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Die
Erfindung betrifft ein Plakatrollensystem mit einem Gestell, einem
Aufnahmeraum mit einer Aufnahme für eine Plakatrolle, die eine
Trägerrolle und
ein auf der Trägerrolle
aufrollbares Plakat aufweist, einem elektrischen Antrieb, der über seine Ausgangsdrehachse
mit der Aufnahme zur Drehung der Plakatrolle um die Längsachse
der Plakatrolle verbunden ist, wobei die Ausgangsdrehachse und die
Plakatrolle in Arbeitsposition in ihren Längserstreckungen im wesentlichen
auf einer Längsachse
angeordnet sind und die Aufnahme an der zum Antrieb zugewandten
Seite der aufgenommen Plakatrolle einen Aufnahmesitz zur Halterung
zumindest eines Abschnittes des in Einbaulage dem Antrieb zugewandten
Endes der Plakatrolle aufweist.
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Derartige
Plakatrollensysteme werden häufig
in Verkaufsräumen
zur Werbung oder dergleichen eingesetzt, wobei das auf der Trägerrolle
aufrollbare Plakat, der Schwerkraft folgend, beispielsweise in bestimmten
Zeitintervallen periodisch entrollt und aufgerollt wird. Als Werbungsträger wird
ein derartiges Plakatrollensystem mit Antrieb und Aufnahme in der
Regel so hoch angebracht, dass sich zumindest die eingesetzte Plakatrolle
mit ihrer Trägerrolle
im Überkopfbereich
befindet, damit das Plakat dann in Augenhöhe des Betrachters abgerollt
werden kann. Da ein solches Plakatrollensystem in der Praxis von ungeschulten
Personen bedient wird, die das Plakatrollensystem eventuell ein-
bzw. anstellen und überwachen
sowie ein Auswechseln der Plakatrolle vornehmen, ist zweckmäßigerweise
ein möglicht
einfacher, unaufwändiger
und wenig störanfälliger Aufbau sowie
eine einfache Handhabung des Plakatrollensystems erforderlich.
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Aufgabe
der Erfindung ist, ein gattungsgemäßes Plakatrollensystem mit
einfachem und wenig störanfälligem Aufbau
sowie leichter Handhabbarkeit bereitzustellen.
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Die
Aufgabe wird durch die Bereitstellung eines gattungsgemäßen Plakatrollensystems
gelöst, dessen
Ausgangsdrehachse form- und/oder
kraftschlüssig
mit dem Aufnahmesitz verbunden ist und dessen Antrieb mit dem Aufnahmesitz über eine
mindestens eine Schwenkachse aufweisende Gelenkverbindung mit dem
Gestell verschwenkbar verbunden ist, wobei die Schwenkachse in einem
Winkel größer Null
Grad zur Ausgangsdrehachse angeordnet ist.
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Hiermit
wird ein einfacher Aufbau des Plakatrollensystems vorgeschlagen,
der aufgrund seiner form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung der Ausgangsdrehachse
mit dem Aufnahmesitz stabil und wenig störanfällig ausgebildet ist. Durch
ein Verschwenken des Antriebes mit dem Aufnahmesitz aus der Arbeitsposition
in eine Aufnahmeposition kann die Plakatrolle bequem in den Aufnahmesitz
eingeführt
und durch ein Zurückschwenken
aus der Aufnahmeposition in die Arbeitsposition zurückgebracht werden.
Somit wird ein einfaches Handhaben des Plakatrollensystems ermöglicht.
Der Winkel, in dem die Schwenkachse zur Ausgangsdrehachse angeordnet
ist, kann hierbei so gewählt
werden, dass, abhängig
vom Einsatzort und der Körpergröße des Bedieners
des Plakatrollensystems, der Aufnahmesitz mit dem Antrieb bequem
zum Auswechseln der Plakatrolle zum Bediener hingeschwenkt werden
kann.
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In
einer Weiterbildung ist die Schwenkachse in Richtung zum Aufnahmesitz
beabstandet zum gemeinsamen Schwerpunkt von Antrieb und Aufnahmesitz
angeordnet. Hierdurch senkt sich die An ordnung von Antrieb und Aufnahmesitz
in Folge der Schwerkraft mit dem den Aufnahmesitz aufweisenden Ende
nach unten zum Benutzer. Dies ist insbesondere bei Anordnung des
Plakatrollensystems im Überkopfbereich
von Vorteil. Zweckmäßigerweise weist
hierbei die Anordnung von Antrieb und Aufnahmesitz vorzugsweise
eine Arretiervorrichtung zur Arretierung der Schwenkbewegung und/oder
eine weitere Lagervorrichtung zur Lagerung der Anordnung von Antrieb,
Aufnahme und gegebenenfalls Plakatrolle in einem von der Schwenkachse
beabstandeten Punkt.
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Die
Schwenkachse kann senkrecht zur Ausgangsdrehachse angeordnet sein.
Bevorzugt kann die Schwenkachse bei horizontaler Arbeitsposition der
Ausgangsdrehachse horizontal angeordnet sein. Hierdurch ist ein
Verschwenken von Antrieb und Aufnahmesitz in senkrechter Richtung
möglich.
Zweckmäßigerweise
kann hierbei die Gelenkverbindung ein Drehgelenk aufweisen. Das
Drehgelenk kann beispielsweise als Flügelscharniergelenk ausgebildet sein.
In einer bevorzugten Ausbildung weist das Drehgelenk einen am Gestell
befestigten Drehbolzen auf, der mit seinem freien Ende in eine vorgesehene Öffnung am
Antrieb hineinragt und gegen eine axiale Verschiebung der Öffnung gesichert
ist. Hierbei liegt der Drehbolzen mit seiner Mantelfläche an den
Innenseiten der Öffnung
an und kann beispielsweise durch die Öffnung hindurchragen und mit
einem Sicherheitssplint oder dergleichen gegen eine axiale Verschiebung
in der Öffnung
gesichert sein.
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Das
Plakatrollensystem kann mit einer Halterungsvorrichtung zur Halterung
von Antrieb und Aufnahmesitz versehen sein. Diese Halterungsvorrichtung
kann beispielsweise als einfaches, u-förmig
gebogenes Blech ausgebildet sein, dass mit einem Schenkel mit dem
Antrieb und mit dem anderen Schenkel mit dem Drehbolzen verbunden
ist.
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In
anderen Ausbildung der Erfindung kann die Gelenkverbindung zwei
Schwenkachsen aufweisen, die senkrecht zueinander sowie senkrecht
zur Ausgangsdrehachse angeordnet sind. Bei horizonta ler Arbeitsposition
der Ausgangsdrehachse kann die eine Schwenkachse horizontal und
die andere Schwenkachse senkrecht verlaufen. Hiermit wird eine Gelenkverbindung
mit zwei Freiheitsgraden vorgeschlagen, mit der es möglich ist,
die Anordnung von Antrieb und Aufnahmesitz über einen Weg mit horizontalen
und senkrechten Wegkomponenten so zu verschwenken, dass sie entsprechend
der individuellen Arbeitshöhe
des Benutzers zum Benutzer hin verschwenkt werden kann. Hierbei
ist als Ausführungsform
für das
Gelenk auch ein sphärisches
Gelenk, wie z.B. ein Kugelgelenk, denkbar.
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Bevorzugt
wird jedoch eine Ausbildung der Gelenkverbindung, in der den Schwenkachsen
jeweils ein Drehgelenk zugeordnet ist, da diese vergleichsweise
robust und wenig aufwändig
sind. Hierbei kann das Verschwenken um die senkrechte Schwenkachse
beispielsweise durch ein Flügelscharniergelenk
verwirklicht sein, das mit einem Flügel an dem Gestell und dem
anderen Flügel
an dem Antrieb mit Aufnahmesitz oder, bei einer vorgesehenen, oben
erwähnten
Halterung, an der Halterung befestigt ist. Zum Verschwenken um die
horizontale Verschwenkachse wird vorzugsweise ein bereits oben ausgeführtes Drehgelenk
mit zylindrischer Fläche
vorgeschlagen, indem ein Drehbolzen in eine vorgesehene Öffnung eingreift.
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Es
wird eine Ausbildung des Aufnahmesitzes offenbart, in der der Aufnahmesitz
Befestigungsmittel zur drehfesten Aufnahme der Plakatrolle in dem
Aufnahmesitz aufweist. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine
Klemmvorrichtung zum Einklemmen der Plakatrolle in den Aufnahmesitz
handeln, die ein rasches und unaufwändiges Einführen der Plakatrolle in den
Aufnahmesitz erlaubt. Dabei ist denkbar, dass der Aufnahmesitz beispielsweise
eine auf der Mitteldrehachse angeordnete, zylinderförmige Erstreckung
mit endseitigem Konus aufweist, die bei Aufnahme der Plakatrolle
stirnseitig in den Innenraum der üblicherweise als Hohlzylinder
ausgebildeten Trägerrolle
eingreift, gegen die den Innenseiten des Innenraumes angreift und
die Trägerrolle einklemmt.
In einer anderen Ausbildung können
zwei konzentrische Hohlzylinder, ein Innenhohlzylinder und einen
Außenhohlzylinder,
vorgesehen sein, wobei deren gemeinsame Längsachse gleich die der Ausgangsdrehachse
ist und die Außenmantelfläche des
Innenhohlzylinders so beabstandet zur Innenmantelfläche des
Außenhohlzylinders
ist, dass zwischen Innenhohlzylinder und Außenhohlzylinder ein stirnseitiger
Endbereich der Trägerrolle
zur klemmenden Aufnahme der Trägerrolle
in der Aufnahme eingeführt
werden kann.
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Als
weitere Befestigungsmittel können
Nadeln, Nägel
oder dergleichen vorgesehen sein, die mit ihren spitzen Enden stirnseitig
in die Trägerrolle eingreifen
und mit ihrem anderen Ende auf einem Radius einer drehfest mit der
Ausgangsdrehachse verbundenen Scheibe oder dergleichen befestigt sind.
Hierbei kann vorzugsweise eine auf der Längsdrehachse, vom Antrieb fortweisende
Längserstreckung
mit einem konisch zulaufenden freien Ende vorgesehen sein, um ein
leichteres, justierendes Aufschieben der Plakatrolle in den Aufnahmesitz
zu ermöglichen.
Diese Ausbildungsform, in der die Befestigungsmittel als Nadeln,
Nägel oder
dergleichen ausgebildet sind, ist bevorzugt dort einsetzbar, wo
die Trägerrolle
aus einem leicht einstechbaren Material wie zum Beispiel Pappe,
besteht.
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In
einer anderen Ausbildungsform kann der Aufnahmesitz als Magnetsitz
vorgesehen sein, indem die Plakatrolle, deren Trägerrolle zu mindestens stirnseitig
einen durch einen Magnet anziehbaren Werkstoff aufweist, durch einen
in der Aufnahmesitz vorgesehenen Magneten angezogen wird. Hierbei kann
zusätzlich
eine mechanisch wirkende Stütze der
Plakatrolle im Aufnahmesitz vorgesehen sein.
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Es
wird eine bevorzugte Ausbildung der Aufnahme vorgeschlagen, in der
die Aufnahme in dem vom Aufnahmesitz abgewandten Ende des Aufnahmeraumes
eine Lagervorrichtung zur Lagerung des vom Aufnahmesitz abgewandten
Endabschnittes der Plakatrolle auf weist. Hierdurch ist die Plakatrolle
an ihren beiden Enden drehbar gelagert, so dass das Plakat sich über eine
maximale Länge
in Längsrichtung
der Trägerrolle über die
Trägerrolle
erstrecken kann.
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Die
Lagervorrichtung kann eine Rollenlagerung mit mindestens zwei Rollen
aufweisen, deren Drehachsen zueinander beabstandet und parallel
zur Ausgangsdrehachse verlaufen und die in Arbeitsposition den Endabschnitt
der Plakatrolle unterseitig in einer Querschnittshöhe an zwei
Punkten abstützen. Hierbei
können
die Rollen in einer Weiterbildung der Aufnahme spiegelsymmetrisch
bezüglich
der in Arbeitsposition des Plakatrollensystems senkrechten Längsschnittebene
der Plakatrolle angeordnet sein. Zum Auswechseln der Plakatrolle
kann das in der Lagervorrichtung abgestützte Ende der Plakatrolle von den
Rollen abgehoben, seitlich verschwenkt und nach unten abgesenkt
werden. Hierbei kann das Verschwenken und Absenken der Hand oder
durch eine entsprechend geeignet ausgebildete Schwenkvorrichtung,
die beispielsweise einen über
Rollen laufenden Seilzug aufweist, durchgeführt werden.
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Bevorzugt
weist die Lagervorrichtung ein endseitig vorgesehenen Verschleißschutz
auf, der den gelagerten Endabschnitt der sich im Betrieb drehenden
Plakatrolle gegen Abrieb gegenüber
dem statischen Gestell schützt.
Hierbei kann der Verschleißschutz
beispielsweise eine einfache mitdrehende Scheibe aufweisen, wodurch
jedoch auch das statische Gestell auf Verschleiß beansprucht werden kann.
Daher wird vorgeschlagen, dass der Verschleißschutz einen reibungsarmen
Verschleißkörper aufweisen
kann, der endseitig an die Stirnseite der Plakatrolle mit Spiel
angrenzend an dem Gestell angeordnet ist. Hierdurch reibt die Stirnseite
leicht gegen den Verschleißkörper. Bevorzugt
sollte der Verschleißkörper leicht
austauschbar an dem Gestell angeordnet sein.
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Ferner
ist denkbar, dass die Längsachse
der Plakatrolle bei ei ner horizontalen Arbeitsposition des Plakatrollensystems
von dem Aufnahmesitz zur Lagervorrichtung hin in einem sehr kleinen
Winkel von kleiner 5° zur
Horizontalen ansteigt, so dass in der Lagervorrichtung gelagerte
Ende der Plakatrolle etwas höher
als das in dem Aufnahmesitz angeordnete Ende der Plakatrolle angeordnet
ist. Hierdurch wird die Plakatrolle leicht gegen den Aufnahmesitz
gedrückt,
so dass der Abrieb verringert werden kann.
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Der
Verschleißkörper dient
in Arbeitsposition zugleich als Schutz gegenüber einem axialen Herausschieben
der Plakatrolle aus dem Aufnahmesitz zur Lagervorrichtung.
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Ferner
wird eine Ausbildung des Plakatrollensystems bevorzugt, in der eine
Steuervorrichtung zur Steuerung des Abrollens der aufgenommene Plakatrolle
vorgesehen ist. Hierbei kann die Steuervorrichtung eine Vielzahl
von Funktionen, wie beispielsweise ein stufenweises Absenken und
Hochfahren des Plakates und/oder ein Anhalten der Drehbewegung in
eine erste Endposition, in der das Plakat in gewünschter Weise von der Trägerrolle
abgerollt ist, und eine zweite Endposition aufweisen, in der das Plakat
in gewünschter
Weise auf der Trägerrolle
aufgerollt ist.
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Hierzu
kann die Steuervorrichtung eine Messvorrichtung zur Messung der
Umdrehungszahl der Plakatrollen aufweisen. Diese Messvorrichtung ist
bevorzugt mit einer mit dem Aufnahmesitz auf gemeinsamer Drehachse
drehenden Lochscheibe, deren gleichmäßig voneinander beabstandeten Öffnungen
umfänglich
auf einem Radius angeordnet sind, sowie mit einem in Höhe des Radius
am Gestell angeordneten und in Öffnungen
zugeordneten Impulsgeber versehen. Hierbei werden, abhängig von
dem überstrichenen
Drehwinkel der Lochscheibe, eine Anzahl von Öffnungen an dem Impulsgeber
vorbeigeführt,
der bei jeder Öffnung
und/oder bei jedem zwischen den Öffnungen
angeordneten Steg ein Registriersignal abgeben kann, das als Zähl- und/oder Steuersignal
umgewandelt werden kann. Hierbei kann anstatt der Öffnungen
auch ein um fänglicher Zahn-
oder Schlitzkranz vorgesehen sein. Als Impulsgeber sind verschiedenste
Bauformen geeignet, die ein Registriersignal erzeugen können, das
auf die Anzahl der Umdrehungen verweist. Denkbar ist hierbei zum
Beispiel ein Magnetgeber bzw. eine Fotozelle, die auf eine Änderung
der Magnetflussdichte bzw. auf eine Änderung des auf den Impulsgeber
auftreffenden Lichtes reagiert. Über
die Messung der Anzahl der Registriersignale ist das Plakat in beliebigen Längen und
Abfolgen ausfahrbar, was beispielsweise über ein entsprechendes Computerprogramm
vorgegeben sein kann. In der Plakatrolle vorgesehene Transponder
können
weiterhin Informationen über eine
vorgesehene Ausleseeinheit über
spezifische Prozessdaten in Hinsicht auf die eingesetzte Plakatrolle
an die Steuereinheit liefern.
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Es
wird ferner eine Ausbildung des Plakatrollensystems bevorzugt, in
der das Gestell ein in Arbeitsposition nach unten offenes Gehäuse zur
Abdeckung von Antrieb und Aufnahmeraum aufweist. Hierdurch werden
Antrieb und Aufnahmeraum gegenüber
Sicht und Schmutz geschützt.
Hierbei ist das Gehäuse
in seinen Abmessungen so ausgebildet, dass eine vorgesehene Verschwenkbewegung
der Plakatrolle möglich
ist. Damit diese Schwenkbewegung ungestört durchgeführt werden kann, weist das Gehäuse bevorzugt
eine Gehäuserückseite
entsprechend einer Ansichtsvorderseite der abgerollten Plakatrolle
auf, wobei die Gehäuserückseite
verschwenkbar an dem Gehäuse
angeordnet ist. In einer anderen Ausführungsform kann das Gehäuse ohne
Gehäuserückseite
oder mit einer nur im Bereich der Antriebhalterung ausgeführten Gehäuserückseite
ausgebildet sein.
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Ferner
ist das Plakatrollensystem in einer bevorzugten Ausbildung mit einer
Befestigungsvorrichtung für
eine oberseitig und/oder seitlich vorgesehene Befestigung des Gestells
an einem Träger
versehen. Diese Befestigungsvorrichtung kann in üblicher Weise mit Bolzen, Schrauben
und dergleichen ausgeführt
sein.
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In
einer Weiterbildung kann das Gestell mit einem Ständer zur Aufstellung
des Plakatrollensystems in einer Arbeitsposition versehen sein.
Hierdurch ist das Plakatrollensystem unabhängig von räumlichen Gegebenheiten und
kann frei an einer beliebigen Stelle eingesetzt werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles mit einer
zugehörigen
Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 in einer Seitenansicht
mit partiellen Schnittdarstellungen ein Plakatrollensystem mit einem
Antrieb,
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2 in einer Aufsicht mit
partiellen Schnittdarstellungen eine den Antrieb aufweisenden Abschnitt
des Plakatrollensystems und
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3 in einer schematischen
Vorderansicht eine zum Plakatrollensystem gehörige Messvorrichtung.
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In 1 wird ein Plakatrollensystem 1 mit
einem Gehäuse 2 in
einer Seitenansicht gezeigt, wobei zur besseren Darstellung des
erfinderischen Prinzips ein großer
Teil einer bezüglich
einer Sichtvordersicht auf das Plakatrollensystem 1 vordere
Seitenwand 3 des Gehäuses 2 sowie
der mittlere Bereich des Plakatrollensystems 1 fortgelassen
ist, welches durch die jeweils gewellten Linien in der Zeichnung
angedeutet wird.
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Das
Plakatrollensystem 1 weist einen Aufnahmeraum 4 mit
einer Aufnahme 5 für
eine Plakatrolle 6 auf, die mit einer Trägerrolle 7 und
einem hier nicht weiter dargestellten, auf der Trägerrolle 7 aufrollbares
Plakat versehen ist. Ferner ist ein elektrischer Antrieb 8 vorgesehen,
der über
seine Ausgangsdrehachse 9 mit der Aufnahme 5 zur
Drehung der Plakatrolle 6 verbunden ist, wobei die Ausgangsdrehachse 9 und
die Plakatrolle 6 in der in 1 dargestellten
Arbeitsposition in ihren Längserstreckung im
wesentlichen auf einer Längsdrehachse
a angeordnet sind. Ferner weist die Aufnahme 5 an der zum Antrieb 8 zugewandten
Seite der aufgenommenen Plakatrolle 6 einen Aufnahmesitz 10 zur
Halterung eines Endabschnittes des in Einbaulage dem Antrieb 8 zugewandten
Ende der Plakatrolle 6 auf. Die Ausgangsdrehachse 9 ist über eine
Gewindeverbindung und damit form- und kraftschlüssig mit dem Aufnahmesitz 10 verbunden.
Der Antrieb 8 ist zusammen mit dem Aufnahmesitz 10 über eine
Gelenkverbindung 11 mit dem Gehäuse 2 verbunden, wobei
die Gelenkverbindung 11 in 1 von
dem Antrieb 8 verdeckt und anhand von 2 weiter unten näher erläutert wird.
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Der
Aufnahmesitz 10 weist eine Aufnahmescheibe 12 auf,
die konzentrisch und drehfest mit der Ausgangsdrehachse 9 verbunden
ist. Die Aufnahmescheibe 12 ist mit einem umfänglich angeordneten, sich
axial erstreckenden Kranz von Nadeln 13 versehen, die mit
ihren spitzen Enden stirnseitig in die Trägerrolle 7 eingreifen
und mit ihren anderen Enden drehfest mit der Aufnahmescheibe 12 verbunden sind.
Hierdurch stellen die Nadeln 13 eine drehfeste Verbindung
zwischen Aufnahmesitz 10 und Trägerrolle 7 her. Diese
Art der Verbindung ist insbesondere für Trägerrollen 7 aus einem
leicht einstechbaren Material, wie zum Beispiel Pappe, vorgesehen.
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Die
Aufnahme 5 weist ferner in dem vom Aufnahmesitz 10 abgewandten
Ende des Aufnahmeraumes 9 eine Lagervorrichtung 19 zur
Lagerung des vom Aufnahmesitz 10 abgewandten Endabschnitts der
Plakatrolle 6 auf. Die Lagervorrichtung 14 ist
als Rollenlagerung mit zwei Rollen 15 ausgebildet, deren Drehachsen
zueinander beabstandet und parallel zur Ausgangsdrehachse 9 verlaufen
und von denen in 1 lediglich
die vordere Rolle 15 sichtbar ist, da die in der Figur
hintere Rolle von der vorderen Rolle 15 verdeckt wird.
Hierbei wird zum Auswechseln der Plakatrolle 6 die Plakatrolle 6 nach
oben hin von den Rollen angehoben, seitlich verschwenkt und abgesenkt.
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Als
weitere Befestigungsmittel für
die Plakatrolle 6 sind zwei zylindrische Einsteckelemente 16, 17,
ein erstes Einsteckelement 16 und ein zweites Einsteckelement 17 vorgesehen,
die jeweils endseitig auf Klemmsitz in die Trägerrolle eingeschoben werden.
Beide Einsteckelemente 16, 17 können, wie hier
nicht weiter dargestellt, zum leichteren Einschieben in die Trägerrolle 7 an
ihrer in die Trägerrolle
hineinragenden Ende konisch zulaufen. Das zum Aufnahmesitz 10 hin
positionierte erste Einsteckelement 16 weist eine Zylinderstirnseite 18 auf,
die auf der Ausgangsdrehachse 9 konzentrisch zur Aufnahmescheibe 12 aufsitzt.
Hierbei ist denkbar, dass das erste Einsteckelement 16 einstückig mit
der Aufnahmedrehscheibe 12 verbunden ist. Das in der Lagervorrichtung 14 gelagerte
zweite Einsteckelement 17 ragt mit seinem Endabschnitt
zur Lagerung auf den Rollen 15 aus der Trägerrolle 6 heraus.
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Ferner
weist die Lagervorrichtung 14 einen Verschleißkörper 19 auf,
der mit Spiel endseitig gegen die Stirnseite der Plakatrolle 6 angrenzend
an dem Gehäuse 2 angeordnet
ist. Der Verschleißkörper 19 begrenzt
ferner eine eventuelle axiale Verschiebung der Plakatrolle 6 von
dem Aufnahmesitz 10 in Richtung der Lagervorrichtung 14.
Vorgesehen ist, dass der Verschleißkörper 19 aus einem
Werkstoff gefertigt ist, der in Reibpaarung mit der Trägerrolle 7 möglichst
geringe Reibungskräfte
hervorruft. Ferner ist, wie in 1 nicht
näher dargestellt,
der Verschleißkörper 19 austauschbar
am Gehäuse 2 angebracht.
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Zur
Messung der Umdrehungszahl der Plakatrolle 6 in der Aufnahme 5 ist
eine Messvorrichtung 20 vorgesehen, die eine mit dem Aufnahmesitz 10 auf
gemeinsamer Drehachse drehende Lochscheibe 21 mit umfänglich,
gleichmäßig beabstandeten Schlitzen 22 und
einem Sensor oder Impulsgeber 23 aufweist.
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In 2 ist der Abschnitt des
Plakatrollensystems 1 mit partiellen Schnittdarstellungen
gezeigt, der den Antrieb 8 mit Ausgangsdrehachse 9 und
der Gelenkverbindung 11 zeigt. Das in 2 geschnittene Gehäuse 2 weist eine Gehäuserückseite 24 auf, die
der Ansichtsvorderseite der abgerollten Plakatrolle 6 abgewandt
ist und an der der Antrieb 8 über die Gelenkverbindung 11 verbunden
ist. Die Gelenkverbindung 11 weist zwei Schwenkachsen 25, 26,
eine erste Schwenkachse 25 mit einer ersten Schwenkbewegung
b und eine zweite Schwenkachse 26 mit einer zweiten Schwenkbewegung
c, auf, die senkrecht zueinander und senkrecht zur Ausgangsdrehachse 9 angeordnet
sind. Hierbei ist bei horizontaler Arbeitsposition der Ausgangsdrehachse 9 die
erste Schwenkachse 25 senkrecht und die zweite Schwenkachse 26 waagerecht
angeordnet, so dass die Gelenkverbindung 11 eine Bewegung
in einer Ebene senkrecht zur Ausgangsdrehachse 9 mit zwei Freiheitsgraden
zum Absenken und zum Abziehen des Antriebes 8 mit dem Aufnahmesitz 10 von
der Gehäuserückseite 24 erlaubt.
In 1 ist, da durch den
Antrieb 8 verdeckt, mit gestrichelten Linie die ungefähre Lage
der in Arbeitsposition horizontale zweite Schwenkachse 26 angegeben,
um hierdurch die Lage der Gelenkverbindung 11 bezüglich des
gemeinsamen Schwerpunkt S wiederzugeben, wobei die Lage des Schwerpunktes
S nur näherungsweise angegeben
ist. Die Schwenkachse 26 und die Gelenkverbindung 11 sind
hierbei in Richtung zum Aufnahmesitz 10 beabstandet zum
Schwerpunkt S von Antrieb 8 und Aufnahmesitz 10 angeordnet.
Hierdurch wird jedoch deutlich, dass Antrieb 8 und Aufnahmesitz 10,
wenn sie nur über
die Gelenkverbindung 11 gehalten sind, mit dem den Aufnahmesitz aufweisendem
Ende nach unten absinken, so dass sie bequem von einer Bedienperson
zum Aufschieben einer Plakatrolle 6 auf den Aufnahmesitz 10 ergriffen
werden kann.
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Der
Abstand des Antriebes 8 zum Gehäuse 2 ist so bemessen,
dass ein freies Verschwenken um die Gelenkverbindung möglich ist.
Ferner können hier
nicht dargestellte Anschläge
zur Begrenzung des Verschwenkungsweges vorgesehen sein.
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Zur
problemloseren Anordnung des Antriebes 8 an der Gehäuserückseite 24 über die
Gelenkverbindung 11 ist eine Halterung 27 zur
Halterung des Antriebes 8 vorgesehen. Ferner wird in diesem Ausführungsbeispiel
zur Ausbildung der ersten Schwenkachse 25 ein als Flügelscharnier 28 ausgebildetes
Drehgelenk verwandt, dessen Flügel 29 mit der
Gehäuserückseite 24 bzw.
mit der Halterung 27 verbunden sind. Für die zweite Schwenkachse 26 ist ein
Drehbolzen 30 zur Ausbildung eines weiteren Drehgelenkes
vorgesehen, der in einer korrespondierende Öffnung 31 in der Halterung 27 drehbar
und gegen axiale Verschiebung gesichert gelagert ist. Anstatt der
hier vorgestellten Anordnung kann selbstverständlich auch der Drehbolzen
zur Ausbildung der zweiten Schwenkachse und das Flügelscharnier
zur Ausbildung der ersten Schwenkachse oder für beide Schwenkachsen Flügelscharniere
oder andere Drehgelenke eingesetzt werden. Somit sind andere Ausbildungen
von Drehgelenken denkbar, die eine entsprechende Bewegung von zwei
Freiheitsgraden in einer Ebene senkrecht zur Ausgangsdrehachse 9 erlauben.
Anstatt zweier Drehgelenke kann ebenfalls ein sphärisches
Gelenk, wie zum Beispiel ein Kugelgelenk, eingesetzt werden.
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Die
Gehäuserückseite 24 kann
bis auf den Abschnitt zur Halterung des Antriebes 8 entfernt
oder verschwenkbar an dem Gehäuse 2 gelagert
sein, um eine entsprechend leichtere erste Schwenkbewegung b um
die erste Schwenkachse 25 zu erlauben. Ferner ist zur Begrenzung
der Bewegung c um die zweite Schwenkachse 26 ein hier nicht
dargestellter Anschlag vorgesehen. Anstatt an der Rückseite
kann die Anbringung des Antriebes 8 mit dem Aufnahmesitz 10 auch
an einer Gehäuseseitenwand
erfolgen, so dass bei dieser Anordnung die Gehäuserückseite 29 auch vollständig entfernt
sein kann.
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In 3 wird beispielhaft ein
Messprinzip zur Messung der Umdrehungszahl vorgestellt. Wie bereits
oben beschrieben, weist die Lochscheibe 21 umfänglich angeordnete
und regelmäßig voneinander
beabstandete Löcher
bzw. Schlitze 22 sowie Stege 32 auf, denen ein
Impulsgeber 23 zugeordnet ist. Bei einer Drehbewegung d
um die Längsachse
a werden an dem am Gehäuse 2 befestigten
Impulsgeber 23 in abwechselnder Folge Schlitze 22 und Stege 32 vorbeigeführt, wodurch
der Pulsgeber 23 eine Folge von Registriersignalen erzeugen
kann. Hierbei kann der Impulsgeber 23 die Registriersignale
beispielsweise auf magnetischer, induktiver oder lichtoptischer
Arbeitsweise basierend erzeugen. Die Anzahl der Registriersignale
korreliert somit mit der Anzahl der Umdrehungen. Eine entsprechend
nachgelagerte Auswerte- und
Steuereinheit kann über
die Registriersignale das Abrollen bzw. Aufrollen der Plakatrolle
beispielsweise so steuern, dass das Plakat sukzessiv oder vollständig mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten in beliebigen Abfolgen, Kombinationen
und Wiederholungen abrollt.
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Ferner
sind, wie hier in den Figuren nicht weiter dargestellt, zwei Endschalter
vorgesehen, die die Drehung der Plakatrolle in eine erste Endposition mit
abgerolltem Plakat und in eine zweite Endposition mit aufgerolltem
Plakat abstoppen können.
Die Entabschaltung kann jedoch auch durch eine Programmsteuerung
vorgenommen werden. Durch die Steuerung soll zudem der Antrieb 8 bei
seinem Einschalten die Plakatrolle 6 stets in ihre zweite
Endposition bewegen, die damit zur Ausgangsposition 9 nachfolgend
ablaufende Abrollvorgänge
des Plakates von der Plakatrolle 6 bildet, so dass über die Messvorrichtung 20 aus
der Ausgangsposition heraus stets definierte Abrollvorgänge eingeleitet
werden können.
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- 1
- Plakatrollensystem
- 2
- Gehäuse
- 3
- Seitenwand
- 4
- Aufnahmeraum
- 5
- Aufnahme
- 6
- Plakatrolle
- 7
- Trägerrolle
- 8
- Antrieb
- 9
- Ausgangsdrehachse
- 10
- Aufnahmesitz
- 11
- Gelenkverbindung
- 12
- Aufnahmescheibe
- 13
- Nadel
- 14
- Lagervorrichtung
- 15
- Rolle
- 16
- erstes
Einsteckelement
- 17
- zweites
Einsteckelement
- 18
- Zylinderstirnseite
- 19
- Verschleißkörper
- 20
- Messvorrichtung
- 21
- Lochscheibe
- 22
- Schlitz
- 23
- Impulsgeber
- 24
- Gehäuserückseite
- 25
- erste
Schwenkachse
- 26
- zweite
Schwenkachse
- 27
- Halterung
- 28
- Flügelscharnier
- 29
- Flügel
- 30
- Drehbolzen
- 31
- Öffnung
- 32
- Steg
- a
- Längsdrehachse
- b
- erste
Schwenkbewegung
- c
- zweite
Schwenkbewegung
- d
- Drehbewegung