DE202004009602U1

DE202004009602U1 - Brustprothese

Info

Publication number: DE202004009602U1
Application number: DE200420009602
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2004-06-17
Filing date: 2004-06-17
Publication date: 2004-09-23
Anticipated expiration: 2014-06-18
Also published as: WO2005122972A1

Abstract

Brustprothese (1) für brustamputierte Frauen, bestehend aus einer Kunststoff hülle (2) und einem Füllmaterial (7) für die Hülle, wobei die Brustprothese die Form einer weiblichen Brust nachahmt und einen Einfüllkanal (5) besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffhülle (2) ein ein- oder mehrteiliges Spritzteil aus einem weich eingestellten thermoplastischen Elastomer ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brustprothese mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Extrakorporale Brustprothesen bestehen seit Langem überwiegend aus einer aushärtbaren Silikonverbindung, die von Folien umhüllt ist. Als Silikonverbindung werden z.B. Zweikomponeneten-Silikonkautschukmassen ( DE 91 07 681 U1 ) genannt. Die Folie ist beispielsweise eine Polyurethanfolie ( DE 92 06 370 U1 , DE 297 04 605 U1 , EP 0 600 239 ). Weitere Entwicklungen beziehen sich auf Zusatzelemente, wie ein elastisch verformbares, flächiges Teil, das ausgebracht werden kann ( DE 297 04 605 ), bestimmte Herstellungsverfahren ( EP 0 735 846 B1 ) oder die Beschichtung mit bestimmten Geweben. Die äußere Hülle weist längs der Kontur verlaufende Schweißnähte auf und verleiht der Prothese einen negativen Verpackungscharakter. Um den speckigen Glanz der verwendeten TPU-Folien zu vermeiden, werden die Brustprothesen auch häufig lackiert oder mit anderen Folien kaschiert. Darüber hinaus sind die zweikomponentigen Silikonkautschuke teuere Rohmaterialen, die schwierig in der Prozesskontrolle sind und bei denen es relativ aufwändig ist, gewichtsreduzierende Microsperes einzusetzen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine extrakorporale Brustprothese zu schaffen, die weniger aufwändig in der Herstellung ist, die aus kostengünstigeren Materialien besteht, die flexibel und variable ausgeführt werden kann und die eine verringerte Herstellungsdauer benötigt.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Fortbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind im Folgenden umfasst.
Erfindungsgemäß ist eine Brustprothese für brustamputierte Frauen, bestehend aus einer Kunststoffhülle und einem Füllmaterial für die Hülle, wobei die Brustprothese die Form einer weiblichen Brust nachahmt und einen Einfüllkanal besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffhülle ein ein- oder mehrteiliges Spritzteil aus einem weich eingestellten thermoplastischen Elastomer ist.
Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Brustwarze als Angusskanal ausgebildet und verschließbar den Einfüllkanal aufnimmt.
Das Füllmaterial besteht vorzugsweise aus einer einkomponentigen, weich eingestellten Gelmasse auf Basis thermoplastischer Elastomere. Es kann mit gewichtsverringernden Materialien oder Elementen vermischt sein.
Nach vorteilhaften Ausbildungen der Erfindung schließt die Kunststoffhülle wenigstens teilweise versteifende Materialien wir Textilmaterialien, Folien, Stäbe, Spangen oder dergleichen ein oder weist stellenweise stabilisierende Verdickungen auf.
Die Kunststoffhülle kann wenigstens teilweise mit Textilmaterial, Folien oder dergleichen beschichtet sein.
Nach einer besonderen Ausführung der Erfindung ist die Kunststoffhülle in einem Zweikomponenten-Spritzverfahren hergestellt, wodurch z.B. unterschiedliche Härten/Weichheiten einstellbar sind.
Nach einer anderen Ausführung der Erfindung sind bei einer mehrteiligen Kunststoffhülle die Teile randlos miteinander verschweißt sind. Die Teile können zwei oder mehrere Lagen von Folien eines thermoplastischen Elastomers sein, wobei die die Lagen vor dem Verschweißen einem Vorformverfahren unterworfen sein können.
Nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist eine einteilig gespritzte Kunststoffhülle im Wesentlichen alle Konturmerkmale der fertigen Form der Brustprothese auf.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung beispielhaft näher beschrieben.
1 zeigt schematisch eine Brustprothese 1 mit einer Hülle 2 aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE). TPE besitzen elastomere Eigenschaften durch Copolymerisation von harten und weichen Blöcken oder durch Blenden einer thermoplastischen Matrix mit teilvernetztem oder unvernetztem Kautschuk. Abhängig von der Polymertype der Hartphase werden TPE auf Amid-, Ester-, Olefin, Styrol und Urethanbasis unterschieden. Sie lassen sich wie thermoplastische Materialien z.B. im Spritzguss verarbeiten und in ihren Gebrauchseigenschaften über den Anteil von Hart- und Weichphase gut einstellen, so dass die im vorliegenden Falle geforderte Weichheit und Dehnbarkeit (bei der Entformung) gut erreichet werden können. Der Angusskanal 5 m Bereich der Brustwarze dient zum Spritzguss der Hülle, wie auch später der Befüllung 7 mit einer weich eingestellten Gelmasse auf TPE-Basis und wird danach durch Verkleben oder Verschweißen verschlossen. Die Brustprothese 1 kann auf der Rückseite mit Gewebe 4 kaschiert sein, oder zum Beispiel an den Rändern 3 zur Stabilisierung verdickt sein. Die Zeichnung zeigt die Fixierungen 6, 6a des Kerns, um den die Hülle gespritzt wird. Aufgrund der elastischen Eigenschaften des TPEs kann die hülle einfach von dem Kern abgezogen werden. Es ist auch möglich, die Größe der Brustprothese durch die Befüllung 7 einzustellen. Es hat sich – in Abkehr von dem bekannten Stand der Technik – erwiesen, dass erfindungsgemäß die Außenhülle einer Brustprothese aus einem Stück in einem Spritzgussverfahren hergestellt werden kann, wobei der Spritzling alle Konturmerkmale der späteren Form der Brustprothese aufweist.
Dabei kann die Formgebung der Außenhülle beliebig erfolgen. Bei der Alternative von randseitig nahtlos verschweißten Hüllen können diese durch eine Vakuumaufnahme angesaugt und in einem Befüllwerkzeug zentriert werden.

Claims

Brustprothese (1) für brustamputierte Frauen, bestehend aus einer Kunststoff hülle (2) und einem Füllmaterial (7) für die Hülle, wobei die Brustprothese die Form einer weiblichen Brust nachahmt und einen Einfüllkanal (5) besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffhülle (2) ein ein- oder mehrteiliges Spritzteil aus einem weich eingestellten thermoplastischen Elastomer ist.
Brustprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brustwarze als Angusskanal (5) ausgebildet ist.
Brustprothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Brustwarze verschließbar den Einfüllkanal aufnimmt.
Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (7) aus einer einkomponentigen, weich eingestellten Gelmasse auf Basis thermoplastischer Elastomere besteht.
Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffhülle (2) wenigstens teilweise versteifende Materialien wir Textilmaterialien, Folien, Stäbe, Spangen oder dergleichen einschließt oder stellenweise Verdickungen (3) aufweist.
Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffhülle (2) wenigstens teilweise mit Textilmaterial, Folien oder dergleichen (4) beschichtet ist.
Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffhülle (2) in einem Zweikomponenten-Spritzverfahren hergestellt ist und wenigstens zwei unterschiedliche Materialeigenschaften aufweist.
Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (7) mit gewichtsverringernden Materialien oder Elementen vermischt ist.
Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile einer mehrteiligen Kunststoffhülle randlos verschweißt sind.
Brustprothese nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile zwei oder mehrere Lagen von Folien eines thermoplastischen Elastomers sind.
Brustprothese nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen vor dem Verschweißen einem Vorformverfahren unterworfen wurden.
Brustprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine einteilig gespritzte Kunststoffhülle im Wesentlichen alle Konturmerkmale der fertigen Form der Brustprothese aufweist.