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Die
Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung mit
Luftreinigung.
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Derartige
Kühlvorrichtungen
werden zur Kühlung
von leicht verderblichen Lebensmitteln, wie z.B. Snacks, Back- und
Konditoreiwaren, Fleisch- und Milchprodukten etc. verwendet. Die
Kühlvorrichtungen
sind in Verkaufstheken und Selbstbedienungstheken sowie in Kühlregalen
enthalten.
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Eine
solche Kühlvorrichtung
besteht aus einer isolierten Wanne, über der mindestens eine Fläche oder
ein Behälter
zur Aufnahme der zu kühlenden
Waren angeordnet ist. In der Wanne befindet sich eine Kühlanordnung,
bestehend aus mindestens einem Verdampfer, welche mit einem außerhalb
des Warenraumes angeordnetem Kälteaggregat
verbunden ist sowie Ventilatoren zur Luftumwälzung.
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Diese
Kühlvorrichtungen
sind in der Regel in Kühltheken
enthalten. Um die Waren gegenüber
dem Umgebungsbereich zu schützen,
ist die Warenauflagefläche
nach oben und zum Kunden hin in der Regel mit einer Thekenverglasung überdeckt.
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Da
die Kühlvorrichtungen
zur Bedienungsseite ganz oder zumindestens in der Bedienphase geöffnet sind,
vermischt sich die Luft innerhalb der Kühlvorrichtung auch immer teilweise
mit der Umgebungsluft. Um die Anzahl der Bakterien und Keime, welche
aus der Umgebungsluft in die Kühlung
gelangen, möglichst
gering zu halten, sind verschiedene Verfahren bekannt.
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Die
Entkeimung der Umluft vermindert dabei die Anzahl der Bakterien
und Keime im Bereich der Waren. Da jedoch immer ein Teil der entkeimten Kühlluft aus
der Kühlwanne
entweicht und durch einen Teil unsauberer Umgebungsluft ersetzt
wird, sind unter Berücksichtigung
der notwendigen Entkeimungszeit immer noch unerwünschte Keime und Bakterien
im Umluftstrom vorhanden. Die angesogene unsaubere Umgebungsluft
ist nicht bei einem einmaligem Durchlauf durch den Entkeimungsbereich entkeimt – vielmehr
ist hierfür
eine entsprechende Strahlendosis notwendig, welche erst nach einem vielfachen
Durchlauf durch den Entkeimungsbereich erreicht wird.
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Bei
Kühltheken,
welche mit einer statischen Kühlung
arbeiten, ist aus der
DE
100 57 189 B4 ein Verfahren bekannt, bei dem zusätzlich hinter
dem Verdampfer ein gasförmiges,
vorgekühltes
Medium zugeführt
wird. Hierdurch soll das Kühlbett
in der Theke hinsichtlich einer gleichmäßigeren Temperaturverteilung
verbessert werden.
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In
der Theke wird durch das gasförmige,
vorgekühlte
Medium ein Überdruck
geschaffen, welcher den Einfall von unkontrollierter Luft aus der
Umgebung vermindert. Als gasförmiges
Medium ist dort die Möglichkeit
der Verwendung von entkeimter, gefilterter und vorgekühlter Umgebungsluft
vorgesehen.
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Sicherlich
wird durch diese Maßnahme
in der
DE 100 57 189
B4 die Gesamthygiene gegenüber einer normalen statischen
Kühlung
verbessert. Da jedoch in einer Theke regelmäßig Warenstücke entnommen und auch wieder
hineingelegt werden, wird durch Luftbewegungen in der Bedienphase
Umgebungsluft in den Thekenraum gelangt. Bei einer Ausführungsform
nach der
DE 100 57
189 B4 ist keine Entkeimung des Kühlbettes möglich. Die Keime und Verunreinigungen
aus der Umgebungsluft bleiben solange im Thekenraum, bis sie irgendwann
durch die Zuführung
der gereinigten Luft letztendlich herausgespült werden. Der Wirkungsgrad
bezüglich
der Entkeimung ist also letztendlich beschränkt.
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Auch
ist nachteilig, dass die zugeführte
Luft vorgekühlt
werden muss. Hierfür
ist letztendlich ein separater Verdampfer außerhalb der Theke notwendig,
welcher in der Regel auch noch separat gesteuert werden muss. Um
vorgekühlte
Luft in die Theke zu leiten ist es erforderlich, den Luftkanal thermisch zu
isolieren. Ansonsten würde
durch Tropfwasserbildung an der Außenfläche sicherlich die Thekenkonstruktion,
welche oftmals aus Holz besteht, beschädigt werden.
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Da
in einer Lösung
nach der
DE 100 57
189 B4 in der Regel der an der Bedienungsseite hängendende
Verdampfer für
die Kühlung
insbesondere von tieferen Theken nicht optimal ist, wird dort zusätzlich die
Bodenfläche
mit einer Kontaktkühlung
versehen. Zusammen mit dem zu der Vorkühlung notwendigen Verdampfer
sind also bis zu drei Verdampfer notwendig, welche alle an dem Kälteaggregat
angeschlossen werden müssen
und durch Thermostate und Saugdruckregler entsprechend geregelt
werden müssen.
Hierdurch wird eine Ausführung
nach der
DE 100 57
189 B4 relativ teuer und störungsanfällig.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Kühlen von
Fleisch und anderen Lebensmitteln zu gestalten, welche die eingangs erwähnten Nachteile
vermeidet, welche ein optimales keimfreies Lagerklima für offene
Lebensmittel erzeugt und welche insgesamt kostengünstig herzustellen
ist.
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Nach
der Erfindung wird in einer Umluft-Kühlvorrichtung mit isolierter
Wanne (1), mit mindestens einer Warenauflagen (6),
mit mindestens einem in der Wanne (1) angeordneten Verdampfer
(4), mit mindestens einem Ventilator und mit mindestens einer
Entkeimungsvorrichtung (3) dem Umluftstrom vor dem Überströmen der
Waren (8) ein zusätzlicher Luftstrom
(15) so zugeführt,
dass der Volumenstrom der Luft in der Ansaugöffnung (9) kleiner
ist als der Volumenstrom der Luft in der Ausblasöffnung.
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Hierdurch
wird erreicht, dass aus dem Thekenbereich Luft herausgedrückt wird
und damit sichergestellt, dass im offenen Thekenbereich keine verunreinigten
Luftströme
von der Umluftkühlung
angesogen werden bzw.
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Wenn
nach Anspruch 2 der zusätzliche
Luftstrom (15) vor dem Eintritt in den Verdampfer zugeführt wird,
kann der zusätzliche
Luftstrom über
den im Umluftstrom vorhandenen Verdampfer mit gekühlt werden.
Es ist zur Kühlung
des zusätzlichen
Luftstromes kein weiterer Verdampfer notwendig – lediglich der bereits vorhandene
Verdampfer muss etwas größer ausgelegt
werden. Hierdurch ist durch den Wegfall der ansonsten notwendigen
Leitungen und Regelventile ein Kostenvorteil zu erreichen.
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Wenn
nach Anspruch 3 der zusätzliche
Luftstrom vor dem Einleiten eine Reinigungseinheit durchfließt, kann
der zusätzliche
Luftstrom aus der Umgebung entnommen werden.
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Vorteilhaft
ist es, wenn der zusätzliche
Luftstrom (15) nach Anspruch 4 dem Umluftstrom vor dem
Durchfluss der Entkeimungsvorrichtung (3) zugegeben wird.
Somit wird bereits vor dem Eintritt in den Warenraum eine Entkeimung
durchgeführt.
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Nachteilig
ist jedoch, dass die Entkeimungsvorrichtung in der Wanne in der
Regel aus quer zum Luftstrom angeordnete UVC-Strahlern besteht. Hierdurch befindet
sich der Luftstrom nur eine kurze Zeit im Bereich der UVC-Strahlung
und kann somit nicht vollständig
entkeimt werden.
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Wenn
jedoch nach Anspruch 5 der zusätzliche
Luftstrom vor der Einleitung in den Umluftstrom eine weitere Entkeimungsvorrichtung
(14) durchläuft, kann
sichergestellt werden, dass keine Bakterien und Keime mehr von außen in den
Umluftstrom gelangen. Hier ist jetzt genug Platz vorhanden, um die
zu entkeimende Luft längs
am UVC-Strahler entlang zuleiten. Somit sind die Keime und Bakterien
einer hohen Strahlendosis ausgesetzt, wodurch die Entkeimungsrate
stark ansteigt.
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Wird
nach Anspruch 6 der zusätzliche
Luftstrom über
einen Ventilator in den Umluftstrom geführt wird, lassen sich die Volumenmenge
des zusätzlichen
Luftstromes und des Umluftstromes relativ einfach über die
Drehgeschwindigkeit der beiden Ventilatoren zueinander einrichten.
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Insbesondere
bei längeren
Thekenanlagen ist es sinnvoll, den zusätzlichen Luftstrom (15) über mehrere über die
Länge der
Umluft-Kühlvorrichtung verteilten Öffnungen
zugegeben. Der zusätzliche Luftstrom
(15) läst
sich dann in einer kompakten Einheit filtern und entkeimen und wird
dann über
ein einfaches Rohrsystem z.B. alle 0,5–1 mtr. in den Umluftstrom
eingeleitet.
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Wird
der zusätzliche
Luftstrom nach Anspruch 8 dem kundenseitigen Thekenbereich entnommen,
ergibt sich ein wesentlicher Vorteil der Erfindung.
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Hygienisch
bedenkliche Thekenbereiche müssen
in der Regel durch eine Überdruckanlage
gegen aus dem Kundenbereich einfallende hygienisch bedenkliche Luftströmungen geschützt werden.
Hierfür
ist in der Regel eine separate Luftaufbereitung, welche in den Nebenräumen bzw.
in eine Lüftungsdecke
integriert wird, notwendig. Wenn aber die Luft aus dem hygienisch
bedenklichen Kundenbereich entnommen wird und gefiltert und entkeimt
dem Umluftstrom zugeführt
wird, wird der aus der Kühlung
herausgedrückte
Luftstrom über
den Thekenaufsatz in den Kundenbereich gedrückt. Es entsteht also eine Luftströmung in
Richtung des Kunden. Hierdurch wird sowohl der Thekenbereich als
auch die rückwärtigen Vorbereitungszonen
geschützt.
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Die
aufwändige
Installation einer zusätzlichen Überdruckanlage
für den
Vorbereitungsbereich hinter der Theke ist somit nicht mehr notwendig.
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Die
Zeichnungen veranschaulichen eine besonders für den Einbau in Theken geeignete
Ausführungsformen
sowie die Aufstellung Es zeigen:
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1:
Querschnitt durch Theke mit der Umluft-Kühlvorrichtung
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2:
Querschnitt durch die in einem Verkaufsraum aufgestellte Theke
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Im
Ausführungsbeispiel
nach 1 ist die Umluft-Kühlvorrichtung,
welche aus der Wanne (1), dem Ventilator (2),
der Entkeimungsvorrichtung (3) und dem Verdampfer (4)
besteht, dargestellt. Zur Kundenseite hin ist die Umluft-Kühlvorrichtung
mit einem Glasaufsatz (7) ausgestattet.
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Die
zu kühlenden
Waren (8) befinden sich auf der Warenauflage (6).
In dem Gehäuse
(10) befindet sich zur Kundenseite hin eine Ansaugöffnung (11),
ein Ventilator (12), eine Reinigungseinheit (13), welche
einen Luftfilter enthält
und eine Entkeimungsvorrichtung (14) mit einer längs angeordneten UVC-Strahlenquelle.
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Von
dem Ventilator (12) wird aus dem Kundenbereich durch die
Ansaugöffnung
(11) Luft angesogen. Diese Luft wird in der Reinigungseinheit
(13) durch einen Luftfilter und in der Entkeimungsvorrichtung
(14) durch eine längs
angeordnete UVC-Strahlenquelle
gereinigt und entkeimt und dann in die Wanne (1) gedrückt. Dort
vermischt sich der zusätzliche
Luftstrom mit den durch den Ventilator (2) erzeugten Umluftstrom.
Dieser Luftstrom wird durch die Entkeimungsvorrichtung (3)
entkeimt, in dem Verdampfer (4) abgekühlt und dann über die
Ausblasöffnung
(5) auf die Waren geleitet. Da der aus der Luftausblasöffnung (5)
austretende Luftstrom kleiner ist als der vom Ventilator (2)
im der Ansaugöffnung (9)
angesogene Luftstrom, ergibt sich eine Überdruckströmung aus dem Warenbereich hinaus.
Da im Bereich der Luftansaugöffnung
(11) ein Unterdruck herrscht, wird die Überdruckströmung oberhalb des Glasaufsatzes
(7) in den Kundenraum gedrückt.
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In 2 ist
der Querschnitt einer in einem Verkaufsraum aufgestellten Theke
dargestellt.
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Der
rückseitige
Bereich wird durch die Seitenwände
(32) des Aufstellraumes, durch den Boden (31)
und die Decke (33) des Aufstellraumes begrenzt. Eine Glasschürze (30)
oberhalb der Theke begrenzt die mögliche Luftaustauschfläche des
rückseitigen Vorbereitungsbereiches
mit dem Kundenbereich. Anhand der in 2 eingezeichneten
Luftströmungen ist
gut zu erkennen, dass im bedienungsseitigen Thekenbereich ein Überdruck
gegenüber
dem kundenseitigen Thekenbereich vorherrscht.
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Hierdurch
kann keine hygienisch bedenkliche Umgebungsluft mehr aus dem kundenseitigen Thekenbereich
in den zu schützenden
Vorbereitungsbereich und in den Warenbereich der Theke strömen.
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- 1
- Wanne
- 2
- Ventilator
- 3
- Entkeimungsvorrichtung
- 4
- Verdampfer
- 5
- Ausblasöffnung
- 6
- Warenauflage
- 7
- Glasaufsatz
- 8
- Zu
kühlende
Waren
- 9
- Ansaugöffnung
- 10
- Gehäuse
- 11
- Luftansaugöffnung
- 12
- Ventilator
- 13
- Reinigungseinheit
- 14
- Entkeimungsvorrichtung
- 15
- Zusätzlicher
Luftstrom
- 30
- Glasschürze
- 31
- Boden
des Aufstellraumes
- 32
- Seitenwände des
Aufstellraumes
- 33
- Decke
des Aufstellraumes