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Gegenstand
der Neuerung ist eine Kassette mit Verschlussschieber, insbesondere
eine Kassette zur Aufnahme von Bohrern oder anderen länglichen Werkzeugen.
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Sofern
in der vorliegenden Neuerungsbeschreibung von einer „Bohrerkassette" die Rede ist, so
ist dies nicht einschränkend
zu verstehen. Die Neuerung betrifft einen Verschlussschieber für sämtliche
Kassetten, die zur Aufnahme von länglichen Gegenständen geeignet
sind und die ein oder mehrere Aufnahmeteile für derartige längliche
Gegenstände
aufweisen, die beim Öffnen
des Deckels die Kassette automatisch hoch schwenken und die Gegenstände zur
Entnahme anbieten.
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Wenn
in den späteren
Ausführungsbeispielen
die länglichen
Gegenstände
als „Bohrer" bezeichnet werden,
ist dies nicht einschränkend
zu verstehen. Die Neuerung betrifft deshalb sämtliche länglichen Gegenstände, die
geeignet sind, in einer solchen Kassette gehalten zu werden.
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Problem
bei Kassetten nach dem Stand der Technik ist, dass solche Kassetten
auch gefüllt
mit Werkzeugen und dergleichen verkauft werden. Wird eine fertig
bestückte
Kassette an der Wand eines Ausstellungsraumes ausgestellt, besteht
die Gefahr, dass die Kassette geöffnet
und der Inhalt vollständig oder
teilweise unbefugt entnommen wird. Ein späterer Käufer der Kassette kontrolliert
in der Regel nicht mehr den Inhalt der Kassette und muss erst später feststellen,
dass der Inhalt fehlt oder unvollständig ist.
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Aus
diesem Grund ist es bekannt, bei sogenannten Blechkassetten einen
Garantieaufkleber auf dem Verschluss zwischen Deckel und Gehäusewanne
anzubringen, um ein unbefugtes Öffnen
der Kassette zu kontrollieren. Derartige Garantieaufkleber sind
jedoch nicht zuverlässig,
weil sie leicht nachzuahmen sind und die Anbringung eines Garantieaufklebers
erhöht
den Verarbeitungsaufwand bei der Herstellung einer solchen Kassette.
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Mit
dem Gegenstand der
EP
0 658 486 A1 ist eine Sicherungsvorrichtung gegen unerlaubtes Öffnen einer
Kassette bekannt geworden. Diese Sicherungsvorrichtung besteht aus
einem an einem Filmscharnier schwenkbar befestigten Kunststoffklotz, der
in den Schwenkweg der Rastklemme zum Verschluss zwischen Deckel
und Gehäusewanne
eingeschwenkt werden kann.
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In
der Sicherungsstellung legt sich somit der Sicherungsklotz an die
Rückseite
der Verschlussklinke an und verhindert deren Öffnung.
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Soll
die Öffnung
erlaubt werden, so muss der Kunststoffklotz von seinem Filmscharnier
gelöst
werden, wonach er freikommt und nicht mehr den Öffnungsweg der Rastklinke versperrt.
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Die
Anbringung eines solchen Kunststoffklotzes, der über ein Filmscharnier mit dem
Deckel verbunden ist, bedeutet jedoch einen erhöhten Aufwand bei der Herstellung.
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Außerdem ist
die Entfernung dieser Sicherungseinrichtung nur mit hohem Aufwand
verbunden, denn der Kunststoffklotz ist praktisch unerreichbar unterhalb
einer Kante einer Öffnung
verborgen und das zu entfernende Filmscharnier ist nur mit aufwendigen
Werkzeugen zu zerstören.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Sicherungseinrichtung
an einer Kassette mit Deckel und Gehäusewanne der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass sie einfacher herstellbar sowie sicherer
und einfacher zu betätigen ist.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre
des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Vorteilhafte
Ausbildungen des Neuerungsgegenstandes sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil,
dass nun im Verschiebeweg eines Verschlussschiebers eine Sicherungsnoppe
angeordnet ist, die unmittelbar an das Material der Gehäusewanne
angespritzt ist. Die Herstellung dieser Sicherungsnoppe ist daher
besonders einfach und kostengünstig,
weil es nicht der Herstellung aufwändiger Filmscharniere bedarf.
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Durch
die Anordnung im Verschiebeweg des Verschlussschiebers ergibt sich
der weitere Vorteil, dass die Sicherungsnoppe von außen her
gut erkennbar ist, so dass diese Sicherungsnoppe wie ein Garantieverschluss
wirkt.
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Beim
Stand der Technik war dies nicht der Fall. Man konnte von außen nicht
erkennen, ob der Garantieverschluss (in Form des Kunststoffklotzes) sich
noch in Eingriff mit dem Verschlusshebel befindet oder ob er bereits
schon entfernt wurde.
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Weiterer
Vorteil der neuerungsgemäßen Maßnahme ist,
dass die Sicherungsnoppe nun bevorzugt nur noch mit einem Werkzeug
entfernt werden kann. Eine Entfernung per Hand ist praktisch nicht
möglich,
weil durch den werkstoffeinstückigen Spritzguß-Verbund zwischen
der Sicherungsnoppe und dem Material der Gehäusewanne eine so feste Verbindung
besteht, die nicht mit bloßer
Hand beseitigt werden kann.
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Selbstverständlich ist
die vorliegende Neuerung nicht auf die Anordnung der Sicherungsnoppe an
der Gehäusewanne
beschränkt.
Es wird auch die kinematische Umkehrung beansprucht, bei der die Sicherungsnoppe
an dem Verschlussschieber angeordnet ist und gegen einen im Verschiebeweg
des Verschlussschiebers angeordneten Anschlag an der Gehäusewanne
wirkt.
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Auch
hier muss die Sicherungsnoppe erst mit einem Werkzeug von dem Verschlussschieber entfernt
werden, um den Verschlussschieber in seine Öffnungsstellung zu bringen.
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Der
Erfindungsgegenstand der vorliegenden Neuerung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Schutzsprüche, sondern auch aus der Kombination
der einzelnen Schutzansprüche
untereinander.
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Alle
in den Unterlagen, einschließlich
der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere
die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in
Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
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Im
Folgenden wird die Neuerung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher
erläutert.
Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere
erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Neuerung hervor.
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Es
zeigen:
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1:
schematisiert eine Vorderansicht einer Kassette mit Verschlussschieber
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2:
eine vergrößerte Stirnansicht
der Kassette nach 1 bei geschlossenem Deckel und in
Schließstellung
befindlichem Verschlussschieber
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3:
die Anordnung nach 2 bei in Öffnungsstellung verschobenem
Verschlussschieber
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4:
schematisiert eine Darstellung, wie die Sicherungsnoppe entfernt
wird
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5 die
Darstellung nach 4 kurz vor Entfernen der Sicherungsnoppe
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6:
die Darstellung nach 5 bei entfernter Sicherungsnoppe
Die Kassette nach 1 besteht – wie vorhin angegeben – aus Vollkunststoff, wobei
für das
Material der Gehäusewanne 1 und
des Deckels 2 bevorzugt ein ABS-Kunststoff verwendet wird, während für die Aufnahmeteile 16, 17 ein
Polypropylen verwendet wird.
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Die
Verwendung von Vollkunststoffmaterial für alle Bestandteile hat nämlich den
weiteren wichtigen Aspekt, dass eine solche vollbestückte Bohrerkassette
aus einer Höhe
von zwei Metern auf einen harten Boden fallen kann, ohne dass es
zur Beschädigung
des Gehäuses,
des Inhaltes oder der Aufnahmeteile 16, 17 kommt.
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Durch
die Verwendung eines besonderen Verschlussschiebers 14 zwischen
Deckel und Gehäusewanne
wird im Übrigen
auch in diesem extremen Beispiel ein unbeabsichtigtes Öffnen des
Deckels 2 vermieden.
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Der
Deckel 2 ist mit Hilfe von zwei zueinander parallelen Scharnieren
schwenkbar an der hinteren Seite der Gehäusewanne 1 angelenkt.
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In 1 ist
der Deckel 2 über
eine horizontale Schwenkachse, die bevorzugt als Filmscharnier ausgebildet
ist, mit der hinteren Stirnwand der Gehäusewanne 1 schwenkbar
verbunden.
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Im
Innenraum der Gehäusewanne 1 sind
ein oder mehrere Aufnahmeteile 21, 22 zur Aufnahme beliebiger,
länglicher
Gegenstände,
insbesondere jedoch von Bohrern vorgesehen.
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Das
deckelnächste
Aufnahmeteil 21 ist hierbei im Bereich einer Schwenkachse 17 schwenkbar mit
der Seitenwand der Gehäusewanne 1 verbunden.
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Das
obere, schwenkbare Teil des Aufnahmeteils 21 ist über einen
Bügel 20 mit
dem Deckel 2 schwenkbar verbunden.
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Beim Öffnen des
Deckels 2 heben sich somit die beiden Aufnahmeteile 21 und 22 aus
dem Innenraum der Gehäusewanne 1 heraus
und richten sich in der in 1 dargestellten
Lage aus.
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Das
vordere Aufnahmeteil 22 ist hierbei schwenkbar am deckelnahen
Aufnahmeteil 21 befestigt.
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Die
in den einzelnen Aufnahmefächern
der Aufnahmeteile 21, 22 gelagerten Gegenstände können so
in eine günstige
Entnahmeposition gebracht werden.
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Zur
Begrenzung der Verschiebung der in den Aufnahmefächern der Aufnahmeteile 21, 22 gehaltenen
Gegenstände
ist ein verstellbarer Längenanschlag 18 vorgesehen,
der im Innenraum der Gehäusewanne 1 verstellbar
angeordnet ist und der eine Anschlagrippe 19 aufweist,
an der die Stirnseiten der in den Aufnahmefächern gehaltenen Werkzeuge
anschlagen.
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Die
Verschlussvorrichtung zwischen Gehäusewanne 1 und Deckel 2 besteht
aus einem Verschlussschieber 3 der im vorderen Ende der
Gehäusewanne 1 angeordnet
ist. Zur Aufhängung
der Kassette an einer Wand oder dergleichen ist ferner noch an der
vorderen Stirnseite ein schwenkbarer Aufhänger 4 vorgesehen.
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Die
Verschlussvorrichtung arbeitet dergestalt, dass in der dazugehörenden Seite
des Deckels 2 eine Freistellung 6 und eine daneben
liegende Haltekante 5 ausgebildet sind.
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In
der Verschlussstellung übergreift
der c-förmige
Verschlussschieber (siehe auch 6) gemäß 2 die
Haltekante 5 am Deckel, so dass ein absolut sicherer Verschluss
zwischen Deckel und Gehäusewanne 1 besteht,
der auch große
Fallhöhen
der Kassette unbeschadet übersteht
und nicht in die Öffnungsstellung
zu bringen ist.
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Im
Verschiebeweg 7 des Verschlussschiebers 3 ist
nun werkstoffeinstückig
mit dem Material der Gehäusewanne
eine Sicherungsnoppe 10 angespritzt, die eine Verschiebung
des Verschlussschiebers 3 in Pfeilrichtung 7 verhindert.
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Zur
erstmaligen Öffnung
des Deckels 2 muss daher die Sicherungsnoppe 10 mit
einem geeigneten Werkzeug entfernt werden, wie dies in 3 und
in den 4 bis 6 dargestellt ist.
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Die
Sicherungsnoppe 10 ist hierbei im Bereich einer etwa Doppel-T-förmigen Führungsschiene 8 an
der Vorderwand der Gehäusewanne 1 angespritzt
und der c-förmige
Schieber übergreift
diese Führungsschiene 8,
so dass er nicht entfernbar auf dieser Führungsschiene 8 verschiebbar
geführt
ist.
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Mit
einem scharfen Werkzeug 9 (z. B. einem Messer) muss die
Klinge dieses Werkzeuges von oben gegen die Sicherungsnoppe 10 gemäß 4 geführt werden,
um so die Sicherungsnoppe gemäß 5 von
der Führungsschiene 8 abzutrennen.
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Erst
wenn sie in der Stellung 10' von
der Führungsschiene 8 entfernt
wurde, kann der Verschlussschieber 3 in seine Öffnungsstellung
nach 3 verschoben werden. Der Verschlussschieber kommt
damit von der Haltekante 5 im Deckel frei und der Deckel 2 kann
nun leicht von der Gehäusewanne 1 abgeschwenkt
werden.
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Bevorzugt
ist die gesamte Verschlusseinrichtung in einer von der Stirnwand
der Gehäusewand 1 zurückspringenden
Gehäuseausnehmung 11 angeordnet,
um eine unbeabsichtigte Betätigung
des Verschlussschiebers 3 zu verhindern. Der Verschlussschieber 3 ist
somit mindestens bündig
in der Gehäuseausnehmung 11 angeordnet.
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In 4 ist
auch eine Bohrung 12 gezeigt, in welche der eine Achsstummel
auf der einen Seite des Aufhängers
eingreift.
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Auf
der gegenüberliegenden
Seite der Gehäuseausnehmung 11 ist
eine gleiche Bohrung 12 angeordnet.
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Die 6 zeigt
den Aufbau der Doppel-T-Führungsschiene 8 mit
einem oberen Schenkel 15 und einem unteren Schenkel 13.
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Der
c-förmige
Verschlussschieber 3 übergreift
die beiden Schenkel 13, 15 mittels Ansätzen 14, 16.
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Er
ist deshalb unlösbar
und unverlierbar auf der Führungsschiene 8 gehalten.
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Vorteil
der Anordnung der Sicherungsnoppe 10 auf der Vorderseite
der Führungsschiene 8 ist deshalb,
dass die Führungsnoppe 2 in
der Verschlussstellung der Verschlussvorrichtung gut sichtbar ist
und es beispielsweise für
einen Kassierer in einem Baumarkt ohne Weitere erkennbar ist, ob
die Kassette vor dem Verkauf bereits schon geöffnet wurde.
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- 1
- Gehäusewanne
- 2
- Deckel
- 3
- Verschlussschieber
- 4
- Aufhänger
- 5
- Haltekante
(Deckel)
- 6
- Freistellung
(Deckel)
- 7
- Verschiebeweg
- 8
- Führungsschiene
- 9
- Werkzeug
- 10
- Sicherungsnoppe 10'
- 11
- Gehäuseausnehmung
- 12
- Bohrung
- 13
- Schenkel
- 14
- Ansatz
- 15
- Schenkel
- 16
- Ansatz
- 17
- Schwenkachse
- 18
- Längenanschlag
- 19
- Anschlagrippe
- 20
- Bügel
- 21
- Aufnahmeteil
- 22
- Aufnahmeteil