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Die
Erfindung betrifft einen Poloschläger gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Polo
ist ein reiterliches Ballspiel, bei dem zwei Mannschaften von je
4 Spielern mit einem hammerartigen Schläger einen Hartball aus Bambusholz oder
Hartplastik von etwa 8 cm Durchmesser ins gegnerische Tor zu treiben
versuchen. Das Spielfeld ist 270 m lang und 150 bis 180 m breit.
An den Schmalseiten stehen in mindestens 230 m Abstand die 7 m breiten
Tore. Die Spielzeit beträgt
4 Abschnitte, sogenannte "Chukkers" von je 7½ Minuten
und jeweils 3 Minuten Pause.
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Der
Schläger
mit einer Handschlaufe ist etwa 1,30 m lang; an seinem Ende befindet
sich ein hammerartiger Kopf, der höchstens 20 cm lang sein darf. Der
Schaft oder "Stick" wird aus stabilem,
aber dennoch elastischem Weiden- oder Bambusholz gefertigt; es werden
auch Sticks aus Fiberglas angeboten.
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Für Poloschläger gibt
es natürlich
unterschiedliche Längen,
wobei die gebräuchlichsten
51, 52 und 53 inch sind, was umgerechnet 129,5 cm, 132 cm oder 134,6
cm entspricht. Der Stick muss immer – auch bei Linkshändern! – mit der
rechten Hand geführt
werden.
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Der
Ball darf keinen größeren Durchmesser als
3,5 inches (8,89 cm) haben. Sein Gewicht muss zwischen 4 und 4,5
ounces (127,57 und 134, 66 g) liegen. Er besteht zum Teil aus Holz
oder gepresstem Bambus, heutzutage auch aus Kunststoff. Er kann bei
einem guten Schlag Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h erreichen.
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Nur
beim Spielen in der Halle, auf Schnee oder in einer Sandarena wird
ein größerer, mit
Luft gefüllter
Ball aus Kunststoff oder Leder eingesetzt.
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Ein
Nachteil der bekannten Poloschläger
besteht darin, dass der Schlägerkopf,
also die im Querschnitt kreisrunde Zigarre, nur einen sehr kleinen Kontaktbereich
beim Schlagen des Balles aufweist, wodurch kontrollierte Schläge nur sehr
schwer ausführbar
sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Poloschläger zu schaffen, mit dem ein
besserer Ballkontakt als mit den bekannten Poloschlägern herstellbar ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe dient ein Poloschläger der eingangs genannten
Art, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass der Schlägerkopf eine
Vorderseite und eine Rückseite
aufweist, wobei zumindest die Vorderseite eine ebene Fläche hat,
die mit dem Stick einen Winkel von 15° bis 30° einschließt.
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Vorzugsweise
beträgt
der Vorderseitenwinkel 20°.
Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass auch andere Neigungswinkel
wie 10°,
40°, 45°, 50° oder sogar
60° möglich sind.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung weist auch die Rückseite
eine ebene Fläche auf,
die mit dem Stick einen Winkel von 10° bis 20° einschließt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
der Rückseitenwinkel
15°. Auch
hier sind andere Winkel möglich,
beispielsweise die gleichen, wie sie oben für die Vorderseite angegeben
sind.
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Durch
die Gestaltung der Vorderseite und der Rückseite des Schlägerkopfs
als ebene Flächen kann
der Schlägerkopf
nach oben gezogen sein und dadurch eine größere Kontrollfläche für den Ball
bieten und einen besseren Halt für
den Stick bilden, als dies mit der herkömmlichen Zigarre der Fall ist.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Schläger ist
es ferner möglich,
häufiger
gute oder besser gezielte Schläge
auszuführen
als mit einer im Querschnitt kreisförmigen Zigarre.
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Die
Erfindung wird nun anhand einer Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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1 einen bekannten Poloschläger mit
Zigarre;
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2 eine vergrößerte Stirnansicht
der Zigarre;
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3 einen erfindungsgemäßen Poloschläger; und
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4 eine Stirnansicht auf den
Schlägerkopf
des Poloschlägers
von 3 in Richtung des Pfeils
A gesehen.
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1 zeigt einen bekannten Poloschläger mit
einem Schaft oder Stick 2 aus Weiden- oder Bambusholz,
der üblicherweise
eine Länge
von etwa 130 cm und einen Durchmesser von etwa 1,5 cm hat. Am unteren
Ende des Sticks ist der Schlägerkopf 2 als sogenannte "Zigarre" unter einem Neigungswinkel von
etwa 10 bis 20° zur
Vertikalen angeordnet. Die Zigarre darf nicht länger als 20 cm sein und hat
bei kreisrundem Querschnitt, wie dies in 2 gezeigt ist, einen Durchmesser von etwa
3,0 bis 3,5 cm. Die Zigarre ist in der Mitte dicker und an den Enden
dünner,
wobei der Durchmesserunterschied zwischen der Mitte, wo der Stick 1 ansetzt,
und den Enden etwa 0,5 cm ausmacht. Das vordere Ende oder die Spitze 3 der
Zigarre ist im Querschnitt kreisförmig, während am hinteren Ende oder
der Ferse 4 eine Abschrägung 5 vorgesehen
ist, die es verhindern soll, dass man beim Schlagen im Boden hängen bleibt.
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An
dem von der Zigarre abgewandten Ende des Sticks ist ein Griff 6 mit
einer Handschlaufe 7 vorgesehen.
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3 zeigt den erfindungsgemäßen Poloschläger in der
Ansicht mit einem üblichen
Stick 1, an dessen oberem Ende ein Griff 6 mit
einer Handschlaufe 7 angeordnet ist. Am untere Ende des
Sticks 1 sitzt der Schlägerkopf 2,
der in der erfindungsgemäßen Ausführungsform
jedoch nicht die Form einer Zigarre hat, sondern der zwei ebene
Flächen
besitzt, die jeweils einen Winkel α bzw. β zur Ebene des Sticks einschließen. Der
Schlägerkopf 2 ist
wie beim Stand der Technik unter einem Neigungswinkel an dem Stick 1 befestigt,
und zwar in der Weise, dass der Stick 1 in der Längsmittelebene
L durch den Schlägerkopf 2 liegt,
was in der vorliegenden Darstellungsweise der Zeichenebene entspricht.
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3 zeigt ferner, dass die
Vorderseite 8 eine ebene Fläche ist, die sich über die
gesamte Länge
und Höhe
des Schlägerkopfs 2 von
der Spitze 3 bis zur Ferse 4 und von der Sohle 12 bis
zum Übergang
in den Stick 1 erstreckt. In der Vorderseite 8 sind
Nuten 10 angeordnet, die im Wesentlichen parallel zur Sohle 12 des
Schlägerkopfes 2 verlaufen. Die
Anzahl der Nuten 10 ist empirisch zu bestimmen. Die Nuten 10 dienen
dazu, den Kontakt zwischen dem Schlägerkopf 2 und dem
nicht dargestellten Ball zu verbessern, indem Grashalme, die sonst
zwischen Ball und Schlägerkopf-Vorderseite 8 als
Puffer wirken, in die Nuten 10 ausweichen können und
damit die Flugbahn nicht so stark beeinflussen.
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4 zeigt in vergrößerter schematischer Darstellung
den Schlägerkopf 2 in
Richtung des Pfeils A von 3 gesehen.
Man erkennt dabei, dass die Vorderseite 8 eine ebene Fläche ist,
die einen Vorderseitenwinkel α von
15° bis
30° mit
der Längsmittelebene
L des Poloschlägers
einschließt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat der Schlägerkopf 2 nicht
nur eine ebene Vorderseite 8, sondern auch eine ebenfalls
ebene Rückseite 18, die
mit der Ebene des Sticks 1 einen Rückseitenwinkel β von 10° bis 20° einschließt. Der
bevorzugte Vorderseitenwinkel α ist
20°, während der
bevorzugte Rückseitenwinkel β 15° beträgt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Poloschläger ist
die Sohle 12 des Schlägerkopfs 2 leicht
konvex gekrümmt,
so dass eine Abschrägung 5 wie
beim Stand der Technik nicht extra vorgesehen zu werden braucht.
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Andererseits
setzt bei dem erfindungsgemäßen Poloschläger der
Stick 1 nicht ohne Übergang am
Schlägerkopf 2 an,
sondern der Schlägerkopf 2 ist
in diesem Bereich nach oben gezogen, so dass einerseits der Stick 1 beim Übergang
in den Schlägerkopf 2 einen
besseren Halt hat und nicht so leicht wie beim Stand der Technik
abbrechen kann und andererseits die Kontaktfläche mit dem Ball vergrößert wird,
was einen wesentlich größeren "sweet spot" als beim Stand der
Technik ergibt.
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Als
Material für
den Schlägerkopf 2 kommt Holz
wie Eiche oder Buche in Frage. Es ist aber auch denkbar, die Schlägerköpfe aus
Metall oder Kunststoff oder anderen Verbindungen oder Laminaten herzustellen.
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Es
wird ferner darauf hingewiesen, dass die Nuten 10 nicht
nur als Längsnuten
angeordnet sein müssen,
sondern dass zusätzlich
auch noch quer verlaufende Nuten vorgesehen sein können, die
beispielsweise mit den Nuten 10 einen Winkel von 90° oder auch
einen davon abweichenden Winkel einschließen. Es kommt lediglich darauf
an, dass sie die Funktion erfüllen,
den Kontakt zwischen dem Schlägerkopf
und dem Ball zu verbessern und den Einfluss des beim Schlag dazwischen
befindlichen Grases zu mindern.