung erfolgt. Am zweiten Stutzen ist vorteilhafterweise eine
Druckwasserleitung angeschlossen. Diese sehr einfache konstruktive
Ausgestaltung erlaubt eine sehr einfache Reinigung und/oder Spülung, welches
insbesondere im Lebensmittelbereich von großer Bedeutung ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der Belüftungseinsatz
als Blecheinsatz ausgeführt.
Der Blecheinsatz hat hierbei den Vorteil, dass der Verschmutzungsgrad,
insbesondere im Vergleich zu einer im Stand der Technik verwendeten Gewebematte
erheblich gesenkt werden kann.
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Eine
weitere die Erfindung verbessernde Maßnahme sieht vor, dass der
erste Stutzen ein Rückschlagventil
aufweist. Hierbei kann die Druckluft kontinuierlich oder mit einer
vorzugsweise kurzzeitigen Frequenz in den Zwischenraum eingebracht werden,
wobei das Rückschlagventil
dafür sorgt, dass
nicht die im Zwischenraum eingepresste Luft über den ersten Stutzen zurückströmt. In Abhängigkeit
von der Strömungsgeschwindigkeit
der Druckluft wird eine Schwingung des Belüftungseinsatzes erzeugt, die
eine Auflockerung des Schüttgutes
bewirkt, so dass dieses rasch und störungsfrei aus der Auslaufeinrichtung
ausgebracht wird. Die Schwingung des Belüftungseinsatzes, das vorzugsweise selbsttragend
ausgeführt
ist, kann weiter begünstigt werden,
wenn das Material des Belüftungseinsatzes federelastisch
ist.
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Nach
einer möglichen
Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die untere
Seite des Belüftungseinsatzes
mit mehreren Abstandselementen ausgebildet ist, die an der Wandung
des Auslaufkörpers
angeordnet sind. Zwischen den Abstandselementen weist die untere
Seite des Belüftungseinsatzes
jeweils einen Spalt zur Wandung des Auslaufkörpers auf, durch diesen die
eingepresste Luft in Richtung des sich verengenden Auslaufkörpers hindurchströmt, wodurch
eine schnelle und ungehinderte Entleerung des Behälters gewährleistet
wird.
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Der
Spalt beträgt
vorzugsweise 2mm, die Abstandselemente können als Ausbuchtungen, insbesondere
als Sicken ausgeführt
sein, die von oben den Spalt sichern und zum Spalt führend angeordnet sind.
Die Abstandselemente unterstützen
vorteilhafterweise das Entleeren des Behälters in Verbindung mit den
durch die Druckluft erzeugten Schwingungen.
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Vorteilhafterweise
lässt sich
die erfindungsgemäße Auslaufeinrichtung
auch durch Nachrüstung des
Belüftungseinsatzes
bei bestehenden Silobehältern
schaffen, da dieser lediglich in den Flansch zwischen dem Behälter und
dem Auslaufkörper
befestigt werden muss. Der erste und der zweite Stutzen sind ferner
ohne großen
Aufwand in den Auslaufkörper anordenbar.
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Weiterhin
kann erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass die dem Zwischenraum abgewandte Seite des Belüftungseinsatzes
eine widerstandsfähige
und/oder reibungsarme Schicht aufweist, wodurch die Beständigkeit
gegen Abrieb erhöht
wird und der Entleerungsvorgang beschleunigt werden.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die
in den Ansprüchen
und in der Beschreibung erwähnten Merkmale
jeweils einzeln für
sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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Die
dargestellte Figur zeigt eine geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Auslaufeinrichtung 100,
die beispielsweise sowohl für
stationäre
Silobehälter
als auch für
solche Behälter
benutzt werden kann, die Aufbauteil eines Fahrzeuges sind. Der teilweise
dargestellte Behälter 10,
in dem beispielsweise staubförmiges
oder körniges
Schüttgut sich
befinden kann, ist mit einem trichterförmigen Auslaufkörper 11 mittels
eines Flansches 12 verbunden. Ferner ist am Flansch 12 zwischen
dem Behälter 10 und
dem Auslaufkörper 11 ein
Belüftungseinsatz 13 befestigt,
das bei der dargestellten Ausführungsform
ein selbsttragender, Blecheinsatz 13 ist. Zwischen dem
Blecheinsatz 13 und der Wandung des Auslaufkörpers 11 ist
ein Zwischenraum 14. Der Blecheinsatz 13 ist an
der dem Flansch 12 gegenüberliegenden Seite offen ausgeführt, so
dass eine kreisförmige Öffnung 19 resultiert.
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Im
Bereich des Zwischenraumes 14 ist der Auslaufkörper 11 mit
einem ersten Stutzen 15 ausgeführt, durch den Druckluft über eine
nicht dargestellte Druckluftleitung, die an den ersten Stutzen 15 angebracht
wird, in die Auslaufeinrichtung 100 gebracht wird. Am ersten
Stutzen 15 ist ein Rückschlagventil 18 angeordnet.
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Des
Weiteren weist die Wandung des Auslaufkörpers 11 einen zweiter
Stutzen 16 auf, durch den ein Reinigungsfluid leitbar ist,
wodurch eine Spülung
und/oder Reinigung des Auslaufkörpers 11,
insbesondere des Zwischenraumes 14 und der Blecheinsatz 13 erzielt
wird.
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Die
untere Seite der Blecheinsatz 13 ist mit mehreren Abstandselementen 17 versehen,
die als Sicken 17 ausgeführt sind. Die Sicken 17 sind
unmittelbar an der Wandung des Auslaufkörpers 11 angeordnet.
Die Sicken 17 können
beispielsweise lediglich am Auslaufkörper 11 anliegen.
Des Weiteren ist es jedoch auch möglich, dass die Sicken 17 form- und/oder
kraft- und/oder stoffschlüssig
am Auslaufkörper 11 befestigt
sind. Zwischen den Sicken 17 weist die untere Seite des
Blecheinsatzes 13 jeweils einen Spalt zur Wandung des Auslaufkörpers 11 auf. Das
bedeutet, dass zwischen dem Rand der Öffnung 19 und der
Wandung des Auslaufkörpers 11 (zwischen
jeweils zwei Sicken 17) ein bestimmter Abstand vorliegt.
Im darge stellten Ausführungsbeispiel beträgt der Spalt
2mm, der ringförmig
umlaufend ausgebildet ist.
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An
der dem Flansch 12 abgewandten Seite weist der Auslaufkörper 11 eine
Auslauföffnung 20 sowie
einen weiteren Flansch 21 auf, an den beispielsweise ein
Anschlussstutzen für
eine nicht dargestellte Förderleitung
oder dergleichen zum Ableiten des Schüttgutes befestigt werden kann.
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Beim
Entleeren des Silobehälters 10 wird Druckluft
pulsweise durch den ersten Stutzen 15 geleitet, die in
den Zwischenraum 14 gelangt. Hierdurch gerät der Blecheinsatz 13 in
Schwingungen, so dass das an der Blecheinsatz 13 anliegende
Schüttgut
aufgelockert wird und in Richtung der Öffnung 20 rieselt. Der
Entleerungsvorgang des Schüttgutes
wird des Weiteren dadurch begünstigt,
dass die Druckluft an dem Blecheinsatz 13 vorbeiströmt. Ferner
strömt
die Druckluft durch die einzelnen Spalten, welches durch die Pfeile
in der Zeichnung angedeutet ist. Hierdurch wird ebenfalls das Schüttgut aufgelockert,
so dass die Riesel- und Gleitfähigkeit
erhöht
wird.
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Wird
beispielsweise das Schüttgutmaterial gewechselt,
ist es insbesondere bei Lebensmittelschüttgütern häufig notwendig, die Auslaufeinrichtung 100 zu
reinigen. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird unter einem
hohen Druck Wasser über
den zweiten Stutzen 16 in den Zwischenraum 14 geleitet,
wobei das Wasser an dem Blecheinsatz 13 entlang und durch
die oben genannten Spalten strömt.
Dieser Spül-
und Reinigungsvorgang wird eine zeitlang betrieben, so dass die
Auslaufeinrichtung 100 frei von Schüttgutrückständen ist. Das Wasser verlässt die
Auslaufeinrichtung 100 schließlich über die Öffnung 20.
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Für bestimmte
Anwendungen lässt
sich selbstverständlich
der Blecheinsatz 13 vollständig herausnehmen, so dass
sich keine Gegenstände
im Materialfluss innerhalb des Auslaufkörpers 11 befinden.
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- 100
- Auslaufeinrichtung
- 10
- Behälter
- 11
- Auslaufkörper
- 12
- Flansch
- 13
- Belüftungseinsatz,
Blecheinsatz
- 14
- Zwischenraum
- 15
- Erster
Stutzen
- 16
- Zweiter
Stutzen
- 17
- Abstandselement
- 18
- Rückschlagventil
- 19
- Öffnung (Belüftungseinsatz)
- 20
- Auslassöffnung