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Die Erfindung betrifft einen Verbindungsbeschlag
zum Verbinden zweier auf Stoß angeordneter Möbelplatten.
Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Verbindungsanordnung zweier
auf Stoß angeordneter
Möbelplatten
mit einem derartigen Verbindungsbeschlag gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
5. Auf Stoß bedeutet,
dass die beiden Möbelplatten
in einer Ebene angeordnet und mit einem Rand aneinander gestoßen sind.
Andere Verbindungen sind ebenfalls möglich. Insbesondere ist der
Verbindungsbeschlag zum Verbinder von Küchenarbeitsplatten vorgesehen.
Der Verbindungsbeschlag wird an einer Unterseite der Arbeitsplatten
angebracht.
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Sind Küchenmöbel im Winkel aufgestellt, müssen Küchenarbeitsplatten
am Stoß miteinander verbunden
werden. Hierzu sind Verbindungsbeschläge bekannt, die in Ausnehmungen
an der Unterseite der zu verbindenden Küchenarbeitsplatten formschlüssig eingesetzt
werden und die die Küchenarbeitsplatten
durch Schraubverbindungen zusammenspannen. Die bekannten Verbindungsbeschläge sind aufwendig,
ebenfalls ist die Anfertigung der Ausnehmungen in den Unterseiten
der Küchenarbeitsplatten aufwendig
in der Herstellung, weil sie formgenau passend zu den Verbindungsbeschlägen hergestellt werden
müssen.
Dazu ist üblicherweise
Spezialwerkzeug notwendig. Auch das Einsetzen der Verbindungsbeschläge in die
Ausnehmungen der Küchenarbeitsplatten
und das Zusammenspannen der Küchenarbeitsplatten
ist aufwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen vereinfachten derartigen Verbindungsbeschlag vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Verbindungsbeschlag
weist eine Klammer mit zwei zur gleichen Seite abstehenden Schenkeln
auf. Einer der beiden Schenkel dient zum Hintergreifen eines Hinterschnitts
einer der beiden miteinander zu verbindenden Möbelplatten. Am anderen Schenkel
des Verbindungsbeschlags ist ein Spannhebel schwenkbar gelagert,
der zum Hintergreifen eines Hinterschnitts der zweiten Möbelplatte vorgesehen
ist. Der Spannhebel ist so ausgeführt und an der Klammer angeordnet,
dass er beim Umlegen in eine Spannposition einen Totpunkt überwindet und
die beiden Möbelplatten
gegeneinander drückt. Der
Spannhebel ist somit selbstsichernd, sobald er den Totpunkt in Richtung
der Spannposition überwunden
hat beaufschlagen die beiden zusammen gespannten Möbelplatten
den Spannhebel in die Spannposition. Das Zusammenspannen der Möbelplatten
erfolgt einfach durch Umlegen des Spannhebels in die Spannposition.
Der erfindungsgemäße Verbindungsbeschlag
ist einfach und preisgünstig aus
zwei gegeneinander beweglichen Teilen, nämlich der Klammer und dem Spannhebel
herstellbar. U. U. ist eine Welle zum schwenkbaren Lagern des Spannhebels
an der Kammer erforderlich, die ein einfacher zylindrischer Stift
sein kann. Ebenfalls ist die Handhabung des Verbindungsbeschlags
beim Verbinden der beiden Möbelplatten
einfach und schnell von Hand ohne Werkzeug zu bewerkstelligen.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, dass die Klammer ein ebenes Joch aufweist, von dem die
beiden Schenkel zu einer Seite abstehen. Sind die beiden Möbelplatten
wie vorgesehen mittels des Verbindungsbeschlags miteinander verbunden, liegt
das Joch an (Unterseiten) der Möbelplatten
an. Die beiden Schenkel stehen insbesondere in etwa rechtwinklig
vom Joch ab. Die Klammer i lässt
sich einfach und preisgünstig
als Blechbiegeteil oder durch Abtrennen von einem Profil herstellen.
Das ebene Joch dient zum bündigen
Ausrichten der beiden Möbelplatten
aneinander.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung
sieht eine Halteeinrichtung vor, die den Spannhebel bis zum Gegeneinanderspannen
der Möbelplatten
in einer gelösten
Position hält.
Die Handhabung des Verbindungsbeschlags ist dadurch vereinfacht,
weil der Spannhebel nicht ungewollt in die Spannposition schwenkt
und dadurch das Ansetzen des Verbindungsbeschlags an den Möbelplatten
behindert. Die Halteeinrichtung kann eine durch Schwenken des Spannhebels
in die Spannposition überwindbare Schnappeinrichtung
oder auch eine zerstörbare
Halteinrichtung mit einem abscherenden Element sein.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, dass der Spannhebel in der Spannposition auf einer den
Schenkeln abgewandten Seite nicht über das Joch der Klammer vorsteht.
Es gibt dadurch keine von den Unterseiten der miteinander verbundenen Möbelplatten
abstehenden Teile.
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Eine erfindungsgemäße Verbindungsanordnung
mit den Merkmalen des Anspruchs 5 weist zwei Möbelplatten mit einer Deckschicht
und einer Randleiste am Stoßrand
auf. Im Bereich der Randleisten sind die Deckschichten mit Ausnehmungen
versehen, durch die die Schenkel des Verbindungsbeschlags gesteckt
sind. Einander abgewandte Flächen
der Randleisten der Möbelplatten
bilden die Hinterschneidungen, die von dem einen Schenkel und vom
Spannhebel des Verbindungsbeschlags hintergriffen werden. Insbesondere
sind sog. Waben-Platten als Möbelplatten
vorgesehen, deren Deckschichten beispielsweise sog. MDF-Hartfaser-Holzplatten
sind und die Waben zur Versteifung und als Abstandshalter zweier
Deckschichten und ggf. von Zwischenschichten aufweisen. An ihren Rändern weisen
die Wabenplatten Randleisten auf. Der Aufbau der Wabenplatten ist
demjenigen von einfachen Zimmertüren ähnlich.
Die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung
hat den Vorteil, dass lediglich die Ausnehmungen in den Deckschichten der
Möbelplatten
angebracht werden und keine komplizierten Ausnehmungen passgenau angefertigt werden
müssen.
Für Position
und Größe der Ausnehmungen
in den Deckschichten sind große
Toleranzen möglich.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Verbindungsbeschlag
in perspektivischer Darstellung schräg von oben;
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2 den
Verbindungsbeschlag aus 1 in
perspektivischer Darstellung schräg von unten;
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3 zwei
miteinander zu verbindende Möbelplatten
(Küchenarbeitsplatten)
von der Unterseite;
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4 die
Möbelplatten
aus 3 mit dem angesetzten,
noch nicht gespannten Verbindungsbeschlag aus 1;
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5 die
Möbelplatten
aus 4 mit dem gespannten
Verbindungsbeschlag;
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6 eine
Seitenansicht entsprechend 4;
und
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7 eine
Seitenansicht entsprechend 5.
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Der in 1 dargestellte,
erfindungsgemäße Verbindungsbeschlag 10 weist
eine Klammer 12 und einen schwenkbaren Spannhebel 14 auf.
Die Klammer 12 ist ein Biegeteil beispielsweise aus Stahlblech.
Sie weist ein ebenes Joch 14 auf, von dem zwei Schenkel 16, 18 zu
einer Seite abstehen. Der eine Schenkel 16 ist aus Sicht
des anderen Schenkels 18 konvex gebogen und um über 90 Grad
abgewinkelt, d.h. der eine Schenkel 16 steht etwas schräg in Richtung
des anderen Schenkels 18 vom Joch 12 ab. Ein freies
Ende des einen Schenkels 16 ist aufgrund der gebogenen
Form des einen Schenkels 16 schräg vom anderen Schenkel 18 weg
verlaufend.
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Der andere Schenkel 18 ist
kürzer,
in etwa halb so lang wie der eine Schenkel 16, er steht
in etwa rechtwinklig vom Joch 14 ab und ist am Ende rohrförmig zu
Lagerhülsen 20 gebogen.
Im Bereich des anderen Schenkels 18 weist die Klammer 12 eine
Aussparung von etwas über
ein Drittel ihrer Breite in ihrer Mitte auf. In der Aussparung ist
der Spannhebel 14 angeordnet. Die Aussparung teilt den
anderen Schenkel 18 in zwei ebenfalls mit Bezugszahl 18 bezeichnete
Teilschenkel.
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Der Spannhebel 14 kann beispielsweise
ein Zink- oder Aluminiumdruckgussteil sein. In einem großen Bereich
weist der Spannhebel 14 eine Breite auf, die einer Breite
der Aussparung der Klammer 12 entspricht. An einem Ende
verbreitert sich der Spannhebel 14 zu einer in Draufsicht
in etwa kreisförmige
Daumenplatte 22, die mit dem Spannhebel 14 einstückig ist.
In Seitenansicht (insbesondere 7) ist
der Spannhebel 14 treppenförmig, er ist dreimal in etwa
rechtwinklig immer in entgegengesetzten Richtungen abgewinkelt.
Die Daumenplatte 22 ist rechtwinklig zu einem Fuß 24 angeordnet,
der von einem der Daumenplatte 22 fernen Endabschnitt des Spannhebels 14 gebildet
wird. Ein Zylinderstift ist als Schwenkwelle 26 durch die
Lagerhülsen 20 des
anderen Schenkels 18 der Klammer 14 und durch
eine Bohrung im Spannhebel 14 gesteckt. Die Schwenkwelle 26 ist
klemmend gehalten. Mit ihr ist der Spannhebel 14 schwenkbar
an der Klammer 12 gelagert. Mit etwas Abstand von der Schwenkwelle 26 stehen punktförmige Warzen 28 seitlich
vom Spannhebel 14 ab, die mit dem zweigeteilten, anderen
Schenkel 18 zusammenwirken.
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Der erfindungsgemäße Verbindungsbeschlag 10 dient
zum Verbinden zweier Küchenarbeitsplatten 30,
wie sie in 3 von einer
Unterseite dargestellt sind. Die Küchenarbeitsplatten 30 sind
als Wabenplatten ausgeführt,
sie weisen jeweils eine obere und eine untere Deckschicht 32, 34 auf,
die durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Wabenstruktur
miteinander verbunden sind. An Rändern sind
die Deckschichten 32, 34 durch eingeleimte Randleisten 36 miteinander
verbunden. Zur Anbringung des Verbindungsbeschlags 10 sind
Aussparungen 38 in den Deckschichten 32 an den
Unterseiten der Küchenarbeitsplatten 30 angebracht.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Aussparungen 38 kreisrunde Löcher, die die Randleisten 36 teilweise überdecken.
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Wie in 4 und 6 zu sehen wird der Verbindungsbeschlag 10 an
den Küchenarbeitsplatten 30 angesetzt,
indem seine Schenkel 16, 18 durch die Aussparungen 38 in
den Deckschichten 32 der Küchenarbeitsplatten 30 durchgesteckt
werden. Das Joch 14 der Klammer 12 des Verbindungsbeschlags 10 gelangt
in Anlage an die Deckschichten 32 der Küchenarbeitsplatten 30,
der eine Schenkel 16 hintergreift durch die Aussparung 38 die
Randleiste 36 der einen Küchenarbeitsplatte 30.
Die vom einen Schenkel 16 hintergriffene Fläche der
Randleiste 36 bildet eine Hinterschneidung der Küchenarbeitsplatte 30.
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Der andere Schenkel 18 und
der Spannhebel 14 befinden sich an einer dem einen Schenkel 16 abgewandten
Fläche
der Randleiste 36 der anderen Küchenarbeitsplatte 30,
wobei diese Fläche
eine Hinterschneidung der anderen Küchenarbeitsplatte 30 bildet.
Die Warzen 28 halten den Spannhebel 14 in einer
gelösten
Position, wie insbesondere in 6 zu sehen.
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An der Daumenplatte 22 wird
der Spannhebel 14 wie mit dem Pfeil 40 in 5 dargestellt verschwenkt,
so dass er auf der Deckschicht 32 der Küchenarbeitsplatte 30 aufliegt.
Die Nasen 28 überwinden
dabei den geteilten anderen Schenkel 18 der Klammer 12 des
Verbindungsbeschlags 10. Der Fuß 24 des Spannhebels 14 drückt gegen
die die Hinterschneidung aufweisende Randleiste 36 der
Küchenarbeitsplatte 30 und
spannt dadurch die beiden Küchenarbeitsplatten 30 zusammen.
Beim Schwenken des Spannhebels 14 in die Spannposition überwindet der
Spannhebel 14 einen Totpunkt, d.h. in der in 5 und 7 dargestellten Spannposition wird der Spannhebel 14 von
den beiden zusammengespannten Küchenarbeitsplatten 30 in
Richtung der Spannposition beaufschlagt und löst sich nicht mehr selbsttätig. In 7 ist eine Spannkraft, mit
der der Verbindungsbeschlag 10 die beiden Küchenarbeitsplatten
30 zusammen
spannt, durch eine Überschneidung des
Fußes 24 des
Spannhebels 14 mit der Randleiste 36 der anderen
Küchenarbeitsplatte 30 dargestellt. Tatsächlich liegt
der Fuß 24 außen an der
Randleiste 36 an und der Verbindungsbeschlag 10 verformt
sich elastisch zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung der Spannkraft.
Insbesondere wird der gebogen geformte eine Schenkel 16 beim
Zusammenspannen der Küchenarbeitsplatten 30 elastisch
verformt.
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Durch die Schwenkbewegung drückt der Spannhebel 14 die
andere Küchenarbeitsplatte 30, an
der der Spannhebel 14 angreift, gegen das Joch 14 der
Klammer 12 des Verbindungsbeschlags 10. Eine bündige Anordnung
der zusammen gespannten Küchenarbeitsplatten 30 wird
dadurch erzielt. Eine Sicherung des Verbindungsbeschlags 10 ist
nicht erforderlich, es können
allerdings zur Sicherung Holzschrauben durch Löcher 42, 44 im
Joch 14 der Klammer 12 und in der Daumenplatte 22 des
Spannhebels 14 des Verbindungsbeschlags 10 in
die Küchenarbeitsplatten 30 eingedreht
werden.