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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein einstückiges
Hängebehältnis für Hängeregistraturen
oder dergleichen, vorzugsweise zur Aufbewahrung von Schriftgut.
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Zur Aufbewahrung von Schriftgut in
Hängeregistraturen
werden verschiedene Arten von Hängebehältnissen
angeboten, vorwiegend Hängemappen, Hängetaschen
oder Hängehefter.
Hängemappen
und Hängetaschen
bieten V-förmige
Taschen, die durch mittige Faltung von rechteckigen Zuschnitten
entstehen, und in die Schriftstücke
jeglicher Art, beispielsweise Loseblattsammlungen, eingelegt und
zwischen einem vorderen und einem rückseitigen Deckel geschützt aufbewahrt
werden können.
Durch Aufhängevorrichtungen
an den oberen, offenen Längsseiten
der Mappen oder Taschen können
diese in Schienen von Hängeregistraturen
eingehängt
werden. Hängehefter
bieten ebenfalls vordere und rückwärtige Schutzdeckel,
zwischen denen das Schriftgut durch eine Haltevorrichtung festgehalten
wird. Die Aufhängevorrichtung
ist bei Hängeheftern
an der hinteren, geschlossenen Längsseite
positioniert.
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Unter den Aufhängevorrichtungen sind Schienensysteme
am weitesten verbreitet. Die Hängebehältnisse
weisen hierbei Führungen
an den entsprechenden Längsseiten
auf, durch die Metallschienen geschoben werden. Die Metallschienen
ragen aufgrund ihrer Länge
seitlich aus den Führungen
heraus, und stellen an diesen überragenden
Enden Hängenasen
zur Verfügung,
die dem Einhängen
des jeweiligen Hängebehältnisses
in die Hängeregistratur dienen.
Das Hängebehältnis selbst
ist nahezu aus beliebigem Material gefertigt, vorwiegend aus Karton.
Die Zweistückigkeit
sowie die Unterschiedlichkeit der Materialien der beiden Einzelteile
machen dieses System aufwändig
und relativ teuer in der Fertigung, sowie unpraktisch im Gebrauch.
Auch optisch ist das System nicht ansprechend.
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Aus der
EP 0 661 174 B1 ist ein
Hängesystem
für Hängehefter
bekannt, bei der die Aufhängevorrichtung
einstückig
mit dem Hängehefter
gefertigt ist. Die Aufhängevorrichtung
entsteht hierbei durch Stanzungen im Randbereich des Hefterrückens, die zur
Ausbildung der Hängenasen
ausklappbar sind. In der Fertigung ist dieses System sehr einfach,
auch optisch ist es durch die Verwendung von Polypropylen sehr vorteilhaft.
Die beschriebene Aufhängevorrichtung
ist jedoch beschränkt
auf Hängehefter
und läßt sich
nicht auf Hängemappen
oder Hängetaschen übertragen.
Ausserdem ist das System nur begrenzt belastbar und knickt bei Überlastung
derart ein, dass es aus den Schienen der Hängeregistratur ausbrechen kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine Aufhängevorrichtung
für Hängebehältnisse
zur Verfügung
zu stellen, die im Vergleich zu bekannten Systemen für verschiedene
Arten von Hängebehältnissen,
insbesondere Hängemappe und/oder
Hängetasche
und/oder Hängehefter,
anwendbar ist und eine erhöhte
Belastbarkeit zeigt. Es soll zudem einfach und preisgünstig in
der Fertigung sowie einfach im Gebrauch sein. Des weiteren ist eine
Anforderung an die Vorrichtung, dass sie ein insgesamt einheitliches,
ordentliches und ansprechendes Erscheinungsbild des gesamten Hängeregisters ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Hängebehältnis mit
der Aufhängevorrichtung
einstückig
gefertigt ist, wobei die Hängenasen
an beiden Randbereichen der oberen Längsseiten des Hängebehältnisses
als ununterbrochene Verlängerungen
des vorderen und rückseitigen
Deckels ausgebildet sind.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird das jeweilige Hängebehältnis durch
Falten einer einstückigen
Grundform erzeugt. Eine zusätzliche
Formung und/oder Stabilisierung kann durch Stecken und/oder Kleben
und/oder Schweissen und/oder Nieten oder sonstige Befestigungsweisen
erfolgen. Zur Bereitstellung der Hängenasen ist keine weitere
Behandlung (wie beispielsweise Knicken, Kleben oder Stecken) der
einstückigen
Grundform des Hängebehältnisses
notwendig.
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Die einstückige Grundform wird erfindungsgemäß aus einem
biegesteifen Material, bevorzugt aus Kunststoff, besonders bevorzugt
aus Polypropylen, ausgeschnitten oder ausgestanzt oder in sonstiger
Weise gefertigt. Insbesondere wird hierbei erfindungsgemäß ein durchsichtiges
und/oder opakes und/oder milchiges Erscheinungsbild des Materials bevorzugt,
das den Blick auf das aufbewahrte Gut freihält.
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Die einstückige Grundform wird im Folgenden,
unabhängig
von der Art ihrer Herstellung, als Zuschnitt bezeichnet.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist eine Hängemappe,
die durch Faltung eines spiegelsymmetrischen, in der Grundform rechteckigen
Zuschnittes entlang der Spiegelachse gebildet ist. Die Schmalseiten
des Zuschnittes, welche nach Faltung die Längskanten der Hängemappe
bilden, sind in ihren Randbereichen jeweils über beide Längskanten des Zuschnittes,
welche den späteren Seitenkanten
der Hängemappe
entsprechen, hinaus in der Art verlängert, dass die Verlängerungen
Hängenasen
bilden. Erfindungsgemäß können die
Verlängerungen
beispielsweise die Hakenform aufweisen, wobei die Hakenbögen im Zuschnitt
der mittigen Falzlinie und Spiegelachse zugewandt sind.
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Eine alternative bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Hängetasche, deren Zuschnitt
in den Grundzügen
dem bei der Hängemappe
beschriebenen Zuschnitt entspricht. Zusätzlich weist der Zuschnitt
für die
Hängetasche
am Rand des Teils der Längsseite
des Zuschnittes, welche einem der Deckel der Hängetasche entspricht, beidseitig
je mindestens eine Lasche auf, die durch eine Stanzung unterbrochen
ist. Diese Lasche wird bei der Herstellung der Hängetasche erfindungsgemäß umgeknickt.
Die erwähnte
Stanzung ermöglicht
es, einen Teil der Lasche aus der Ebene heraus zu heben und in einen
dafür vorgesehenen Schlitz
an dem Teil des Zuschnittes zu stecken, der dem jeweils anderen
Deckel der Hängetasche
entspricht. Die zusätzliche
Seitenverbindung verhindert das seitliche Herausfallen des in der
Tasche aufbewahrten Gutes.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ist ein Hängehefter,
in dem das Heftgut mittels einer Haltevorrichtung festgehalten wird.
Der einstückige
Zuschnitt umfasst wenigstens den vorderen und rückseitigen Deckel des Hefters
sowie die Hängenasen.
Die Hängenasen werden
durch spiegelsymmetrische Verlängerungen des
Zuschnittes im Bereich der mittigen Falzlinie über die Seitenkanten des Zuschnittes
hinaus gebildet, wobei die mittige Falzlinie als Spiegelachse dient.
Die Hängenasen
können
beispielsweise hakenförmig ausgebildet
sein, wobei die Hakenbögen
im Zuschnitt von der mittigen Falzlinie und Spiegelachse abgewandt
sind.
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Die Aufnahmevorrichtung für das Heftgut kann
nachträglich
am Hefter befestigt werden. Erfindungsgemäß kann der gesamte Zuschnitt
für den Hefter
spiegelsymmetrisch gestaltet sein, wobei die Aufnahmevorrichtung
für das
Heftgut am durch eine Faltung entlang der mittigen Falzlinie entstehenden vorderen
oder rückseitigen
Deckel des Hefters befestigt wird. Gemäß einer alternativen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Hängehefters
kann die Hälfte
des Zuschnittes, an der die Aufnahmevorrichtung für das Heftgut
befestigt werden soll, eine mittige Verlängerung entlang der Längsseite
des Zuschnittes aufweisen, die durch einen Doppelknick zu einem doppellagigen
und dadurch verstärkten
Bereich zur Befestigung der Aufnahmevorrichtung für das Heftgut
führt.
Der so entstehende Hefter ist außerdem in der Lage, eine größere Menge
an Heftgut aufzunehmen. Erfindungsgemäß kann der Doppelknick durch eine
Klebung fixiert werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
des Hängehefters
sieht vor, dass die Aufnahmevorrichtung für das Heftgut aus mindestens
zwei flexiblen Aufreihzungen zur Aufreihung des Heftguts mit jeweils einer
Verdickung am freien Ende, und mindestens zwei am Hängehefter
befestigten und/oder hervorstehenden Aufnahmen für die Aufreihzungen besteht,
wobei die Aufnahmen jeweils eine Öffnung mit durchgehendem, flexiblen
Randbereich aufweisen, die auf Druck hin für die Verdickung der Aufreihzungen
durchgängig
ist und diese festhält.
Erfindungsgemäß kann eine
derartige Aufnahmevorrichtung für Heftgut
einstöckig
mit dem Hängehefter
ausgeführt sein.
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Ein erfindungsgemäßer Hängehefter kann am vorderen
oder rückseitigen
Deckel eine Einstecktasche aufweisen, die durch eine Verlängerung
des einstückigen
Zuschnittes in Längsrichtung
gebildet wird.
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Alle erfindungsgemäßen Hängebehältnisse können im
oberen Bereich, an dem sich auch die Aufhängevorrichtung befindet, mit
standardisierten Lochungen versehen werden, die die Verwendung von handelsüblichen
Kunststoffreitern zur Kennzeichnung des Inhalts des Hängebehältnisses
erlauben.
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Die Erfindung wird nun anhand von
bevorzugten Ausführungsformen
mit Bezug auf die beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
einstückigen
Zuschnitt für
eine erfindungsgemäße Hängemappe,
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2 eine
perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Hängetasche,
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3 einen
einstückigen
Zuschnitt für
einen Hängehefter
mit einlagiger Befestigungsstelle für die Haltevorrichtung für Heftgut,
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4 einen
einstückigen
Zuschnitt für
einen Hängehefter,
bei dem die Haltevorrichtung für
Heftgut an einem Doppelknick befestigt wird und
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5 eine
perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Hängehefters, bei dem die Haltevorrichtung
für Heftgut
an einem Doppelknick befestigt ist.
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1 zeigt
den Zuschnitt 7 einer erfindungsgemäßen Hängemappe 2. Dieser
ist in seiner Grundform rechteckig und weist eine Symmetrieachse 8 auf,
an der der Zuschnitt 1 zur Ausbildung der Hängemappe 2 gefaltet
wird. Die Hängenasen 10 werden durch
Bereiche an den Schmalseiten 14 des Zuschnittes 7 gebildet,
welche die Längskanten 12 des Zuschnittes 7 überragen.
Die Hängenasen 10 weisen in
der dargestellten Ausführungsform
eine Hakenform auf.
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2 stellt
eine erfindungsgemäße Hängetasche 4 dar.
Diese ist in den Grundzügen
identisch mit der erwähnten
Hängemappe 2,
weist aber zusätzlich
am vorderen Deckel 18 der Hängetasche 4 beidseitig
seitliche Laschen 16 auf, die zur Ausbildung der Hängetasche 4 geknickt
werden. Die Laschen 16 weisen im dargestellten Ausführungsbeispiel
bogenförmige
Stanzungen 22 auf, die es ermöglichen, einen bogenförmigen Anteil
der Lasche 16 aus der Ebene heraus zu heben und in einen
dafür vorgesehenen
Schlitz 24 im rückseitigen
Deckel 20 einzustecken.
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3 zeigt
einen einstückigen
Zuschnitt 7 für
einen Hängehefter 6,
der an seinem rückseitigen Deckel 20 eine
einlagige Befestigungsstelle 26 für die Haltevorrichtung für Heftgut 28 zur
Verfügung
stellt. Die Hängenasen 10 werden
bei diesem Zuschnitt 7 durch seitlich überstehende Bereiche an der
mittigen Falzlinie bzw. Symmetrieachse 8 gebildet.
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4 stellt
einen einstückigen
Zuschnitt 7 für
einen Hängehefter 6 dar,
bei dem die Haltevorrichtung für
Heftgut 28 an einem Doppelknick 30 befestigt wird.
Im Prinzip entspricht dieser Zuschnitt 7 dem bereits in 3 beschriebenen Zuschnitt.
Der Anteil des Zuschnittes 7, der für die Bildung des vorderen
Deckels 18 des Hängehefters 6 verantwortlich ist,
ist jedoch so weit verlängert,
dass die eigentlich benötigte
Deckeldimension durch zwei entgegengesetzt gerichtete Längsknicke
entlang der Linien 32 und 34 erreicht wird. Dieser
Doppelknick führt
zur Bereitstellung einer doppellagigen Befestigungsstelle 26 für die Haltevorrichtung
für Heftgut 28 bzw.
für die Aufreihzungen 40 der
Haltevorrichtung für
Heftgut 28.
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5 zeigt
einen erfindungsgemäßen Hängehefter 6,
wie er aus einem in 4 dargestellten Zuschnitt 7 entsteht.
Der Zuschnitt 7 wird an den Falzlinien 8, 32 und 34 jeweils
in den entsprechenden Richtungen geknickt. Die Aufreihzungen 40 der
Haltevorrichtung für
das Heftgut 28 werden somit an einer Doppellage des Heftermaterials
befestigt (26), was zu einer erhöhten Stabilität der Vorrichtung
führt. Eine
Klebung 36 und/oder eine Klebung 38 fixiert und stabilisiert
diese Anordnung. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die
Haltevorrichtung für
das Heftgut aus zwei flexiblen Aufreihzungen 40 zur Aufreihung
des Heftguts mit jeweils einer Verdickung 42 am freien
Ende, und zwei aus dem Hängehefter
ausgestanzten und heraus geklappten Aufnahmen 44 für die Aufreihzungen 40.
Die Aufnahmen 44 weisen jeweils eine Öffnung 46 mit durchgehendem,
flexiblen Randbereich auf, die auf Druck hin für die Verdickung 42 der
Aufreihzungen 40 durchgängig
ist und diese festhält.