DE202004011224U1 - Rollgerät zur ergonomischen Lagerung eines knienden Menschen - Google Patents

Rollgerät zur ergonomischen Lagerung eines knienden Menschen Download PDF

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Abstract

Rollgerät zur ergonomischen Lagerung eines knienden Menschen, mit einem Formkörper (1), mindestens drei Rollen (3), wobei zwei Rollen eine Rollenanordnung (17) im Bereich des einen Endes des Formkörpers (1) und die mindestens eine andere, lenkbare Rolle (3), eine andere Rollenanordnung (19) im Bereich des anderen Endes des Formkörpers (1) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (3) im Formkörper (1) gelagert sind, und der Formkörper (1) zwischen den beiden Rollenanordnungen (17, 19) zur Aufnahme von Knien und Unterschenkeln profiliert geformt ist, wobei die Profilierung, benachbart der einen Rollenanordnung (17), einen steil verlaufenden Abschnitt (21), und sich, zur anderen Rollenanordnung (19) anschließend, einen flach verlaufenden Abschnitt (22) aufweist, wobei der Formkörper (1) im Übergangsbereich (14) vom steil verlaufenden Abschnitt (21) zum flach verlaufenden Abschnitt (22) in Bodennähe ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Rollgerät zur ergonomischen Lagerung eines knienden Menschen, mit einem Formkörper, mindestens drei Rollen, wobei zwei Rollen eine Rollenanordnung im Bereich des einen Endes des Formkörpers und die mindestens eine andere, lenkbare Rolle einer andere Rollenanordnung im Bereich des anderen Endes des Formkörpers bilden.
  • Arbeiten im Knien (Kniestand) ist auf Dauer schmerzhaft, verursacht Erkrankungen, insbesondere im Kniebereich (Meniskusverletzung, Gelenkentzündung, Schleimbeutelentzündung) und ruiniert Schuhwerk. Davon betroffen sind alle Menschen, die oft im Kniestand Arbeiten verrichten oder Hobbys nachgehen, so zum Beispiel Kinder beim Spielen auf dem Fußboden, Erzieher(innen) oder alle Handwerker, die im bodennahen Bereich arbeiten. Besonders offensichtlich ist dies bei Fliesen- und Bodenlegern; es gibt kaum einen Fliesenleger, der keine Kniebeschwerden hat.
  • Ursachen für diese Beschwerden sind:
    • a. die dauernde extreme Beugung der Kniegelenke
    • b. die andauernde extreme Streckung der Fußgelenke
    • c. die kleinflächige und „ungepolsterte" (nur Hose) Auflage im Bereich der Knie
    • d. die zusätzliche Belastung durch das „Sitzen" auf den Unterschenkeln
    • e. die rutschende Fortbewegung während der Arbeiten
  • Für den Komfort und die Prophylaxe werden zahlreiche Produkte angeboten. Man kann diese grundsätzlich unterteilen in
    • – Schoner und
    • – Geräte für eine ergonomische Arbeitshaltung
  • Schoner werden eine Vielzahl angeboten. Allen gemeinsam ist, dass sie unmittelbar das Knie schützen und polstern sollen. Alle haben folgende Nachteile:
    • – Befestigung am Bein mittels Bänder, die durch die Kniekehle laufen. Speziell diese Bänder, aber auch das Tragen der Knieschoner an sich werden als störend empfunden.
    • – Das ständig eng anliegende Tragen begünstigt die Schweißbildung. Diese führt wiederum im zugigen Bau zu starker Unterkühlung und somit zu Entzündungsbildungen im Kniebereich.
    • – Ein wirtschaftlicher Nachteil ist, dass die Schuhspitzen ständig Kontakt mit dem rauen Boden haben und Schuhe somit schnell verschlissen werden.
  • Geräte für eine ergonomische Arbeitshaltung schonen einerseits das Knie, wie die Schoner, zusätzlich ermöglichen sie aber eine ergonomische/effiziente Arbeitshaltung.
  • Bei der in der EP 0 006 729 A1 beschriebenen Vorrichtung handelt es sich um ein Gestell (pro Bein) mit einem Knie- und einem Gesäßpolster, das mittels zwei elastischer Bänder am Bein befestigt wird. Die nachteiligen Auswirkungen gemäß der vorgenannten Buchstaben b. und d. sind hier eliminiert. Nachteilig sind:
    • – die rutschende Fortbewegung während der Arbeit bzw. die Notwendigkeit für die Fortbewegung aufstehen zu müssen
    • – der Komfortverlust durch die Notwendigkeit, das sperrige Gerät am Körper tragen zu müssen
    • – der Verschleiß von Schuhwerk durch Abrieb der Schuhspitzen auf dem Boden.
  • Ein Rollgerät der eingangs genannten Art ist aus dem Katalog der Firma Karl Dahm & Partner GmbH, Ludwigstraße 5, 83358 Seebruck, unter der Bezeichnung „Knieroller Comfort" bekannt. Bei diesem nimmt ein Fahrgestell mit vier lenkbaren Rollen ein rechteckiges, ebenes Brett auf, an dem ein Formkörper in Art einer Schaumstoffauflage mittels aufgeklebten Klettstreifen fixiert ist. Die Schaumstoffauflage weist zwei nebeneinander und parallel zur Schmalseite des Rechtecks angeordnete halbzylindrische Ausnehmungen auf, die der Aufnahme der beiden Unterschenkel und der beiden Knie des Menschen dienen. Die Schuhspitzen stehen auf dem Boden auf. Die vier Rollen sind im Bereich der Ecken des Bretts in relativ großem Abstand neben dem Brett angeordnet, um ausreichend Bewegungsraum für die Lenkrollen zu gewährleisten.
  • Die wesentlichen Vorteile dieses Gerätes sind:
    • – keine Befestigung und kein Tragen am Körper
    • – die Lenkrollen ermöglichen Beweglichkeit und eliminieren den vorstehend unter e. genannten Nachteil.
  • Nachteilig sind:
    • – die extreme Baubreite bedingt durch den notwendigen Freiraum der Lenkrollen. Dies schränkt die Bewegungsfreiheit des Geräts und den Einstieg in das Gerät von der Seite aus ein
    • – die hohe Knieposition erlaubt kein ergonomisches Arbeiten
    • – der Verschleiß von Schuhwerk durch Abrieb der Schuhspitzen auf dem Boden.
  • Es sind ferner Geräte für eine ergonomische Arbeitshaltung bekannt geworden, bei denen statt eines Brettes ein Rahmen Verwendung findet, der der Aufnahme von Kniepolstern dient. Ein entsprechendes Rollgerät ist beispielsweise in der US 6 302 413 B1 beschrieben. Es weist zusätzlich eine Gesäßstütze auf.
  • Nachteilig sind:
    • – die hohe Knieposition aufgrund der Lagerung der Kniestützen im Rahmen, womit kein ergonomisches Arbeiten gewährleistet ist
    • – der Verschleiß von Schuhwerk durch Abrieb der Schuhspitzen auf dem Boden
    • – die Gesäßstütze, die in Art eines Fahrradsattels ausgebildet ist und damit kein ergonomisch günstiges Sitzen bei kniender Position ermöglicht.
  • Aus der US 5 870 774 ist es bekannt, jedes Bein des Menschen einzeln in einem Rollgerät zu lagern. Jedes Rollgerät weist eine Knie- und Unterschenkelauflage auf, die mittels zweier Bänder, in Art eines Knieschoners, der auf seiner Unterseite mit einem Fahrwerk versehen ist, um das jeweilige Bein geschnallt wird. Solche Rollgeräte weisen dieselben Nachteile wie die vorstehend erörterten Schoner auf. Sie erlauben zwar eine bessere Beweglichkeit des knienden Menschen, dieser stützt sich aber nach wie vor mit seinen Schuhen auf dem Boden ab. Im Übrigen ist auch hier die Position der Knie zu hoch und bedingt eine unergonomische Arbeitshaltung.
  • Ein nicht verfahrbares Gerät zur ergonomischen Lagerung eines knienden Menschen, das die Knie und die Unterschenkel sowie den Oberschenkel abstützt, ist ferner aus der US 4 772 071 bekannt.
  • Zum weiteren Stand der Technik wird auf die US 5 380 021 verwiesen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Rollgerät der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass eine Knieposition so nahe wie möglich am Boden gewährleistet ist, um eine ergonomische Haltung bei Tätigkeiten direkt am Boden zu gewährleisten. Es soll bei geringer Baubreite des Rollgerätes eine maximale Manövrierbarkeit und geringst mögliche Beeinträchtigung des Tätigkeitsablaufes gewährleistet sein.
  • Gelöst wird die Aufgabe bei einem Rollgerät der eingangs genannten Art dadurch, dass die Rollen im Formkörper gelagert sind, und der Formkörper zwischen den beiden Rollenanordnungen zur Aufnahme von Knien und Unterschenkeln profiliert geformt ist, wobei die Profilierung, benachbart der einen Rollenanordnung, einen steil verlaufenden Abschnitt und sich, zur anderen Rollenanordnung anschließend, einen flach verlaufenden Abschnitt aufweist, wobei der Formkörper im Übergangsbereich des steil verlaufenden Abschnitts und des flach verlaufenden Abschnitts in Bodennähe ist.
  • Unter Formkörper wird beispielsweise ein Brett verstanden, d.h. ein einteiliges Bauteil konstanter Wandstärke, das, bezogen auf seine Erstreckung in der Fläche, eine relativ geringe Wandstärke aufweist. Es ist durchaus denkbar, dass das Brett aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist. Grundsätzlich könnte dieses Brett auch durch ein flaches Rahmenteil gebildet sein, das eine tuchartige Bespannung aufnimmt. Unter Brett wird selbstverständlich auch ein Bauteil verstanden, das weitgehend konstante Wandstärke aufweist, d. h. mit Profilierungen im Bereich der Kontaktfläche der Knie und der Unterschenkel versehen ist, so dass diese einen besseren seitlichen Halt auf dem Brett finden. Unter Formkörper wird nicht nur ein geformtes Brett verstanden, sondern auch ein Körper, der eine relativ dicke Wandstärke aufweist und der mit Ausnehmungen zur Aufnahme der Knie und der Unterschenkel versehen sind. Wichtig ist hierbei aber, dass die tiefste Stelle der Ausnehmung, entsprechend der Kontaktierung des zugeordneten Knies und des zugeordneten Unterschenkels, im erfindungsgemäßen Sinne profiliert ist, d. h. den steil verlaufenden Abschnitt, den Übergangsbereich und den flach verlaufenden Abschnitt aufweist. Der Formkörper ist in diesem Fall seitlich der Knie und der Unterschenkel nach oben gezogen. Eine solche Gestaltung des Formkörpers bietet sich insbesondere dann an, wenn große Stückzahlen des Rollgerätes erreicht werden und demzufolge der Formkörper aus einem Kunststoffteil besteht, ggf. weitere funktionelle Einheiten des Rollgerätes in diesen Kunststoffformkörper integriert sind.
  • Im Sinne der Erfindung ist zunächst wesentlich, dass die Rollen im Formkörper gelagert sind. Dies ermöglicht es, das Rollgerät relativ schmal zu bauen, so dass eine optimale Bewegungsfreiheit des Gerätes und der Einstieg in das Gerät von der Seite gewährleistet ist. Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Rollen unterhalb des Formkörpers angeordnet sind. Dies bedeutet, dass die Rollen sich nur unterhalb des Formkörpers erstrecken, somit nicht über den Formkörper hinaus ragen, das somit mit seiner oberen Fläche eine homogene Fläche für den Benutzer darstellen kann. Grundsätzlich wäre es denkbar, Aussparungen im Formkörper vorzusehen, die von den im Formkörper gelagerten Rollen teilweise durchdrungen werden. In diesem Fall könnten Rollen mit größerem Durchmesser Verwendung finden, ohne dass der Formkörper in größerem Abstand zum Boden gelagert ist.
  • Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung ist in der Anordnung der Abschnitte des Formkörpers zu sehen: Der relativ flach angeordnete Abschnitt dient der Aufnahme der Unterschenkel des knienden Menschen. Im Bereich des relativ steil verlaufenden Abschnitts sind die Knie angeordnet. Durch diese Positionierung der Abschnitte ist gewährleistet, dass die Knie des knienden Menschen in minimalem Abstand über dem Boden, auf dem sich das Rollgerät bewegt, platziert werden können. Es reicht aus, wenn die Unterseite des Formkörpers im Übergangsbereich vom steil verlaufenden Abschnitt zum flach verlaufenden Abschnitt einen Abstand zum Boden von 5 bis 10 mm aufweist. Der steil verlaufende Abschnitt und der Boden bilden vorzugsweise einen Winkel zwischen 25 und 90°. Der flach verlaufende Abschnitt bildet mit dem Boden vorzugsweise einen Winkel zwischen 5° und 20°. Je größer der letztgenannte Winkel ist, umso größer wird der Abstand der Fußgelenke des Knienden vom Boden.
  • Aus ergonomischen Grüßen wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn der Übergangsbereich des Abschnitts einen gekrümmten Abschnitt bildet. Dies bedeutet, dass die Knie im Bereich des gekrümmten Abschnitts aufliegen und bequem den Formkörper kontaktieren.
  • Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, auf einen Formkörper eine Polsterauflage aufzulegen, auf der die Person kniet, sich demzufolge insbesondere mit ihren Knien und Unterschenkeln abstützt. Diese Polsterauflage ist brettförmig oder profiliert ausgebildet.
  • Wegen der Gestaltung des Formkörpers mit dem relativ kurz und steil verlaufenden Abschnitt und dem relativ langen, flach verlaufenden Abschnitt, können im Bereich der beiden Enden des Formkörpers Rollenanordnungen angebracht werden, deren Rollen einen ausreichend großen Durchmesser aufweisen. Dies erhöht den Komfort bei der Benutzung des Rollgerätes.
  • Als besonders zweckmäßig wird es angesehen, wenn zumindest die Rollen einer Rollenanordnung lenkbare Rollen sind. Es ist insbesondere daran gedacht, dass jede Rollenanordnung zwei Rollen aufweist. Zweckmäßig ist der Formkörper rechteckig und es sind die Rollen im Bereich der Ecken des Körpers angebracht und unter diesem angeordnet. Der kniende Mensch kniet sich vorzugsweise in Längsrichtung des Rollgerätes auf diesem.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass bei einem Formkörper in Art eines geformten Brettes, sich der jeweilige Abschnitt über die gesamte Breite des Brettes erstreckt. Das Brett stellt sich somit als homogener, profilierter Körper dar. Das Brett besteht beispielsweise aus Holz, das entsprechend der Profilierung um parallel zur Schmalachse des Brettes verlaufende Achsen gekrümmt ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Brett jeweils im Bereich der einen und/oder anderen Rollenanordnung einen annähernd waagerecht zum Boden verlaufenden Abschnitt zur Aufnahme der jeweiligen Rollenanordnung aufweist.
  • Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn das Rollgerät zusätzliche Einrichtungen aufweist, die dem Komfort des das Rollgerät benutzenden Menschen erhöhen. So weist das Rollgerät vorzugsweise eine Gesäßstütze und/oder eine Fußablage und/oder eine Feststellbremse auf. Die Gesäßstütze dient dem Stützen des Gesäßes entweder nur in einer Ruheposition des Mensches, der sonst eher in einer gestreckten knienden Position aktiv ist, oder aber es stützt sich das Gesäß dauerhaft auf der Gesäßstütze ab. Die Fußablage ist von besonders großem Vorteil für ein ergonomisch günstiges Arbeiten mit dem Rollgerät. So sind bei Verwendung einer Fußablage nicht nur die beiden Unterschenkel und die Knie, sondern auch die beiden Füße abgestützt. Demzufolge berührt kein Körperteil den Boden beim Benutzen des Rollgerätes, insbesondere beim Verfahren des Rollgeräts. Die Person verfährt das Rollgerät, indem sie mit den Händen den Boden berührt und das Rollgerät verfährt. Unter diesem Aspekt kommt der Feststellbremse eine besondere Bedeutung zu. Bei betätigter Feststellbremse kann die Person vom Rollgerät aus Arbeiten ausführen, ohne dass es sich in Bewegung setzt. Die Feststellbremse wirkt vorzugsweise unmittelbar auf den Boden und weist insbesondere ein Reibelement bzw. Stützelement auf, das mit dem Boden in Kontakt gelangt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Rollgerät eine Rahmenkonstruktion zur Aufnahme der Gesäßstütze und/oder der Fußablage und/oder der Feststellbremse aufweist. Diese Rahmenkonstruktion kann auf unterschiedliche Art und Weise ausgebildet sein. In erster Linie ist daran gedacht, dass es sich um eine metallische Rahmenkonstruktion handelt, die insbesondere der längsverstellbaren Lagerung der Gesäßstütze und/oder der Fußablage dient.
  • Allerdings ist die Verwendung des Rollgerätes nicht auf Arbeiten des knienden Menschen im Bodenbereich, beispielsweise beim Verlegen von Fliesen, beschränkt. – Das erfindungsgemäße Rollgerät kann durchaus auch im Freizeitsektor eingesetzt werden, beispielsweise bei Kindern, die im Bereich des Fußbodens spielen. Ein weiterer Einsatzbereich des erfindungsgemäßen Rollgerätes ist der Kindergarten und die Rehabilitation Körperbehinderter. So kann die Rahmenkonstruktion aus einem flachen Brett, zum Beispiel in Tierform bestehen. Wenn man sich zum Beispiel einen Seehund vorstellt, könnte im Rückenbereich die Gesäßstütze und im Schwanzflossenbereich die Fußablage (fix oder verstellbar) angebracht oder ausgeformt werden.
  • Das Herstellungsverfahren betreffend das erfindungsgemäße Rollgerät richtet sich primär nach den produzierten Stückzahlen. Beispielsweise wird das Gerät als Ganzes (Formkörper und Rahmenkonstruktion mit Gesäßstütze und Fußablage) aus Kunststoff im Spritzguss-, Rotations- oder Blasverfahren hergestellt. Insbesondere im Spritzguss- oder Blasverfahren können große Stückzahlen kostengünstig hergestellt werden.
  • Die Erfindung mit den beschriebenen Weiterbildungen schlägt ein Rollgerät vor, das die eingangs zum Stand der Technik beschriebenen Nachteile eliminiert und folgende Bedingungen erfüllt:
    • – keine Befestigung am Körper
    • – Gerät mit leicht gängigen Lenkrollen, um Fortbewegung während des Kniens zu ermöglichen
    • – Knieposition so nahe wie möglich am Boden, um eine ergonomische Arbeitshaltung bei Arbeiten, die direkt am Boden (zum Beispiel Fliesenleger) ausgeübt werden, zu gewährleisten
    • – Gesäßunterstützung zur Entlastung der Knie
    • – geringe Baubreite, zur Gewährleistung einer maximalen Manövrierbarkeit und geringst möglichen Beeinträchtigung der Arbeitsabläufe
    • – Ablage von Fußspitzen, bzw. Fußspanns zur Vermeidung von Schuhverschleiß und Entlastung der Fußgelenke
  • Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der Figuren und den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen weitere erfinderische Ausgestaltungen darstellen.
  • In den Figuren ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert, ohne hierauf beschränkt zu sein. Es zeigt:
  • 1 eine räumliche Ansicht des Rollgerätes, schräg von vorne gesehen, wobei der Formkörper des Rollgerätes als Brett ausgebildet und mit einer Polsterauflage versehen ist,
  • 2 eine Seitenansicht des in 1 gezeigten Rollgeräts mit Polsterauflage und
  • 3 eine räumliche Ansicht des in 1 gezeigten Rollgeräts (ohne Polsterauflage).
  • Das Rollgerät für den Kniestand besteht im wesentlichen aus dem Zentralrahmen 2 sowie dem ergonomisch geformten Brett 1 – Formkörper – mit den vier Lenkrollen 3, die im Bereich der Ecken des aus einem rechteckigen Ausgangsbrett geformten Brettes 1 angeordnet sind. Das Rollenlager für die jeweilige Lenkrolle 3 ist mit der Bezugsziffer 16 bezeichnet, für die Rollenanordnungen 17 und 19 der Rollen 3 ist die Lager- und Schwenkachse 18 des jeweiligen Rollenlagers 16 veranschaulicht.
  • Das Brett 1 ist so geformt, dass einerseits die Knie so nah wie möglich am Boden, veranschaulicht durch die Linie 20, positioniert und andererseits die Lenkrollen 3 unter das Brett 1 montiert werden können, um die Baubreite so gering wie möglich zu halten. Somit ist eine Breite, wie sie für die Auflage beider Knie benötigt wird, ausreichend. Vorn ist der Arbeitsbereich, zu dem auch der Benutzer ausgerichtet ist, hinten ist im Rückenbereich des Benutzers; hier befindet sich die Fußablage 11.
  • Die Knieauflage befindet sich im vorderen Drittel. Ausgehend von der Knieauflage, dem gekrümmten Abschnitt 14, der den tiefsten Punkt des Brettes 1 darstellt, verläuft die Form des Bretts 1 nach vorn relativ steil nach oben. Dieser Abschnitt ist als steil verlaufender Abschnitt 21 bezeichnet. Der Winkel W1 und die Höhe sind so ausgelegt, dass die Lenkrollen 3 bestimmten Ausmaßes so unter bzw. am Brett montiert werden können, dass die Bewegungsfreiheit für Lenkrollen gegeben ist, die Lenkrollen in keiner Position wesentlich über das Brett 1 hinausragen und die Lenkrollen 3 für körpernahes Arbeiten möglichst nahe zum Knie platziert werden.
  • Nach hinten verläuft die Form des Brettes 1 relativ flach, entsprechend dem natürlichen Verlauf der Unterschenkel beim Kniestand. Dieser Abschnitt des Brettes 1 ist als flach verlaufender Abschnitt 22 bezeichnet. Winkel W2 und Länge dieses Abschnitts werden bestimmt durch die Unterschenkellänge, die Bauhöhe der verwendeten Lenkrollen und die Position der Lenkrollen für eine ausreichende Kippstabilität.
  • Bei der gezeigten Ausführungsform verläuft die Form des Brettes 1 jeweils am vorderen und hinteren Ende durch einen Knick in einen waagerechten Abschnitt 23. In diesem Abschnitt können die Lenkrollen direkt am Brett montiert werden. Für den Komfort und eine deutliche Druckentlastung ist das Brett mindestens im Bereich der Knie- und Unterschenkelauflage durch die Schaumstoffauflage 12 gepolstert.
  • Auf dem Brett 1 ist der Zentralrahmen 2 so in der sagitalen Symmetrieebene montiert, dass er zwischen Knien, Ober- und Unterschenkeln positioniert ist. In der dargestellten Ausführungsform ist dies eine geschweißte Rohrkonstruktion. Im oberen hinteren Ende des Abschnitts 4 nimmt er eine Gesäßstütze 6 auf, im vorderen unteren Ende eine Feststellbremse 7. Die Gesäßstütze 6 ist in der dargestellten Ausführungsform über die Bohrungen 8 mittels einer Stativfeder im Abschnitt 4 längenverstellbar und somit auf die Körpergröße des Benutzers einstellbar. Die Gesäßstütze trägt ganz erheblich zur Entlastung der Knie- und Fußgelenke bei, da sie einen Großteil des Körpergewichts trägt.
  • Die Feststellbremse 7 wird über den Betätigungsgriff 9 und die Kniehebel 10 im vorderen Drittel des Abschnitts 4 betätigt, wobei die Bewegung nach vorn unten auf den Fußboden erfolgt. Hierdurch wird bei Bedarf das Wegrollen des ergonomischen Rollgerätes verhindert.
  • Im Abschnitt 5 nimmt der Zentralrahmen 2 die Fußablage 11 auf. Die Füße werden auf dem Querrohr 15 der Fußablage 11 im Bereich Fußspitze bis Spann abgelegt. Dadurch wird eine, die Fußgelenke entlastende, und entspannte Position ermöglicht und das Schuhwerk kommt nicht in verschleißenden Kontakt mit dem Fußboden.
  • Die Fußablage 11 ist in der dargestellten Ausführungsform über die Bohrungen 13 mittels einer Stativfeder im Abschnitt 5 längenverstellbar und somit auf die Körpergröße des Benutzers einstellbar.

Claims (16)

  1. Rollgerät zur ergonomischen Lagerung eines knienden Menschen, mit einem Formkörper (1), mindestens drei Rollen (3), wobei zwei Rollen eine Rollenanordnung (17) im Bereich des einen Endes des Formkörpers (1) und die mindestens eine andere, lenkbare Rolle (3), eine andere Rollenanordnung (19) im Bereich des anderen Endes des Formkörpers (1) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (3) im Formkörper (1) gelagert sind, und der Formkörper (1) zwischen den beiden Rollenanordnungen (17, 19) zur Aufnahme von Knien und Unterschenkeln profiliert geformt ist, wobei die Profilierung, benachbart der einen Rollenanordnung (17), einen steil verlaufenden Abschnitt (21), und sich, zur anderen Rollenanordnung (19) anschließend, einen flach verlaufenden Abschnitt (22) aufweist, wobei der Formkörper (1) im Übergangsbereich (14) vom steil verlaufenden Abschnitt (21) zum flach verlaufenden Abschnitt (22) in Bodennähe ist.
  2. Rollgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (1) als Brett ausgebildet ist.
  3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (3) unterhalb des Formkörpers (1) angeordnet sind.
  4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergangsbereich einen gekrümmten Abschnitt (14) bildet.
  5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der steil verlaufende Abschnitt (21) mit dem Boden einen Winkel (W1) zwischen 25 und 90° bildet.
  6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der flach verlaufende Abschnitt (22) mit dem Boden einen Winkel (W2) zwischen 5 und 20° bildet.
  7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite des Formkörpers (1) im Übergangsbereich (14) einen Abstand von 5 bis 10 mm vom Boden aufweist.
  8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörpers (1) jeweils im Bereich der einen (17) und/oder anderen Rollenanordnung (19) einen annähernd waagerecht zum Boden verlaufenden Abschnitt (23) zur Aufnahme der jeweiligen Rollenanordnung (17, 19) aufweist.
  9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich der jeweilige Abschnitt (21, 14, 22) über die gesamte Breite des brettförmigen Körpers (1) erstreckt.
  10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (1) rechteckig ist, insbesondere die Rollenanordnungen (17, 19) im Bereich der Schmalseiten des Rechtecks angeordnet sind.
  11. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Gesäßstütze (6) und/oder eine Fußablage (15) und/oder eine Feststellbremse (7) aufweist.
  12. Gerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Rahmenkonstruktion (2) zur Aufnahme der Gesäßstütze (6) und/oder der Fußablage (15) und/oder der Feststellbremse (7) aufweist.
  13. Gerät nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesäßstütze (6) und/oder die Fußablage (15) in einer Aufnahme (4, 5) der Rahmenkonstruktion (2) längenverstellbar gelagert sind.
  14. Gerät nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenkonstruktion (2) und/oder die Gesäßstütze (6) und/oder die Fußablage (15) und/oder die Feststellbremse (7) symmetrisch zu einer sagitalen Symmetrieebene bzw. einer vertikalen Längsmittelachse des Geräts angeordnet sind.
  15. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (1) eine Polsterauflage (12) aufweist.
  16. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (1) mit Gesäßstütze (6) und/oder mit Fußablage (15) eine Einheit bildet.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE202023001342U1 (de) 2023-05-22 2023-07-25 Edward Thomas Lewandowski Kniehocker, Wadenhocker, Arbeitshocker, Laminatverlegehocker

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE202023001342U1 (de) 2023-05-22 2023-07-25 Edward Thomas Lewandowski Kniehocker, Wadenhocker, Arbeitshocker, Laminatverlegehocker

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