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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Austragen von
insbesondere organischen Schüttgütern aus
einem Tunnel gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Derartige
Vorrichtungen kommen beispielweise in Kompostwerken zum Einsatz,
wo sie dem Austrag von gebildeter Rotte aus einem Rottetunnel dienen.
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Aus
der
EP 0 679 149 B1 ist
eine Vorrichtung entsprechend der Gattung bekannt, bei der die Antriebseinrichtung
mit Grundplatten versehen ist, die jeweils mit einer zugeordneten
Bodenplatte verbunden sind, wobei die nebeneinander liegenden Bodenplatten
eines Tunnels einen Schubboden bilden.
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Diese
Grundplatten stellen damit eine Verlängerung des Schubbodens dar, über die
die auszutragende Rotte zu einer Fördereinrichtung bewegt wird,
die der Antriebseinrichtung, bezogen auf den Schubboden, nachgeordnet
ist.
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Zum
Austrag der Rotte ist jede Bodenplatte über die angeschlossene Grundplatte
hin und her verfahrbar, wozu ein Antriebselement an die entsprechende
Grundplatte angreift.
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Allerdings
ist die Anordnung der Fördereinrichtung
sozusagen hinter der Antriebseinrichtung mit erheblichen Nachteilen
verbunden. Durch den Austrag über
die Grundplatten, die ja integraler Bestandteil der Antriebseinrichtung
sind, kann es hier zu Verstopfungen kommen, durch die der Betriebsablauf
erheblich gestört
wird.
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Auch
sind die Übergabebereiche
Bodenplatten/Grundplatten und Grundplatten/Fördereinrichtung hinsichtlich
auftretender Verschmutzungen exponentiell gefährdet, wodurch sich gleichfalls
Betriebsstörungen
ergeben können.
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Üblicherweise
werden mit einer Antriebseinrichtung die jeweiligen Schubböden mehrerer
nebeneinander liegender Tunnel betrieben, so dass die Antriebseinrichtung
quer zur Längserstreckung
der Tunnel verfahrbar ist. Zur Bereitstellung des notwendigen Verfahrweges
ist eine bestimmte Fläche
zwischen der Fördereinrichtung
und den Tunnel erforderlich, die außer für die Antriebseinrichtung nicht
genutzt werden kann, wodurch sich naturgemäß eine Einschränkung der
Verkehrsmöglichkeit
ergibt.
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Auch
ist der konstruktive Aufbau der bekannten Vorrichtung relativ aufwendig,
insbesondere durch die Bereitstellung der Grundplatten, die sich auf
die Herstellungskosten einer Gesamtanlage nachteilig auswirkt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der gattungsgemäßen Art
so weiter zu entwickeln, dass sie konstruktiv einfacher aufgebaut
und kostengünstiger herstellbar
ist, ihre Funktionsfähigkeit
verbessert und ein störungsfreier
Betrieb dauerhaft gewährleistet
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gelöst, die die Merkmale des Anspruchs
1 aufweist.
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Durch
die Anordnung der Fördereinrichtung zwischen
dem Schubboden und der Antriebseinrichtung ergeben sich mannigfaltige
Vorteile insbesondere hinsichtlich der Betriebssicherheit.
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Da
die Rotte nun unmittelbar in die Fördereinrichtung ausgetragen
wird, ohne den sozusagen Umweg über
die Antriebseinrichtung, ist eine verschmutzungsbedingte Störung der
Antriebseinrichtung praktisch ausgeschlossen, wodurch sich naturgemäß durchaus
erwähnenswerte
betriebswirtschaftliche Vorteile ergeben.
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Darüber hinaus
zeichnet sich die neue Vorrichtung durch ihren konstruktiv vereinfachten
Aufbau aus, da Grundplatten, wie sie bisher als integraler Bestandteil
der Antriebseinrichtung zum Einsatz kommen, nicht mehr erforderlich
sind.
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Vielmehr
wird die Schubbewegung der Bodenplatten durch unmittelbar mit Einzelantrieben
der Antriebseinrichtung verbundene Hubglieder bewerkstelligt, wobei
diese Hubglieder als Koppelstangen ausgebildet sein können. Zweckmäßiger Weise
werden die einzelnen Antriebseinheiten aus Hydraulikaggregaten gebildet,
an die die Koppelstangen angeschlossen sind oder aber deren Kolben
im Sinne von Koppelstangen verlängert
an die zugeordneten Bodenplatten angeschlossen sind.
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Alternativ
kann zwischen einer Kolbenstange jeder Antriebseinheit und der zugeordneten
Koppelstange ein horizontal verschiebbares Zwischenglied eingefügt sein,
das einerseits mit der Antriebseinrichtung fest verbunden und andererseits
lösbar
an der Koppelstange angeschlossen ist.
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Dabei
verlaufen die Koppelstangen oder Kolben in horizontaler Ebene und
bilden Roststäbe,
die sich über
den Einlass der Fördereinrichtung
erstrecken. Die zwischen den einzelnen Koppelstangen gebildeten
Durchlässe
sind ausreichend groß,
um die Rotte ungehindert in die Fördereinrichtung fallen zu lassen.
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Bei
Kompostieranlagen, die mehrere nebeneinander liegende Tunnel aufweisen,
ist die Antriebseinrichtung in an sich bekannter Weise so ausgelegt, dass
der Schubboden jeweils eines Tunnels antreibbar ist. Das heißt, jeder
Bodenplatte des einen Schubbodens ist eine Antriebseinheit zugeordnet, die
lösbar
mit dem Schubboden verbunden ist. Zum Betrieb des Schubbodens eines
anderen Tunnels ist die Antriebseinrichtung von dem ersten Schubboden zu
entkoppeln und quer zur Längserstreckung
der Tunnel zu dem nächsten
Tunnel zu verfahren, dessen Rotte ausgetragen werden soll.
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Dabei
kann die Ankopplung durch Einklinkvorrichtungen erfolgen oder durch
seitliche oder vertikale Zustellbewegungen der Antriebseinrichtung.
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Durch
eine gleichzeitige Ziehbewegung aller Antriebseinheiten, wie der
genannten Hydraulikaggregate und einem Zurückschieben einzelner Bodenplatten
wird die Rotte in bekannter Weise ausgetragen und fällt in die
Fördereinrichtung.
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Als
Fördereinrichtung
ist beispielsweise ein Trogkettenförderer denkbar, dessen eine
Seitenwand durch den Unterbau der Tunnel gebildet wird und die andere
Seitenwand durch eine durchgehend gesetzte Mauer. Anstelle eines
Trogkettenförderers
sind auch andere konstruktive Lösungen
möglich
wie Schneckenförderer
oder dergleichen.
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Zum
Lösen von
verbackener Rotte können oberhalb
der Fördereinrichtung
Auflockerungswalzen angeordnet sein, von denen vorzugsweise eine
in den vordern Endbereich des Tunnels eingeschwenkt werden kann
und mit der Rotte in Eingriff bringbar ist, so dass die verbackene
Rotte in diesem Bereich zum Austrag aufgelockert werden kann.
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Wie
bereits erwähnt,
zeichnet sich die neue Vorrichtung durch ihren konstruktiv einfachen
Aufbau aus. Dadurch bedingt sind nicht nur die Herstellungskosten
gegenüber
den recht komplizierten Vorrichtungen nach dem Stand der Technik
gesenkt, sondern auch die Betriebskosten, da die Standzeit insbesondere
wegen einer geringeren Störanfälligkeit
signifikant erhöht
ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer schematischen Seitenansicht
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2 die Vorrichtung nach 1 in einer Draufsicht
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3 die Vorrichtung gemäß 1 in einer anderen Funktionsstellung
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4 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer schematischen Draufsicht
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5 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer schematischen Seitenansicht
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6 eine Einzelheit eines
weiteren Ausführungsbeispiels
in einer schematischen Seitenansicht
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In
den Figuren ist eine Vorrichtung zum Austragen von insbesondere
organischen Schüttgütern aus
einem Tunnel 1, vorzugsweise einem Rottetunnel, dargestellt.
Dieser Tunnel 1 weist einen eine Auflagefläche für eine Rotte 10 bildenden
Schubboden 4 auf, der aus einer Mehrzahl nebeneinander
liegender, mittels einer Antriebseinrichtung 3 hin und
her bewegbarer Bodenplatten 5 besteht, wobei die Bodenplatten 5 unabhängig voneinander
bewegbar sind.
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Die
Antriebseinrichtung 3 weist entsprechend der Anzahl der
Bodenplatten 5 Antriebselemente in Form von Hydraulikaggregaten 6 auf,
die jeweils mit einer zugeordneten Bodenplatte 5 verbunden
sind.
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Um
mehrere nebeneinander liegende Tunnel 1 mit dem Antriebsaggregat 3 bedienen
zu können, ist
dies verfahrbar ausgebildet und auf einem Wagen 7 quer
zur Längserstreckung
der Tunnel 1 bewegbar angeordnet.
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Zwischen
der Antriebseinrichtung 3 und dem Tunnel 1 ist
eine Fördereinrichtung 2 vorgesehen,
die sich entlang der Verfahrstrecke für die Antriebseinrichtung 3 erstreckt
und in den gezeigten Ausführungsbeispielen
als Trogförderer 14 ausgebildet
ist.
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Zur
Hin und Herbewegung der Bodenplatten 5 ist jedes Hydraulikaggregat 6 über eine
Koppelstange 8 mit der einen zugeordneten Bodenplatte 5 verbunden,
wobei bei dem in der 1 gezeigten Beispiel
die Koppelstange 8 fest an der Bodenplatte 5 angeschlossen
ist und mittels eines Anschlusselementes 15 mit dem zugeordneten
Hydraulikaggregat 6 durch Befestigung am Kolben 16 verbunden
ist.
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Dem
gegenüber
sind bei dem in den 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
Koppelstangen 17 fest mit den jeweiligen Kolben 16 verbunden,
während
sie jeweils über
ein Verbindungselement 18 lösbar an der entsprechenden
Bodenplatte 5 angeschlossen sind.
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Zum
Austragen der Rotte 10 in einem anderen, beispielsweise
benachbarten Tunnel 1 erfolgt entweder eine Lösung der
Hydraulikaggregate 6 von den Koppelstangen 8 durch
Lösen der
Anschlusselemente 15 (1 und 2) oder durch Lösen der
Verbindungselement 18 (3 und 4). Nach einem Verschieben
der Antriebseinrichtung 3 in den Anschlussbereich des benachbarten
Tunnels 1 erfolgt ein Befestigen der Hydraulikaggregate 6 entsprechend.
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Zum
Verschluss des Tunnels 1 für den Fall, dass die Antriebseinrichtung 3 nicht
im Einsatz ist, ist die vorderseitige Stirnseite des Tunnels 1 mit
einem Tor 9 verschlossen, das über einen Antrieb auf- und zuschwenkbar
ist.
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Für einen
einwandfreien Austrag der Rotte 10 auch in dem Fall, dass
diese zusammengebacken sein sollte, ist die Antriebseinrichtung 3 mit
Auflockerungswalzen 11, 12 versehen, wobei eine
der Auflockerungswalzen 11, 12, und zwar eine
oberhalb der anderen angeordnete, in den Tunnelbereich von der Vorderseite
her einschwenkbar ist, bis sie in die Rotte 10 eingreifen
kann.
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Die
unterhalb angeordnete Auflockerungswalze 12 verbleibt in
ihrer Position innerhalb der verfahrbaren Antriebseinrichtung 3.
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Bei
dem in den 5 und 6 gezeigten Beispiel befindet
sich die Fördereinrichtung 2 innerhalb des
Tunnels 1, während
die Antriebseinrichtung 3 außerhalb positioniert ist. Die
Fördereinrichtung 2 ist dabei
im stirnseitigen Endbereich des Tunnels 1 angeordnet, so
dass prinzipiell der Tunnel 1 zum Austrag der Rotte 10 nicht
geöffnet
werden muss. Dies ist in der 6 verdeutlicht.
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In
der 5 hingegen ist die
Auflockerungswalze 11 an einer Anschlusswand 19 installiert
und in horizontaler Ebene in den Tunnel 1 verfahrbar, wobei die
Anschlusswand 19 ein Bauteil der Antriebseinrichtung 3 sein
kann.
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Bei
allen gezeigten Beispielen ist die Fördereinrichtung 2 in
einer kanalartigen Vertiefung unterhalb des Schubbodens 4 platziert.
Grundsätzlich
besteht aber auch die Möglichkeit,
die Fördereinrichtung 2 unmittelbar
unter den Koppelstangen 8, 17 anzuordnen, also
nahezu niveaugleich mit dem Schubboden 4.
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Wie
die 2 und 4 sehr deutlich wiedergeben,
sind die Koppelstangen 8, 17 abständig zueinander
angeordnet, wodurch sich ein rostartiges Gebilde ergibt, bei dem
die zwischen den einzelnen Koppelstangen 8, 17 gebildeten
Zwischenräume ausreichen,
um die ausgetragene Rotte 10 ungehindert auf die Fördereinrichtung 2 gelangen
zu lassen.
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- 1
- Tunnel
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Antriebseinrichtung
- 4
- Schubboden
- 5
- Bodenplatte
- 6
- Hydraulikaggregat
- 7
- Wagen
- 8
- Koppelstange
- 9
- Tor
- 10
- Rotte
- 11
- Auflockerungswalze
- 12
- Auflockerungswalze
- 13
- Rückwand
- 14
- Trogförderer
- 15
- Anschlusselement
- 16
- Kolben
- 17
- Koppelstange
- 18
- Verbindungselement
- 19
- Anschlusswand