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Die
Erfindung betrifft ein Wohnmöbel
mit einer Schiebetür
und einem Bildschirm.
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Aus
dem deutschen Geschmacksmuster 403 04 522 ist eine Schiebetür für Wohnmöbel bekannt,
in der ein Fenster ausgebildet ist, das den Blick auf einen hinter
der Schiebetür
im Wohnmöbel
angeordneten Bildschirm, beispielsweise eines Fernsehgerätes, freigibt.
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Aus
EP 1 168 285 A1 ist
es bekannt, einen Flachbildschirm, beispielsweise einen TFT- oder Plasma-Bildschirm,
in einen Spiegel zu integrieren. Der Spiegel ist dabei so beschaffen,
daß er
in einer Richtung lichtdurchlässig
ist und nur bei Betrachtung aus der anderen Richtung als Spiegel
wirkt. Wenn der Bildschirm eingeschaltet ist, wird der Spiegel vom Licht
des Bildschirms durchstrahlt, so daß das Bildschirmbild für den Betrachter
sichtbar ist. Wenn dagegen der Bildschirm ausgeschaltet ist, sieht
man nur eine spiegelnde Fläche,
und der hinter dem Spiegel angeordnete Bildschirm ist nicht erkennbar.
Solche Spiegel/Bildschirm-Systeme werden beispielsweise als Wandspiegel
für Friseursalons
angeboten, um dem Kunden ein Unterhaltungsprogramm oder Werbung
zu präsentieren.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Bildschirm platzsparend und unauffällig in
einem Wohnmöbel
unterzubringen.
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Diese
Aufgabe wird mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß handelt
es sich bei dem Bildschirm um einen Flachbildschirm, der mitbeweglich
in die Schiebetür
integriert ist. Auf diese Weise kann beispielsweise bei einem Wohnzimmerschrank oder
-regal die Fläche
der Schiebetür
oder zumindest ein Teil dieser Fläche unmittelbar für die Wiedergabe eines
Fernseh- oder Videobildes genutzt werden. Wenn die Schiebetür zur Seite
bewegt wird, um dem Zugang zu den dahinter befindlichen Regal- oder Schrankfächern zu
ermöglichen,
bewegt sich der Flachbildschirm zu sammen mit der Schiebetür zur Seite.
Da der Bildschirm sehr flachbauend in die Schiebetür integriert
ist, kann er sich auch ebenso wie die gesamte Schiebetür an vertikalen
Korpuswänden,
Stollen oder dergleichen des Möbelteils
vorbeibewegen. Der Raum hinter der Schiebetür kann somit praktisch uneingeschränkt für die Unterbringung
von Gegenständen
genutzt werden.
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Mindestens
ein Kabel für
die Stromversorgung des Bildschirms und/oder für die Zufuhr des Bildsignals
ist unauffällig
in einem doppelten Boden des Möbelteils
untergebracht, so daß es
den Bewegungen der Schiebetür
folgen kann. Bevorzugt liegt das Kabel in einer Schleife lose auf
dem Unterboden des doppelten Bodens auf, und das mit der Schiebetür bzw. dem
Bildschirm verbundene Ende des Kabels tritt durch eine Bürstendichtung
aus dem doppelten Boden aus. Im Prinzip ist es möglich, in dem doppelten Boden
eine Aufrolleinrichtung für
das Kabel unterzubringen. Insbesondere bei Verwendung von Kabeln
mit hoher Flexibilität
ist eine Aufrolleinrichtung jedoch in der Regel nicht erforderlich.
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Bevorzugt
ist in dem doppelten Boden eine Anschlußleiste untergebracht, an die
das Kabel oder die Kabel mittels Steckverbindern anschließbar sind. Die
Anschlußleiste
ist ihrerseits über
Kabel, die durch eine Öffnung
in der Rückwand
des Möbelteils
geführt sein
können,
mit der Spannungsquelle und/oder der Bildsignalquelle verbunden.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß in dem doppelten Boden stets
eine ausreichende Kabellänge
für die
Bewegungen der Schiebetür
vorhanden ist und daß Zugspannungen, die
bei der Bewegung der Schiebetür
auf das Kabel ausgeübt
werden, nicht auf den Teil des Kabels übertragen werden, der durch
die Rückwand
hindurchgeführt
ist. Somit ist eine sehr schonende Verlegung des Kabels möglich. Bei
dem Oberboden des doppelten Bodens kann es sich um einen lösbaren Einlegeboden
handeln, der einen problemlosen Zugang zu der Anschlußleiste
ermöglicht.
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Die
Schiebetür
weist vorzugsweise eine durchgehende, selektiv für das Licht des Flachbildschirms
durchlässige
Front auf. Die selektive Lichtdurchlässigkeit kann dabei in bekannter
Weise durch geeignete Verspiegelung der Front und/oder durch geeignete
Wahl des Abstands zwischen der Licht emittierenden Fläche des
Bildschirms und der Front erreicht werden. Die Front kann beispielsweise
durch eine spiegelnde und/oder getönte Scheibe aus Glas, Acryl,
Kunststoff oder dergleichen gebildet werden. Durch geeignete Tönung der Scheibe
läßt sich
erreichen, daß man
einerseits bei eingeschaltetem Bildschirm ein brillantes Bild erhält, andererseits
jedoch bei ausgeschaltetem Bildschirm die Ränder des Bildschirms nicht
oder kaum sichtbar sind, so daß der Eindruck
eines einheitlichen Dekors entsteht, das sich über die gesamte Fläche der
Schiebetür
erstreckt.
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Im
folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
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Es
zeigen.
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1 eine
Frontansicht eines erfindungsgemäßen Regalmöbels;
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2 einen
Schnitt längs
der Linie II–II
in 1;
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3 eine
schematische perspektivische Innenansicht des Regalmöbels aus 1 und 2; und
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4 eine
Ansicht entsprechend 3, für eine andere Stellung der
Schiebetür.
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1 zeigt
ein Regalmöbel 10,
beispielsweise ein Wohnzimmerregal, mit vertikalen Wänden oder
Stollen 12, 14 und Regalböden 16. Der mittlere Stollen 14 unterteilt
das Regal in ein linkes und ein rechtes Segment. Vor der Vorderseite
des Regals ist verschiebbar eine Schiebetür 18 angeordnet, in
die ein Flachbildschirm 20, beispielsweise ein TFT-Bildschirm,
integriert ist. Die Schiebetür 18 ist
so dimensioniert, daß sie
in geschlossener Stellung einige der Gefache 22 im rechten
Segment des Regals vollständig
verschließt.
Die Schiebetür,
die in 1 im halb geöffneten
Zustand gezeigt ist, läßt sich
so weit vor das linke Segment verschieben, daß sie die Gefache 22 nahezu
vollständig
freigibt. Der integrierte Flachbildschirm 20 bewegt sich
dabei mit der Schiebetür mit.
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Die
Schiebetür 18 weist
auf ganzer Fläche ein
einheitliches Dekor auf, das beispielsweise durch eine grau getönte, spiegelnde
oder ggf. auch leicht mattierte Scheibe gebildet wird. Der Flachbildschirm 20 ist
in einem geringen, geeignet gewählten
Abstand hinter dieser Scheibe angeordnet, so daß die Scheibe für das vom
Flachbildschirm 20 emittierte Licht selektiv durchlässig ist,
während
sie ansonsten den Blick auf die hinter der Scheibe liegenden Objekte
verwehrt. Bei ausgeschaltetem Bildschirm ist deshalb der Flachbildschirm 20 praktisch
nicht sichtbar, weshalb er in 1 lediglich
gestrichelt angedeutet ist. Nur bei eingeschaltetem Bildschirm ist
in der Fläche
der Schiebetür 18 ein
brillantes, scheinbar randloses Bildschirmbild zu erkennen.
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Im
rechten Segment des Regals ist einer der Fachböden, der sich am unteren Rand
der Schiebetür 18 befindet,
als doppelter Boden 24 ausgebildet.
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In 2 sind
der doppelte Boden 24 sowie der untere Randbereich der
Schiebetür 18 in
einem Teilschnitt dargestellt. Der doppelte Boden 24 weist einen
Unterboden 26 und einen lösbar eingelegten Oberboden 28 auf,
die miteinander einen Zwischenraum 30 bilden. In diesem
Zwischenraum 30 sind ein oder mehrere Kabel 32 untergebracht,
die zur Stromversorgung und zur Zufuhr des Bildsignals zu dem Flachbildschirm 20 dienen.
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Die
Schiebetür 18 weist
einen stabilen Rahmen 34 auf, in den die erwähnte getönte Scheibe 36 gefaßt ist.
Der Flachbildschirm 20 weist ein flaches Gehäuse 38 auf,
das eine Dicke von lediglich etwa 48 mm besitzt. Das Gehäuse 38 hat
an der Vorderseite nicht gezeigte Magnetstreifen, die an zugehörigen Magnetstreifen
haften, die innenseitig an die Scheibe 36 angeklebt sind.
Auf diese Weise läßt sich
der Flachbildschirm 20 lösbar in einer geeigneten Position
so an der Innenseite der Scheibe 36 befestigen, daß sich die
Licht emittierenden Elemente des Flachbildschirms in einem für die Lichttransmission
geeigneten Abstand zur Scheibe 36 befinden.
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An
die vertikalen Schenkel des Rahmens 34 der Schiebetür sind Distanzleisten 40 angesetzt,
die mit Rollenführungen 42 an
der Vorderfront des Regalmöbels 10 geführt sind.
Die Distanzleisten 40 sorgen dafür, daß zwischen der Scheibe 36 und
der Vorderfront des Regalmöbels 10 ein
ausreichender Zwischenraum besteht, der die Unterbringung des Gehäuses 38 des
Flachbildschirms gestattet. Beim Verschieben der Schiebetür 18 kann
sich somit der Flachbildschirm 20 an der Vorderkante des
Stollens 14 vorbeibewegen. Die lose in dem Zwischenraum 30 liegenden
Kabel können
dabei der Bewegung der Schiebetür
folgen. An der Vorderseite des Regalmöbels ist der Zwi schenraum 30 durch
bürstenartige Dichtleisten 44 abgedichtet,
die so an der Unterseite des Oberbodens 28 und der Oberseite
des Unterbodens 26 angebracht, daß sie das Eindringen von Staub
in dem Zwischenraum 30 verhindern, jedoch eine leichtgängige Bewegung
der Kabel 32 nicht behindern. Der Unterboden 26 ist
zusätzlich
durch einen Metallwinkel 46 versteift, damit er sich unter
dem Gewicht der Schiebetür 18 nicht
durchbiegt. Unterhalb des Unterbodens 26 ist in der Tiefe
des Regalmöbels
eine lösbare
Blende 48 angeordnet, hinter der sich Mehrfachsteckdosen
für die
Stromversorgung des Flachbildschirms 20, eines zugehörigen Fernsehtuners,
Videorecorders und dergleichen verdeckt unterbringen lassen.
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3 zeigt
schematisch einen Blick auf die Innenseite der Schiebetür 18.
Von dem doppelten Boden 24 ist hier der Oberboden 28 fortgelassen, und
es sind lediglich die zugehörigen
Bodenträger 50 zu
erkennen. Auf dem Unterboden 26 und in dem Zwischenraum 30 zwischen
Unter- und Oberboden ist eine Anschlußleiste 52 montiert,
an die über
nicht näher
gezeigte Steckverbinder die beiden Kabel 32 angeschlossen
sind. Die Anschlußleiste 52 ist
ihrerseits über
ein nicht gezeigtes Spannungsversorgungskabel, das durch eine Öffnung in
der nicht gezeigten Rückwand
des Regalmöbels
geführt
ist, mit einem Netzteil verbunden, das beispielsweise hinter der
in 2 gezeigten Blende 48 angeordnet und dort
an das elektrische Stromnetz angeschlossen sein kann und zur Versorgung
des Flachbildschirms 20 mit einer Betriebsspannung von
beispielsweise 12V dient. Ein weiteres nicht gezeigtes, hinter der Rückwand des
Regalmöbels
verlegtes Viedokabel führt
von der Anschlußleiste 52 beispielsweise
zu einem Fernsehtuner und/oder einem Videorecorder, der in einem
der unteren Gefache des Regalmöbels 10,
unterhalb der Schiebetür 18 aufgestellt
ist, so daß er über eine
Fernbedienung bedient werden kann.
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Wie
in 3 zu erkennen ist, liegen die beiden Kabel 32 in
einer Schleife lose auf dem Unterboden 26 auf, und sie
treten jenseits der Dichtleisten 44 in einen an der Rückseite
der Schiebetür 18 angeordneten
Kabelkanal 54 ein. Durch einen in der Mitte der Schiebetür angeordneten
vertikalen Kabelkanal 56 treten die Kabel 32 dann
in das Gehäuse
des Flachbildschirms 20 ein. Das Ende des waagerechten
Kabelkanals 54, das in der Nähe des vertikalen Randes der
Schiebetür 18 liegt,
ist als Umlenkstück
ausgebildet, durch das die Kabel 32 schonend in das Innere des
doppelten Bodens 24 umgelenkt wer den. An dieser Stelle
ist auch ein Anschlag 58 angeordnet, der den Verschiebeweg
der Schiebetür 18 begrenzt.
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In 4 ist
die Schiebetür 18 so
weit verschoben worden, daß der
Anschlag 58 am Stollen 14 anschlägt. Die
Kabel 32 können
auch in dieser Position aus dem Kabelkanal 54 austreten,
ohne daß sie am
Stollen 14 gequetscht werden. Da der Kabelkanal 54 waagerecht
verläuft
und die Kabel 32 in dem doppelten Boden 24 ebenfalls
waagerecht liegen, werden die Kabel bei der Bewegung der Schiebetür nur leicht
auf Biegung beansprucht, ohne daß sie an dem Umlenkstück scheuern.
Wenn die Schiebetür 18 wieder
in die geschlossene Stellung zurückgeschoben wird,
so werden die Kabel 32 durch das Umlenkstück am Ende
des Kabelkanals 54 mitgenommen, so daß die Kabelschleifen wieder
die in 3 gezeigte Gestalt annehmen.