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Die Erfindung betrifft eine faltbare
Modulwand für
Schränke,
Regale, Theken, Raumteiler, Präsentationselemente
oder dergleichen, gemäß Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1.
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Faltbare Modulwände der hier angesprochenen
Art sind bereits aus der
DE
40 31 934 A1 bekannt. Sie weisen wenigstens zwei Wandelemente auf,
die an ihren Stirnseiten über
mindestens ein Gelenk miteinander verbunden sind. Das Gelenk ist
Bestandteil eines Strangprofils, das an seinen Enden Verankerungsteile
aufweist, in welche die Wandelemente eingesetzt sind. Aufgrund der
gelenkigen Verbindung ihrer Wandelemente sind derartige Modulwände faltbar,
das heißt
sie können
durch Verschwenken der Wandelemente über die Gelenke zusammengeklappt
beziehungsweise zusammengefaltet werden, so dass sie dann wenig
Raum einnehmen und sich einfach transportieren lassen. Voraussetzung
dafür ist
jedoch, dass die Modulwand vormontiert werden, wobei die Wandelemente
in die verbindenden Strangprofile eingesetzt und in diesen verankert
werden. Da die Modulwände
aus den einzelnen Wandelementen und dem Strangprofil bestehen, ist der
Vorgang der Vormontage verhältnismäßig aufwendig.
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Weiterhin ist es bekannt, durch Verkleben von
Wellpapplagen Wellpappblöcke
herzustellen. Diese Wellpappblöcke
werden senkrecht zu den einzelnen Wellpapplagen aufgesägt, so dass
stabile Wabenplatten aus Papier entstehen, wie sie beispielsweise
auf der Internetseite „www.swap-sachsen.de" dargestellt sind.
Solche Wabenplatten finden auch in der Möbelindustrie Verwendung, indem
beispielsweise durch Anbringen von Füßen an die Wabenplatte Ablagetische
hergestellt werden.
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Auch ist es bekannt, diese Wabenplatten
mit Fräsungen
zu versehen, so dass einzelne Abschnitte entstehen, die in unterschiedlichen
Winkeln zueinander angeordnet werden können.
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Mit solchen Fräsungen versehene Wabenplatten
werden in der Verpackungsindustrie als Transportboxen eingesetzt.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine faltbare Modulwand der eingangs genannten
Art zu schaffen, die in einfacherer Weise als bisher herstellbar,
schnell auf- und abbaubar sowie platzsparend zu transportieren ist.
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Zur Lösung der Aufgabe wird eine
faltbare Modulwand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Wandelemente und das Gelenk
miteinander einstückig
aus einem gemeinsamen Flächenteil
gebildet sind. Im Unterschied zum Stand der Technik, bei dem die
Wandelemente und das Gelenk separate Bauteile sind, sind also erfindungsgemäß die Wandelemente und
das Gelenk einstückig
miteinander verbunden. Die Einstückigkeit
resultiert daraus, dass die Wandelemente und das die Wandelemente
verbindende Gelenk aus einem einzigen, gemeinsamen Flächenteil
hergestellt sind. Dafür
ist das Flächenteil
derart gestaltbar, dass es zum einen im Bereich des Gelenkes eine
Verformung zulässt,
die eine Drehbewegung beziehungsweise Schwenkbewegung ermöglicht.
Zum anderen bildet das Flächenteil
die Wandelemente, welche beispielsweise eben und starr sein können. Aufgrund
der Einstückigkeit
ist eine Montage des Gelenks an dem jeweiligen Wandelement, wie dies
beim Stand der Technik der Fall ist, nicht erforderlich. Es entfällt daher
der Arbeitsgang der Vormontage der Modulwand. Dadurch ergeben sich
wiederum auch Vorteile bezüglich
der Herstellungskosten für
die Modulwand.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
ist vorgesehen, dass das Flächenteil
eine in Längsrichtung
wabenartig aufgebaute Platte ist. Die Wabenstruktur kann beispielsweise
durch eine Aneinanderreihung von wellenförmigen Materialstreifen hergestellt
sein, wobei die Wellenform zweier sich gegenüberliegender Materialstreifen
jeweils in etwa spiegelbildlich zueinander verläuft, so dass durch die Wellenform
Hohlräume
gebildet werden. Derartig aufgebaute Platten weisen üblicherweise
eine Dicke von 5 bis 60 mm, eine maximale Länge von bis zu 4.000 mm und
eine maximale Breite von bis zu 1.500 mm auf. Der wabenartige Aufbau
des Flächenteils
bietet neben einem geringen Gewicht den weiteren Vorteil einer relativ
hohen Flächenlast.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung weist das Flächenteil
mindestens auf seinen beiden Längsseiten
eine Beschichtung auf. Mittels der Beschichtung wird die Biegebelastbarkeit
des Flächenteils
erhöht.
Darüber
hinaus bietet die Beschichtung den Vorteil, dass sie die Wabenstruktur
des Flächenteils
abdeckt, so dass ein Eindringen von Schmutz in die Hohlräume der
Waben vermieden wird. Zugleich bietet die Beschichtung auch einen Schutz
vor Beschädigungen
der Wabenstruktur. Je nach Erfordernis kann es vorgesehen sein,
dass nicht nur die Längsseiten,
sondern auch die Querseiten mit einer Beschichtung versehen sind.
Die Beschichtungen können
beispielsweise eine Folie oder ein dünner Belag sein, die beziehungsweise
der auf das Flächenteil
aufgeklebt ist. Beschichtungsmaterialien können Papier, Kartonage, Holz,
Kunststoff oder dergleichen sein.
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Von Vorteil ist das Flächenteil
aus Papier und/oder Karton hergestellt. Diese Materialien sind billig
und weisen ein relativ geringes Gewicht auf. Ebenso ist es aber
auch möglich,
das Flächenteil
aus anderen Materialien, wie beispielsweise aus Kunststoff, Holz,
Metall oder aus Aluminium oder auch aus einer Mischung dieser Materialien
herzustellen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass das Gelenk linienförmig drehbeweglich
ausgebildet ist. Hierdurch kann eine sichere und störungsfreie
Verschwenkbewegung der beiden miteinander verbundenen Wandelemente über ihren
gesamten Verbindungsbereich gewährleistet
werden. Auf zusätzliche
Stabilisierungsmittel beziehungsweise Verschwenkungsmittel kann
daher verzichtet werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, dass das Gelenk von einer im Querschnitt V-förmigen Nut
im Flächenteil
gebildet ist, deren Nutgrund die Drehachse des Gelenks ist. Die
Nut kann beispielsweise durch Fräsen
in das Flächenteil eingebracht
werden. Aufgrund der Nut ist die Dicke des Flächenteils im Bereich des Nutgrundes
derart reduziert, dass es dort durch Verformung schwenkbeweglich
ist. Durch die V-Form wird der Umfang der Schwenkbeweglichkeit,
also der mögliche
Verschwenkungsbereich, bestimmt. Bei Verschwenkung in diejenige
Richtung, die zu einem Annähern
der Nutseiten führt, ist
die Verschwenkung soweit möglich,
bis die Nutseiten aneinander liegen. Hier begrenzen also die Nutseiten
den Verschwenkungsbereich in die eine Richtung. Mittels der Nutseiten,
das heißt
mittels des Winkels, den die Nutseiten im nicht verschwenkten Zustand
umschließen,
kann daher der Verschwenkungsbereich in diese Richtung definiert
eingestellt werden. Bei Verschwenkung des Gelenks in die andere
Richtung, bei der also die Nutseiten voneinander weg verschwenkt
werden, kommt es zu einem Umklappen der beiden über das Gelenk verbundenen
Wandelemente derart, dass sie bei Erreichen des Verschwenkungsendpunktes
mit ihren Längsseiten
aneinander liegen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung
ist es vorgesehen, dass das Gelenk eine zusätzliche im Querschnitt V-förmige Nut
aufweist, die in einem Abstand parallel zu der Nut angeordnet ist
und deren Nutgrund eine zusätzliche
Drehachse bildet. In diesem Fall sind die miteinander zu verbindenden
Wandelemente über
zwei, im Querschnitt gesehen, hintereinander angeordnete Drehachsen
verschwenkbar. Je nach Anordnung der zusätzlichen Nut im Flächenteil
ergeben sich unterschiedliche große Verschwenkungsbereiche für die miteinander
verbundenen Wandelemente. Sofern der Nutgrund der zusätzlichen
Nut mit dem Nutgrund der Nut nicht in einer gemeinsamen Ebene liegt,
also die Nuten von jeweils der anderen Seite in das Flächenteil
gefräst
wurden, können
die miteinander verbundenen Wandelemente sowohl in die eine Richtung
als auch in die andere Richtung über
180 Grad zueinander verschwenkt werden. Dabei kommt es in beiden
Verschwenkungsrichtungen bei Erreichen der Verschwenkungsendstellung
zu einem Aneinanderliegen der beiden Wandelemente an ihren Längsseiten.
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Dieser Verschwenkungsbereich kommt
dadurch zustande, dass zur Verschwenkung jeweils immer nur eine
Drehachse drehbewegt wird, nämlich die
derjenigen Nut, deren Nutseiten sich durch die Schwenkbewegung voneinander
wegbewegen.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
ist es vorgesehen, dass der Nutgrund der Nut und der Nutgrund der
zusätzlichen
Nut in einer gemeinsamen Ebene liegen. Bei einer Schwenkbewegung
der Wandelemente in die eine Richtung werden die Nutseiten beider
Nuten aufeinander zu bewegt, es kommt also zu einer Drehbewegung
in beiden Drehachsen, die dann beendet ist, wenn die sich entsprechenden
Nutseiten aneinander liegen. Bei einer Schwenkbewegung der Wandelemente
in die andere Richtung, bei der sich also die Nutseiten voneinander
wegbewegen, kommt es zu einem Aneinanderliegen der Wandelemente
an ihren Längsseiten
am Ende der Schwenkbewegung, wenn die Drehbewegung nur über eine
der beiden Drehachsen erfolgt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die sich gegenüberliegenden Nutseiten einen
Winkel von 90 Grad einschließen,
wobei die Winkelhalbierende im Wesentlichen senkrecht auf den Längsseiten
des Flächenteils
steht. Bei einer Verschwenkung der miteinander verbundenen Wandelemente
in der Weise, dass sich die Nutseiten annähern, stehen die Wandelemente
senkrecht aufeinander. Sofern das Gelenk zwei in Reihe angeordnete Nuten
aufweist, kommt es zu einer Schwenkstellung bei Anlage der sich
gegenüberliegenden
Nutseiten derart, dass die beiden Wandelemente die Schenkel einer
U-Form bilden, wobei der Abstand der beiden Wandelemente zueinander
durch den Abstand der beiden Nuten bestimmt ist. Mittels einer derartigen Winkelstellung
der Nutseiten im Flächenteil
ist es somit möglich,
die faltbare Modulwand derart zusammenzufalten, dass in dem Zwischenraum,
der durch den Abstand der Wandelemente in der U-Form zueinander
bestimmt ist, nicht-faltbare Bauteile, wie beispielsweise Einlegeböden, Schrauben
des Regals, der Theke, des Raumteilers, des Präsentationselementes o. dgl.
verstaut werden können,
so dass sie für
das Zusammenfalten nicht aus dem Möbel entfernt werden müssen.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform
ist es vorgesehen, dass nach dem Aufbau und/oder dem Zusammenfalten
der Modulwand die Wandelemente im wesentlichen senkrecht zueinander
verschwenkt stehen und in dieser Schwenkstellung die sich gegenüberliegenden
Nutseiten aneinanderliegen. Durch das Aneinanderliegen der Nutseiten
kann eine definierte Winkelstellung der miteinander verbundenen
Wandelemente erreicht werden. Schließlich kann dadurch auch ein Überschwenken
vermieden werden, das dazu führen
würde,
dass es durch zu große
Verdrehbewegungen zu einer Ermüdung des
Materials im Nutgrund und damit zu einer Zerstörung der Gelenkfunktionen kommt.
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Einen weiteren Gedanken der Erfindung
betrifft Möbel,
Schränke,
Regale, Theken, Raumteiler, Präsentationselemente
oder dergleichen mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Modulwand.
Vorteilhafterweise können
diese Gegenstände
in einfacher Weise auf- und abgebaut und zudem platzsparend transportier
werden Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder
bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller
Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
eines Gelenks, verbunden mit zwei Wandelementen, in gestreckter
Lage,
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2, 2a jeweils eine Seitenansicht
des Gegenstands gemäß 1 in maximaler Verschwenkstellung,
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3 ein
Beispiel einer wabenartigen Struktur eines Flächenteils,
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Korpusses einer faltbaren Theke mit
Gelenken des Ausführungsbeispiels
gemäß 1, im aufgebauten Zustand,
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5, 6 Montageschritte zum Aufbau
der faltbaren Theke mit dem Korpus gemäß 5, jeweils in perspektivischer Ansicht,
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7 den
Thekenkorpus gemäß 4 im zusammengefalteten
Zustand,
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8 eine
perspektivische Vorderansicht eines faltbaren Regals mit Gelenken
des Ausführungsbeispiels
gemäß 1,
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9 eine
perspektivische Rückansicht
des Regals gemäß 9,
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10 ein
perspektivische Ansicht des Regals gemäß 9 im zusammengefalteten Zustand,
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11 eine
weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Modulwand
in Form einer Werbewand,
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11a eine
Querschnittsdarstellung der Werbewand gemäß 11
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12 eine
Querschnittsdarstellung der Werbewand gemäß 11 im Bereich eines Gelenkes,
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13 eine
perspektivische Ansicht einer faltbaren Werbewand gemäß 11 im Bereich eines Gelenkes,
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14 eine
weitere perspektivische Ansicht einer faltbaren Werbewand gemäß 11 und
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15 eine
perspektivische Ansicht einer faltbaren Werbewand gemäß 11 im fast vollständig zusammengefalteten
Zustand.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung zwei Wandelemente 1, 2,
die über
ein Gelenk 3 miteinander verbunden sind, und zwar in gestreckter
Lage, das heißt
in zueinander unverschwenkter Stellung. Die Wandelemente 1, 2 und
das Gelenk 3 sind aus einem Flächenteil 4 hergestellt
und einstückig miteinander
verbunden. Das Flächenteil 4 weist
auf seinen beiden Längsseiten 5, 6 eine
Beschichtung 7 auf. Das Flächenteil 4 ist bei
dem hier gewählten Ausführungsbeispiel
aus einer wabenartig aufgebauten Platte gebildet, wobei die Platte
und die Beschichtung jeweils aus Papier bestehen und miteinander
verklebt sind.
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Das Gelenk 3 ist von einer
V-förmigen
Nut 8 gebildet, wobei der Nutgrund 9 die Drehachse 10 des Gelenks 3 ist.
Somit ist durch Herstellung der Nut 8 im Flächenteil 4 im
Bereich des Nutgrundes 9 die Wandstärke des Flächenteils 4 soweit
reduziert, dass ein Verschwenken beziehungsweise Verdrehen über den
Nutgrund möglich
ist, indem dieser eine Verformung erfährt. Die Nut 8 erstreckt
sich in ihrer Längsausrichtung über die
gesamte Stirnseite der jeweiligen Wandelemente 1, 2,
so dass eine linienförmige
Drehbeweglichkeit zur Verschwenkung der Wandelemente 1, 2 ermöglicht ist.
Die beiden Nutseiten 11, 12 der Nut 8 weisen
im gestreckten Zustand des Flächenteils 4 einen
Winkel 13 von 90 Grad zueinander auf, wobei die Ausrichtung
der Nut 8 im Flächenteil 4 derart
ist, dass die Winkelhalbierende 14 senkrecht auf den Längsseiten 5, 6 steht.
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2 zeigt
das Ausführungsbeispiel
gemäß 1 in einer ersten Schwenkstellung
der Wandelemente 1, 2. Die Nutseiten 11, 12 liegen
in dieser Verschwenkstellung aneinander, wobei die Wandelemente 1, 2 in
einem Winkel von 90 Grad zueinander stehen. Die Verschwenkungsbewegung
erfolgt über den
Nutgrund 9 der – wie
bereits vorstehend erläutert – die Drehachse 10 des
Gelenks 3 bildet.
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2a zeigt
das Ausführungsbeispiel
gemäß 1 in einer zweiten Verschwenkstellung
der Wandelemente 1, 2. Die Nutseiten 11, 12 sind
bei der hier vollzogenen Verschwenkung voneinander wegbewegt worden.
Die maximale Verschwenkung der Wandelemente 1, 2 ist
erreicht, wenn die Wandelemente 1, 2 mit ihren
jeweiligen Längsseiten 5 aneinander
liegen, es also zu Anlage kommt.
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3 zeigt
ein Beispiel einer wabenartigen Struktur des Flächenteils 4. Die wabenartige
Struktur wird durch eine Aneinanderreihung von wellenförmigen,
miteinander verklebten Materialstreifen hergestellt, wobei die Wellenform
zweier sich gegenüberliegender
Materialstreifen jeweils in etwa spiegelbildlich zueinander verläuft, so
dass durch die Wellenform Hohlräume
gebildet werden.
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4 zeigt
in perspektivischer Ansicht den Korpus 15 einer Theke 16,
der mehrere der erfindungsgemäßen Wandelement-Gelenk-Verbindungen
aufweist. Die Wandelemente sind bei diesem Ausführungsbeispiel als zwei Seitenwände 17, 18 mit einer
Rückwand 19 und
das Gelenk als zwei Rückwand-Seitenwand-Gelenke 20, 21 ausgebildet.
Die Rückwand 19 ist
zwischen den beiden Seitenwänden 17, 18 angeordnet
und mit jeder Seitenwand 17, 18 über jeweils
eines der beiden Rückwand-Seitenwand-Gelenke 20, 21 verbunden,
und zwar jeweils an den sich gegenüberstehenden beziehungsweise entsprechenden Längskanten.
In der hier dargestellten Schwenkstellung steht jede Seitenwand 17, 18 senkrecht
beziehungsweise im Wesentlichen senkrecht zur Rückwand 19, wobei die
hier nur ansatzweise zu erkennenden Nutseiten des jeweiligen Rückwand-Seitenwand-Gelenks 20, 21 aneinander
liegen. Der Korpus 15 weist weiterhin an jeder Seitenwand 17, 18 ein
Halteelement 22, 23 sowie ein Fixierelement 24, 25 auf.
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Wie in einer Zusammenschau der 4 und 5 zu erkennen, dienen die Fixierelemente 24, 25 dazu,
einen Einlegeboden an den innenliegenden Seitenflächen der
beiden Seitenwände 17, 18 zu
fixieren und dadurch die beiden Seitenwände 17, 18 in
der Verschwenkstellung zu halten. Dazu ist ein Einlegeboden 26 vorgesehen,
der an seinen beiden Enden jeweils eine um 90 Grad verschwenkte
Endkante 27, 28 aufweist, die in das jeweilige
Fixierelement 24, 25 durch Hintergreifen des jeweiligen
Fixierelements 24, 25 gemäß Pfeil 29 eingreift
und dadurch eine Schwenkfixierung der Seitenwände 17, 18 zu
Rückwand 19 bewirkt.
Die Halteelemente 22, 23 sind so angeordnet, dass,
wie aus 6 ersichtlich,
ein Deckel 27 durch Bewegung in Richtung Pfeil 28 auf
die Halteelemente 22, 23 aufgelegt werden kann,
in einer Art, dass der Deckel 27 mit der Oberseite der
Seitenwände 17, 18 sowie
der Rückwand 19 abschließt.
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Wie in Zusammenschau der 4 bis 6 ersichtlich, sind die Wandelemente
auch als ein Vorderwandzwischenteil 30 und eine Vorderwandtür 31 und das
Gelenk als Zwischenteil-Tür-Gelenk 32 ausgebildet.
Das Vorderwandzwischenteil 30 und die Vorderwandtür 31 sind
dabei über
das Zwischenteil-Tür-Gelenk 32 miteinander
verbunden und bilden ein Frontseitenteil.
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Insgesamt sind zwei Frontseitenteile
vorgesehen, wobei jedes Frontseitenteil mit dem Vorderwandzwischenteil 30 über jeweils
ein Seitenwand-Frontseiten-Gelenk 33 verbunden ist. Im
aufgebauten Zustand der Theke 16 ist jedes Frontseitenteil
senkrecht zur jeweils zugehörigen
Seitenwand 17, 18 ausgerichtet, wobei in dieser
Verschwenkstellung die Nutseiten der jeweiligen Seitenwand-Frontseiten-Gelenke 33 aneinander
liegen. Die die Zwischenteil-Tür-Gelenke 32 bildenden
Nuten sind derart ausgerichtet, dass in Öffnungsstellung der jeweiligen
Vorderwandtür 31 die
Nutseiten der Nuten einen Winkel von mehr als 90 Grad umschließen, so
dass in Schließstellung
der jeweiligen Vorderwandtür 31 die
Nutseiten in einem Winkel von 90 Grad zueinander stehen.
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7 zeigt
den Korpus 15 der Theke 16 in zusammengefaltetem
Zustand. Die beiden Seitenwände 17, 18 sind
jeweils in Richtung zur Rückwand 19 verschwenkt
und kommen in der endgültigen
Zusammenklappstellung in Anlagekontakt mit der Rückwand 19. Die Vorderwandtüren 31 stehen
senkrecht zu dem jeweiligen Vorderwandzwischenteil 30,
wobei das jeweilige Vorderwandzwischenteil 30 wiederum in
einem rechten Winkel zu der jeweiligen Seitenwand 17, 18 steht,
so dass die Vorderwandtür 31 und das
Vorderwandzwischenteil 30 sowie die jeweilige Seitenwand 17, 18 eine
U-Form bilden. Das Vorderwandzwischenteil 30 ist deshalb
vorgesehen, um den erforderlichen Abstand der Vorderwandtür 31 zur
jeweiligen Seitenwand 17, 18 herzustellen, damit
ein Zusammenklappen trotz der an den Seitenwänden 17, 18 befestigten
Halteelemente 22, 23 und Fixierelemente 24, 25 möglich wird.
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8 zeigt
ein faltbares Regal, bei dem das Gelenk 3 von zwei im Querschnitt
V-förmigen,
zueinander in einem Abstand parallel angeordneten Nuten 34, 35 im
jeweils zugrundeliegenden Flächenteil 4 gebildet
sind. Die Nuten 34,35 wurden jeweils von der gleichen
Seite des Flächenteils 4 eingefräst, so dass
der jeweilige Nutgrund der Nuten 34, 35 in der gleichen
beziehungsweise in einer gemeinsamen Ebene liegt. Auch bei diesem
Ausführungsbeispiel umschließen die
Nutseiten der jeweiligen Nut 34, 35 einen Winkel
von 90 Grad, wobei die jeweilige Winkelhalbierende (in 8 nicht dargestellt) senkrecht auf
der Seitenfläche
des Flächenteils 4 steht.
Die durch das Gelenk 3 miteinander verbundenen Wandelemente
sind bei diesem Ausführungsbeispiel
als mehrere vertikal aufeinanderfolgende Teile 36 einer ersten
Seitenwand 37 und einer dieser ersten Seitenwand 37 gegenüberliegenden
zweiten Seitenwand 38 ausgebildet. Jedes Teil weist zusätzlich eine
Faltkante 44 auf, die parallel zum jeweiligen Gelenk angeordnet
ist und jedes Teil wiederum in zwei gleichgroße Teile teilt. Dadurch wird
zusätzlich
zum Falten über
das jeweilige Gelenk 3 ein weiteres Einfalten jedes Teils
ermöglicht.
Die Faltkante 44 ist als Einschnitt ohne Nutbildung von
der Innenseite der jeweiligen Seitenwand 37, 38 ausgehend
ausgebildet. Der Einschnitt ist so tief ausgeführt, dass über den verbleibenden, nicht-eingeschnittenen
Materialbereich eine Klappbewegung durch Verformen dieses Materialbereiches
ermöglicht
wird. Auch ist es möglich, das
Flächenteil 4 komplett
zu durchschneiden und den Zusammenhalt über die Nicht-Beschichtung
des Flächenteils 4 herzustellen,
dass also quasi die Klappbewegung durch Verformen des Beschichtungsmaterials
erfolgt.
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Weiterhin weist das Regal Böden 39 auf,
die mir ihren Stirnseiten an den innenliegenden Seitenflächen der
ersten Seitenwand 37 sowie der zweiten Seitenwand 38 fixiert
sind. Die Böden 40 sind
an der ersten Seitenwand 37 und der zweiten Seitenwand 38 in
der Weise ausgerichtet, dass sie lediglich in dem Bereich zwischen
den beiden Nuten 34, 35 mit der jeweiligen Seitenwand 37, 38 in
Berührungskontakt
treten, so dass quasi direkt über
sowie direkt unter einem jeweiligen Boden 39 eine Nut 34 beziehungsweise 35 angeordnet
ist. Die Fixierung der Böden 39 an
den beiden Seitenwänden 37, 38 kann
beispielsweise in Form einer Klebeverbindung ausgebildet sein. Es
ist aber auch möglich,
dass die Fixierung durch Stifte, Nadeln oder dergleichen erfolgt.
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Zur Erhöhung der Stabilität des Regals
ist eine Rückwand 40 vorgesehen,
die aus zwei Rückwandteilen 41, 42 besteht,
wobei jedes Rückwandteil 41, 42 die
Länge einer
jeweiligen Seitenwand 37, 38 aufweist. Jedes Rückwandteil 41, 42 ist
mit einem der beiden Seitenwände 37, 38 über das
Gelenk 3 gemäß 1 einstückig verbunden, das Gelenk 3 ist von
einer einzigen V-förmigen
Nut gebildet,. Die in den Seitenwänden 37, 38 vorgesehenen
Gelenke 3 mit ihren beiden Nuten 34, 35 sind
in jedem Rückwandteil 41, 42 ebenfalls
vorhanden, so dass die jeweiligen Gelenkachsen auch im Rückwandteil 41, 42 weitergeführt sind.
Gleiches gilt für
die in den Teilen 36 der Seitenwände 37, 38 vorgesehenen
Faltkanten 44, die sich auch über das Rückwandteil 41, 42 erstrecken.
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Im zusammengebauten Zustand des Regals ist
jedes der Rückwandteile 41, 42 um
90 Grad zur jeweiligen Seitenwand 37, 38 derart
verschwenkt, dass die Nutseiten der jeweiligen Nuten
8 miteinander
in Kontakt stehen. Auf diese Weise wird vermieden, dass die beiden
Seitenwände 37, 38 im
stehenden Zustand des Regals an ihren Gelenken 3 schon
bei geringer Belastung der Böden 33 zusammenklappen.
Hier gibt die Rückwand 40 die
entscheidende Stabilität
gegen ein derartiges Zusammenklappen.
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Als weiteres Element weist das Regal
gemäß der 8 und 9 einen zusätzlichen Boden 43 auf,
der das mit dem Fußboden
des Raumes in Berührungskontakt
stehende Bodenteil des Regals bildet. Der zusätzliche Boden 43 ist
wie die Böden 39 ebenfalls an
den Seitenwänden 37, 38 fixiert. Über dem
Bodenteil ist in den Seitenwänden 37, 38 jeweils
ein Gelenk 3 angeordnet, das aus einer einzigen V-förmigen Nut
gebildet ist.
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10 zeigt
das Regal der 8 und 9 in zusammengefalteten Zustand.
Für das
Zusammenklappen ist es nicht erforderlich, dass die Böden 39 sowie
der zusätzliche
Boden 43 aus dem Regal entnommen werden. Vielmehr ermöglicht die
Ausbildung des Gelenkes als zweifache Nut ein Einklappen des Regals
mitsamt der nicht-faltbaren Böden.
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Die 11 bis 15 zeigen eine faltbare Werbewand 51,
die beispielsweise auf Ausstellungen und Messen zur Aufhängung von
Werbeplakaten, aber auch in Wohnräumen zum Aufhängen von
den Bildern verwendet werden kann.
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Die Werbewand 51 gemäß den 11 bis 15 weist zwei Gelenke 3 und
drei Wandelemente 55, 56 und 57 auf,
die ein Aufstellen der Werbewand 51 ermöglichen. Die Wandelemente 55,
56 und 57 stehen in
aufgestelltem Zustand der Werbewand 51 in durch die Nuten 3 definierten
Winkeln zueinander. Damit die Werbewand 51 für den Transport
platzsparend zusammengefaltet werden kann, sind auf einer Präsentationsfläche 58, 59 der
Werbewand 51, wie insbesondere 11 zu entnehmen, Schnitte 52, 53 und 54 angebracht,
die bis zu einer Beschichtung 7 auf der anderen Seite der
Werbewand 51 reichen. Die Schnitte 52, 53 und 54 ermöglichen
ein einfaches und platzsparendes Zusammenfalten der Werbewand 51.
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Dabei liegen die einzelnen Wandelemente 55, 56 und 57 der
Werbewand 51 im zusammengefalteten Zustand mit ihren Präsentationsflächen 58, 59 aufeinander.
Der Abstand der Schnitte 53 und 54 sollte genau
der Dicke 60 der Werbewand 51 entsprechen, so
dass durch die Schnitte 53 und 54 ein Abschnitt 61 in
der Werbewand gebildet ist, dessen Ausdehnung der Dicke 60 der
Werbewand 51 entspricht. Wie in den 14 und 15 dargestellt,
wird beim Zusammenfalten der Werbewand 51 durch den Abschnitt 61 eine
Aussparung zwischen den Wandelementen 56 und 57 gebildet,
in der das Wandelement 55 zum liegen kommt.
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Gemäß 12 sind die beiden Nuten 8 des Gelenks 3 nicht
direkt hintereinander, sondern ist mit einem Zwischenraum 62 angeordnet.
Dadurch wird, wie insbesondere 13 zeigt,
beim Aufstellen der Werbewand 51 in den Eckbereichen der
benachbarten Wandelemente 55, 56 und 57 ein
definierter Eckbereich gebildet, ohne dass Zwischenräume gebildet sind,
welche den Blick auf die innere Struktur der Werbewand 51 freigeben.
Vielmehr entsteht ein optisch ansprechender Abschluss.
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Es ist auch möglich, solche faltbaren Möbel als
Raumteiler mit ebenen Flächen
oder in Form eines Regals zu verwenden. Ebenso wenig lassen sich Präsentationselemente,
wie zum Beispiel Würfel
und Säulen,
herzustellen, die bspw. auf Messen und/oder Ausstellungen als Ausstellungswände oder
Ausstellungsregale Verwendung finden.
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Zusammenfassend ist festzustellen,
dass mittels der erfindungsgemäßen einstückigen Ausbildung
der beiden Wandelemente und dem die Wandelemente verbindenden Gelenk
die Möglichkeit
geschaffen ist, in sehr einfacher Art und Weise faltbare Modulwand,
die unter anderem zur Herstellung von Möbeln verwendet werden kann.
Aufgrund der Verwendung von wabenartigen Papierplatten mit ihrem geringen
Gewicht bietet es sich an, mittels der Erfindung nicht nur Theken,
Schränke,
Regale, Raumteiler und Präsentationselemente
und dergleichen herzustellen, sondern insbesondere auch Spielmöbel für Kinder.