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Die Erfindung betrifft eine Achterbahn gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Achterbahnen sind hinlänglich bekannt und erfreuen sich immer größer Beliebtheit aufgrund der bei den Passagieren erlebten Fahrfreude. Ein schienengeführtes Fahrgeschäft ist beispielsweise aus
EP 2 298 426 B1 bekannt. Dieses Fahrgeschäft sieht ein Fahrzeug mit mehreren Fahrgastaufnahmen für Passagiere vor. Das Fahrzeug verfügt über eine oder mehrere Reihen von Fahrgastaufnahmen, wobei die beiden mittleren Fahrgastaufnahmen mit einer Fußauflage in Form eines Bodenblechs ausgebildet sind. Dieses Bodenblech dient einerseits dazu, die Schienen abzudecken und andererseits zur bequemen Fußauflage der Passagiere. Die beiden links und rechts von den mittleren Fahrgastaufnahmen befindlichen Sitze sind dagegen ohne eine solche Fußauflage ausgestattet, um den auf diesen äußeren Fahrgastaufnahmen sitzenden Passagieren die Illusion einer frei schwebenden Fahrt zu vermitteln. Die Illusion wird insbesondere deshalb vermittelt, weil die auf den äußeren Fahrgastaufnahmen Platz genommenen Passagiere „floorless“ fahren, d. h. frei nach unten blicken können, und zudem ihre Füße frei hängen lassen können, weil eine Fußauflage fehlt.
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Aus der
DE 698 05 091 T2 ist ein schienengeführtes Fahrgeschäft mit Fahrgastaufnahmen bekannt, wobei jede Fahrgastaufnahme eine Sicherungseinrichtung aufweist, die zum Festlegen der Knie eines Fahrgastes konfiguriert ist. Die Sicherungseinrichtung ist mittels eines Schwenkzapfens an einer Fußplatte verschwenkbar gehalten, über welche der Fahrgast auf der Fahrgastaufnahme Platz nehmen kann. Nachteilig ist, dass die Fußplatte dem Fahrgast die Sicht während der Fahrt mit dem Fahrgeschäft teilweise versperrt, wodurch das Gefühl frei über dem Boden zu schweben gehemmt wird.
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Neben diesem schienengeführten Fahrgeschäft mit zwei unterschiedlich gestalteten Fahrgastaufnahmen, bei denen die außen sitzenden Fahrgäste während der Achterbahnfahrt ihre Füße frei baumeln lassen können, sind bereits ähnliche Fahrgeschäfte unter der Bezeichnung „Wing-Coaster“ bekannt geworden. Bei diesen auch „Flügelachterbahn“ genannten Achterbahnen sitzen die Fahrgäste in ihren Fahrgastaufnahmen links und rechts seitlich neben der Schiene, wobei die Fahrgäste weder nach unten durch Fußauflagen noch nach oben durch irgendwelche Aufbauten des Fahrgeschäfts blickmäßig beeinträchtigt sind. Die Illusion eines freien Fliegens während der Fahrt von solchen Achterbahnen kann damit gut nachempfunden werden.
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Ein derartiges schienengeführtes Fahrgeschäft ist aus der
WO 2006/127 446 A1 vorbekannt. Neben einer Schiene sind zwei Fahrgastaufnahmen nebeneinander angeordnet, welche jeweils entweder mit oder ohne einer Fußauflage ausgebildet sein können, die in Fahrtrichtung über die Sitzfläche der Fahrgastaufnahme absteht. Die Fahrgastaufnahme ohne Fußauflage kann das Gefühl der Fahrgäste verstärken, frei über dem Boden zu schweben.
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Problematisch bei diesen bekannten schienengeführten Fahrgeschäften ist jedoch die Tatsache, dass die Illusion des freien Fliegens insbesondere ängstlichen Fahrgästen doch zu unheimlich ist. Zudem können auch Sicherheitsaspekte nicht optimal erfüllt werden, wenn die Füße der Passagiere ohne jeglichen Halt frei in der Luft hängen. So kann es beispielsweise insbesondere in den Sommermonaten passieren, dass Fahrgäste mit lockerem Schuhwerk, wie z. B. Sandalen oder Flip-Flops, diese während der Fahrt deshalb verlieren, weil jegliche Fußauflagen bei diesen Fahrgastaufnahmen fehlen. Solche umherfliegenden Schuhe gefährden nicht nur andere Fahrgäste des schienengeführten Fahrgeschäfts, sondern insbesondere auch Zuschauer. Diese Gefahr ist umso größer, je spektakulärer die Fahrfiguren sind und je schneller das Fahrzeug auf der Schiene entlang rast. Schließlich kann es auch dazu führen, dass Fahrgäste, die beispielsweise zum ersten Mal auf solchen Fahrgastaufnahmen ohne jegliche Fußauflage Platz nehmen, jeglicher zukünftiger Spaß aufgrund des Unsicherheitsgefühls genommen wird und deshalb zukünftig keine Achterbahn mehr fahren.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an.
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Die Erfindung stellt sich daher der Aufgabe, eine Achterbahn anzugeben, bei denen Fahrgastaufnahmen mit unterschiedlichem Fahrgefühl auf ein und demselben Achterbahn angeboten werden, wobei Fahrgastaufnahmen bereitstehen werden, bei denen zwar das Gefühl einer freischwebenden Fahrt verstärkt ist, Sicherheitsaspekte jedoch weiter erfüllt werden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Achterbahn mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Eine weitere Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand des Patentanspruchs 10.
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Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Lösung beruht im Wesentlichen darauf, dass den Fahrgästen eine Achterbahn, bei ein und derselben Achterbahn ein Fahrzeug mit mehreren Fahrgastaufnahme zur Verfügung gestellt wird, wobei der Fahrgast auf einer ersten Fahrgastaufnahme, wie zum Beispiel einem Fahrzeugsitz, ein völlig anderes Fahrgefühl wie auf einer zweiten Fahrgastaufnahme, wie zum Beispiel einem nebenan platzierten Fahrgastsitz, empfinden kann. Dabei befinden sich die ersten Fahrgastaufnahmen erfindungsgemäß oberhalb des Schienenverlaufs und verfügen über eine flächenförmige und vorzugsweise nicht transparente Fußauflage, wie zum Beispiel ein Fußblech. Die Fahrgäste, die auf diesen ersten Fahrgastaufnahmen Platz nehmen, haben auf diesen ersten Fahrgastaufnahmen eines hohes Sicherheitsgefühl, weil sie ihre Füße vollflächig auf der ganzflächigen Fußauflage abstützen können. Zusätzlich wird dieses Sicherheitsgefühl dadurch verstärkt, dass ein Blick nach unten durch die Verwendung des flächigen Fußblechs vermieden wird und somit ängstliche Personen, die beispielsweise höhenempfindlich reagieren, immer das Gefühl haben, einen Boden unter den Füßen zu haben. Darüber hinaus schirmt die flächige Fußauflage die Füße der auf den ersten Fahrgastaufnahmen aufgenommenen Personen sicher von den Schienen ab, so dass diesbezüglich keine Gefahr für die Passagiere besteht, ihre Füße zwischen die Schienen zu bekommen. Zudem kann diese flächige Fußauflage von Fahrgästen beim Ein- und Aussteigen zu und von den zugeordneten Fahrgastaufnahmen betreten werden.
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Die zweiten Fahrgastaufnahmen sind erfindungsgemäß nicht mit solch einer flächigen Fußauflage versehen, sondern mit einer stangenförmigen Fußauflage, so dass der Blick nach unten weitgehend frei ist und die Passagiere, die auf den zweiten Fahrgastaufnahmen Platz genommen haben, nahezu ungehindert den Blick nach unten richten können. Trotzdem können diese Passagiere ihre Füße auf der stangenförmigen Fußauflage, sofern dies von den Passagieren gewünscht ist, sicher abstützen, sodass insoweit ein erhöhtes Sicherheitsgefühl bei den Passagieren erreicht wird. Zudem können solche Passagiere, die möglicherweise ein loses Schuhwerk tragen, zum Beispiel Sandalen oder Flipflops oder Ähnliches, ihre Füße und damit auch die Schuhe sicher auf den stangenförmigen Fußauflagen abstützen, so dass ein versehentliches Wegfallen dieser Schuhe vermieden werden kann. Auch können diese stangenförmigen Fußauflagen beim Ein- und Aussteigen der Fahrgäste in die zweiten Fahrgastaufnahmen als Tritthilfe benutzt werden. Dies ist insbesondere für kleinere Personen günstig, wenn das Fahrzeug in einen Bahnhof einfährt und die Fahrgäste vom Bahnsteig aus in einfacher Weise über ein Betreten der etwas höher liegenden stangenförmigen Fußauflage in ihren Fahrzeugsitz einsteigen bzw. aussteigen.
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Wenngleich die stangenförmige Fußauflage vorzugsweise für Fahrgastaufnahmen in Achterbahnen mit unterschiedlich gestalteten Fahrgastaufnahmen Verwendung findet, liegt es auch im Rahmen der Erfindung, dass die stangenförmige Fußaufnahme auch bei solchen Achterbahnen zum Einsatz kommt, die nur gleiche Fahrgastaufnehmen aufweisen. Beispiele solcher schienengeführten Fahrgeschäfte sind die eingangs als „Wing-Coaster“ erwähnten Achterbahnen. Bei diesen Achterbahnen sind die Fahrgastaufnahmen ausschließlich seitlich neben den Schienen, das heißt links und rechts von den Schienen, platziert. Die Fahrgastaufnamen sind alle identisch bzw. nahezu identisch gestaltet und weisen bisher überhaupt keine Fußauflagen auf. Mit der vorliegenden Erfindung können sämtliche oder nur ein Teil der Fahrgastaufnahmen von „Wing-Coastern“ ebenfalls mit stangenförmigen Fußauflagen versehen werden, um das Sicherheitsgefühl der darin aufgenommenen Passagiere zu erhöhen.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind die stangenförmigen Fußauflagen U-förmig oder mindestens annähernd U-förmig ausgebildet. Die beiden freien Enden eines solchen U-Schenkels sind dabei vorzugsweise an einer Sitzunterkonstruktion der Fahrgastaufnahmen feststehend, zum Beispiel mittels Schrauben, befestigt. Eine solche U-schenkelförmige Ausbildung der stangenförmigen Fußauflage zeichnet sich durch eine hohe mechanische Stabilität im Vergleich zu solchen stangenförmigen Fußauflagen aus, die L-förmig ausgebildet sind und nur an einem Schenkel an der bodenseitigen Konstruktion einer Fahrgastaufnahme montiert sind. Allerdings liegt es auch im Rahmen der Erfindung, solche L-förmigen stangenförmigen Fußauflagen bei der Achterbahn nach der Erfindung einzusetzen.
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Vorzugsweise sind die stangenförmigen Fußauflagen lösbar an der Fahrgastaufnahme befestigt. Dies hat den Vorteil, dass auch Fahrgastaufnahmen bereitgestellt werden können, an denen überhaupt keine Fußauflagen montiert sind, so dass die Möglichkeit besteht, eine Achterbahn mit drei unterschiedlich gestalteten Fahrgastaufnahmen bereitzustellen: eine erste Fahrgastaufnahme mit einer flächigen, vorzugsweise nicht transparten Fußauflage, eine zweite Fahrgastaufnahme mit einer stangenförmigen Fußauflage und eine dritte Fahrgastaufnahme ohne jegliche Fußauflage. Bei Bedarf können die stangenförmigen Fußauflagen auch klapp- und/oder verschwenkbar an den jeweils zweiten Fahrgastaufnahmen angeordnet sein. Ein solches klappbeziehungsweise schwenkbare Anordnen der stangenförmigen Fußauflagen hat den Vorteil, dass ein Fahrgast nach Belieben entscheiden kann, ob er die stangenförmige Fußauflage beim Fahren mit der Achterbahn nutzen will oder nicht.
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Zweckmäßigerweise sind die stangenförmigen Fußauflagen so gestaltet, dass man nicht darauf abrutschen kann, wenn man die Füße auf die stangenförmigen Fußauflagen aufsetzt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass eine Antirutsch-Auflage, wie beispielsweise ein Gummibelag, auf den stangenförmigen Fußauflagen zumindest abschnittsweise aufgebracht ist. Andere Maßnahmen, wie zum Beispiel ein Aufrauhen der Oberfläche der stangenförmigen Fußauflage, sind ebenfalls möglich.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Abstand der stangenförmigen Fußauflage beziehungsweise der an der stangenförmigen Fußauflage angebrachte Bereich, an dem Fahrgäste ihre Füße abstützen können, genau gleich oder mindestens annähernd gleich zu dem Abstand ist, flächige Fußauflage zu dem jeweils zur flächigen Fußauflage gehörenden Sitz hat. Diese Maßnahme hat den entscheidenden Vorteil, dass Passagiere, die bei einer solchen Achterbahn aus Unsicherheitsgründen zuerst auf den ersten Fahrgastaufnahmen mit der zugehörenden flächigen Fußauflage Platz nehmen und dort ihre Füße abstützen, bei einer nächsten Fahrt auf die vorzugsweise außen liegenden zweiten Fahrgastaufnahmen wechseln und dort in ähnlicher Weise ihre Füße aufstützen können, wodurch sie ein im Vergleich zum freien Hängen der Füße erhöhtes Sicherheitsgefühl empfinden und trotzdem - nahezu - das Gefühl einer freischwebenden Fahrt haben, weil der Blick nach unten dank des Weglassens einer flächigen Fußauflage freigegeben ist.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass die zweiten Fahrgastaufnahmen mit den stangenförmigen Fußauflagen im Vergleich zur Ebene der Schienen höher platziert sind als die ersten Fahrgastaufnahmen, denen die flächige Fußauflage zugeordnet ist. Dabei befinden sich diese zweiten Fahrgastaufnahmen mit den stangenförmigen Fußauflagen auch seitlich versetzt zu den ersten Fahrgastaufnahmen. Eine derartige Anordnung hat den Vorteil, dass die Achterbahn einen Bahnhof mit Bahnsteigen aufweisen kann, die bis an die flächige Fußauflage zu den ersten Fahrgastaufnahmen eben heranreichen. Die zweiten Fahrgastaufnahmen befinden sich bei in den Bahnhof eingefahrenen Fahrzeugen dagegen oberhalb der Bahnsteiges, so dass die dortigen Passagiere leicht in diese Fahrgastaufnahmen ein- und aussteigen können. Die stangenförmigen Fußauflagen dienen den Passagieren dort als Tritthilfe für das Ein- und Aussteigen. Die stangenförmigen Fußauflagen der zweiten Fahrgastaufnahmen sind dabei oberhalb (z. B mit einem Abstand von etwa 20 cm oder mehr) des Bahnsteigs platziert, sodass beim Einfahren des Fahrzeuges in den Bahnhof auf jeden Fall eine Kollision der äußeren Fahrgastaufnahmen bzw. der Füße der darin befindlichen Passagiere mit dem Bahnsteig sicher vermieden werden kann.
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Die erfindungsgemäße Achterbahn wird nachfolgend anhand von mehreren Ausführungsbeispielen mit sieben Figuren nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
- 1 Ein erstes Ausführungsbeispiel eines Fahrzeugs einer Achterbahn mit insgesamt acht Fahrgastaufnahmen, welche in zwei Reihen angeordnet sind;
- 2 eine der Fahrgastreihen mit vier Sitzplätzen des Fahrzeuges aus 1 in perspektivischer Ansicht;
- 3 die Sitzreihe von 2 in Seitenansicht;
- 4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Sitzreihe eines Fahrzeugs;
- 5 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Sitzreihe eines Fahrzeuges;
- 6 ein viertes Ausführungsbeispiel einer Sitzreihe eines Fahrzeugs, und
- 7 ein fünftes Ausführungsbeispiel einer Sitzreihe eines Fahrzeuges.
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In den nachfolgenden Figuren bezeichnen, sofern nicht anders angegeben, gleiche Bezugszeichen gleiche Teile mit gleicher Bedeutung.
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In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Fahrzeuges 10 einer Achterbahn dargestellt. Der besseren Übersichtlichkeit wegen ist die Schienenstrecke, auf der das Fahrzeug bewegt wird, in 1 nicht dargestellt. Das Fahrzeug 10 verfügt über ein Fahrzeugchassis 10a, an dessen Oberseite insgesamt mehrere Fahrgastaufnahmen 20, 40 platziert sind. Diese Fahrgastaufnahmen 20, 40 sind in zwei Reihen, nämlich eine erste Fahrgastreihe 11 und eine zweite Fahrgastreihe 12 unterteilt, so dass in jeder Fahrgastreihe jeweils vier Fahrgastaufnahmen nebeneinander angeordnet sind. An der Unterseite des Chassis 10a sind Räder 13 montiert, mit denen sich das Fahrzeug 10 auf den Schienen der Achterbahn bewegen kann.
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Wie näher im Detail aus den 2 und 3 ersichtlich, sind die verschiedenen Fahrgastaufnahmen 20, 40 in besonderer Weise mit Fußauflagen 22, 42 ausgestattet.
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Die beiden mittleren Fahrgastaufnahmen 20, die im Folgenden als erste Fahrgastaufnahmen 20 bezeichnet sind, jeder der Fahrgastreihen 11, 12 verfügen über eine gemeinsame, flächige Fußauflage 22, die beispielsweise als Fußblech bzw. Bodenblech oder Fußplatte ausgestaltet ist. Jede der ersten Fahrgastaufnahmen 20 verfügt dabei über Sitze mit einer Sitzfläche 28 und einer vorderen Sitzkante 27. Die Sitzflächen 28 dieser ersten Fahrgastaufnahmen 20 sind - bezogen auf die Fahrtrichtung F - leicht nach hinten geneigt. Der Abstand der vorderen Sitzkante 27 dieser ersten Fahrgastaufnahmen 20 zur flächigen Fußauflage 22 ist, wie aus 3 erkennbar, mit dem Bezugszeichen A bezeichnet. Dieser Abstand A kann beispielsweise zwischen 40 und 50 cm betragen und je nach Achterbahn beliebig variieren. Wichtig ist lediglich, dass der Großteil der mit der Achterbahn fahrenden Personen die flächige Fußauflage 22 tatsächlich zum Abstützen ihrer Füße benutzen kann. Wie insbesondere aus den 2 und 3 ersichtlich, ragt die flächige Fußauflage 22 deutlich in Fahrtrichtung F über die vordere Sitzkanten 27 der ersten Fahrgastaufnahmen 20 hinaus. Wie darüber hinaus 2 zeigt, ist die flächige Fußauflage 22 eine gemeinsame flächige Fußauflage 22 für die beiden mittleren Fahrgastaufnahmen 20. In ähnlicher Weise in der zweiten Fahrgastreihe 12 die dort vorgesehenen beiden mittleren ersten Fahrgastaufnahmen 20 mit einer ähnlichen flächigen Fußauflage 22 ausgestattet.
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Die äußeren Fahrgastaufnahmen 40, die im Folgenden als zweite Fahrgastaufnahmen 40 bezeichnet werden, verfügen über eine völlig anders gestaltete Fußauflage 42. Die dort vorgesehenen, der jeweiligen zweiten Fahrgastaufnahme 40 zugeordneten Fußauflagen 42, sind als stangenförmige Fußauflagen 42 gestaltet. In dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 3 ist diese stangenförmige Fußauflage 42 U-förmig ausgebildet und mit ihren distalen Enden der jeweiligen beiden U-Schenkel an dem Sitzgestell 44 vorzugsweise lösbar, z. B. mittels Schrauben, befestigt. Die lösbare Befestigung hat den entscheidenden Vorteil, dass je nach Bedarf die stangenförmigen Fußauflagen 42 an den jeweiligen zweiten Fahrgastaufnahmen 40 festgeschraubt werden können oder nicht. Diese stangenförmige und vorzugsweise U-förmige Fußauflage 42 ist im hinteren Bereich unten an dem Sitzgestell 44 befestigt und in Seitenansicht L-förmig in Fahrtrichtung F so nach vorne gebogen, dass Passagiere, die in der zweiten Fahrgastaufnahme 40 aufgenommen sind, mit ihren Füßen auf diesen Fußauflagen eine sichere Abstützung finden.
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Wie aus der Darstellung von 3 ersichtlich, ragt das vordere Ende der stangenförmigen Fußauflage 42 nicht über die vordere Sitzkante 27 hinaus. Durch diese Maßnahme und die stangenförmige Ausbildung der Fußauflage 42 ist sichergestellt, dass ein in der zweiten Fahrgastaufnahme 40 aufgenommener Passagier in keiner Weise in seinem Blick nach unten behindert wird, so dass das Gefühl einer frei schwebenden Fahrt vermittelt werden kann. Zudem steht es dem in der zweiten Fahrgastaufnahme 40 aufgenommenen Fahrgast jederzeit frei auch seine Beine frei nach unten baumeln zu lassen, wenn er sich nicht mit seinen Füßen auf der stangenförmigen Fußauflage 42 abstützen will. Auch hierdurch kann die Illusion einer frei schwebenden Fahrt weiter erhöht werden. Für solche Personen, die sich allerdings unsicher fühlen, bietet die stangenförmige Fußauflage 42 eine ideale Möglichkeit, sich körperlich mit seinen Füßen abstützen zu können. Dieses Abstützen ist besonders dann hilfreich, wenn der in der zweiten Fahrgastaufnahme 40 ausgenommene Passagier ein loses Schuhwerk, wie z. B. Sandalen oder Flip-Flops trägt. Durch das Abstützen der Füße kann sichergestellt werden, dass bei einer Achterbahnfahrt nicht ungewollt das Schuhwerk verloren wird. Dieser Abschnitt ist in 2 mit dem Bezugszeichen 43 versehen.
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Zweckmäßigerweise ist ein Abschnitt, der zum Abstützen der Füße an der stangenförmigen Fußauflage 42 vorgesehen ist, mit einem Antirutschbelag, z. B. einer gummiartigen Beschichtung oder einer Aufrauhung der stangenförmigen Fußauflage 42 versehen.
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Wie aus der Seitenansicht von 3 deutlich wird, ist der Abstand B zwischen der vorderen Sitzkante 47 und dem vorderen Bereich der stangenförmigen Fußauflage 42, an der sich ein Passagier mit seinen Füßen abstützen kann genauso groß bzw. vorzugsweise genauso groß wie der Abstand A zwischen der vorderen Sitzkante 27 und der flächigen Fußauflage 22 der ersten Fahrgastaufnahmen 20. Zudem ist aus 3 erkennbar, dass sich die stangenförmigen Fußauflagen 42 innerhalb einer Projektion 65 der Sitzfläche 48 der zweiten Fahrgastaufnahme 40 befindet, also nicht über die projizierte Sitzfläche 48 hinaus erstreckt. Diese projizierte Sitzfläche ist in 3 mit dem Bezugszeichen 65 bezeichnet. Hierdurch ist sichergestellt, dass sich die stangenförmige Fußauflage 42 auf jeden Fall unterhalb der Sitzfläche befindet und nicht über diese hinaus erstreckt und so der Blick eines in der zweiten Fahrgastaufnahme 40 sitzenden Passagiers nicht nach unten behindert wird.
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In diesem Zusammenhang ist jedoch zu bemerken, dass die stangenförmige Fußauflage 42 auch über die Sitzkante 47 in Fahrtrichtung F nach vorne hervorragen kann, um den Fahrgästen auch dann eine Fußabstützung zu ermöglichen, wenn sie ihre Beine und Füße nicht nach hinten abwinkeln wollen, um die Füße an der Fußauflage 42 abzustützen. Eine solche in Fahrtrichtung F verlängerte Fußauflage 42 ist in 3 durch eine strichlierte Verlängerung der stangenförmigen Fußauflage 42 in Fahrtrichtung F angedeutet.
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In 4 ist eine Sitzreihe 11 dargestellt, die weitgehend dem zuvor gezeigten, ersten Ausführungsbeispiel entspricht. Allerdings ist die dort vorgestellte stangenförmige Fußauflage 42 in Fahrtrichtung F gesehen deutlich kürzer ausgebildet, so dass der vordere Bereich der flächigen Fußauflage 42 nicht über die Sitzfläche 48 und insbesondere nicht über die vordere Sitzkante 47 der zweiten Fahrgastaufnahmen 40 hinausragt. Die stangenförmige Fußauflage 42, die auch in diesem Ausführungsbeispiel von 4 U-förmig ausgebildet ist befindet sich vielmehr innerhalb einer Projektionsfläche der Sitzfläche 28 der zweiten Fahrgastaufnahme 40. Der wesentliche Vorteil einer solch verkürzt ausgebildeten, stangenförmigen Fußauflage 42 besteht darin, dass ein in den zweiten Fahrgastaufnahmen 40 aufgenommener Fahrgast überhaupt nicht mit seinem Blick nach unten durch irgendwelche Aufbauten behindert ist. Das Gefühl einer frei schwebenden Fahrt ist damit zumindest optisch für den jeweiligen Fahrgast optimal erfüllt.
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5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel von Fahrgastaufnahmen 20, 40 einer ersten Sitzreihe 11 einer Achterbahn. Das Ausführungsbeispiel von 5 ähnelt weitgehend den zuvor dargestellten Ausführungsbeispielen, wobei die stangenförmige Fußauflage 42 jetzt nicht U-förmig sondern lediglich als vom Sitzgestell links und rechts orthogonal zur Fahrtrichtung F wegstehende und gerade verlaufende Bolzen. Diese Bolzen, ausgebildet ist, sind wiederum so angeordnet, dass sie nicht über eine Projektion 65 der Sitzfläche 48 der zweiten Fahrgastaufnahme 40 hinausragen.
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6 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel, das sich von den zuvor genannten Ausführungsbeispielen von Fahrgastaufnahmen in zwei Punkten unterscheidet. Zum einen befindet sich an dem dem Betrachter zugewandten rechten Ende der Sitzreihe 11 eine weitere Fahrgastaufnahme 60, an deren Unterseite unterhalb der Sitzfläche eine weitere Fußauflage 62 sitzt, die nicht stangenförmig, sondern jetzt plattenförmig ausgestaltet ist und eine mittlere Öffnung 63 aufweist. Dabei ist die weitere Fußauflage 62 so gestaltet, dass diese wiederum unterhalb der Sitzfläche der weiteren Fahrgastaufnahme 60 angeordnet ist und nicht über die äußere Umrandung des Sitzes hinausragt. Die Projektion des Sitzes der weiteren Fußaufnahme 60 ist in 6 wieder mit dem Bezugszeichen 65 bezeichnet. Es ist aus 6 zu erkennen, dass die weitere Fußauflage 62 ausschließlich der in 6 rechts dargestellten weiteren Fußaufnahme 60 zugeordnet ist. Diese weitere Fußauflage 62 dient ausschließlich einem Fahrgast, der in der weiteren Fahrgastaufnahme 60 Platz genommen hat. Im Gegensatz dazu dient die flächige Fußauflage 22 für zwei Fahrgäste, die in den beiden mittleren Fahrgastaufnahmen 20 Platz finden. Aus 6 ist ganz links eine weitere Fahrgastaufnahme 70 zu erkennen, die überhaupt keine Fußauflage aufweist. Damit bietet diese Sitzreihe, wie sie in 6 dargestellt ist, Fahrgastaufnahmen 20, 60 und 70, für drei unterschiedliche Fahrgefühle.
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7 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel von 6 dadurch, dass die in 7 dargestellte Fußauflage 67 zwar plattenförmig ausgestaltet ist, jedoch über keine mittige Öffnung verfügt.
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Bisher wurden lediglich die unterschiedlichen Ausführungsbeispiele von Fahrgastaufnahmen für ein schienengeführtes Fahrzeug nach der Erfindung erläutert. Im Zusammenhang mit 2 wird abschließend noch die Situation erläutert, die sich ergibt, wenn Fahrzeuge mit solchen erläuterten Fahrgastaufnahmen in einen Bahnhof der Achterbahn einfahren. In 2 ist schematisch die Situation des Fahrzeuges in einem Bahnhof skizziert. Das Fahrzeug (von dem nur die erste Fahrzeugreihe 11 dargestellt ist) fährt auf Schienen 1 in den Bahnhof ein. Der Bahnhof verfügt über links und rechts von den Schienen 1 befindliche Bahnsteige 3, die so gestaltet sind, dass diese bis nahe an die flächige Fußauflage 22 heranreichen und vorzugsweise zu dieser flächigen Fußauflage 22 ebenbündig abschließen. Hierdurch ist sichergestellt, dass die auf den beiden ersten Fahrgastaufnahmen 20 ein- bzw. aussteigenden Fahrgäste einfach vom Bahnsteig 3 über die flächige Fußauflage 22 in die Sitze ein- bzw. aussteigen können. Dazu müssen die Fahrgäste vom Bahnsteig 3 lediglich auf die flächige Fußauflage 22 auftreten und dann in den ersten Fahrgastaufnahmen 20 Platz nehmen.
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Wie 2 zeigt, ragen die beiden Bahnsteige 3 unter die äußeren beiden, d. h. zweiten Fahrgastaufnahmen 40. Deshalb brauchen die Fahrgäste, die auf diesen zweiten Fahrgastaufnahmen 40 Platz nehmen wollen, regelmäßig nur auf den Bahnsteigen 3 stehen und können von dort direkt in die zweiten Fahrgastaufnahmen 40 einsteigen. Da im dargestellten Ausführungsbeispiel die beiden äußeren, also zweiten Fahrgastaufnahmen 40 etwas höher platziert sind, wie die beiden ersten in der Mitte befindlichen Fahrgastaufnahmen 20, dienen die stangenförmigen Fußauflagen 42 vorteilhafterweise als Einstiegshilfe, indem die Fahrgäste zum Besteigen der zweiten Fahrgastaufnahmen 40 auf diese stangenförmigen Fußauflagen 42 auftreten, um so leicht in die Sitze 48 der zweiten Fahrgastaufnahmen 40 hinaufsteigen und dort Platz nehmen zu können. Dies ist insbesondere für kleinere Personen von großem Vorteil.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schienen
- 3
- Bahnsteig
- 10
- Fahrzeug
- 10a
- Chassis
- 11
- Fahrgastreihe
- 12
- Fahrgastreihe
- 15
- Räder
- 20
- erste Fahrgastaufnahme
- 22
- Flächige Fußauflage
- 27
- vordere Sitzkante
- 28
- Sitzfläche
- 40
- zweite Fahrgastaufnahme
- 42
- stangenförmige Fußauflage
- 43
- Antirutschbeleg
- 44
- Sitzgestell
- 45
- Schrauben
- 47
- Sitzkante, vordere
- 48
- Sitzfläche
- 60
- weitere Fahrgastaufnahme
- 62
- weitere Fußauflage
- 65
- Projektion der Sitzfläche der weiteren Fahrgastaufnahme
- 70
- Fahrgastaufnahme ohne Fußauflage
- A
- Abstand Sitz- flächige Fußauflage 22
- B
- Abstand Sitz- stangenförmige Fußauflage
- F
- Fahrtrichtung