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Kinderstühlehen Die Erfindung betrifft Kinderstühlchen mit einem Sitz,
einer annähernd senkrechten Rükkenlehne und zwei Armstützen, die ;einen etwa der
Körperbreite des Kindes entsprechenden Abstand voneinander haben und an ihrer Vorderseite
durch einen. :einschwenkbaren, parallel zur Rückenlehne etwa im Abstande der Körperdicke
des Kindes angeordneten Bügel miteinander verbanden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde; ein Kinderstühlchen zu schaffen,
das eine möglichst weilhgehende Sicherheit und seine ges de Lage und Haltung des
Kindes gewährleistet, das gleichzeitig ein leichtes Fortschaffen des Kindes durch
eine oder zwei Personen ermöglicht und zur Aufstellung auf Tischen oder Stühlen
und auf Sitzgelegenheiten in Fahrzeugen geeignet isst.
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Von den bekannten Ausführungen von Kinderstühlchen unterscheidet sich
das Stühlchen nach der Erfindung schon dadurch, daß seine Benutzungsdauer auf das
Kindesalter von etwa 8 bis 18 Monaten beschränkt ist. Alle bekannten Kin'derstühlchen
sind für eine ziernl.ich weite Alterspanne bemesisien, d. h. sie sind so groß, daß
ein etwa 8 Monate altes Kind nicht allseitig gestützt wird, während das Stühlchen
nach der Erfindung auch den besonderen Bedürfnissen und Anforderungen des Kindes
in dem Alter Rechnung trägt, in welchem @es eben erst sitzen kann.
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Das Stühlchen ist als: Niederstuhl ausgebildet und unterscheidet sich
,auch dadurch schon von zahlreichen bekannten, ausschließlich als Hochstuhl benutzbaren
Kinderstühlen, es ist jedoch ohne weiteres als Ersatz für einen Hochstuhl verwendbar,
da es: leicht und sicher auf einem gewöhnlichen Stuhl aufgestellt werden kann.
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Es ist bereits ein Niedersriihlchen bekannt, das :ebenfalls auf ,einem
anderen Stuhl aufgestellt werden kann. Um jedoch lein sicheres Aufstellen .auf dem
Stuhl zu gewährleisten, ist eine besondere Vorrichtung zum Befestigen des Stühlchens
an der Rückenlehne des Stuhles notwendig. Ein weiteres, nicht als Hochstuhl anzusprechendes
Kinderstiihlchen ist so gebaut, daß :es zusammenklappbar ist und von einer Person
mit dem darin sitzenden Kinde auf dem Rücken getragen werden kann.
Es
ist auch bereits ein nur als Hochstuhl verwendbares Kinderstühlchen bekannt, in
welchem ein sicheres Sitzen des Kindes insofern gewährleistet ist, daß ein Herausrutschen
des Kindes verhindert ist. D:er schwenkbare Bügel an der Vorderseite des St:ü:hlchens
ist mit .einer senkrechten Platte versehen, die bis auf den waagerechten Sitz hinabreicht
und in der abgerundete Aussparungen vorgesehen sind, welche sich um die Oberschenkel
des Kindes legen. Die Unterschenkel des Kindes werden durch Öffnungen des Sitzes
hindurchgesteckt. Hierin ist dem Kinde aber nicht einmal eine Seitwärtsbewegung
der Schenkel möglich, so daß das Sitzen für das Kind schnell unbequem wird. Bei
einem andern bekannten, ebenfalls nur als Hochstuhl verwendbaren Kinderstühlchen
ist zur Sicherung des in dem Stühlchen sitzenden Kindes für den schwenkbaren Bügel
ein Verschluß vorgesehen, der von dem Kinde aus dem Grunde nicht geöffnet werden
kann, weil seine Kraft hierzu nicht ausreicht.
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Gemäß .der Erfindung sind in einem Kinderstühlchen der eingangs genannten
Artfolgende Merkmale vereinigt: Das Stühlchen ist auf einer Grundplatte kippsicher
aufgebaut, der Sitz fällt schräg nach hinten ab, und der einschwenkbare Bügel weist
eine waagerechte Tischplatte auf, die so bemessen ist, daß das Kind die darunter
angeordnete Verriegelung nicht erreichen kann, während eine annähernd senkrechte
Innenplatte des Bügels dem Kind bis faset auf die Oberschenkel reicht. Der einschwenkbare
Bügel ist weiterhin nach Art :eines Türflügels um eine senkrechte, bis auf die Grundplatte
reichende Schwenksäule drehbar. Der Sitz fällt nach hinten um etwa io bis
30' gegenüber der Waagerechten ab. In der Rückenlehne ist im obersten Teil
und in jeder Seitenwand unter der Armstütze je eine längliche Öffnung vorgesehen.
Diese Öffnungen ermöglichen das Tragen des Stühlchens mit dem darin sitzenden Kind
mit einer Hand oder mit zwei Händen. Die Seiten-,vände weisen in der oberen Hälfte
bis an die Rückwand heranreichende Aussparungen auf, die zum Hindurchziehen eines
Gurtes -zum Befestigen des Stühlchens - an einem anderen Gegenstand dienen, können.
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Die Verwendung der neuartigen Grundplatte an sich bringt schon eine
Reihe von Vorteilen mit sich. Diese Grundplatte nimmt alle durch Strampelbewegungen
des Kindes entstehenden Schübe und Drücke des Kinderbeines auf, so daß das Kind
das Stühlchen nicht von der Stelle bewegen oder gar zum Umstürzen bringen kann.
Die Platte ermöglicht ein Aufstellen des Stü:hlchens überall dort, wo die sonst
üblichen vier Stuhlheine keinen sicheren Stand ermöglichen würden, z. B. auf jeder
Bank, jedem Polstermöbel, jedem Sitzplatz in einem Kraftfahrzeug oder in einem Eisenbahnwagen
und vor allem auf jedem Stuhl, so dal> das Stühlchen mit dem Stuhl an den Tisch
der Erwachsenen tierangeschoben werden und so einen Hochstuhl ersetzen kann. Gleichzeitig
dient die Platte zur Abschirmung gegen Kälte und Feuchtigkeit, wenn das Stühlchen
auf dem Bodien steht, was besonders in Küchen mit Steinplattenböden und erst recht
im Freien wichtig ist. Schließlich ermöglicht die Platte eine Befestigung der Schwenksäule
für den einschwenkbaren Bügel. Die Schwenksäule hält den Bügel auch in Öffnungsstellung
zuverlässig in waagerechter Lage.
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Die Schräglage der Sitzfläche, die von der üblichen waagerechten Anordnung
der Sitzfläche bei den bereits bekannten Kinderstühlchen abweicht, ist ebenfalls
in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft. Sie bewirkt einerseits, daß das Kind durch sein
Eigengewicht mit dem .Rücken gegen die senkrechte Rückenlehne gedrückt wird, d.
h. also, daf> das Kind zu .einer gesunden Haltung gezwungen. wird. Es wird also
nicht nur die Gefahr einer Rückgratverkrümmung verringert, sondern bei Anlage des
Kindes zu Rückgratverkrümmung oder bei bereits bestehender Rückgratverkrümmung kann
sogar diese Anlage bzw. die bestehende Verkrümmung wirksam bekämpft werden. Außerdcn:
werden die Oberschenkel des Kindes etwas angewinkelt, was viel besser der Lage entspricht,
die das Kind im Liegen und Schlafen von selbst einnimmt, solange es sich noch im
Zustand der Abgewöhnung von der Embron.allage befindet. Schließlich macht die Schräglage
in Verbindung mit dem entsprechend ausgebildeten Bügel sowohl ein Herausrutschen
des Kindes nach unten als auch ein Herausarbeiten nach oben praktisch unmöglich.
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Weitere Vorzüge des Stühlchens ergeben sich aus der Beschreibung der
Zeichnung. in welcher ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. In
der Zeichnung z- ,*1-gen Abb. i ein Schaubild des Stülilchens, Abb. 2 e=inen A.ufriß
des Stii.b.'chcns irr e twa i r der natürlichen Größe.
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-Abb.3 eine Seitenansicht des Stfhlchens in , 1 der natürlichen (srül#e,
teilwrcisc, im etwa 1
Schnitt auf Linie III-ill von Abb. a.
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Abb. 4. einen Grundriß des Stühlchens in etwa 1, , der natürlichen
Größe, wobei einige Teile weggelassen sind, deren Anordnung aus den ersten Abbildungen
klar ersichtlich ist.
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Eine Grundplatte i trägt das ganze Stühlchen,was den groPen Vorteil
mit sich bringt, d.aß das Stühlchen überall aufgestellt werden kann. Es kann z.
B. auf den Fußboden.
im Freien ,auf den Erdboden, -auf einen Stuhl
oder ein- Sofa, im Eisenbahnwagen oder im Auto auf einen Sitz gestellt werden, ohne
daß die Gefahr .des Kip:pens besteht, durch die Grundplatte ivixd außerdem die Kältestrahlung
und die Kälteübermittlung eines nicht aus Holz bestehenden Fußbodens, -wie er in
vielen Küchen anzutreffen ist, oder des Erdbodens im Freien, abgeschirmt. In :den
S:eitenwänden 2 und 3 und in der Rückwand 4.' sind Aussparungen bzw. Üffnungen vorgesehen,
die es ermöglichen, die Armstützen 5 und 6 der Seitenwände 2 und 3 und auch .den
obersten Teil 7 der Rückenwand 4. als Traggriffe zu benutzen. Die Armstützen 5 und
6 sind so: hoch angebracht, daß sie fast bis unter die Achselhöhle des Kindes reichen,
so daß ein seitliches Umkippen :des Kindes in seinem Stühlchen ausgeschlossen ist.
Auch sind die Seitenwände 2 und 3 in .einer Entfernung voneinander angeordnet, :die
der Körp,erbreite des Kindes entspricht.
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Die Sitzfläche 8 steigt schräg nach vorn an und ist in ihrer Länge
so bemessen, daß das Künd infolge der Schwerpunktlage mit dem ganzen Rücken gegen
die Rückenlehne angedrückt wind und dennoch mit den Füßen die Grundplatte i erreichen
kann. Die Ausbildung Beines krummen Rückens wird dadurch vermieden. Durch Zusammenwirken
init dem später beschriebenen Verschlußbügel macht die Schräglage des Sitzes ein
Herausrutschen des Kindes nach vorn und auch :ein Aufstehen unmöglich und gewährleistet
gleichzeitig eine eingewinkelte Sitzstellung, die dem Kinde bequem ist, da sie seiner
früheren Embryonalstellung entspricht. Unter der Sitzfläche 8 sind zwei annähernd
parallele Leisten 9 angebracht, die zum Festhalten des Töpfchens dienen. Die untere
Schicht io der Sitzplatte 8 besteht aus Sperrholz. In dieser Schicht ist eine Öffnung
angebracht, die der Öffnung des Töpfchens annähernd entspricht, so daß nach Herausnehmen
des lc)sien Teiles 8R der Sitzfläche (s. Abb. 3) .eine Benutzung des Tö.pfchens
durch das sitzende Kind möglich ist.
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Der vordere Verschluß wird durch einen Bügel gebildet, der wie ein
Türflügel auf :einer S,chwenksiäule i i ruht. Der Bügel ist mit @ein-er senkrechten
Innenplatte 12, reiner Tischplatte 13 und einem Sperriegel 14 ausgestattet.
In eipgeschwenktem Zustandkommt die Innenplatte i--, des Bügels so dicht an die
Oberschenkel des Kindes heran, daß ein Aufstehen und ,auch :ein Durchrutschen nicht
möglich ist, was ja an und für sich schon durch :die Schräglage des Sitzes erreicht
wird. Der unter Federspannung oder Gummizugspannung verschiebbare Querriegel i q.
hält den Bügel in eingeschwenkter Stellung dadurch fest, daß :er sich m eine Aussparung
oder in ein Loch der Armstütze 6 hineinschriebt. Der Handgriff des lciegels liegt
in dem Winkel zwischen Tischplatte 13 und Innenplatte 12, derart, daß @er von dem:
Kind .nicht erreicht werden kann.
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An der 1<ückwand sind an geeigneter Stelle zwei, Uffnungen i 5
angebracht sowie an der Grundplatte zwei- Ufrnungen 16. Durch @diese Öffnungen kann
:ein Gurt 17, ein Kiemen. oder exn. Seil hindurchgezogen und so ein rucksackartiges
Tragen des Stühlchens mit dem Kind exmöglicht werden. Auaerdem besteht so de ivlögtchkeit,
das StünICnen in bequemer Weise vorn an ,einem h'ahrrad zu betestigen. Schließ lach
sind auch in den Sieitenwanden noch zwei Offnungen 18 vorgesehen, .durch die ebenfalls
ein Gurt o,.-dgl. hindurchgezogen werden kann. Auf diese Weise kann man das St'ühlchen
an irgendeinem festen Gegenstand befestigen.
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An dem ganzen S,ün.lchen sind Metallteile nicht vorhanden, was ebenfalls
wichtig ist, damit das Kind keinerlei Verletzungen ausgesetzt ist. Dadurch, daß
die Ri1CKenlehne und die Seitenteile ziemlich d.,cht an den Körper des Kindes herankommen,
ist das Kind auch gegen Zug und Abkühlung geschützt.
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Durch alle die- genannten Vorteile wird das Stühlchen zu einem wirklichen
Sicherheit,sstühlchen, so d:aß die Mutter ungestört für eine bestimmte Zeit das
Haus verlass@enkann, ohne befürchten zu müssen, daß ihrem Kinde :etwas passiert.
Bei den bisherigen Ausführungsformen kann sich das Kind aus dem Stühlchen herausarbeiten
oder durchrutschen. Ist das Kind in einem Stühlchen ,älterer Ausführung noch zusätzlich
durch einen Gurt befestigt, so besteht bei :einem Durchrutschen sogar die Gefahr,
:daß das Kind sich selbst erdrosselt.