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Die
Erfindung betrifft ein flächiges
Sicherungsmittel, insbesondere Sicherungsnetz, zum Sichern einer
oder mehrerer Ladungen während
ihres Transportes auf der Ladefläche
eines Fahrzeuges, mit einer Sicherungsfläche, welche sich wenigstens teilweise
an die Kontur der zu sichernden Ladung anpasst.
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Solche
flächigen
Sicherungsmittel in Gestalt von insbesondere Sicherungsnetzen dienen
dazu, Ladungen auf Ladeflächen
von zum Beispiel LKWs, PKWs, (Güter-...)
Anhängern
etc. zu sichern. Die Ladungssicherung ist von enormer Bedeutung
wenn man sich vergegenwärtigt,
dass bereits bei Aufprallgeschwindigkeiten von ca. 50 km/h eine
ungesicherte Ladung eine Aufprallkraft erzeugt, die ihrem 50fachen
Gewicht entspricht. Gerade in letzter Zeit sind besonders Kleintransporter
in schwere Unfälle verwickelt
worden, die sich zum Teil auf nicht richtig gesicherte Ladung zurückführen lassen.
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Im
Stand der Technik nach der
DE
199 15 514 C1 wird bereits ein Sicherungsnetz beschrieben, welches über Festenden-Verbindungsgurte
für eine Befestigung
auf der Ladefläche
sorgt. Das bekannte Sicherungsnetz hat sich bewährt, ist jedoch von seinem
Anwendungsspektrum her insofern eingeschränkt, als die Festenden-Verbindungsgurte
zwingend Zurrpunkte auf der Ladefläche zu ihrer Verankerung benötigen. Auch
lässt sich
das bekannte Sicherungsnetz überwiegend
nur zum Niederzurren der Ladung verwenden. Hier will die Erfindung
insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein gattungsgemäßes flächiges Sicherungsmittel,
insbesondere Sicherungsnetz, so weiter zu entwickeln, dass eine
Festlegung auch ohne vorgesehene Zurrpunkte gelingt und das Anwendungsspektrum
vergrößert wird.
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Zur
Lösung
dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes flächiges Sicherungsmittel
durch einen formstabilen Sicherungsanker gekennzeichnet, welcher
die Sicherungsfläche
mit der Ladefläche
zur Fixierung der Sicherungsfläche
verbindet. Dadurch gelingt die Festlegung des flächigen Sicherungsmittels, ohne
dass Zurrpunkte an oder auf der Ladefläche vorhanden sein müssen.
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Zu
diesem Zweck ist der Sicherungsanker vorteilhaft längenvariabel
ausgebildet und kann, infolgedessen beispielsweise zwischen zwei
Bordwänden
einer Ladefläche
eingeklemmt werden und so die nötige
Verankerung für
das Sicherungsmittel im Ganzen bzw. dessen Sicherungsfläche zur
Verfügung stellen.
Im Detail mag der Sicherungsanker hierzu als Teleskopstange ausgeführt sein.
Diese Teleskopstange besitzt ein Hohlrohr und ein demgegenüber per
Federkraft vorgespanntes Tauchrohr.
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Zusätzlich empfiehlt
es sich, dass die Teleskopstange eine Verriegelungseinrichtung aufweist, welche
in verriegelter Stellung das Tauchrohr gegen die Federkraft vorspannt
und in entriegelter Stellung das Tauchrohr freigibt. Auf diese Weise
kann die Teleskopstange unschwer beispielsweise im Inneren eines
LKWs zwischen den zwei gegenüberliegenden Bordwänden festgelegt
und montiert werden, in dem die Verriegelungseinrichtung in ihrer
verriegelten Stellung zwischen den Bordwänden platziert wird. Mit Hilfe
des bei entriegelter Verriegelungseinrichtung aus dem Hohlrohr hervortretenden
Tauchrohres wird anschließend
für das
gewünschte
Festklemmen gesorgt.
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Dabei
wird die Teleskopstange insgesamt zunächst mit Hilfe einer verstellbaren
und an das Hohlrohr angeschlossene Basis auf den groben Abstand
der beiden Bordwände
eingestellt. Der dann noch verbleibende Spalt wird nach Entriegeln
der Verriegelungseinrichtung durch das Tauchrohr überbrückt. Hierdurch
kann mit dem erfindungsgemäßen flächigen Sicherungsmittel
nicht nur Ladung niedergezurrt werden, sondern das Sicherungsmittel
lässt sich
vorteilhaft auch als Laderaumabtrennung einsetzen, wie mit Bezug
zur Figurenbeschreibung noch näher
erläutert
wird. Es ergeben sich also vielfältige Anwendungsmöglichkeiten,
die der bisherige Stand der Technik nicht abzudecken vermochte.
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Dabei
hat es sich bewährt,
den Sicherungsanker randseitig der Sicherungsfläche anzuordnen bzw. in diese
zu integrieren, und zwar im Detail an einen Gurt, der aus Gurten
zusammengesetzten Sicherungsfläche
anzuschließen.
Selbstverständlich kann
die Sicherungsfläche
auch mit Hilfe von Seilen, Zwirnen etc. dargestellt werden, verfügt dabei
aber immer über
ein entsprechendes Netzwerk, dessen Gurte oder Seile an Kreuzungspunkten
miteinander verbunden sind. Das kann beim Rückgriff auf Gurte, insbesondere
Flachgurte, vorzugsweise Maschengurte, durch Nähverbindungen erreicht werden.
Dabei ist die Maschenweite dieses Netzes selbstverständlich an
die Belastungen angepasst und trägt
der Größe der zu
sichernden Ladungen Rechnung.
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Die
Einheit aus Sicherungsanker und Sicherungsnetz kann nicht getrennt
werden. Dabei definiert der Sicherungsanker eine Festrandseite der
Sicherungsfläche,
während
an wenigstens einer Losrandseite der Sicherungsfläche zusätzlich zumindest ein
Verbindungsgurt vorgesehen ist. Dieser Verbindungsgurt sorgt für eine längenvariable
Festlegung der Sicherungsfläche
bzw. des Netzwerkes an der Ladefläche.
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Es
versteht sich, dass der Sicherungsanker bzw. die Teleskopstange
nicht nur zwischen zwei Bordwänden
festgeklemmt werden kann, sondern alternativ oder zusätzlich mit
Hilfe von Verbindungseinrichtungen eine Sicherung an vorhandenen
Zurrpunkten oder dergleichen erfahren kann. Sofern auf eine Verankerung
zwischen Ladebordwänden
zurückgegriffen
wird, lässt
sich der Sicherungsanker bzw. die Teleskopstange in Befestigungsleisten
verankern. Dadurch wird nicht nur eine Längsverschiebbarkeit des Sicherungsankers
bzw. der Teleskopstange in Längsrichtung
der Befestigungsstangen erreicht, sondern auch dessen unbeabsichtigtes
Lösen und/oder
Verschieben verhindert. Dazu mag die Teleskopstange per Formschluss
in die Befestigungsleiste eingreifen, so dass auch schwere Stückgüter gesichert
werden können.
Das Gleiche gilt im Hinblick auf hohe Güter, die vor Kippbewegungen
bewahrt werden.
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Im
Ergebnis überzeugt
das erfindungsgemäße flächige Sicherungsmittel
durch ein gegenüber dem
Stand der Technik deutlich erweitertes Anwendungsspektrum. Denn
die Ladung lässt
sich nicht durch Niederzurren, sondern auch in Querrichtung fixieren.
Ebenso kann das erfindungsgemäße Sicherungsmittel
als Laderaumabtrennung fungieren.
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In
jedem Fall wird mit dem formstabilen Sicherungsanker, der nach bevorzugter
Ausführungsform
von seiner Länge
her im Wesentlichen der Länge
der Festrandseite der Sicherungsfläche entspricht, eine von Zurrpunkten
auf der Ladefläche
unabhängige
Verankerung des Sicherungsmittels bzw. Sicherungsnetzes ermöglicht.
Dabei kann die wenigstens eine Losrandseite der Sicherungsfläche auf ganz
unterschiedliche Art und Weise unter Festlegung der Ladung mit der
Ladefläche
verzurrt werden. Denkbar ist es hier, mit längenveränderlichen Gurten mit oder
ohne Ratsche zu arbeiten, die in Haken eingehängt werden oder über Karabinerhaken,
Deltabügel
oder Zurrösen
eine Verbindung mit der Sicherungsfläche eingehen. Selbstverständlich kann
ein entsprechender Spanngurt an der Losrandseite der Sicherungsfläche auch
mit einem dortigen Gurt bzw. Flachgurt vernäht werden.
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Die
Teleskopstange, welche in das Sicherungsmittel integriert ist, lässt schließlich eine
platzsparende Verstauung des erfindungsgemäßen Sicher ungsmittels zu, beispielsweise
an einer Seitenwand eines LKWs. Hierin sind die wesentlichen Vorteile
zu sehen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert;
es zeigen:
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1 das erfindungsgemäße flächige Sicherungsmittel
in Gestalt des Sicherungsnetzes in unmontiertem ausgebreiteten Zustand,
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2 den Sicherungsanker in
Gestalt der Teleskopstange im Detail und
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3a, 3b und 3c verschiedene
Einbausituationen.
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In
den Figuren ist ein flächiges
Sicherungsmittel dargestellt, bei dem es sich um ein Sicherungsnetz
handelt. Das Sicherungsnetz dient zum Sichern von Ladungen 1 während ihres
Transportes auf der Ladefläche 2 eines
Fahrzeuges 3. Als Ladungen kommen üblicherweise Stückgüter wie
Kartons, Paletten, Pakete, (Elektro-)Geräte etc. in Frage. Das dargestellte
Sicherungsmittel bzw. Sicherungsnetz verfügt über eine Sicherungsfläche 4,
welche sich wenigstens teilweise an die Kontur der zu sichernden Ladung 1 anpasst.
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Zu
diesem Zweck ist die Sicherungsfläche 4 als Netzwerk
aus sich kreuzenden Gurten 5 ausgebildet. Bei diesen Gurten 5 handelt
es sich um Flachgurte bzw. Maschengurte, die die rechtwinklige Sicherungsfläche 4 bzw.
das zugehörige
rechteckige Netzwerk definieren und zu diesem Zweck an Kreuzungspunkten 6 miteinander
verbunden, im Beispielfall vernäht,
sind. Die Gurte 5 weisen einen rechtwinkligen Querschnitt
auf, so dass sie sich in ihren Kreuzungspunkten 6 flach
aufeinanderliegend miteinander vernähen oder sonst wie verbinden
lassen.
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Zu
dem flächigen
Sicherungsmittel gehört darüber hinaus
ein formstabiler Sicherungsanker 7, der mit dem Sicherungsmittel
bzw. der Sicherungsfläche 4 und
der Ladefläche 2 des
Fahrzeuges 3 verbunden ist. Auf diese Weise dient der Sicherungsanker 7 zur
Fixierung des Sicherungsnetzes bzw. der Sicherungsfläche 4 an
der Ladefläche 2.
Tatsächlich ist
der Sicherungsanker 7 in das Sicherungsmittel bzw. die
Sicherungsfläche 4 integriert.
Im Gegensatz zu dem Sicherungsmittel bzw. der Sicherungsfläche 4 passt
sich der Sicherungsanker 7 nicht an die Form der Ladung 1 an,
sondern behält
diese bei, ist also formstabil.
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Der
Sicherungsanker 7 ist randseitig an einen Gurt 5 der
aus den Gurten 5 zusammengesetzten Sicherungsfläche 4 angeschlossen,
wie insbesondere die 1 deutlich
macht. Dieser Anschluss mag im Detail so realisiert sein, dass der
als Teleskopstange 7 ausgeführte Sicherungsanker 7 durch Schlaufen 8 an
dem betreffenden Gurt 5 randseitig der Sicherungsfläche 4 hindurchgeführt wird.
Selbstverständlich
sind auch andere Verbindungen des Sicherungsankers bzw. der Teleskopstange 7 mit
dem Sicherungsmittel randseitig der Sicherungsfläche 4 denkbar und
werden vom Erfindungsgedanken umfasst.
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Der
Sicherungsanker bzw. die Teleskopstange 7 ist längenvariabel
ausgeführt.
Dazu verfügt
die Teleskopstange 7 über
wenigstens ein Hohlrohr 7a und ein demgegenüber per
Federkraft vorgespanntes Tauchrohr 7b. Zusätzlich ist
noch eine längenvariable
optionale Basis 7c vorgesehen, welche an das Hohlrohr 7a angeschlossen
ist, im Ausführungsbeispiel
das Hohlrohr 7a übergreift,
wie man am besten in der 2 erkennen
kann.
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Schließlich verfügt die Teleskopstange 7 noch über eine
Verriegelungseinrichtung 9, welche in verriegelter Stellung
das Tauchrohr 7b gegen die Kraft einer Feder 10 vorspannt
und in entriegelter Stellung das Tauchrohr 7b freigibt.
Anhand der 2 erkennt
man, wie die Verriegelungseinrichtung im Detail aufgebaut ist. Tatsächlich setzt
sich die Verriegelungseinrichtung 9 aus einem Verriegelungsschieber 9a sowie
einer Verriegelungskulisse 9b zusammen, die L-förmig gestaltet
ist. Der Verriegelungsschieber 9a ist an das Tauchrohr 7b angeschlossen. Die
Feder 10 stützt
sich im Inneren des Hohlrohres 7a mit ihrem einen Ende
gegenüber
einem Anschlag 11 ab und beaufschlagt mit ihrem anderen
Ende den Verriegelungsschieber 9a, welcher in entriegelter
Position der Verriegelungseinrichtung 9 gegen das Ende
des langen L-Schenkels der Kulisse 9b anliegt.
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In
verriegelter Stellung befindet sich der Verriegelungsschieber 9a jedoch
im kurzen L-Schenkel, so dass die Feder 10 komprimiert
ist. Mit Hilfe der längenvariablen
Basis 7c wird die Teleskopstange 7 entsprechend
den Darstellungen in den 3a und 3b zunächst auf die lichte Weite zwischen
zwei Ladebordwänden 12 eingestellt.
Die Verriegelungseinrichtung 9 befindet sich in verriegelter
Stellung, so dass die Feder 10 vorgespannt ist. Wenn nun
der Verriegelungsschieber 9a manuell den kurzen L-Schenkel verlässt und
durch eine in etwa 90°-Drehung
in den langen L-Schenkel der Verriegelungskulisse 9b übergeht,
so kann sich die Feder 10 entspannen und wird gleichzeitig
das Tauchrohr 7b aus dem Hohlrohr 7a durch die
Kraft der Feder 10 herausgedrückt.
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Das
führt dazu,
dass die Teleskopstange 7 insgesamt zwischen den beiden
Ladebordwänden 12 verspannt
wird. Dabei mag eine zusätzliche
Einkerbung 13 frontseitig des Tauchrohres 7b (vgl. 2) ergänzend für eine formschlüssige Verbindung
des Tauchrohres 7b und mithin der Teleskopstange bzw. des
Sicherungsankers 7 im Ganzen an der betreffenden Ladebordwand 12 sorgen.
Denn hier findet sich eine zu der Einkerbung 13 korrespondierende
und nicht ausdrücklich
dargestellte Erhebung in einer Befestigungsschiene 14,
die sich jeweils in Längsrichtung
der zugehörigen
Ladebordwand 12 erstreckt.
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Alternativ
zu einer Festlegung des Sicherungsankers 7 bzw. der Teleskopstange 7 zwischen den
Ladebordwänden 12 kann
der Sicherungsanker 7 aber auch mit Hilfe von Verbindungsmitteln 15 an Zurrpunkten 16 auf
der Ladefläche 2 festgelegt
werden, wie die 3c deutlich
macht. So oder so sorgt der Sicherungsanker bzw. die Teleskopstange 7 dafür, dass
der mit ihm verbundene Gurt 5 der Sicherungsfläche 4 ebenfalls
festgelegt wird und folglich auf diese Weise eine Festrandseite 17 der
Sicherungsfläche 4 definiert
wird. Neben dieser Festrandseite 17 verfügt die Sicherungsfläche 4 noch über drei
Losrandseiten 18, die sich automatisch aufgrund des rechteckigen
Charakters der Sicherungsfläche 4 einstellen.
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An
wenigstens einer dieser Losrandseiten 18 der Sicherungsfläche 4 findet
sich ein Verbindungsgurt 19, der für die längenvariable Festlegung des
Sicherungsnetzes an der der Festrandseite 17 gegenüberliegenden
Losrandseite 18 sorgt. Selbstverständlich können auch alle Losrandseiten 18 mit
jeweils angeschlossenen Verbindungsgurten 19 auf der Ladefläche 2 verankert
werden.
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Auf
diese Weise lässt
sich eine Ladung 1 niederzurren, wie dies in der 3b dargestellt ist. Auch ein
seitliches Verzurren entsprechend der 3c ist möglich, ebenso
wie das Realisieren einer Laderaumabtrennung entsprechend der 3a.